Mantra Musik

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Gedankengeschichten




Früher hab ich mir oft die Frage gestellt wie es ist so zu sein oder so, aber anders als ich bin.
Dann stellte ich mir die Frage: Wer bin ich überhaupt.
Mittlerweile ist aus dieser Frage ein Schulterzucken geworden. Die einzige die mich fragte wer ich bin, war meine Frau. Das SEIN bezieht sich bei mir jetzt auf körperliche Symptome und Gedanken. Es ist nicht mehr das Gefühl in mir danach suchen zu müssen, wo ICH in all den Einzelteilen noch vorhanden bin. Da es das ICH nie gab.
Und doch habe ich die Gefühlserinnerung in mir.

Ich weiß noch wie ich vor vielen Jahren auf einer Schaukel saß und mit jedem in die Lüfte erheben fragte ich mich: "Wo bin ich wirklich, gibt es mich noch?"
Ich hörte in mich hinein, nach dem Echo - "Ich bin da" aber es kam nicht. Fragte ich nach Yen, oder Sweppy, Moon, Jo, Johanna oder Grid, kam fast immer eine Antwort: "Anwesend".

Als Multi ist man es gewöhnt das Erinnerungen und Gedanken mehr wiegen als die Gegenwart, die meiste Zeit ging es mir so, dass ich die Stille bevorzugt habe. Das allein sein wog mehr als das miteinander mit anderen. Allein sein, mit uns sein im Inneren.
Wenn man Viele ist, ist das Innere der Raum an dem man sich nieder lässt, abwechselnd einer im Außen und viele im Innen, während draußen die Welt passiert. Diese Gewohnheit ist nun weg.
Die Ruhe in der Ruhe JETZT, ist unglaublich.

Während der Jahre vorher, war es nie ruhig, jeder einzelne in mir hatte Gedanken und Gefühle und eigene Vorstellungen und Wünsche. Ein Gewirr aus unterschiedlichen Meinungen und Mustern. Im Außen wirkte ich oft verwirrt, weil ich nicht wusste, welchem Muster ich folgen sollte, manchmal wechselten sich meine Persönlichkeiten in Windesschnelle, da gab es eben noch Yen, selbstbewusst und frech, im nächsten Moment kam Jo, etwas schüchtern, naiv und sehr ehrlich, und dann kam Johanna, die Beschützerin, Johanna die alles erst ermöglicht hat - das ich nun kein Multi mehr bin.
Ging ich in die Küche, war da eine Stimme die sich hinlegen wollte, also ging ich wieder zurück. Doch die Stimme die Hunger hatte verlangte laut nach etwas zu essen. Manchmal war es so, das ich auf den Weg zur Küche wieder umdrehte, mich hinlegte, die Augen schloss und gleich darauf aufsprang, weil mein Magen knurrte und eine weinerliche Stimme sagte: "Moon hat Hunger!" Ein ewiges Hin und Her.

Ich stell mir in der Stille die Frage: "Vermisse ich sie?"
Und die Antwort ist sehr klar: Nein!

Und ich wundere mich - Wundere mich über die Klarheit, des Neins.
Es gibt Momente da wundere ich mich darüber das niemand ein Veto spricht, niemand in mir Traurig oder Wütend ist, weil er drinnen ist und das Unbekannte NICHT-Ich draußen.

Es ist alles noch sehr neu. Und doch gibt es etwas, das mich mit dem was früher war verbindet. Das Anderssein. Eine Anomalie einer nicht existierenden Wirklichkeit.
Denn ich habe die Gedanken Erinnerung von vielen in mir, die in Wahrheit nie existiert haben.
Dieses Paradoxum wird mich wohl noch eine Weile begleiten.

Ich werde jetzt gleich meditieren... und die unendliche Ruhe in mir genießen.

Ong Na mo guru dev namo 

Eines meiner Lieblingsmantras:
„Ich verbinde mich mit der kosmischen Energie und dem erhabenen Weg, der mich vom Dunkel zum Licht führt.“

Namasté

Eure Andarnil




Mittwoch, 28. Oktober 2015

Erkenntnisse 4



Letztens hat eine Freundin dieses Bild geteilt mit der Überschrift: So viel Einfluss hast du auf die Dinge...

Meine Erkenntnis  heute, wenn man merkt, man kann eine Situation nicht ändern, weil sie nun einmal passiert ist, dann muss man es akzeptieren.
Man kann weder die Zeit zurück stellen, noch die Worte zurück nehmen. Gesagt ist gesagt, oder geschrieben ist geschrieben.
Ein Missverständnis passiert. Eine Information wurde falsch gedeutet oder Interpretiert.
Aus einem kleinen Missverständnisse können Leidthemen entstehen. Wie also damit umgehen?

Es gibt Zeiten da bin ich Meisterin im Falsch verstehen und während ich in der Vergangenheit noch darunter litt, dass man mich genauso wenig verstand wie ich den anderen, weiß ich heute dass es hier keinen Schuldigen gibt, es liegt weder an mir noch an meinem Gegenüber, dass wir uns sprachlich missverstehen. Wenn es einmal vorkommt, kann man es noch als Unachtsamkeit verbuchen, passiert es jedoch mehrfach, liegt es daran, das wir uns beide unterschiedlich bewegen. Der Satz: "Wir passen nicht zusammen" trifft hier den Nagel auf den Kopf. Womöglich schwingen wir in Gegensätzlichen Mustern, oder stehen auf unterschiedlichen Magneten, oder leben in unterschiedlichen Universen (im Eins ;) ), - keine Ahnung, was der Grund ist. Fakt ist jedoch eine gemeinsame Kommunikationsbasis ist jetzt  (vorerst) nicht möglich.

Diese Erfahrung habe ich heute gemacht. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes so dermaßen peinlich falsch interpretiert, wie man nur falsch interpretieren kann... es war nicht das erste mal.
Diesmal war es jedoch wirklich sehr daneben. Ich begriff es leider erst, als mein Gegenüber verletzt reagierte.
Mein Fazid: Das Erkennen der ICH-Illusion schützt mich nicht vor Verletzung, weder eigener Verletzung noch die Verletzung durch andere. Ich erlebe es nur anders, fühle es anders.
Früher wäre ich vollkommen demoralisiert gewesen, ich wäre zu Kreuze gekrochen und selbst verletzt gewesen, wenn der andere meine Entschuldigung ignorierte.
Diesmal ist es anders.

Ich erkenne die Verletzung die ich ihm zugefügt habe an und zolle dem ganzen Respekt. Und mir ist auch bewusst, dass es sich weder veränder noch irgendwie verbessern lässt. Es ist geschehen.
So was nennt man Karma, es ist unser beider Karma, dass wir uns begegnet sind und womöglich nicht das erste Mal, denn zwischen mir und meinem Gesprächspartner ist etwas das uns auf subtile Weise verbindet. Das man nicht mit Worten ausdrücken kann.
Es ist einfach so.

Leid entsteht man kann nur die Beziehung zum Leid verändern, es geschieht trotzdem, da es allgegenwärtig ist.
Da ich nicht verletzen möchte, liegt es an mir mich zurück zu ziehen.

Früher hätte ich alle möglichen Gefühle in mir gefunden, vielleicht ein Gefühl von Wut, auf jeden Fall ein Gefühl von Scham und von Trauer. Jetzt erlebe ich mich sehr klar und frei davon. Ich betrachte die Situation mit einem leicht distanzierten Blick. Ich erkenne und akzeptiere, dass wir hier keinen Schritt weiter kommen. Das Missverständnis heute war einfach nur eines von vielen in den letzten Monaten. Das unsere Freundschaft auf Eis liegt, war für mich schon eine ganze Weile sichtbar.
Es war nur eine Frage des richtigen Moments.

Das erste mal seid dem ich denken kann, gehe ich nicht aus Groll oder Wut, oder Trauer. Ich gehe aus Mitgefühl und Liebe.
Ich gebe meinen Freund frei.

Vielleicht haben wir irgendwann wieder eine Chance uns neu zu begegnen... wer weiß

Meine Erkenntnis:

Dinge passieren, Leid passiert. Wir können darin baden oder uns davon befreien.

Ich wünsche euch eine gute Nacht

und einen guten Morgen

Namasté
eure Andarnil



Dienstag, 27. Oktober 2015

Erkenntnisse 3

Unsere Welt


Ich hatte eine Vision. Ich weiß  nicht ob dies der Wahrheit entspricht.

Ich sah unsere Welt wie sie wirklich ist, laut, beständig, fließend, voller Gegensätze und Polarisierungen.
Und ich sah, dass genau dass sie bewegt.
Dieses Drehen und drehen...
Ich sah noch weiter, ich sah das Universum, alles bewegte sich fortlaufend um sich und andere Planeten. Ich sah an unserem Universum vorbei, vorbei an schwarzen Löchern und Sterne und Planeten und auch dort war alles in Bewegung. Es gab im kompletten Universum und dem was danach folgte nichts das stillstand. Alles war in Bewegung.

Dann folgte ich wieder einem unsichtbaren Weg zurück zur Erde.
Dort stand ich inmitten der Evolution, auch hier war alles in Bewegung, aber mehr noch, es gab für alles einen Gegenpol:

Der zweibeinige Mensch, neben den Zweibeinigen Tier. Ein Tier das am Boden lief und eines das in der Luft flog. Ein solches das andere Tiere tötete und sich von ihnen ernährte und eines das die Blätter und Büsche fraß.
Ich sah wie Menschen etwas gutes taten und solche die Leid verursachten.
Ich sah Menschen mit hellen Hautfarben und solche mit dunklen.
Ich sah Menschen die Fleisch aßen und solche die sich vegan ernährten.
Die Welt veränderte sich rasend schnell.
Ich sah Urvölker und Industriestädten.
Ich sah Homosexuelle und Heterosexuelle.
Ich sah Wilde Tiere und solche die Zahm waren.
Ich stand mitten drin, zwischen all dem. Die Welt veränderte sich weiter und weiter, aus einer öden Gegend wuchs Vegetation und aus einer die einem Urwald glich wurde eine Wüste. Alles war in Bewegung, alles war in Veränderung.
Ich glitt durch unzählige Zeiten und immer wieder sah ich Gegensätze, mir kam es so vor als würden genau diese Gegensätze dafür verantwortlich sein, das unsere Welt in Bewegung geriet. Da gab es den Mond und die Sonne, Tag und Nacht. Gut und Böse, Hell und Dunkel. Abermillionen um Millionen von Gegensätzen. Das eine brauchte das andere und umgekehrt. Es war ein ewiges hin und her und alles war untrennbar miteinander verbunden.
Da starben Tiere aus und auf der anderen Seite wurden neue Tierarten entdeckt. Dort starben Menschen und dort wurden sie geboren. Da gab es kranke und solche die Gesund waren. Alte Menschen und junge Menschen.
Das alles war unendlich schnell und mit jeder Veränderung sah ich die Planeten die sich veränderten, ich sah wie neue Sterne erwachten und alte starben.

Und während ich dort stand und all das beobachtete, verstand ich auf einmal alles.
Das Einssein ergab auf einmal einen Sinn.

Wir waren mehr als nur voneinander Abhängig, mehr als nur Räder in einem Getriebe, wir waren der Sack Reis der in China umfiel und auf der anderen Seite der Welt ein Erdbeben auslöste.
Je älter die Welt wurde, desto stärker wurden die Gegensätze.
Dort war Krieg und dort war Frieden. Dort bauten die Menschen Felder an und dort wurde Gift versprüht.

In meiner Vision musste ich anfangen zu weinen, weil ich fühlte wie unsere Erde sich bemühte das Gleichgewicht herzustellen. Mit ihr die anderen Planeten, es war ein Kräfteakt.

Ich begriff das sie mehr als nur ein Planet ist, sie ist ein eigenständiges Wesen. Sie war die Wurzel von allem was auf ihr Wuchs.

Als ich das begriff konnte ich die Erde wieder verlassen, nun sah ich mir die anderen Universen an und sah das es dort genauso war wie hier, nur waren dort andere Lebensarten, aber auch in diesem Universum bewegte sich alles. Ich zog noch weiter, zu einem anderen Universum, dort gab es mehrere Monde und Sonnen. Es war heiß und die Planeten waren steinig und wüstenähnlich, aber da war alles in Bewegung. Dort gab es Sand und Steine, Eis und Wüste. Dort war es ein Anfang....

Und dann erwachte ich aus meiner Vision.

Seit ich diese Vision hatte, wird mir bewusst, warum unsere Welt so Polarisierend ist. Und warum ich aufgehört habe zu kämpfen.
Alles ergibt einen Sinn, das eine muss sein, genau wie das andere.

Ich habe von Physik und Mathematik keine Ahnung, ich gebe zu, dass sind die Fächer die ich immer geschwänzt habe. Aber ich vermute ein Physiker oder Mathematiker könnte es besser erklären als ich.
Ich nehme an, dass man, wenn man ein Gleichgewicht herstellen will, einen Gegenpol braucht, damit sich ein Rad in Bewegung setzt.
Ist die eine Seite schwerer als die andere, bleibt das Rad stehen. Es muss also etwas geschehen damit es am Drehen bleibt.
Es ist nur eine Dilettantische Erklärung um meine Vision irgendwie Bildhaft zu machen.
Ich gebe zu, ich weiß es nicht.
Ich habe keine Ahnung ob das auch nur ansatzweise der Wahrheit entspricht. Aber es hat etwas in mir zu tiefst berührt. Es erklärt das was meine Frau mich letztens fragte:

"Wie kann man erwacht sein, wenn man trotzdem Leid verursacht indem man tierische Nahrungsmittel isst?"
Ich konnte ihr diese Frage anhand meiner Vision erklären.

Ich sagte:
"Da alles sich im Gleichgewicht halten muss, gibt es eben auch Erwachte die vegan leben und solche die es nicht tun. Es gibt Erwachte die Mörder waren oder sind und solche die es nicht sind. Für alles in unserem Universum gibt es den Gegenpol, dabei spielt es keine Rolle ob Menschlich oder Tierisch. Sogar die Natur liefert uns den Gegenpol."

Ich nenne es die Erkenntnis Nr 3, auch wenn es nur eine Vision war. Und auch wenn ich für diese keinerlei Beweise hervorbringen kann. Für mich ist das Ganze sehr klar ersichtlich. Und es spielt keine Rolle ob es eine Wahrheit ist oder nicht. Ich erkenne es an.

Ich wünsche euch eine gute Nacht!
Bis es wieder Tag wird....
Und einen guten Morgen!
Namasté

Eure Andarnil


Montag, 26. Oktober 2015

Erkenntnisse 2


Kleine Wunder


Während der letzten Monate habe ich unglaublich viel Erfahrung sammeln können, über die Wahrheit, die eigenen Schubladen, über die ICH-Illusion und was Erleuchtung wirklich bedeutet.
Es war wie eine Spirale, ich bin von außen immer weiter ins Innere gelaufen um dann im Außen wieder anzukommen.

Bei all dem ist mir vieles bewusst geworden. Doch eines ist Existentiell - ich fühle mich immer weniger wie ein Alien. Ich verstehe endlich, was uns alle verbindet.

Wir Menschen halten uns an der Vergangenheit fest, wir hören Nachrichten über Dinge die geschehen sind und wir fühlen mit, als wäre es eben erst passiert. Wir sind wütend, oder traurig, wir kämpfen, wir rechtfertigen uns, wir drehen uns im Kreis um uns selbst.
Statt in der Gegenwart zu leben, lassen wir uns von Erinnerungen treiben. Wir erleben immer und immer wieder das Leid das uns irgendwann in unserem Leben begegnet ist und wenn wir uns an unser eigenes Leid nicht Erinnern, dann holen wir es uns von anderen, oder  aus den Zeitungen und dem Fernseher. Wir holen es hervor und tragen es wie einen Mantel. Das ist das was wir tun, unser Leben lang - bis uns durch irgendwas bewusst wird, was wir uns damit eigentlich in Wahrheit antun. Dieser lebenslange Schmerz ist unglaublich.

Leid ist Menschlich.
Kein Lebewesen hält so an Leid fest wie wir.

Wenn wir begriffen haben, dass das Leid unserer Vergangenheit nicht existiert, dann verändert sich alles. So geht es mir. Ich fühle mich wie ein neuer Mensch. Vollkommen klar und ich erlebe jeden Tag wie einen frischen Tag, neu, ohne Altlasten. Und wenn dieser Tag ein Leidthema enthält, dann gehört es nur diesem Moment, der nächste Tag fängt wieder frisch und neu an. Die Freiheit zu fühlen das Leid nichts ist was man festhalten muss, ist unbeschreiblich.

Es ist wirklich so, das nur der Moment zählt. Alles andere spielt keine Rolle. Die Zukunft ist genauso unwichtig wie die Vergangenheit. Es ist nur dieser eine Moment und sonst nichts.  Dieser Moment ist ein Universum der Möglichkeiten. Und da wir nichts kontrollieren können, ist er unglaublich spannend.

Das ganze Universum in diesem Moment.

Alles um uns herum ist voll mit Wundern. Eben habe ich meine Hand betrachtet, kleine Trockenheitsfältchen auf dem Handrücken. Ich fahre darüber und meine Hände versinken ineinander. Es ist ein perfekter Moment. Und dieser Moment macht mich sehr glücklich.

Ich verstehe um so mehr die Motivation, alle Menschen vom Leid zu befreien aber ich erkenne auch an, dass es Menschen gibt, die sich nicht befreien lassen wollen. Leid verbindet Leidende.
Wenn Leid zur Normalität geworden ist, macht es Angst sich Glück vorzustellen.
Der Gedanke man könne Glücklich sein, wird sofort von dem Gedanken verdrängt, dass es nicht gut ist, an Glück zu denken, denn wenn man es nicht ist, tut es um so mehr weh.
Wie Paradox, statt die Hoffnung zuzulassen, es könne sich etwas verändern, holt man sich erneut das Leid ins Haus, weil man Angst hat vor Leid.

Glück wird somit zum NEIN Thema und Leid zum JA Thema des eigenen Lebens.

Wir verbinden uns durch das was möglich ist, meist sind die Nachrichten über die unterschiedlichen Medien, darin erkennen wir uns wieder. Wie Tragisch wenn nur diese eine Seite genutzt wird, um mitzufühlen. Dabei gibt hat der Mensch so unglaublich viele Potentiale um sich mit anderen Lebewesen zu verbinden, in Glück nicht in Trauer.

Ich lese weder Zeitung, noch schaue ich Fernsehen, keine Nachrichten, kein Radio. Denn alles was in diesen Medien vorkommt, ist Vergangenheit. Die Ereignisse die beschrieben werden, sind bereits geschehen und es ist ein Trugschluss Dingen glauben zu schenken die nicht mehr existieren, sich an "Fakten und Ideologien" festzuklammern, weil ein Radiosprecher, oder ein Moderator seine Wahrheit kund tat. Wir erleben somit immer nur das was andere uns an Wahrheit vermitteln.
Und immer nur das was bereits vergangen ist.

Es sind die Spinnweben an denen wir uns entlang unseres Lebens hangeln.  

Wenn wir anfangen die Realität zu betrachten, müssen wir uns eingestehen, das alles in einer dauernden Veränderung ist, und jede Nachricht aus der Vergangenheit sich im JETZT bereits in einem anderen Stadium des Seins befindet.
Wenn ein Mensch sich sein ganzes Leben in diesem Strom der Vergangenheit bewegt, fällt es schwer, sich mit der Realität auseinander zu setzen. Die Realität ist das was IST und nicht das was WAR.

Ein Ausbrechen aus dieser Spirale ermöglicht eine andere Betrachtung.

Durch diese Betrachtung wird dir bewusst, wer du wirklich bist.
Bist du Unglücklich?

Dann hast du jetzt die Möglichkeit das zu ändern.
Indem du JETZT dafür sorgst, dass es dir besser geht.
Damit meine ich, es macht keinen Sinn sich vorzustellen, was in zwei Jahren sein wird.
Das ist vergleichbar mit dem Brot das man sich schmiert um es in zwei Jahren zu essen.

Da sich alles einer dauernden Veränderung unterzieht, sind Ziele etwas das wir überhaupt nicht vorraussehen können, außer wir sind Zeitwandler und an keine Zeit gebunden, dann können wir uns kurz mal in der Zukunft umschauen, ob wir unsere Ziele dort erreicht haben. Paradoxum, sich selbst in der Zukunft zu begegnen... nun es könnte auch sein, dass man auf seiner Beerdigung landet...

Unsere Zukunft ist Unsicher, wir wissen nichts darüber. Doch die meisten Menschen bewegen sich in Gedanken entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Fixiert darauf, dass alles was sie sich vorstellen auch wirklich eintritt.
Die Wahrheit sieht meist anders aus. Statt auf dem Fest landet man im Krankenhaus. Statt den tollen Job zu erhalten, muss man zum Arbeitsamt. Statt der Wohnung im Erdgeschoss mit Garten, bekommt man eine im dritten Stock ohne Balkon.

ABER vielleicht lernt man im Krankenhaus endlich mal die Ruhe zu schätzen die man sonst im Alltag nicht hatte.
Vielleicht ist es gar nicht der tolle Job den man annahm, vielleicht steckt ja ein Grund dahinter, dass man ihn nicht bekam.
Vielleicht ist die Wohnung im dritten Stock einfach kuscheliger, als die im Erdgeschoss.

Man kann aus allem etwas Gutes gewinnen, wenn man sich traut flexibel zu sein.
Positives Denken ist der Anfang von allem.
Sich bewusst zu machen, das hinter allem was man erlebt auch etwas Positives steckt, das es einen Grund gibt, warum man das erlebt was man erlebt.
Damit habe ich vor 30 Jahren angefangen. Ich habe mein komplettes Denken verändert. Ich habe mir immer wieder bewusst gemacht, dass es seinen Grund hat und dann habe ich das Beste aus der Situation gemacht.

Glück  ist etwas, das immer da ist, genau wie Leid. 
Es hält sich absolut die Waage, nur leider ist das Leid der Faktor dem WIR mehr Gewicht zu messen.
Wenn wir anfangen Leid als etwas Menschliches anzuerkennen, haben wir den erste Sprung geschafft.
Leid ist da ob wir wollen oder nicht. Aber mit einer gehörigen Portion Optimismus können wir die andere Seite aktivieren, das Glück. Optimismus bedeutet nicht, das wir anfangen uns in Phantasien zu flüchten, sondern das wir anfangen das was da ist positiv zu betrachten.

Ich habe im Laufe meines Lebens kleine für  mich wichtige Dinge erkannt, vielleicht können sie auch helfen, Leid in Glück umzuwandeln:


1) Ich habe damit angefangen, das ich im Bad vor dem Spiegel stand und mich selbst angelächelt habe, jeden Tag und so bin ich dann aus der Haustür, so erschien ich bei meiner Arbeit. So habe ich meinen Tag angefangen und so habe ich ihn beendet. Ganz egal wie es mir ging. Ich sagte mir, es wird Serotonin ausgeschüttet wenn ich lächle. Serotonin macht  mich Glücklich also lächle ich.
Wenn man das eine ganze Weile macht, stellt man fest, es verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben anderer.
Meine Arbeitskollegen lächelten zurück. Aus dem Lächeln wurden machmal Scherze. Die Atmosphäre veränderte sich. Es wurde entspannter.
Versucht es mal, ich kann es nur empfehlen. Fangt an mit eurem Spiegelbild, jeden Tag. Klebt euch dazu einen Notizzettel an den Spiegel LÄCHELN. 
2) nie im Streit ins Bett. Wir verarbeiten unseren Alltag in der Nacht. Wenn wir also Tagsüber mit jemanden streiten, dann ist dieser Streit Teil der Nacht. Das ist absolut nicht erholsam, weder für uns noch für den Jenigen mit dem wir uns gestritten haben.
Wichtig ist, den Streit beenden bevor man Schlafen geht.
Ist man so richtig wütend, hilft ein inneres STOP. Tief durchatmen. Kurz mitteilen, dass man sich erst mal beruhigen muss, notfalls den Partner stehen lassen und nach Draußen gehen, möglichst so, dass der Partner einem nicht folgt. Eine Runde um den Block hat sich bei mir bewährt... aber auch einfach mal auf die Terrasse, ordentlich weinen und fluchen und durchgefroren wieder rein kommen, ruhiger.
Ein Streit lässt sich nicht lösen, wenn beide Streitenden nur noch brüllen. In der Ruhe lassen sich Lösungen und Kompromisse finden. Und wenn gar nichts geht, klar und deutlich sagen: "Schatz (absolut notwendig !!! :) ) wir kommen momentan zu keinem Ergebnis, lass uns morgen in Ruhe darüber reden."
Und wenn der andere nicht will, dann hilft es ganz klar zu sagen, dass man nicht mehr streiten will.
Ein Streit zu schlichten, ist dann einfach, wenn keiner der beiden streiten will und schwierig wen es einen gibt, der unbedingt weiter machen will. In einem solchen Fall hilft nur Distanz in die Situation bringen. Beharrt hier nicht auf eurer Meinung, sondern zieht euch aus der Situation zurück. Tür zu und den anderen ausbrüllen lassen.
Ich mag es nicht zu streiten und daher ist das ein Erfahrungswert den ich seit vielen Jahren anwende, wenn ich merke meine Partnerin ist gerade kurz vorm Platzen, bitte ich entweder darum das wir uns erst mal alle beruhigen und wenn dann Ruhe eingekehrt ist, reden wir darüber. Wir haben uns angewöhnt unsere Gefühle ernst zu nehmen. Und uns zu entschuldigen. Denn bei all dem ist es gleichgültig wer Recht hatte, ein Streit ist immer entstanden, weil ein Partner sich verletzt fühlte. Manchmal sind es nur banale Dinge die zu einem Streit führen, dahinter steckt jedoch immer ein Leid Thema.  
Also 3) sich immer entschuldigen, denn Streit entsteht nur durch Verletzungen.
Dabei spielt es keine Rolle ob man selbst verletzt hat. Durch eine Entschuldigung signalisiert man, dass man die Gefühle des anderen nicht verletzen wollte. Es gibt Menschen die haben ein Problem damit sich zu entschuldigen. Nun dann rate dazu sich das Problem mal genauer anzusehen. Denn meist steckt ein Stück Narzissmus dahinter, man möchte immer Recht behalten, man möchte nicht Klein bei geben, man ist zu stolz... usw. Das kann auf Dauer nur in die Hose gehen. Ein Partner der einen Narzissten aushält, hält leider alles aus, aber Glücklich ist er mit Sicherheit nicht.  
4) den Alltag durchbrechen. Wenn ihr jeden Tag das gleiche macht, dann schiebt zwischendurch kleine Wunder in  euren Alltag. Ein ganz ungeplantes drei Gänge Menü selbst kochen, oder sich bekochen lassen. Ein Blumenstrauß schenken oder sich selbst kaufen. Ein Wochenende ohne Verpflichtungen. Eine Kissenschlacht, oder ein Bad im Kerzenschein. Lasst euch was einfallen. Durchbrecht den Alltag mit dem was da ist. Das muss nichts aufregendes sein, manchmal reicht es schon den ganzen Tag Musik zu hören. Oder mit den Kindern auf dem Boden zu essen.
Es ist nur wichtig, das es spontan passiert, ungeplant. Seit verrückt und dabei spielt es keine Rolle wie alt ihr seid. Zu zweit oder alleine - egal lasst den Tag aus den Angeln laufen :) 
5) glaubt an Wunder. Glaubt daran Glücklich werden zu können. Gestattet euch zu lachen, oder im Regen zu tanzen. Fangt an die Wunder dieser Welt wieder wahr zu nehmen. Seid wieder Kinder die darüber lachen durch eine Pfütze zu laufen. Steht mitten in der Nacht auf um den Mond zu beobachten. Trefft euch zu einem Date im Auto, statt im Restaurant und beobachtet die Sterne am Himmel.
Glück ist immer da, schreibt es euch auf den Spiegel neben der LÄCHLE Notiz.
Jeder Mensch kann Glück wahrnehmen, egal wie alt er ist, egal ob er Reich oder Arm ist. Erkennt das was da ist. 

Mit diesen fünf Regeln habt ihr die erste Hürde geschafft - zum glücklichen Menschen zu werden.

Manche Menschen glauben nur mit einem finanziellen Polster könnte man Glücklich sein. Ich kann euch sagen, das ist ein Irrglaube.
Geld schenkt euch kein Glück.
Es ist nur eine weitere Illusion von Sicherheit.

Aber darüber werde ich einen extra Eintrag schreiben.

Ich wünsche euch einen glücklichen Tag
Namasté

Eure Andarnil



Freitag, 23. Oktober 2015

Erkenntnisse 1




Heute war ein sehr interessanter Vormittag, leider werde ich wahrscheinlich meine Erfahrungen und Erkenntnisse nicht so wieder geben können wie vorhin als ich mit Britta im Auto saß.

Sie hatte einen Traum und als sie heute Morgen aufwachte, fragte sie mich was er wohl zu bedeuten hat. Alles woran sie sich erinnern konnte war eine Gedanken Münze. Mir fiel ein, das eine Münze zwei Seiten hat - Immer, egal ob die Münze nun bedruckt ist oder nicht. Sie hat zwei Seiten.
Wir haben nicht die Möglichkeit eine der Seiten einfach wegzunehmen, so das die Münze nur noch eine Seite hat. Wenn man das auf Gegensätzlichkeiten bezieht, dann wird bewusst, das alles einen Ursprung (die Münze als Objekt) hat.
Gut und Böse sind Teile dieser Münze. Genau wie Arm und Reich.

Ich erklärte Britta, anhand Beispielen, dass wir keine Kontrolle haben. Sie hatte Durst und ich fragte: "Hast du Kontrolle über deine Durst"
Sie hatte Hunger. Und ich fragte: "Kannst du den Hunger kontrollieren?" Shaya musste auf Toilette und ich fragte: "Britta kannst du Shayas Blase kontrollieren?" Und zu Shaya: "Kannst du jetzt sagen, das du  nicht auf Toilette musst?"

Dieses Spiel spielten wir den kompletten Vormittag über. Irgendwann kamen wir an den Punkt ICH-Illusion und Britta fragte: "Ja aber wir haben doch trotzdem eine Verantwortung über unser Handeln".
Daraufhin zeigte ich auf ein Auto das vor uns fuhr:
"Was ist wenn dieses Auto mitten auf der Straße anhält, schaffst du es das Auto zur gleichen Zeit anhält und schafft es unser Hintermann, das Auto zur gleichen Zeit anzuhalten, auf das es keinen Unfall gibt?"

Britta fragte darauf hin: "Ja aber wenn es einen Unfall gibt, haben wir doch die Verantwortung etwas zu tun"
Ich sagte: "Haben wir das wirklich oder gehören wir einfach zu einem Fluß von dem was ein anderer als Impuls vorgab. Damit meine ich, wenn du losrennst um zu helfen, ist das wirklich aus einem freiem Willen, oder bist du einfach nur ein Teil der Verkettung?""

"Angenommen du rauchst, willst dir eine Zigarette anzünden, der Anzünder fällt dir aus der Hand, landet im Fußraum und steckt deine Fußmatte in Brand. Angenommen du trittst vor Schrecke auf die Bremse, hinter dir tritt auch jemand auf die Bremse, der dahinter schafft es nicht und fährt volle Kanne rein, weil er gerade Telefoniert. Du stirbst bei diesem ganzen Verkettungen. Welches ICH hat hier die Verantwortung?
Wem kann man nun die Schuld geben?"

Ich sagte

"Alles was passiert hat einen Impulsgeber, dass es passiert. Und wenn du handelst bist du der Impulsgeber eines anderen. Somit ist jede Handlung von einer anderen Handlung abhängig. und genau das bringt den Fluß zum Fließen"

Britta sagte darauf hin: "aber ich kann mich doch entscheiden, etwas nicht zu tun."
Und ich sagte:

"Kannst du das wirklich? Was macht dich so sicher, dass du die Entscheidung hast?"

Und dann sagte ich:

Irgendwo im Universum gab es einen Moment, da unsere Welt entstanden ist. Durch eine Bewegung innerhalb unseres Universums (das wiederrum durch eine Bewegung außerhalb unseres Universum entstanden ist) hat sie sich selbst in Bewegung gesetzt und hat Leben damit möglich gemacht. Und dieses Leben ist mit dem Fluß der Bewegung geschwommen, es hat sich durch den Fluß der Bewegung weiterentwickelt - immer weiter und weiter im Fluß der Bewegung. Alles ist in Bewegung und alles gehört zusammen. Ohne das eine würde es das andere nicht geben. Oder eine Verkettungen von Umständen, hätte es unsere Welt nicht gegeben und ohne eine Verkettungen von Umständen, gäbe es keine Gravitation, kein fließendes Gewässer und  kein Leben.
Ohne die ersten Lebewesen gäbe es dich und mich nicht. So gesehen sind wir Teil des ersten Lebewesens auf dieser Welt. Es ist Teil von uns. Jede Handlung hat etwas neues hervorgebracht. Und wenn einem bewusst wird, das wir alle Teil eines Flusses von Handlungen sind, wird einem auch bewusst, das es keine eigene Kontrolle geben kann und wenn es keinen Kontrolle gibt, gibt es auch keine Verantwortung und wenn es keine Verantwortung gibt, dann gibt es auch kein ICH.

Alles muss sich in der Waage halten, damit unsere Welt sich weiterhin dreht."

Britta sagte: "hm, ja aber wir haben doch die Entscheidung ob wir Vegan leben oder nicht?"

Ich sagte:
"War es ein ICH das entschieden hat das du Vegan lebst?"
Sie sagte:
"Heißt das, dass ich gar nicht bestimmt habe, dass ich Vegan lebe. Heißt das, dass ich Vegan lebe, weil zum Fluß gehört?"
Und ich sagte:
"Genau so ist es"

Ihre nächste Frage: "Ja aber wie kann jemand erleuchtet sein, der nicht Vegan lebt"
Meine Antwort:
" Angenommen unsere Welt wird nur deshalb in Gang gesetzt, weil es Menschen gibt die Gewalt auslösen und solche die es nicht tun.  Solche die Gewalt ablehnen und solche die Gewalt ausüben. Angenommen diese Welt braucht für ihre Existenz einen Ausgleich in allem, damit sie sich weiter bewegen kann. Ähnlich zweier Magnete die sich eigentlich abstoßen und trotzdem etwas in Gang setzen. Beide Magnete sind nicht von einander zu unterscheiden und trotzdem tun sie etwas Gegensätzliches. Wenn es also Vegane Erwachte Menschen gibt, braucht es den Gegenpol, also fleischessende Erwachte, damit ein Gleichgewicht hergestellt wird.  Wenn es Pflanzenfressende Tiere gibt, braucht es einen Gegenpol , nämlich Fleischfressende Tiere um ein Gleichgewicht herzustellen. Jede Farbe hat ein Gegengewicht. Weiß hat Schwarz, Rot hat Grün, Gelb hat Lila, Blau hat Orange. Usw.  Unsere Welt, andere Planeten, das komplette Universum ist eins in Bewegung. Und nichts existiert ohne das andere. Und somit ist alles EINS im Prozess"

Ich habe dann im Auto bereits darüber nachgedacht, ob sich meine Erkenntnisse durch irgendetwas stärken lassen. Damit Britta noch mehr in der Hand hat und so bin ich Zuhause auf ein interessantes Video gestoßen, ein Gespräch zwischen Richard David Precht und Thomas Metzinger, zwei bekannte Philosophen.



Leider reicht es nicht, dass alles rein intellektuell zu verstehen, man muss es fühlen, damit es nicht mehr weh tut, man sich nicht mehr rechtfertigen muss, man niemanden Leid zufügen möchte, kein Streit, kein Zorn, kein Hass, keine Verachtung. Niemand ist mehr  gemein, es gibt keinen Sünder und auch keinen Schuldigen... - im Kopf können viele Welten entstehen, erst wenn man eine davon anfassen kann, werden sie Realität...

Dies ist der Anfang einer Reihe von Erkenntnissen, die ich im Laufe der nächsten Woche und Monate hier einfügen möchte...

Ich wünsche euch viel Freude beim ausprobieren... und falls ihr jetzt pinkeln müsst - habt ihr wirklich die Kontrolle über eure Blase?

:)

In diesem Sinne
Namasté
Eure Andarnil




Ein Konzept ist ein Konzept...ist ein Konzept...




Es ist nicht so, dass ich das ganze Konzept jetzt über den Haufen werfe, weil ich erkannt habe, das es nach der Ich-Illusion darum geht, alles was vorher getrennt war, zusammenzufügen - ähnlich wie das Zusammenfügen meiner Innies (wobei diese vom Gefühle her eher verschwunden sind). Um das überhaupt zu erkennen, bedarf es eines Stromeintritts, oder besser, um es zu erkennen, muss man auch erkannt haben, das es das ICH nie gegeben hat.

Das Zusammenfügen, das EINS sein ist der Schritt der danach entsteht.
Die Bedingungslosigkeit zu fühlen, dass alles Liebe ist, ist das was nach dem Einssein geschieht. Wenn man mich jetzt fragt nach dem DANACH, kann ich nur sagen: Keine Ahnung.

Meine Freundin Christiane denkt das nach den 10 Fesseln (siehe Link) nur noch die Buddhaschaft kommt.
Mir ist das ehrlich gesagt ziemlich egal.
Ich war eben auf einem Esoterischen Forum, dort hat jemand versucht zu erklären wie es funktioniert, dass man die ICH Illusion durchschaut, er ist kläglich gescheitert. Die Leute nahmen ihn nicht ernst und haben sich über ihn Lustig gemacht, dabei hat er sich wirklich Mühe gegeben, es in Worte zu packen. Aber das ist das Gemeine an der Sache, es ist nahezu unmöglich es zu erklären. Man kann noch so gute Sätze finden, man versteht es wirklich erst, wenn man es erlebt. Es ist wie ein Eintauchen in das eigene Wesen.

Dieses: "Fühlst du ein ICH beim Essen?"
Man schaut hin, nimmt einem Bissen nach dem anderen. Wartet auf dieses ICH wie auf einen Zug der nie ankommt und dann macht es Plobb und die Überraschung ist überall gleich. HUCH das kann doch nicht sein, oder?
Wie kann so was möglich sein?
Bin ich jetzt Irre?
Nein nicht ICH, einfach nur Irre!
Wieso schreibe ich noch ICH?
Wieso sag ich: ICH hab keins gesehen?
Das ist Paradox, so Paradox.

Jemand der mir erzählt er hätte den Stromeintritt, cool durchlebt, der schwindelt. Es ist einfach ein kleines Wunder, wenn man begreift, dass ICH ist gar  nicht da, es war nie da.

Es ist mir noch mal wichtig, das hier zu erwähnen. Ich habe mich jetzt nicht zum Kritiker erhoben (obwohl ich das ja bisweilen gerne mache), LU macht eine gute Sache. Aber alles andere ist genauso gut.

Nur darum ging es in meinem letzten Blogeintrag - zu zeigen, dass ich Freiheit anders wahrnehme und das hier noch viel zu machen ist, bevor der Mensch kapiert, das eine Organisation mit einem festen Konzept immer mit einer Machtposition verbunden ist.

So nun geh ich aber Schlafen.
Heute morgen wollte ich eigentlich um sieben aufstehen, aber ein Blick auf die Uhr sagt mir, das es nahezu unmöglich sein wird, mich zu wecken...

In diesem Sinne
Ich verschlafe jetzt die Zeit.

Namasté eure Andarnil



http://www.buddha-dhamma.de/fesseln.htm

Bedingungslos



"Magst du mich noch, wenn ich es behalte" fragte sie und sah mich mit großen Augen an. Es lag so viel Hoffnung darin und eine Spur Angst.
"Was ist wenn wir uns trennen, du weil du ohne Ich bist und ich weil ich ... nun  weil es zu mir gehört? Was ist wenn wir nicht mehr miteinander reden können? Was ist wenn du einfach gehst, weil du die Sonne  kennen gelernt hast und ich denke es ist der Sommer?
Was ist wenn..."
Ich unterbrach sie und berührte ihre Hand.
"Fühlst du das?"
Fragte ich sie, sie sah auf ihre Hand in meiner Hand. Ihre Hand drehte sich um und  legte sich auf meine und ihre Finger berührten meinen Handrücken. 
"Ja!"
Ich sah sie an, sie sah mich an. Es schienen Minuten zu vergehen, ihr Blick war so tief, saugte sich ein in meinen. Unsere Augen wurden zu EINS. Ich erkannte es, sie fühlte es. Wieder drehten sich unsere Hände, diesmal in Symbiose. Nun lagen sie ineinander. 
"Nur das zählt!" sagte ich.
"Das was ist. Deine Berührung, in meiner Berührung. Deine Hand in meiner Hand, unsere Hände, die ineinander liegen. Das ist es was wirklich zählt. Ob es nur eine Hand ist, die ich wahrnehme, oder zwei Hände die du wahr nimmst. Es spielt keine Rolle, wessen Wahrheit die richtige ist. Es ist das was ist."
"Aber was ist wenn sich das verändert?" fragte sie, diesmal lag Unsicherheit in ihrer Stimme und Trauer in ihrem Blick. Sie senkte die Augen.
"Was ist wenn sich das nur deshalb verändert, weil ich so dumm bin und du so klug. Was ist wenn ...?" 
Wieder unterbrach ich sie.
"Wer sagt dir das du dumm bist?"
Ihr Blick war immer noch gesenkt.  
"Naja ich und mein ich und mein ich und ich... " Sie lächelte dann sah sie mich an.
"Weißt ich will es fühlen, dieses total verrückte Gefühl. Ich will auch weinen und trauern, mitfiebern und überhaupt. Ich will darin versinken, an den Erinnerungen von uns beiden. Ich will es nicht verlieren. Und ich denke das ist ziemlich dumm oder?" 
Diesmal lächelte ich.
"Nein Liebes, es ist einfach das was ist. Das ist nicht dumm. Du bist Du, dabei spielt es keine Rolle ob da ein ICH ist oder nicht. Du wärst auch Du wenn da kein ICH wäre. Und wenn ich noch das ICH hätte, wäre es auch das was da ist."
"Du bist nicht dumm, das sind nur Gedanken, nur kleine dumme Gedanken..."
Nun lächelten wir beide. 
"Das was ist, es ist Liebe!"
Ich fühlte Tränen in meinen Augen.
Sie hatte es verstanden.
"Das was ist, ist Liebe!" sagte ich. Und diesmal war es ihr Blick der mit meinem verschmolz. 


... In den letzten Tagen fühlte ich die Unsicherheit meiner Partnerin, manchmal sah sie mich einfach nur an, ich fühlte ihren Blick und dann fragte ich sie ob alles ok ist und sie nickte nur. Ihr Blick war fragend, aber eine Frage stellte sie nur einmal und dann nie wieder: "Wirst du mich verlassen?".

Heute tat ich das, was ich schon vor einigen Jahren gemacht habe, als ich alleine mit meiner 5 Monate alten Tochter war. Brittas Mutterschutz war zuende und sie ging wieder arbeiten. Ich hatte mich so sehr auf diesen Tag gefreut, aber Shaya wollte die Flasche nicht nehmen und weinte furchtbar. Ich war nah am Durchdrehen, mein Baby hatte Hunger, mein Baby tat mir so unendlich leid, ich fühlte mich so hilflos, ich tat mir mir selbst leid, wie ich da saß mit der Flasche in der Hand und einem schreienden Säugling und dann entsinnte ich mich meiner Gabe. Ich bin eine Empathin. Ich legte mich zu ihr, meine Hand auf ihrem kleinen Bäuchlein, sie weinte so sehr und ich schloss die Augen und begab mich auf eine Reise in ihr Inneres.

Ich fühlte sie in mir, verband mich mit ihr. Und auf einmal verstand ich sie und so lagen wir beide eine Weile nebeneinander, weinend. Sie vermisste ihre Mama und das war so schmerzhaft, so unendlich schmerzhaft. Und ich konnte ihr das nicht geben, was sie vermisste. Und die Flasche erinnerte sie nur daran, wie sie sie Britta vermisste. Ihr Leid wurde zu meinem Leid. Ab diesen Tag wurde alles anders. Ich fing an die Muttermilch mit dem Löffel zu füttern und sie hörte auf zu weinen und Abends wenn Britta nachhause kam, lag sie voller Zufriedenheit an Brittas Brust.

Eben tat ich das gleiche mit meiner Frau, ich verband mich mit ihr. Ich fühlte ihre Unsicherheit, so wie sie später sagte: "Ihre Unzulänglichkeit". Sie fühlte sich mir nicht ebenbürtig, fand aber keinen Weg das zu ändern.

Ich erinnere mich, wir hatten am Anfang unserer Beziehung, schon einmal so eine Situation, damals sagte Britta: "Du läufst bist zur nächsten Kreuzung vor und ich schleich irgendwann hinterher. Kannst du auf mich warten?"

Damals lachte ich und sagte: "Ich warte eine Ewigkeit, wenn es sein muss!"

Wir zwei sind sehr verschieden, das waren wir schon immer. Britta ist beständig und kann sich an Situationen leichter anpassen. Ich bin die Jenige die immer nach der Freiheit suchte, ich musste Erfahrungen machen, mich einlassen, in brenzlige Situationen kommen um es zu fühlen. Es nachfühlen, einfühlen, hinein gehen um es zu verstehen. Nachdem ich es erfahren hatte, kuschelte ich mich in ihre Armen um das was ich erlebte zu verdauen. Sie gab mir die Sicherheit in ihrer ruhigen Beständigen Art. Sie hielt mich, sie lies mich sein.
Und ich erzählte ihr von den Abenteuern die ich erlebt habe. Und während ich erzählte lachten oder weinten wir beide.
Oft sagte sie, ich sei ihr Blick nach Außen, durch mich würde sie erst wissen was Leben ist.
Und ich sagte ihr: Durch sie würde ich heimkommen, erst wissen was Liebe ist.

Ich habe uns immer als absolutes Traumpaar gesehen und das tue ich immer noch. Bis zum Ende der Welt und wieder zurück, zu allen Planeten, bis zu den Monden, den Sonnen und wieder zurück zu ihr.. So leben und so lieben wir.

Diesmal war es wie damals bei meinem Töchterchen. Ich fühlte eine Distanz nahen. Die erste Woche nach einem Stromeintritt (Erkennen der ICH-Illusion), war alles um mich herum wie in Watte getaucht. Nach der zweiten Woche öffnete sich der Nebel und ich sah das Leben so wie es ist. Ich hatte kein Interesse irgendwas an dem was ist zu ändern (so geht es mir immer noch) aber ich empfing die Distanz die von anderen Menschen ausging deren ICH noch aktiv war. Während ich im ALL schwelgte, beschäftigten sich die Menschen auf der Erde mit allerlei Problemen. Wenn ich ehrlich bin, empfand ich manches als Peanuts. 
Um das irgendwie zu verdauen, hab ich mir  ernsthaft Erdnüsse gekauft und auch Mengen davon verdrückt. :D Tue ich immer noch.

Gestern Morgen wachte ich auf und stellte fest: Es muss sich was verändern. Wir Erwachten gehen erst mal davon aus, das andere uns folgen müssen. Oh wie wundervoll die Welt ist, wenn keiner mehr Leid empfindet. Das Leben wird leidlos Glückseelig einzigartig und wir schwimmen alle wie Teilchen im NICHs umher, Hand in Hand in einem orgasmischen EINSZUSTAND Yeah... nun ich schreibe es mal überspitzt. Ich habe nur das Beste gedacht, wie viele andere Erwachte ebenfalls. Etwas sichtbar machen, was schon immer sichtbar war - das unsichtbare NICHTS.

Mein Mentor der mich durchs unsichtbare Tor hindurch begleitete, gab mir auch sogleich die Aufgabe selbst Guide zu werden... ich war mir zu diesem Zeitpunkt nicht einmal sicher, ob ich dem gewachsen war. Immerhin war ich selbst Neuling. Aber er hatte Vertrauen in meine Fähigkeiten und so nahm ich die Aufgabe an. Ich fing vor einigen Tagen an einen jungen Mann zu betreuen.

Während der Betreuung kamen mir Zweifel an dem was ich tat.
Es lag nicht an dem jungen Mann, im Gegenteil, ich mag ihn sehr und die Arbeit mit ihm macht mir Freude. Aber ich hatte Zweifel daran, ob es richtig ist, Menschen SO durchs Gate zu begleiten.
Ich hinterfragte meine Motivation. Was ist es wirklich?
Ist es das Gefühl etwas großartiges vollbracht zu haben, noch jemand der es geschafft hat?
Oder ist es ein Gefühl von: "Alle müssen gleich sein"

Je mehr ich darüber nachdachte, desto größer wurden die Zweifel. Seit drei Tagen arbeite ich mit dem jungen Mann und seit drei Tagen merke ich wie Unfrei es ist. Unfrei deshalb weil ich nach bestimmten Vorgaben vorgehen muss. Irgendjemand hat das bestimmt - ich war es nicht.
Irgendjemand behauptete das nur durch eine Organisation namends LU (liberationunleashed) dieses Gate geöffnet werden kann -  ich war es nicht.
Es ist nicht meine Wahrheit und eigentlich auch nicht meine Art Menschen so "ganz zu machen".

Heute waren wir dann bei Brittas Eltern, die so ganz anders leben und denken als wir - in vielerlei Hinsicht leben wir in einer komplett anderen Parallelwelt. Heute hatten wir das Thema: "Unsere Tiere" in der Verbindung mit der Konfirmation des anderen Enkelkindes und beides lässt sich (meiner Meinung nach) absolut nicht vereinbaren. Der Unterschied zwischen ihnen und mir war heute mal wieder so riesig das ich inne halten musste - ich musste es mir genauer ansehen, wie es mir damit ging. Das kann ich nur wenn ich etwas Distanz gewinne. Ich gehe dann in die Beobachterposition und schalte meinen Rundumblick ein. Wer macht Distanz?

Mir wurde bewusst, das niemand es macht. Es war einfach da. Ein IST Zustand von SEIN.
Während ich blickte, fühlte ich auf einmal eine Allumfassende Liebe zu diesen Menschen. Da Brittas Papa große Schmerzen hatte, behandelte ich ihn mit Reiki und ich fühlte etwas das ich bislang nicht wahr genommen habe. Ich fühlte die Endlichkeit seines Lebens. Und meine Liebe zu ihnen wurde noch größer. Das sind die Menschen die meine geliebte Frau gezeugt haben, Opa und Oma meiner kleinen Tochter. Egal wie groß unsere Unterschiede sind, ich liebe sie.

Auf den Weg nachhause haben wir ein Lied von Sarah Conner gehört, sie ist nicht unbedingt meine Lieblingssängerin - eher das Gegenteil. Aber während ich das Lied hörte wurde mir auf einmal bewusst, wie unwichtig diese Unterschiede zwischen uns Menschen sind. Und wie vollkommen egal es ist, ob ich Erleuchtet, oder Erwacht bin. Es spielt absolut keine Rolle.

Sarah sang:
Auf der Suche,
nach der großen Freiheit,
nach Liebe, Schmerz und Wahrheit,
sorg dich nicht um mich.
Nein ich werd da sein,
immer für dich da sein,
wenn du mich vermisst,
such mich da wo Liebe ist. 
Wir halten fest, lassen los,
wolln nicht allein sein, suchen Trost,
ich bin die, die bei dir bleibt,
BEDINGUNGSLOS.

Und da wurde mir auf einmal alles klar. Es war als sei ich nochmals Erwacht.

Wir Guids reden von dem was ist, wir bringen anderen nahe, was ist. Das was ist. Das was wirklich ist. Aber haben wir es wirklich WIRKLICH verstanden?
Das was ist ist, dass was jeder einzelne darin wahr nimmt. Die Realität ob nun mit oder ohne ich, wird unwichtig, wenn wir nur das sehen was da ist. Es spielt keine Rolle ob die Menschen ihr ICH behalten wollen, ob sie neid oder wut, hass, oder liebe fühlen. Oder Gewalt anwenden.
Ab September - Bis heute nahm ich auch an, das es gut ist, das ICH als Illusion zu verstehen. Aber war es schlecht, es nicht zu verstehen?
War da wirklich eine Distanz zwischen mir Ich-Illusions-Erkennerin und den Ich Illusionisten?

Wo lag der Unterschied und da erkannte ich es.
Es gab keinen. SEIN ist SEIN.
Und EINS ist EINS. Egal ob man es erkennt oder nicht. Es spielt keine Rolle.

Ich kann die komplette Welt verändern, indem ich alle Menschen so nehme wie sie sind. Und dabei spielt es keinen Rolle wer sie sind, ob sie noch die Ich -Illusion haben oder nicht. Es ist vollkommen egal.  Weil ich sie bedingungslos liebe.

Als wir dann zuhause ankamen, verband ich mich mit Britta, so wie ich mich damals mit Shaya verbunden habe.  Ich verstand auf einmal wie Unsicher ich sie machte, weil ich einen Weg ging der so anders ist als der Weg den sie geht. Und das ich die Entscheidung habe, ob ich weiter diesen Weg gehe, vielleicht auch als Swami (wie mein Mentor mich liebevoll genannt hatte, nachdem ich das Tor durchschritten hatte), als Lehrerin, als Guide, oder einfach nur als ihre Geliebte, ihre Frau, ihre Freundin. Als eine Freundin eines Freundes/einer Freundin. Weiter als Schwiegertochter, als Mama. Mich verband mit allen und jeden ohne Bedingungen. Und dann schrieb ich den kleinen Dialog oben auf.

Nachdem ich fertig war, fing ich an zu weinen. Britta fragte mich irritiert warum ich weine. Ich sagte ihr das ich glücklich bin und sie es selbst lesen muss (ich konnte nicht lesen, weil ich schlurchzte und mir die Rotze aus der Nase lief). Und das tat sie auch.

Danach küsste sie meine Hand und wir sahen uns eine Weile nur an.
"Du bist komisch!" sagte sie und wir fingen beide an zu lachen.

"Ich möchte mein ICH behalten!" sagte sie ernst, während sie meine Hand hielt und ich sagte: "Ich weiß!"

Und dann sagte ich: "Es ist was es ist!"
Und sie sagte: "Das ist Liebe".

So einfach ist es. Danach gab sie mir einen Kuss, sagte mir wie sehr sie mich liebt und drei Minuten später war sie eingeschlafen.

Und so komisch es ist, ich weine immer noch....
Das erste mal seit dem mir bewusst wurde, dass meine Innies weg sind.
Und es ist das befreiendste Weinen das ich je gespürt habe. Ich lass einfach die Tränen rollen über ein lächelndes Gesicht während ich das hier schreibe.
Ich könnte die ganze Welt umarmen für diesen Moment.
An dem ich fühle

das ich bedingungslos liebe...

In diesem Sinne...

Namasté
eure Andarnil







Dienstag, 20. Oktober 2015

Frage und Antwort Spiel: Kontrolle



Was kann man kontrollieren?

Schauen wir uns das obige Bild mal an.
Wer kann was hier kontrollieren?
Bei genauer Beobachtung, seht ihr es selbst:  Niemand kann etwas kontrollieren.

Die meisten Gefühlsregungen sind mit der Vergangenheit beschäftigt:
"Du sitzt auf meiner Banane!" - da er/sie bereits drauf sitzt, ist es passiert.
"Hoppla! Mein Tuschwasser!" - da es bereits umgekippt ist, kann er nichts mehr dagegen machen.
"Ich hatte die Säge zuerst!" - da er sie jetzt  nicht mehr hat, ist es egal ob er sie zuerst hatte oder nicht.
"Ich muss mal!" - da die Blase sich meldet sollte er wohl aufs Klo ob er will oder nicht.
"Der Daniel hat Nasenbluten!" - tja das Blut läuft, es lässt sich nicht kontrollieren.
"Aua!" - jemand zieht dem Mädchen an den Haaren. Das lässt sich nicht ändern, es ist passiert.
"Das Klo läuft schon wieder über!" - da er weiß, dass das Klo überläuft, ist es wohl gerade eben passiert. 

Bei all dem ist die Lehrerin noch gelassen - wahrscheinlich hat sie die ICH-Illusion durchschaut. :)

Was können wir kontrollieren?

Können wir kontrollieren ob wir aufs Klo müssen oder nicht?
Wer oder was entscheidet darüber ob wir aufs Klo müssen?
Ist da ein ICH dass das entscheidet?

Können wir kontrollieren, das es Regnet?
Wer oder was entscheidet darüber das es regnet?
Ist da ein ICH das es entscheidet?

Können wir unser Alter kontrollieren?
Können wir kontrollieren ob wir gesund bleiben?
Können wir kontrollieren ob unser Trockner morgen noch trocknet? (unserer geht gerade kaput)
Können wir kontrollieren ob es kalt draußen ist oder warm?

Ob wir einen schnupfen bekommen?
Ob uns gekündigt wird?
Ob wir Schluckauf haben?
Ob unser Kind beim hinfallen weint oder lacht?
Ob unser Hund bellt oder nicht?
Ob der Blitz in den Baum fährt oder in den anderen?


Was können wir wirklich kontrollieren?
Können wir kontrollieren, ob die Zahnschmerzen von alleine weggehen?
Ob die Menopause jetzt oder erst morgen eintritt?
Ob im Strumpf ein Loch ist?
Können wir kontrollieren ob unser Kind von der Schule Läuse mit nachhause bringt?
Können wir das Wachsen unserer Zehennägel kontrollieren, oder das Wachsen unserer Haare?
Wie ist das wenn uns Haare ausfallen, haben wir Kontrolliere darüber, wieviel Haare ausfallen?

Wie ist das, können wir kontrollieren ob der Bus pünktlich kommt, oder zu spät?
Können wir die Zeit kontrollieren, oder vielleicht sogar die Zeit zurück stellen?

In Wahrheit ist es eine Illusion etwas kontrollieren zu können, genau wie es eine Illusion ist sich Ziele zu setzen. Man kann darüber nachdenken, aber die Vorstellung das alle Ziele genauso eintreffen wie man es sich ausgemalt hat, ist eine Illusion und diese Illusion bassiert auf der Vorstellung es gäbe ein ICH das kontrolliert.

Ihr könnt diese Liste gerne weiter führen, überlegt mal ob ihr irgendwas wirklich kontrollieren könnt. Oder ob es außerhalb eurer Kontrolle liegt, das Dinge geschehen. 

Es passiert oder es passiert nicht.  So einfach ist das. Wenn es passiert, hat es nichts mit Kontrolle zu tun, sondern es ist einfach ein ZUSTAND von SEIN.

Wenn ihr euch nächstens darüber aufregt, dass etwas passiert ist, dass euch nicht gefällt, dann denkt dran: "Ihr hättet nichts tun können, um das was passiert ist, zu verändern. Es ist einfach ein Zustand von SEIN!" Tief durchatmen, sich über etwas zu ärgern, das man nicht ändern kann, macht keinen Sinn :)

Euch alles liebe
Namasté 

Eure Andarnil







Bildquelle: Regiomontanus Schule Coburg

Illusion und Wahrheit



Ich habe eben ein Video angesehen, das von einer Freundin geteilt wurde. Darin wurde unsere Welt sehr negativ gezeigt, zuletzt kamen die Sätze: "Jeder Schritt, Atemzug und Tod hat zu diesem gegenwärtigen Moment geführt."
"Das Leben ist kein Film, das Skript ist noch nicht geschrieben worden. Wir sind die Schriftsteller. Das ist deine Geschichte, ihre Geschichte, unsere Geschichte"

Damit endete das Video. Dieser kleine Beitrag hat mir gezeigt dass viele Menschen  glauben, wenn man sie mit dem schlimmsten konfrontiert, wirkt das nachhaltig und wird eine Veränderung hervorrufen.

Ich glaube das Menschen es  gewohnt sind, mit dem schlimmsten konfrontiert zu werden, das in unserem Glaubens System nur ein geringer Platz ist, um das Gute zu erkennen.
Daher werden schlimme Bilder in unserer Erinnerung immer höher bewertet als positive Bilder.
Menschen halten an dem schlimmsten fest, weil sie denken etwas besseres wäre eine Illusion und aus dem Grund hinterfragen sie nicht. Und aus dem Grund verändern sie ihre Lebensweise nicht. Das Schlimme wirkt Normal. Das Schlimme ist Normal. Und alles was darüber hinaus an postiven geschieht, wirkt wie ein Wunder. Und Wundern glaubt man nicht.

Ich schrieb meiner Freundin, das hier ein umdenken notwendig ist. Würde man die letzten Sätze des Filmes am Anfang und nochmals am Ende hören, hätte das eine komplett andere Wirkung auf die Menschen.
Der Anfang symbolisiert Hoffnung und das Ende verstärkt es noch einmal. Statt dessen wird man erst einmal damit konfrontiert das alles furchtbar ist, das wir Menschen die Urheber allen Schlimmen sind. Das wir unsere Welt zerstören. Die letzten Worte klingen fast so als würde der Sprecher es selbst nicht glauben.

Die letzten Worte verschwinden im Nirvana des Gehörs. Was zurück bleibt sind die Bilder die die Sprache noch verstärkten. Sprache und Bild wirkt wie eine Echo im Kopf.

Nach diesem Video ist mir nochmals bewusst geworden, was passiert wenn die Ich-Illusion durchschaut wird.

Buddha sagte:
Wir sind das was wir denken, mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.

Früher habe ich diesen Satz komplett anders verstanden als heute.
Wenn wir nur negative Gedanken in uns tragen, erscheint die Welt auch negativ. Sie nimmt die Form an, die wir ihr geben.
Denken wir sie als zerstörten Planeten, ist sie das auch. Sie wird zu unserer Gedankenwahrheit. Eine Freundin drückt das so schön aus:

Gedankengeschichten. Es ist genauso wie der Sprecher im Video es zuletzt beschrieb: Wir schreiben unsere Geschichte. Ist die Geschichte negativ, erleben wir Leid, ist sie Positiv, erleben wir ein Wunder.
Eine Geschichte ist jedoch keine Wahrheit.

Wenn wir ein Bild sehen, sehen wir ein Stück Vergangenheit - immer, außer wir sind wie Harry Potter und sehen in einem Bild die Gegenwart, anhand von Bewegung. Aber ich vermute mal das unter uns niemand ist, der jeden Augenblick der Gegenwart herbei zaubern kann.
Jedes Video ist ein Blick in eine Imaginäre Vergangenheit - nämlich ein Blick in die Geschichte des Autors. Da war jemand der genau dieses Video aufgezeichnet hat, weil er darin die Wahrheit für diesen Augenblick erkannt hat. Er hat Bilder genommen die ebenfalls Teil einer Vergangenheit waren, womöglich noch nicht einmal seine eigene Vergangenheit sondern Ausschnitte der Vergangenheit anderer. Was ensteht ist ein Puzzel unterschiedlicher Geschichten in nur einer einzigen verknüpft.
Was zurückbleibt für den Zuschauer der JETZT vor dem Video sitzt, ist die Wahrheit einer Wahrheit einer Wahrheit einer Wahrheit einer vermutlichen Wahrheit einer Wahrheit.
Mehr nicht.

Nichts davon haben wir am eigenen Leib erlebt und trotzdem berührt es uns.

Schauen wir uns mal eine Werbung an:




Sehr berührend, wir sehen ein kleines Mädchen in einer Wohnung, es freut sich, schaut aus dem Fenster. Dann läuft es ins Bad und schneidet sich die Haare ab, mit kurzen Haaren öffnet es die Tür....

Die Werbung selbst ist uns hierbei vollkommen unwichtig, was wir sehen sind Emotionen, die Emotionen in uns hinterlassen.

Die Realität sieht so aus, dass dort Schauspieler waren die einen Kurzfilm gedreht haben, sie wurden dafür bezahlt, dieser Film ist womöglich seit Jahren in Youtube und davor wahrscheinlich schon einige Zeit im Fernsehen. Das kleine Mädchen ist heute mindestens ein Teenager oder gar eine erwachsene Frau. Sie kann alles sein, vielleicht ist sie auch schon Mutter eines Teenagers. Vielleicht auch schon längst gestorben. Wir wissen absolut nichts über die Menschen im Video und trotzdem berührt es uns.
Unser ICH hat somit eine ganze Kanne Illusion geschenkt bekommen. Sogar umsonst.

Wir schreiben unsere eigene Geschichte. Dieser Film spielt mit Vermutungen, mit Phantasie, mit Illusion. - Mit Emotion.

Besonders gute Werbungen treiben einem die Tränen in die Augen, endweder weil man Lachen muss, oder eben Weinen. Werbung wie Saitenbacher Müsli lässt uns eher die Augen rollen :) und trotzdem werden auch hier Emotionen wach und sei es nur das wir das Radio oder den Fernseher genervt anblicken wenn wir die Stimme des Saitenbacher Manns hören. In meinem Fall mehr das Radio, da ich keinen Fernseher habe.

Die Ich - Illusion zu erkennen bedeutet sich mit den eigenen Geschichten auseinander zu setzen. Die ernsthafte Frage: Ist die Wahrheit in den Geschichten wirklich wahr?
Ist die Antwort auf die Frage, ob es ein ICH gibt.

Beim obigen Bild ist das sehr einfach zu erkennen. Eine Katze ist kein Löwe, egal ob an der Wand ein Löwe erscheint. Sie bleibt eine Katze, unabhängig was wir zu erkennen glauben.
Bei der eigenen Geschichte sieht das schon ein wenig anders aus. 
Gedanken und Gefühle ergeben oft ein bestimmtes Bild einer Realität, lässt man die Gedanken beiseite ergibt sich ein emotionales Bild, lässt man die Emotionalität bei Seite, ergibt sich ein Reales Bild.

Oft erkennen wir die Realität erst dann wenn wir den Blick verändern.

Wenn uns bewusst ist, das dass Video das ich verlinkt habe, keine Wahrheit ist, sondern ein Spiel mit Emotionen, berührt es uns nicht mehr auf die gleiche Art und Weise wie vorher.
Wenn wir jedoch daran glauben, das dass Video Wahr ist, bleiben wir berührt (dabei spielt es erst mal keine Rolle ob das Video Trauer oder Freude in uns auslöst).

Emotional berührt zu sein von einem Video ist nicht das gleiche wie emotional berührt zu sein, wenn wir eine kleine Tochter haben, die sich wirklich in dem Moment die Haar abschneidet, weil der etwas ältere Sohn keine Haare mehr hat.

Wird euch bewusst worauf ich hinaus will.

Echte Emotionen sind das was wir direkt im Augenblick empfinden, wir sind dabei, wir erleben es.
Alles andere gehört zum großen Zauberland Illusion. In diesem Zauberland leben kleine Trolle die uns mit Werbung und Zeitungsartikel dazu bringen wollen einer Welt zu glauben, die gar nicht existiert. Diese kleinen Trolle leben von unseren Emotionen, sie reißen sich die Beinchen aus, unsere Tränen einzufangen. Sie werden größer und größer, wachsen über sich hinaus und am Ende sind wir die leeren Hüllen, weil wir nicht mehr zwischen Realität und Illusionen unterscheiden können.Wir funktionieren rein ICH gesteuert und leben ein Leben wie Neo (Matrix mein Lieblingsfilm), der keine Ahnung hatte, wie die Realität wirklich aussieht.
Auch das ist eine Geschichte :)

Glaubt ihr der Geschichte, oder wollt ihr lieber die Katze streicheln, statt Angst vor dem Löwen zu haben?

Was denkt ihr...

In diesem Sinne...

Namasté eure Andarnil




Quelle: Video von dem ich sprach:
https://www.facebook.com/schwarzer.kaffee/videos/445058392314244/?pnref=story



Atem ist Leben



Ich liebe es, zu erkennen, wie mein Atem fließt. Wenn ich durch den Mund einatme fühle ich eine leichte Kühle auf der Zunge und eine Wärme beim Ausatmen.
Wenn ich durch die Nase atme, fühle ich einen erfrischenden Luftzug beim Einatmen und ein sanftes Kitzeln am Nasenrand beim Ausatmen.

Atem fließt.

Jemand den ich sehr mag, hat es wundervoll ausgedrückt, seine Worte haben mich heute beim Lesen berührt:

""Erleuchtung" ist atemlos sein weil erfahren wird das alles Leben Atem ist. Weil alles Leben Atem ist ist auch alles Leben Leiden nach Atem. Hast Du schon ein Lebewesen sterben gesehen, dieses unbedingte atmen, dieser Kampf um jeden Atemzug und dann dieses große Verzweifelte abgeben des letzten Atems? Dieses letzte aufbäumen des nicht mehr einatmen können, das in ein zerfallen des Atems endet. Buddha spricht vom zerfallen des Atems nicht vom zerfallen des Körpers der zerfällt erst wenn der Atem zurück gekehrt ist der mit dem ersten eingetreten ist. Geburt ist das erste Atem einholen. Ein Wesen bekommt erst einen Namen wenn der Atem kommt und immer wieder kommt.
Nun bin ich dir sehr Dankbar!
Du hast es mir ermöglicht : Leben ist Leiden. endlich bis zum Grund zu erkennen."

Für mich war das Atmen als Kind, Jugendliche und Junge Erwachsene immer ein Problem. Mich haben viele Jahre Asthma Anfälle begleitet. Atmen war nie selbstverständlich. Atmen war Leiden. Nicht zu wissen, ob man wieder einatmen kann und wieder ausatmen. Oder zu erkennen, das Einatmen noch geht,  irgendwie, aber das Ausatmen so unglaublich schwer fällt. Zu erkennen, das die Luft die man gerade so heftig in sich eingesogen hat, nicht mehr hinaus will. Die Luft die man braucht um zu leben.
Atmen war leiden für mich.

Atmen war verbunden mit einem Brennen in der Kehle und der Schleim der festsaß und den ich krampfhaft versuchte hinauszuhusten. Der vorgebeugte Körper der sich festhielt an allem und nichts. Die aufgerissenen Augen, wenn gar nichts mehr ging und die Luft wie durch einen immer engeren Stohhalm - sog, zerrte, kämpfte, krampfte.
Die Erleichterung wenn ein Atemgerät auf meinem Gesicht lag, oder in meiner Nase, das für mich atmete. Die Erleichterung wenn er wieder zum fließen kam. Mein Atem war nie selbstverständlich für mich.
Atem ist Leben.

Heute da mein Asthma fast zur Vergangenheit geworden ist, da mir Medikamente endlich ein Leben ohne diese Atemlosigkeit ermöglichen, ehre ich den Atem indem ich Meditiere.
Indem ich ihm Raum in meiner Achtsamkeit gebe.
Mich einlasse in das Fließen und mich hingebe, mich fallen lasse in dieses Leben mit der Luft um uns herum.

Atem ist Gierlos, man atmet nur das was man braucht, mehr ist nicht nötig.

Es gibt den Spruch: "Du nimmst mir die Luft zum Atmen"
Ich fand diesen Spruch immer abwertend, weil er etwas signalisiert - Begrenzung.
Das ist mein Atem und das deiner.
Bleib du dort und ich hier.
Ich will dich nicht in meiner Nähe.
Du raubst mir die Luft.

Wie traurig, wenn man sich so fühlt: der Luft beraubt.

Ein anderer Spruch beschreibt genau das Gegenteil:
"Das ist Atemberaubend!"
Ein Einziehen des Atems und ein Anhalten vor Bewunderung.
Überraschung, Freude.
Hier raubt man sich selbst den Atem, indem man inne hält und so fasziniert ist, dass man eine Millisekunde nicht atmen kann. Es ist Atemlos Schön.

Beides drückt unsere Gefühle aus, die wir haben wenn wir atmen.
Das eine Trennt, das andere Verbindet. Beides ist Atem im losen Zustand.
Ein kleiner Tod.

Das Trennen symbolisiert das Ausatmen, wir trennen uns von der Luft die wir in uns haben. Und das Verbinden symbolisiert das Einatmen, wir atmen das was alle atmen, das was da ist - Luft.

Luft setzt sich zusammen aus einem Molekülgemisch aus Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid und anderen chemischen Verbindungen, sowie Wasserdampf und Staub. Im natürlichen Zustand ist Luft für uns geruchs und geschmackslos.
Doch die Luft die wir atmen ist nicht natürlich. Wir riechen Abgase, Essensgerüche, Gülle, frische Gräser und Blüten. Wir riechen den nassen Hund und wir riechen unseren eigenen Geruch, der je nachdem wie wir uns pflegen säuerlich oder süss riecht.

Luft ist notwendig damit wir leben können. Ohne Luft kein Leben auf diesem Planeten.

Ich liebe diese kleine Achtsamkeitsübung, während des (Spazieren)Gehens:


Reise mit der Luft

Atme ein und aus mit den Schritten die du gehst.
Lasse die Luft durch die Nase einströmen, rieche was da ist. Fühlst du die Natur in deiner Nase?
Rieche den Ort an dem du bist, fühle wie die Luft durch deinen Körper fließt.
Berühre die Erde auf der du stehst, rieche daran, erlebe die Erde in deiner Nase.
Berühre einen Baum und rieche daran, erlebe den Baum in deiner Nase.

Mit dem Geruch bist du eins mit allem um dich herum.
Reise mit der Luft zu dir selbst.
Reise mit der Luft im Frieden mit dir selbst.


In diesem Sinne

Lasst es atmen und erfreut euch an dem Frieden in euch selbst...

Alles Liebe
Namasté
Eure Andarnil





Sonntag, 18. Oktober 2015

Sturm im Wasserglas - Beobachtungen



Mein Herz pocht schneller
auf einem Teller 
voller Toastbrotscheiben
fein aufgeschichtet und mit Schokoüberguss
Zum Frühstück:
Weil Herz sich mal beruhigen muss.

Da war so jemand der es besser wusste
und mir das Zitronig teilen musste
und auch wenn mein Gefühl
geschlossen blieb
mein Herz hats notiert
registriert
und pocht nun mit dem 
Sturm im Wasserglas
ohne Maß.

Ich lächel still 
und lass es pochen
Eine Stunde lang. 
mein Magen will:
lass uns ne Suppe kochen.
Der Gedanke kommt und schaut sichs an.
Dann kommt das Gefühl um die Ecke
Lass mich doch auch mal dran. 
Nun gucken sie und könnens nicht fassen
Das Herz ist ruhig geworden
hat aufgehört zu rasen. 



Ich habe eine Beobachtung gemacht. Ich war seit langem mal wieder etwas mehr aktiv im Internet. Und habe mich in eine Diskussion eingeschaltet. Es ging um Gedanken und Gefühle. Ich schrieb, das man Gefühle und Gedanken nicht kontrollieren kann und bekam sogleich eine Antwort von einem Mann, dem mein Kommentar nicht gefiel, er schrieb das wäre Blödsinn mit den Gedanken und ich soll das doch mal einer Frau erzählen die "geschändet wurde und im Krieg ist". hm?
Ich hab nicht auf mein Gefühl gehört und habe - oh Dussel - geantwortet, das ich sehr wohl weiß was es bedeutet "geschändet zu sein" und ob er uns - der Comunity - sagen will wie sich eine Frau fühlt. Eindeutig ICH Korrespondenz - Gedanke, denkt: "was will er damit sagen?", Hand auf Tastatur schreibt. Es war so klar, was danach passiert. Was für ein Käse ;)

Die Antwort kam sogleich, ein schöner Spiegel: "...So was schreibt eine weise Buddhistin nicht". Ich musste lächeln... er hat Recht und dann hat mein Herz auf diese Rüge mit einem lauten intensiven Pochen reagiert.

Ich habe es registriert. Nun ist mein Herz wieder so ruhig wie vorher. 
Mein Herz reagiert also auf eine ICH-Illusion, sehr spannend. 

Das kann ja noch Lustig werden ;)

In diesem Sinne

Ich hatte gerade meinen Sturm im Wasserglas, seht ihr, so was passiert mir immer noch hin und wieder :)

Euch alles liebe
Namasté

Eure Andarnil 



Fotoquelle: (c) Heinz Ueter - Sturm im Wasserglas
Gedicht: ICH :)

Zur meiner Seite: Gegen Gewalt



Ich liebe die Bilder von Julia Rohwedder, da sie einfach Emotionen einfangen kann. Ich sehe mich in einigen Bildern von ihr. Sie geben wieder was ich fühle im Moment. Momentan fühle ich mich etwas auf - gelöst, melancholisch, emotional ruhig.

Ich habe mich entschieden eine Seite auf meinem Blog wieder freizuschalten, den ich vor einiger Zeit zur Ansicht blockiert habe.
Mir ist bewusst geworden, das für meine Leser der Zusammenhang schwierig nachvollziehbar ist, wenn ich über Multiple und Erwachen (Ich-Los) schreibe.
Beides scheint untrennbar miteinander vereinbar zu sein. Und doch ist es das -  was ist.

Und aus dem Grund ist die Seite auch wieder sichtbar. Vor einigen Monaten, als die Veränderung in mir fühlbar war, wollte ich dass das Kapitel wieder im Erdboden versinkt. Ich fand mich wie ich heute bin, zu sehr mit der Vergangenheit in Verbindung gebracht, und das war für mich nicht mehr stimmig.
Dennoch haben einige Leser den Link wohl weitergereicht und sind so auf meine Seite gekommen, obwohl sie Blockiert war. Wie sie das gemacht haben, weiß ich nicht. Ich nehme an das die Seite im Cache auf dem Server des Providers gespeichert ist. Ich sah es nur anhand meiner Statistik, dass die Seite immer noch aufgerufen wurde. Vor allem in den letzten Monaten.

Mein ICH-Loses Sein zeigt, dass man Dinge nicht kontrollieren kann, ändern kann. Es fließt von sich aus. Somit konnte ich auch nicht ändern, das meine Vergangenheit gesehen werden wollte.
Ich hätte die Seite löschen können, aber auch das wäre nur ein Versuch einer Kontrolle gewesen.
Aus diesem Grund habe ich sie jetzt wieder freigeschaltet.
Ich würde mich freuen, wenn beim Lesen im Hinterkopf der Gedanke aufspringt: Sie lebt in der Gegenwart und ist eine Glückliche Frau :)

Aber auch das entzieht sich meiner Kontrolle.

Ich bitte euch nur auf euch zu achten. Ich bin bewusst nicht so sehr ins Detail meiner Geschichte eingetaucht, dennoch kann sie Triggern (Erinnerungen auslösen) oder Gefühle entfachen, die unangenehm sind.

Ich wünsche euch alles liebe

Eure Andarnil






Bildquelle: (c) Julia Rohwedder
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Samstag, 17. Oktober 2015

Erleuchtet, Erwachen, Ich-Los


Es gibt so viele Begrifflichkeiten für einen Zustand:

Erleuchtet, Erwacht, Ich -Los, Bodhi, Vedanta, Advaita, Illuminatio, tauhid usw. Bei all diesen Begriffen, geht es um einen erweiterten oder erhöhten Bewusstseinszustand, der dazu führt im religiösen Sinne die höchste Stufe des Glaubens zu erreichen.

Dieser erhöhte Bewusstseinszustand ist jedoch an keine Glaubensrichtung gebunden. Man kann ihn auch dann erlangen, wenn man Atheist ist.
Viele machen in der Bedeutung keinen Unterschied, ich schon.
Und zwar in der Bedeutung Erleuchtet.

Ich nutze den Begriff Erleuchtet nur sehr ungerne, weil er andeutet, alle anderen Menschen seien ohne Licht und somit einen Wert unter dem Erleuchteten.
Im Christlichen Sinne ist es wohl auch so erdacht, das Erleuchtet gleichgesetzt ist mit Heilig. Im Hinduismus ebenfalls.

Ich kann euch versprechen ich bin alles andere als Heilig. Und ich kann euch versprechen, ich stehe mit Sicherheit nicht über euch.
Aus dem Grund nutze ich gerne die Wörter Erwacht und Ich-Los, auch wenn das hier ebenfalls falsch interpretiert werden kann, wer ein besseres Wort findet, der darf sich gerne melden, ich habe es noch nicht gefunden.
Es ist so wie der Blogschreiber von Hier Jetzt Sein schrieb:
Diese mäch­tige, all­um­fas­sende Stille…
Unge­se­hen, unge­hört. Gebor­gen sein — wie in Got­tes Schoss. Nicht als beson­de­res Erleb­nis. Nicht am Ende eines Weges. Jetzt. Immer. Unabwendbar.
Die Kühle eines Ampel­mas­tes. Die Geräu­sche vor­bei­fah­ren­der Autos. Sonne. Leich­ter Wind. Voll­kom­mene, all­täg­li­che Stille.
Die Pflas­te­rung eines Plat­zes. Steine in ordent­li­chem Mus­ter. Ein ein­zel­nes Blatt. Amei­sen suchen ihren Weg. Voll­kom­mene, all­täg­li­che Stille.
Das Sor­tie­ren von Wäsche. Grei­fen und Füh­len. Gedan­ken­lose Betrieb­sam­keit. Voll­kom­mene, all­täg­li­che Stille.
Lachen, Sin­gen und Tan­zen. Stim­men. Mal laut, mal leise. Bekannte und unbe­kannte Men­schen. Voll­kom­mene, all­täg­li­che Stille.
Der Ver­such das Unfass­bare zu Fas­sen. Zu Ver­ste­hen, was nicht ver­stan­den wer­den muss. Zu Fin­den, was längst schon da ist. Voll­kom­mene, all­täg­li­che Stille.

Es ist nicht weniger, es ist nicht mehr... es ist Frieden!

Namasté

Eure Andarnil

Wenn das ICH weg ist, was ist dann noch?




Dieses Bild malte vor zwei Jahren eine liebe Freundin für mich, die zeitweise sogar wie eine Mutter für mich war. Wir hatten viele Höhen und Tiefen und mittlerweile begegnen wir uns in Achtsamkeit und in einer Ruhe die ich früher nie empfunden habe.
Das ist die Ausgangsbasis die unsere Freundschaft braucht, Ruhe und Achtsamkeit.
Das ist die Ausgangsbasis die jedes Miteinander braucht.

Durch mein Erwachen, meine Ich-Losigkeit geht es mir so gut wie noch nie zuvor. Da ich ein sehr emotionaler und temperamentvoller Mensch war, war mein Leben ein einziges Hoch und Tief, ich nahm die Welt wie einen Wirbelsturm wahr. Und ich fühlte mich sehr verletzlich. Wie dieses kleine Vögelchen saß ich auf meinem Zweig. Ich traute mich nicht zu fliegen, ich hatte einfach Angst in die Höhen zu steigen. Ich hatte Angst vorm Fallen.

Ich war verletzlich, angespannt und im Grunde genommen immer auf der Flucht. Aus heutiger Sicht war meine Vergangenheit der Antrieb dieser Flucht. Wann immer ich Menschen näher an mich heran ließ, konnten sie mich auch verletzen und oft reichte nur ein einziges Wort.

Was ist nun anders?

Ich kann nicht sagen, dass ich meine Emotionalität oder mein Temperament vollständig verloren habe, nach Außen mag ich mich kaum verändert haben, zumindest sagt das meine Frau. Ich sehe noch so aus wie vorher, ich wirke Ruhiger und Gelassener, aber auch diese Phasen hatte ich schon öfter in meinem Leben. In der Begegnung mit anderen Menschen bin ich immer noch die Jo die ich davor war. Und wenn niemand wusste, das es in dieser Jo auch eine Johanna im Außen gab und im Inneren viele andere Persönlichkeiten, dann fällt es auch nicht auf, das ich nicht mehr zwitsche zwischen Jo und Johanna. Ich bin noch die die die ich war und doch auch nicht.
Die Veränderungen der Ich-Losigkeit spielen sich in meinem Inneren ab.
Die Stürme sind vorüber und das Meer ist nun geglättet.
Die Stimmen die mich seit meiner Kindheit begleiten, diese Diskussionen in meinem Kopf, das Lachen, wenn jemand in mir lachte. Das Weinen, wenn jemand in mir weinte. Die Verzweiflung, wenn jemand in mir in eine Erinnerung eintauchte die ich im Außen nachfühlte. All das ist weg.
Meine Erinnerungen an meine Kindheit ist wie in Nebel getaucht, da ist nicht das Nachhallen, von Schmerz, Trauer und ... Angst
Da gibt es kein Leid mehr, keine Wut, keine Angst.
Ich bin ein experimenteller Mensch, natürlich habe ich versucht wieder einzutauchen, ich hab mir die Bilder meiner Vergangenheit angesehen, um mich selbst zu überprüfen, ist es wirklich wahr?

Ich tauchte durch den Nebel und fühlte: Nebel. Ich kann an keiner einzigen Trauerquelle anhalten, es ist so als wäre ich niemals traurig gewesen, als hätte ich niemals Schmerz erlitten, als wäre all das was war, einem anderen widerfahren und ich war nur die stille Beobachterin der Gewalt die man mir selbst antat.
Noch vor einigen Monaten hab ich im Bett gelegen, von einem Traum erschreckt, der mir das spiegelte was vor 41 Jahren passiert ist. Ich fühlte noch die Hände an meiner Kehle. Mein Herz raste und mein Kopfkissen war nass von meinen Tränen. Ich machte das Licht an und an Schlaf war nicht mehr zu denken. Solche und andere Albträume meiner Vergangenheit waren normal für mich. Ich setzte mich an den PC, sah mir einen Film an oder schrieb einen Artikel oder Blogeintrag und der Albtraum verschwand. Was blieb war die lebhafte Erinnerung daran. 

Ich erinnere mich an alles. Das was vorher wie ein Puzzel geteilt war, ist nun ganz. Mein ganzes Leben liegt vor mir, aber es ist nicht mehr mein Leben. Es ist das Erleben einer Vergangenheit.

Ich erkläre es mir so, durch die ICH-Auflösung verloren die Persönlichkeitsanteile in mir ihre Aufgabe. Sie entstanden um den Schmerz den ich als Kind und Jugendliche erlebte aufzunehmen und mir so die Chance zu geben, all das zu verarbeiten. Mein Multisein ist eine große Gnade gewesen, die mir geschenkt wurde. Um nicht an dem zu zerbrechen, was ich erlebt habe.

Das schönste Geschenk das jemand empfangen kann, der Leid erfährt. Das was für die Medizin immer noch nicht erklärbar ist, hat sich geklärt. Ich verstehe es nun viel besser.

Ich denke das ich im Laufe meines Lebens oft das unsichtbare Tor durchschritten habe, nur war mir das nicht bewusst und aus dem Grund bin ich immer wieder zum ICH zurück gelangt.
Heute bin ich dankbar für das Leid das ich gefühlt habe.
Diese Intensität an Schmerz hat mir geholfen, den Schmerz zu verstehen.

Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass man die Welt nur versteht, wenn man sie erlebt. Man kann über Leid lesen, aber man erlebt das Leid nicht am eigenen Körper. Es ist so als wenn man liest was Liebe ist, wenn man sie nicht erlebt hat, sind es nur schön klingende Worte.
Für meine Spiritualität ist mein Erleben wichtig gewesen, auch das Eintauchen in das Leid. Die Grausamkeit meiner Kindheit hat mir geholfen zu erkennen, das es keine Grenzen gibt. Die letzten Zaunpfähle die ich mir durch mein Multiple sein aufgebaut habe, sind nun mit der ICH-Illusion verschwunden.

Natürlich kann man denken, auch das ist nur vorübergehend.
Ich kann hier weder Ja noch Nein sagen, es wird sich zeigen.

Ich kann mir vorstellen das ich immer mal wieder Kontakt zu dieser Illusion haben werde, alleine weil ich unter Menschen bin, die noch immer im ICH leben. Aber ich weiß nun wie es sich anfühlt, was Illusion ist und JETZT, SEIN.
Und dieses Wissen geht nicht wieder weg.

Eine Freundin fragte mich, ob ich meine Innies nicht vermisse?

Nein tue ich nicht, warum sollte ich etwas vermissen, das nie existiert hat.

Ich bin nun frei und der kleine Vogel dort oben auf seinem Ast, hat sich in die Lüfte erhoben. Und ich kann euch sagen, von dort oben sind mir die Menschen und Tiere näher als je zuvor.

In diesem Sinne...

Keine Angst ich fliege nicht davon, ich dreh nur eine kleine Runde. Wenn man frei ist, muss man keine langen Reisen machen, denn alles was ist, ist da.

Namasté
Eure Andarnil



Bildquelle: (c) Ingrid Honig