Mantra Musik

Mittwoch, 30. Dezember 2015

zu guter letzt in diesem Jahr...

möchte ich noch mal auf meinen Blobbeitrag aufmerksam machen: http://jobrisha.blogspot.de/2015/12/aufruf-zum-flashmob-wir-verzichten-auf.html



Meine Bella hat momentan genau diesen Gesichtsausdruck... Gestern ist sie vor lauter Panik zwischen Bett und Nachtschränkchen stecken geblieben - sie hat unglaubliche Angst...


Und aus dem -  wie vielen anderen Gründen möchte ich auch auf folgenden Artikel vom Volksverpetzer Jens Grote aufmerksam machen, auch wenn ich mit manchem von ihm nicht übereinstimme... den Artikel finde ich gut und aus dem Grund verlinke ich ihn hier - fern meiner sonstigen Art - aber mit dem Ende des Jahres kann ich meine Traditionen mal brechen finde ich...

In dem Sinne kommt gut und friedvoll ins neue Jahr und wie immer mit einem lieben Gedanken an euch, ein herzliches

Namasté eure Andarnil


PS: Und wer mich mal live und in Farbe (viel Farbe) kennen lernen möchte, darf gerne meine Ausstellung in Groß-Umstadt besuchen, am 11 Januar bin ich auf jeden Fall da. Ich freue mich ganz doll auf euch!!!


Kunstausstellung


Der Termin für meine Kunst Ausstellung "Augenblicke" steht:
Vom 12 Januar (11 Januar ist Aufbau, ihr könnt natürlich trotzdem kommen) - 29 Januar in der Volksbank Groß-Umstadt (Frankenstr. 17
64823 Groß-Umstadt).
Ich freue mich sehr über euren Besuch !!!

Herzlichst 
Eure Andarnil

PS: fast alle meine Bilder stehen natürlich zum Verkauf offen, allerdings ist die Ausstellung keine Verkaufsausstellung, wer Interesse hat kann sich auf Jo Art schon mal ein wenig inspirieren lassen (Eine Webseite baue ich demnächst auf).


Bild: Kopfüber - Aryl Mixmedia
(c) Jo Andarnil Schlitzkus 

Freitag, 25. Dezember 2015

AUFRUF zum Flashmob: Wir verzichten auf ein Silvester Feuerwerk!!!


Gedanken zu Silvester - Aufruf zum Flashmob!!!!!!! 
am 31.12.2015 / 1.1.2016

Ihr Lieben, heute Morgen haben Britta und ich über Silvester gesprochen... wie jedes Jahr sitzt uns ein Gefühl von Widerwillen im Nacken wenn wir nur dran denken. Uns geht es so wie vielen anderen Tierschützern die Silvester dafür nutzen um bei den Tieren zu sein, zu schauen das nichts passiert, das kein Tier durchgeht und womöglich Zäune einreißt. Das die Hunde und Katzen in ihrer Angst nicht alleine bleiben....
Das ist das eine worüber wir uns unterhalten haben, Britta wird wieder Stundenlang bei den Schafen sein und ich sitze hier im Haus mit einem Panik Hund, Bella wird unter sich machen vor Angst und mir in die Arme springen und unsere Schafe werden wie gehetzt in der Herde von einer Ecke des Gartens in die andere Rennen.
Unsere Katzen werden sich ihren Platz unter der Küchenzeile suchen und man wird sie erst wieder sehen, wenn der ganze Spuk vorbei ist.

Wie jedes Jahr ist Silvester für uns mit einem Gefühl von Horror verbunden, denn ich weiß leider nur zu gut, wozu Menschen fähig sind, die zu viel Alkohol trinken.
Das ist die eine Seite des Ganzen. Die andere Seite spielt sich in Syrien ab und auch wenn viele das Wort meiden so ist es dennoch vorhanden in unseren Köpfen, wir können es ignorieren, aber das macht die Gnadenlosigkeit des Krieges nur für schlimmer. Für diese Menschen ist jeder Detonationsschlag Lebensbedrohlich und während sie um ihr Leben kämpfen, werden hier Waffen frei verkauft. Als ich Gestern die Aldi Vorschau in den Händen hatte, erschrak ich, wie heute die Silvester Raketen aussehen, das erinnerte mich wirklich an eine Bombe oder schlimmeres. Viereckige Kästen aneinander gereiht mit Munitionsschnur und ich weiß genau die meisten die das Ding anzünden sind bereits vor 12 Uhr benebelt. Wenn ich mir vorstelle was für eine Munition in so einem Kasten steckt wird mir schlecht.

Nein wir wünschen euch kein frohes Silvester! Wir hoffen das es wie aus Kübeln regnet, dass ihr draußen vollsoffen mit Regenschirm steht und euch das Wasser in den Nacken läuft wenn ihr versucht solch einen Kasten mit Dynamit anzustecken, wir hoffen auf eine wahre Überschwemmung in dieser Nacht. Bei über 50 % Regenwahrscheinlichkeit haben wir vielleicht sogar Glück und auch wenn Britta trotzdem im Regen steht, sie wird lachen und da draußen Glücklich sein, dass weiß ich...

Wir hoffen einfach auf euer Gewissen, auf euer Mitgefühl, auf euren Verstand dieses Jahr auf diese Waffen zu verzichten, die nichts anderes tun, als Tiere in Angst und Schrecken zu versetzen und betrunkene Menschen und Kinder zu verletzen.

Ihr könnt dieses Jahr ein Zeichen setzen, für den Frieden und gegen den Krieg. Ihr habt es in der Hand und das wird durch die Presse gehen, denn wenn die Böller, Raketen und Detonationskästen nicht verkauft werden, ist das die beste friedliche Demonstration die es bisher gab auf dieser Welt. Lasst uns ein ruhiges Silvester feiern, in Gedenken an die Menschen die Tagtäglich mit dem Leid des Krieges konfrontiert werden, in Gedenken an die Tiere im Wald und in den Häusern. Setzt ein Zeichen, ihr habt es in der Hand.

Und gemeinsam beginnen wir 2016 mit einem Gefühl etwas wichtiges begonnen zu haben - unser Zeichen für Frieden!!!

Wer es Teilen will, kopiert den ganzen Text und setzt ihn ins Internet, in Google, in Yahoo, ins Web.de, Facebook, setzt ihn auf euren Blog. Macht es öffentlich. Setzt euren Namen darunter!!!

ICH WILL FRIEDEN und ich setze ein ZEICHEN hierfür, ich verzichte auf ein Silvester Feuerwerk.
Ich hoffe auf viele Menschen die das hier lesen und umdenken.

DANKE Eure Jo und Familie vom Tierhof Amoa


Hier die Facebook Veranstaltung für den Flashmob - ich bin begeistert!!!

Freitag, 18. Dezember 2015

Die Perfekte Beziehung ...


Zur Zeit begeistert folgender Artikel das Internet:
"Ich will mit dir Single sein"

Eine Freundin hat diesen Artikel geteilt, ich habe ihn gelesen und mir dann überlegt, was für mich so unstimmig daran ist, obwohl er gut geschrieben ist, lässt er keinen Freiraum zu..
Ich habe länger darüber nachgedacht, es mit meiner Beziehung verglichen, mich gefragt, was ist das Geheimnis zwischen dem wie ich Beziehung und Liebe lebe und definiere und dem was in diesem Artikel steht.
Und ich kam zu folgendem Schluss:
Britta und ich haben keinerlei Vorgaben, wir haben keine Vorstellungen, kein: "So musst du sein, damit ich dich liebe!" Kein: "Ich erwarte von dir!" Und ich glaube das Geheimnis einer tiefen Partnerschaft liegt genau darin, dass man keine Vorstellungen hat, das alles sein kann und darf. Und dass beide jederzeit den Moment miteinander genießen.

Nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht habe, habe ich den Artikel kommentiert:

Es sieht nur so aus als wären es keine Fesseln, das "Will" impliziert, das sie genau die Erwartungen an ihren Freund, Mann oder wie auch immer hat und Erwartungen sind immer mit Fesseln verbunden, lassen keinen Spielraum auf Veränderung, auf Nähe, bis hin zur Symbiose zu, sie stellen von vorne herein klar wo die Grenzen sind und das ergibt statt Nähe Distanz. So was nenne ich offene Beziehung... das mag auf kurze Zeit nett sein, aber wehe der Partner möchte es kuschelig, dann ist diese Beziehung zum Scheitern verurteilt.

Eine Partnerschaft hat Bestand wenn sie bereit ist, die Veränderungen des anderen wahr zu nehmen, mitzugehen, gemeinsam erkunden was Nähe bedeutet, der Artikel hat mit Nähe nur in so weit zu tun, das es von vorne herein klar begrenzt ist - nämlich in dem was sie will und erwartet...
nur beschränken diese Bedürfnisse die Beziehung. Wenn man seine Vorstellungen über eine Beziehung stellt, werden diese Vorstellungen immer an erster Stelle stehen. Und das bedeutet im Klartext, das der Partner sich den Vorstellungen anpassen muss, jede kleinste Abweichung könnte das Ende der Beziehung bedeuten. Es gibt somit keinen Spielraum für Veränderung. Jemand der so stark die Situation kontrollieren möchte, wird eine Beziehung lösen, sobald die Veränderungen des Partners nicht mehr ins eigene Konzept passen.

Ich verstehe den Reiz darin dem anderen Freiheit zu gewähren, um selbst Freiheit zu erhalten. Aber ein Quit pro Quo ist eine Abmachung, klare Grenzen, klare Verhaltensmuster und so hart es klingt, keine Garantie für eine gut funktionierende Beziehung aber eine Garantie für Leid und gegebenenfalls Trennung. Eine Liebesbeziehung die funktioniert bassiert darauf das beide sich Verändern dürfen und es dabei zu neuen Erkenntnissen kommt. Dass man sich immer wieder neu begegnet, dass sich Nähe und Distanz abwechseln dürfen, man sich gegenseitig hält, bis hin zu einer kurzzeitigen Symbiose. Man zusammen im Spiel bleibt und die Bedürfnisse und Veränderungen des anderen wahrnimmt und akzeptiert.
Und vor allem erst nimmt.
Dann sind auch Freiheiten Normalität.

Ein "Will" in einer Beziehung wie oben erwähnt bassiert auf Angst und der Erfahrung von Leid. Angst beengt zu werden, Angst sich selbst zu verlieren. Angst vor Enttäuschungen. Aber vor allem Angst zu kurz zu kommen. Man gibt dem anderen Frei, damit es erst gar nicht erst zu einer Tiefe kommt die einem die eigene Kontrolle entzieht. Es ist die Angst vor einer Symbiose, Angst vor Abhängigkeit.

Aber genau das passiert in einer tiefen Beziehung  man wird zum Teil des Partners und durch diese Tiefe wird man auch "Abhängig" und das vollkommen freiwillig. Sobald man loslässt von den eigenen Vorstellungen wie eine Beziehung sein soll - darf alles kommen, ohne das man sich verliert. Diese Art von Abhängigkeit ist weder gesteuert noch kontrolliert, sie bassiert einzig und allein auf dem Gefühl von Liebe, Tiefe und Verlässlichkeit.

Natürlich tut es weh, wenn beide sich trennen. Aber der Partner wird in einer Beziehung, indem es  um das "Wir" geht, das Glück des anderen im Blick behalten.

Die meisten Beziehungen gehen auseinander
- weil die Veränderungen des einem dem anderen entweder Angst machen oder sich dadurch die Tiefe der Gefühle verändern
- weil der Partner sich nicht kontrollieren lässt
- weil äußere Einflüsse den Alltag der Beziehung stören und/oder verändern
- durch Krankheit und Tod
- weil man den Partner einschränken möchte (Besitzanspruch) und dadurch Enge in die Beziehung kommt
- und weil ein oder beide Partner die Tiefe der Beziehung kontrollieren wollen
- Weil einer oder beide Partner Angst vor der Tiefe der Liebe haben
- Weil beide klare Vorstellungen haben die keinen Spielraum erlauben

Es ist eine schöne Vorstellung alles klar zu definieren, wie man sich seine Traumbeziehung vorstellt. Aber die Realität ist so, dass alle Vorstellungen, eben nur Illusionen sind. Man kann nichts in dieser Welt kontrollieren. Weder eine Liebesbeziehung, noch die eigenen Entwicklungen.

Bevor ich Britta kennen lernte, fühlte ich mich sehr verloren. Auch mir ging es so, dass ich mir Freiheit gewünscht habe, den meine Beziehungen waren sehr mit Enge verbunden. Als "Ehefrau" mit Verpflichtungen und als "Geliebte" ohne Verpflichtungen.
Beides war für mich nicht lebbar, ohne schmerz. Ich wünschte mir jemanden der mich so nahm wie ich bin, ohne Einschränkungen.

Ich weiß  noch, als ich mich sowohl von meinem Partner als auch von meiner Geliebten trennte, ging ich in den Wald und schrieb dort einen Brief, ich schrieb all meinen Kummer heraus und dann verbrannte ich ihn. Ich stand dort, sah in den Himmel und sagte: "Alles was ich will ist, dass man mich so liebt wie ich bin, dass ich mich verändern darf und das ich trotz meiner Fehler geliebt und geschätzt. Alles andere ist mir egal"
Sehr Theatralisch wie ich da stand, mit den Händen Richtung Himmel, vielen Tränen die ich davor vergossen habe, verschmierten Kajal und Rotznase.
Wenn ich darüber nachdenke muss ich heute lächeln. Ich mags manchmal Theatralisch.

Etwas später kam Britta in mein Leben, so vollkommen anders als ich, in fast jeder Hinsicht - Äusserlich und oberflächlich betrachtet. Kennt man uns näher, wird bewusst, wie sehr wir uns ähneln. Auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind - kommen wir uns näher. Wir sprechen darüber, legen unsere Gedanken und Gefühle offen. Wir streiten auch manchmal, vorallem wenn eine von uns, oder wir beide überfordert sind. Aber wir respektieren unsere Gefühle immer. Und wenn sich einer Verändert nimmt er den anderen mit auf diesen Weg, als Begleitung, als Betreuung, als Stütze. Als ich die Illusion des ICHs durchschaute war es für Britta nicht so einfach, zu verstehen was in mir vorging. Das brachte Unsicherheit in ihr Empfinden. Die Sicherheit die wir in unserer Beziehung aufgebaut haben, steht immer auf wackelnden Boden, der jedoch tief verankert ist, verwurzelt. Meine Aufgabe in unserer Beziehung ist es, das Wackeln auszugleichen, mit einer großen Portion Optimismus. Ihre Aufgabe ist es, in der Stärke die sie ausstrahlt, Schwäche zuzulassen und somit das Wackeln immer ein wenig zu forcieren.

Wir tauschen oft mal die Positionen, mal ist sie die Starke und dann ich. Sie darf schwach sein und ich auch. Nichts hat Bestand und das wissen wir beide.

Unsere Liebe ist etwas, das einer dauerhaften Veränderung unterzogen ist. Ich vergleiche es oft und gerne mit dem Meer, mal sind die Wellen hoch und Temperamentvoll, mal leise und ruhig.

Wenn man weiß, dass alles Veränderung ist, das es nur um den Moment geht. Lebt man auch den Moment bewusst aus.
Was wir beide nicht machen ist Erwartungen an den anderen stellen.
Erwartungen zerstören auf Dauer jede Beziehung, weil sie mit der Vorstellung verbunden sind, das der andere so sein muss, wie man ihn sich vorstellt. Das geht nie gut.

Wenn wir etwas von dem anderen wollen, bitten wir ihn darum und wenn er es nicht erfüllen kann, dann ist das eben so.
Dann hat es seinen Grund.

Die Perfekte Beziehung ist alles andere als Perfekt - sie ist voller Unwegbarkeiten - man weiß nie was auf einem zukommt. Das Haus kann über einem zusammenbrechen, man kann den Job verlieren, oder krank werden und vorallem kann man sterben und nie wieder da sein.

Die Perfekte Beziehung bassiert auf den Moment in dem man sich begegnet, nicht auf Zukünftiges oder Vergangenes. Es ist immer nur dieser eine Moment. Und wenn beide das wissen, tun sie alles um diesen Moment in Liebe zu verbringen, egal was passiert.

Und wenn ich einen Anspruch habe, dann das ich genau diesen Moment nie aus den Augen verliere... mit meiner Frau, Partnerin und besten Freundin.

In diesem Sinne

Lasst einfach los von euren Vorstellungen und genießt das Miteinander jetzt in diesem Moment... alles andere ist vollkommen egal.

Namasté

eure Jo



Mittwoch, 9. Dezember 2015

Tagebuch - im Farbenrausch

"Wurzeln" 60x90cm Acryl, Mixmedia und Blattgold

Mitte Januar wird meine erste Ausstellung sein, daher war ich in den letzten Tagen sehr intensiv am Malen. 
Und das wird sich auch noch etwas hinziehen. Aus dem Grund komme ich gerade nicht dazu meinen Blog zu aktualisieren. 

Seit dem ich die ICH-Illusion durchschaut habe und mein Viele-Sein abhanden gekommen ist, ist Malen meine dritte große Leidenschaft geworden (neben dem Schreiben und meiner Liebe zu  meiner Familie). Ich versuche jeden Tag im Atelier zu sein. So sind in den letzten Tagen Bilder entstanden die mein Inneres nach Außen kehren, wie z.B. das obige Bild: "Wurzeln". Ich wollte ein Selbstportrait malen, dass mich so wieder gibt, wie ich mich selbst wahrnehme. In meinem Inneren fühle mich mich meiner schwarz-afrikanischen Wurzeln die ich von meinem Großvater geerbt habe am Nächsten.
Man merkt es nicht nur an meinem Körperbau der alles andere als Schlank ist, sondern auch daran wie ich mich bewege, Musik fühle ich in meinen Adern, sie kann mich so dermaßen erfüllen, das mir der Atem stockt. Im Tanz schließe ich die Augen und gebe mich einfach den Klängen hin, in solchen Momenten bin ich nicht mehr Weiß, in solchen Momenten kocht das dunkle Blut in mir, ich fühle meine afrikanischen Wurzeln. Früher gab es Momente da sah ich den Spiegel und konnte es nicht fassen wie hell ich war, ein Albino gleich mit diesen super hellen Augen. Heute ist es für mich so wie es ist. Ich bin so hellhäutig wie man nur sein kann, meine Haare sind rötlich, meine Augen so hell, das mir jeder Sonnenstrahl schmerzen bereitet.
Aber auch das gehört zu mir.
Und doch war es mir ein Bedürfnis meine Seele zu malen, das Stück das niemand außer mir kennt. Das afrikanische in mir, das Vertraute swingende, im Temperament vereinende.

Ich liebe dieses Bild und momentan glaub ich noch nicht das ich es verkaufen werde... na mal schaun.


"Lorenzo"
Acryl 60x90

Auch dieses Bild liebe ich sehr. Zuerst malte ich nur das Holz und Britta fand es so schon perfekt, doch mir fehlte  noch etwas entscheidendes, ein Hingucker. Und so entstand Lorenzo, die kleine Ratte.
Mittlerweile ist das Brittas Lieblingsbild und ganz stolz hat sie es als Handyhintergrund eingefügt. Was mich wirklich sehr freut.

 Ratten faszinieren mich sehr. Ich mag den kleinen Kerl. Auf den Namen Lorenzo ist Britta gekommen, sie fand er sieht wie ein kleiner Lorenzo aus, also hab ich das Bild so genannt. Lorenzo auf der Suche nach Futter :)

Ich muss noch 3 oder 4 Bilder malen, dann bin ich bereit für meine erste Ausstellung, die sehr bunt sein wird.

Ich habe mir das erste mal in meinem Leben Visitenkarten drucken lassen, kleine Karten mit zwei meiner Bilder auf der Rückseite. Ich werde in eine Ecke ein Loch stanzen, einen groben Faden durchziehen, ihn mit einer Glasperle verknoten, so kann man die kleinen Bilder als Lesezeichnen nutzen.

Nun wisst ihr warum ich momentan nicht zum schreiben komme. Ich bin nicht mehr Viele... ich kann mich jetzt nur noch auf eine Sache konzentrieren. Und es macht mich sehr Glücklich, wenn ich sehe wie ein Bild entsteht... Aber keine Sorge ich gehe euch nicht verloren...

Bis ganz bald, spätestens nach meiner Ausstellung bin ich wieder da für euch...

Bis dahin

Alles liebe 
und Namasté 

Eure Jo Andarnil 




PS: auf Facebook findet ihr mich unter: https://www.facebook.com/ArtGalleryJo
Oder unter:

www.Kunstwerkstatt-odw.de

Donnerstag, 26. November 2015

Belastende Gefühle loslassen




Ich habe gestern etwas erfahren, dass mich nachhaltig sehr aufgerüttelt hat... Belastet wäre zu viel gesagt, aber es war heftig.

Hätte man mich noch vor einem Jahr damit konfrontiert, wäre ich womöglich psychisch am Ende gewesen, von Erinnerungen überwältigt und mit negativer Energie überhäuft.
Ich bin heute über das Erkennen der ICH-Illusion sehr dankbar.

Ich kann und möchte hier nicht näher auf meine Erfahrung eingehen, aus Sicherheitsgründen. Aber es war und ist heftig und wird mich noch eine Weile beschäftigen, auch dahingehend, weil ich Gestern Abend noch eine Anzeige aufgegeben habe.

Aus dem Grund auch mein Rat, seid vorsichtig gerade auf den Sozialen Netzwerken tummeln sich etliche Menschen die es nicht gut mit euch meinen...

Und aus dem Grund mein heutiges Thema, wie kann ich unangenehme Gedanken, Erinnerungen, Gefühle verarbeiten und wieder loslassen, so dass sie mich nicht weiter belasten.

Es gibt den drei Stufen Plan den ich euch gerne vorstellen möchte, bei diesem Plan geht es um Akzeptanz. Darum all die Gefühle, Gedanken, Erinnerungen zu akzeptieren, man schaut sie sich näher an, um sie dann wieder gehen zu lassen.

Stellt euch hintereinander drei Fragen und schaut was passiert.

Die erste Frage der man sich stellen muss, ist die Frage nach der Annahme des Gefühls:

  • Kann ich das Gefühl annehmen?

Dabei spielt es keine Rolle, ob man diese Frage mit Ja oder Nein beantwortet, sondern vielmehr ist es wichtig, sich bewusst zu machen, das man dieses Gefühl hat. Das Gefühl wird somit in die Gegenwart geholt, man schaut es sich noch einmal genauer an. Wie fühlt sich das Gefühl an, tut es weh, oder ist es neutral. Je näher man sich damit beschäftigt, desto Neutraler wird es. Und genau so soll es sein. Fühle die Emotion und versuch es nicht mit dem Kopf, der Ratio zu beantworten, sondern mit dem Bauch... fühl in dich hinein! Heiße das Gefühl in dir Willkommen.

Die nächste Frage:


  • Kann ich alles was mit diesem Gefühl verbunden ist annehmen?
Auch hier ist es erst einmal unwichtig ob du die Frage mit Ja oder Nein beantwortest, es geht darum dir bewusst zu machen, das dieses Gefühl nicht alleine steht, sondern umgeben wird mit Gedanken und Erinnerungen. Achte dabei auch auf die Impulse und inneren Zwänge, die dich dazu verleiten wollen, das Gefühl irgendwie „wegzudrücken“ oder „abzuändern“ oder „nicht da sein zu lassen“.
Etwas war der Auslöser und je mehr du dich mit der Annahme beschäftigst, desto näher rückt der Auslöser des Ganzen. Dir wird bewusst, das Gefühle eben nur Gefühle sind, sie sind veränderbar. Dadurch das du dich damit beschäftigst nimmst du ihnen ihre Macht.

  • Kann ich es loslassen?
Nun stellst du dich der obligatorischen Frage ob das Gefühl in dir noch gebraucht wird. 
Ist es noch genauso wichtig wie vorher?
Tut es noch genauso weh, oder hat sich durch die nähere Betrachtung etwas verändert?
Wenn du mit JA antwortest, stell dir die Frage wann du es loslassen kannst. Vielleicht musst du noch ein wenig damit "schwanger" gehen, vielleicht musst du auch noch mal zurück zur ersten Frage. Schau dir noch mal die Intensität deines Gefühles an. 
Du wirst merken, deine Gefühle verändern sich, der Schmerz lässt nach. Oft erlebt man sich selbst wie ein Beobachter. Wenn man sich so intensiv damit auseinandersetzt, was jetzt gerade an Gefühl da ist, stellt man oft verwundert fest, so viel ist gar nicht mehr da... es war und ist nur ein Gefühl, ein Gedanke oder eine Erinnerung und das Loslassen ist letztendlich ein bewusstes Erkennen von dem was wirklich JETZT da ist.

Du kannst diese Übung jederzeit wiederholen,  immer dann wenn du dich über etwas ärgerst, oder wenn etwas oder jemand dich verletzt. Schau dir deine Gefühle genauer an, arbeite mit ihnen, nimm sie an als das was sie sind.

Und dann lass sie los... denn wenn du sie gelebt hast, brauchst du sie nicht mehr...

Mir hilft diese Übung sehr, gerade jetzt... 

Ich wünsche euch alles Liebe...

Namasté 

eure Andarnil



Montag, 23. November 2015

Es wird kalt! - Hier die Notfallnummern für Obdachlose und Flüchtlinge ob Legal oder Illegal.




Die Kälte nimmt zu. Es gibt viele Menschen die keine Wohnung haben, Menschen die draußen schlafen, aber auch solche die Illegal geflüchtet sind und sich hier aufhalten.
Gerade Obdachlose und Menschen aus südlichen Ländern sind gefährdet.

Daher kann ein Kältebus, oder eine Not-Unterkunft für Obdachlose Leben retten.


Die Notfallnummern für Obdachlose/Wohnungslose im einzelnen:

  • Aachen: 0241/21619 und 0241/4778321 (Notübernachtungen Frauen und Männer)
  • Augsburg: 0821/3244255 (Notübernachtung)
  • Bautzen: 03591/490199 (Notübernachtung Frauen, Männer und Paare)
  • Berlin: 0178/5235838 (Kältebus, Notfallbus von 21 Uhr bis 3 Uhr)
  • Berlin: 0170/9100042 (Wärmebus)
  • Berlin: 030/3912722 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Berlin: 030/3749950 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Berlin: 030/68893121 (Aufnahmehaus Frauen, Paare und Männer, getrennt)
  • Bingen: 06721/10885 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Braunschweig: 0531/8863140 (Notübernachtung und Aufnahmehaus für Männer)
  • Braunschweig: 0531/8621224 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Bremen: 0421/171383 und 0421/171009 (Notübernachtung Frauen)
  • Bremen: 0421/3070421(Notübernachtung Männer)
  • Bremerhaven: 0471/947580 (Notübernachtung)
  • Bielefeld: 0521/2084884 und 0152/22902208 (Notübernachtung Frauen)
  • Bielefeld: 0521/5604960, 0521/329795, 0521/329794 (Notübernachtung Männer)
  • Bochum: 0234/9507808 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Bonn: 0228/985320, 0228/616402 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Celle: 05141/30060 (Notübernachtung)
  • Chemnitz: 0371/4002350 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Cottbus: 0355/3819325 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Cuxhaven: 04721/ 52987 (Gebäude für Obdachlose und “Durchwanderer”)
  • Darmstadt: 06151/897313 (Notübernachtung Frauen)
  • Darmstadt: 06151/926150 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Diakonie DA-926150! (24-Stunden-Anlaufstelle für obdachlose Menschen, hauptsächlich Männer) 
  • Frauenübergangswohnheim DA-897313! (Leiterin hier ist Frau Wagner bis Abends 23 Uhr und dann wieder ab 5 Uhr erreichbar für obdachlose Frauen)
  • Diepholz: 05441/1502, 05441/81877 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Dresden: 0351/8036126 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Düren: 02421/1219980 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Düsseldorf: 0211/5808642, 0211/8766688 (Notübernachtung Frauen, Paare, Männer)
  • Düsseldorf: 0211/6100412 (Aufnahmehaus Frauen, Paare, Männer)
  • Düsseldorf: 0157/83505152 (Gute-Nacht-Linie)
  • Dortmund: 0231/5844960 (Notübernachtung Frauen)
  • Dortmund: 0231/222568 (Notübernachtung Männer)
  • Duisburg: 0203/992990 (Notübernachtung)
  • Erfurt: 0361/734943 (Notübernachtung)
  • Essen: 0201/8850254 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Frankfurt a.M.: 069/431414 (Kältebus und Notübernachtung, Bus täglich 21 Uhr bis 5 Uhr)
  • Frankfurt a.M.: 069/2562700 (Notübernachtung)
  • Freiburg: 0761/8964160 (Notübernachtung)
  • Fürth (Franken): 0911/9772370 (Notübernachtung)
  • Gelsenkirchen: 0152/28173762 (Wärme-Nachthilfe Frauen, Männer, Paare)
  • Gießen: 0641/4019400 (Notübernachtung)
  • Göttingen: 0551/42484 (Notübernachtung und Wohnheim für Männer)
  • Hamburg: 040/3808810 (Notübernachtung mit Krankenstation für Frauen, Männer)
  • Hamburg: 040/25418721 (Notübernachtung Frauen)
  • Hamburg: 040/428411702 (Notübernachtung Männer)
  • Hamburg: 040/40178215 Mitternachtsbus fährt täglich feste Route 20 Halten ab
  • Hannover: 0511/5193153 und 0511/340210 (Notübernachtung Frauen)
  • Hannover: 0511/358560 (Notübernachtung Männer)
  • Hannover: 0511/9904015 (Kältebus, Kältebus der Johanniter 2x/Woche)
  • Heidelberg: 06221/149860 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Husum: 04841/2529, 04841/668045 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Jena: 03641/449335 (Notübernachtung)
  • Kaiserslautern: 0631/316370 (Notübernachtung)
  • Karlsruhe: 0721/3540083 (Notübernachtung)
  • Kassel: 0561/5703590 (Notübernachtung)
  • Kiel: 0431/26044476 (Notübernachtung für Frauen)
  • Kiel: 0431/26044650 (Notübernachtung für Männer)
  • Krefeld: 0163/1452811 (Kältebus)
  • Krefeld: 02151/5187759 (Kältebus, ect)
  • Krefeld: 02151/396909 (Notübernachtung)
  • Koblenz: 0261/84651 (Notübernachtung)
  • Köln: 0221/376490 und 0221/95294411 (Notübernachtungen Frauen)
  • Köln: 0221/94203735 und 0221/134919 (Notübernachtungen Männer)
  • Köln: 0221/441026 (Kältegänge)
  • Köln: 0221/22127446 (Kältebus)
  • Leipzig: 0341/5852413 (Notübernachtung Frauen)
  • Leipzig: 0341/4415974 (Notübernachtung Männer)
  • Lübeck: 0451/73394 (Notübernachtung)
  • Ludwigshafen: 0621/5200640 (Notübernachtung)
  • Magdeburg: 0391/4048089 (Notübernachtung Frauen)
  • Magdeburg: 0391/503216 (Notübernachtung Männer)
  • Mannheim: 0621/3247327 (Notübernachtung)
  • Mainz: 0172/6128282 (Kältebus, Obdachlosen-Intitiative “Die Platte”)
  • Mainz: 06131/275550 (Notübernachtung Frauen)
  • Mainz: 06131/375050 und 06131/530100 (Notübernachtungen Männer)
  • München: 089/20061911 und kostenfrei 0800/1232321 (Kältebus und Nacht-Wärmestube)
  • München: 089/5491510 (Notübernachtung Frauen)
  • München: 089/55171300 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • München: 089/625020 und 089/267149 (Notübernachtungen Männer)
  • München: 089/771084 Kältebusse, ausreichend Schlafmöglichkeiten für Obdachlose
  • Münster: 0251/899360 (Notübernachtung Frauen)
  • Münster: 0251/6063350 (Notübernachtung Männer)
  • Mönchengladbach: 02161/827503 (Wärmestube) Notunterkunft Bunker, Erzbergerstr.
  • Gegenüber dem ‘Bunker’ (städtische Notübernachtung) gibt es auch eine Tagesstätte vom Verein (Verein Wohlfahrt e.V.), das Bruno-Lelieveld-Haus in der Erzbergerstraße 8. Es ist täglich außer Samstag geöffnet, es gibt Frühstück und mehrere Male die Woche warmes Mittagessen gegen einen kleinen Unkostenbeitrag. Plus Duschen, Waschmaschine usw.
  • Neuss: 02131/905078 (Notübernachtung)
  • Nürnberg: 0911/2312462 (Notübernachtungen Frauen und Männer, getrennt)
  • Pforzheim: 07231/5661960 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Potsdam: 0331/520692 (Notübernachtung Frauen, Männer und Paare)
  • Rheydt: 02166/1464857 (Wärmestube, Vermittlung Notunterkunft Mönchengladbach)
  • Rostock: 0381/865190, 0381/697382 (Notübernachtungen, Obdachlosenhilfe fährt Treffpunkte der Obdachlosen ab)
  • Osnabrück: 0541/6688610 (Notübernachtung und Wohnheim für Frauen)
  • Osnabrück: 0541/962340 (Notübernachtung und Aufnahmehaus für Männer)
  • Offenburg: 0781/92010 (Notübernachtung)
  • Saarbrücken: 0681/910270 (Notübernachtung Frauen)
  • Saarbrücken: 0681/938130 (Notübernachtung Männer)
  • Saarlouis: 06831/891143 (Notübernachtung Frauen und Männer, getrennt)
  • Schwerin: 0170/5666667 (Notübernachtung Frauen und Männer)
  • Stuttgart: 0711/610967 und 0711/6552122 (Notübernachtungen)
  • Stralsund: 03831/703690 (Kältehilfe)
  • Solingen: 0212/74943 (Notübernachtung)
  • Trier: 0651/9496171 (Notübernachtung Frauen)
  • Trier: 0651/9679910 (Notübernachtung Männer)
  • Ulm: 0731/144438 (Notübernachtung)
  • Wiesbaden: 0611/806758 (Notübernachtung Frauen)
  • Wiesbaden: 0611/701268 (Notübernachtung Männer)
  • Wuppertal: 0202/978565115 (Notübernachtung Frauen)
  • Wuppertal-Elberfeld: Notübernachtung Männer, Friedrich-Eberstr. 180 (Robert-Daumplatz)
  • Würzburg: 0931/3540316 (Notübernachtung)
Fast jeder hat ein Handy in der Tasche, einfach diesen Blogbeitrag rucken und zusammengefaltet in der Tasche bei sich tragen.
Eine dieser Nummern kann Leben retten...

Namasté eure Andarnil 



Die Nummern sind ohne Gewähr. Sollte eine nicht mehr gültig sein, in Frankfurt gibt es Streetworker, die man ansprechen kann. Die Stadtverwaltung hilft auch weiter und zur Not gibt es immer  noch die 110.


Donnerstag, 19. November 2015

Sind Erwachte Menschen gute Menschen?



Letztens habe ich folgendes gelesen: "Erleuchtete sind bessere Menschen". Und da dachte ich, das ist ein schönes Thema für meinen Blog.

Was macht einen Menschen zum besseren Menschen?

Wir gehen natürlich immer davon aus, das Gut etwas ist, das der Allgemeinheit gut tut und schlecht etwas das der Allgemeinheit nicht gut tut.
Wenn man meinen Blog verfolgt hat, weiß man, dass ich im Laufe der letzten Monate einen anderen Blick zu dem was GUT und NICHT GUT ist bekommen habe.

Erst mal möchte ich die Titel Frage beantworten. NEIN Erwachte (Erleuchtete) sind  nicht automatisch bessere Menschen. Sie sind allgemein reflektierter und klarer in dem was sie tun oder nicht tun. Aber diese Klarheit kann auch genauso gut missbraucht werden um andere Menschen zu beeinflussen.
Ein Erwachter Mensch ist ein Mensch der die Wahrheit hinter den Spiegeln erkannt hat, er hat erkannt, wie diese Welt funktioniert. Diese Erkenntnis bringt Ruhe in den Strudel des Alltags, egal was passiert, aber diese Erkenntnis kann auch Gleichgültig und Arrogant machen, gegenüber denen die die Wahrheit noch nicht erkannt haben.

Das Problem am Erwachen ist nicht der Weg zum Erwachen, das Problem ist wie man mit der Erkenntnis der Ich-Illusion umgeht.

Jemand fragte mich letztens, ob auch Mörder und Vergewaltiger Erleuchtung erlangen können.
Warum sollten sie nicht.
Die Vergangenheit kann kein Mensch ändern, wir haben noch nicht die Möglichkeit zurück zu reisen, um unsere Taten auszuradieren. Aber jeder hat jetzt die Chance sein Leben neu zu überdenken, neu zu gestalten. Sich zu entscheiden.
Diese Chance ist das Stück Freiheit zu dem wir einen Zugang haben.
Sich bewusst zu machen, dass das Leben einer dauerhaften Veränderung unterliegt, heißt auch sich bewusst machen, dass man selbst dieser Veränderung unterliegt. Die Chance ein neues Karma zu schaffen, besteht im JETZT nicht im Gestern und erst recht nicht in der Zukunft. Dieses JETZT, diesen Moment können wir nur in uns beeinflussen. Wir haben immer Zugang zu unseren Gedanken und Taten.

Und hier liegt auch die Entscheidung ein besserer Mensch zu werden, indem man sich bewusst macht, was "besser" überhaupt bedeutet.

Besser heißt letztendlich nichts anderes als sich mit den positiven Energien dieser Welt auseinander zu setzen.

Auf dem Weg zu meinem eigenen Erwachen, habe ich verstanden was Karma bedeutet. Davor waren es nur Worte, Begriffe, Buchstaben.

Ich habe mich gerne mit Worten umgeben, vorallem schriftlichen Worten, die ich in Sätze formte. Zu denken man weiß etwas, heißt nicht, es wirklich im Bewusstsein zu verankern.
Eine Buddhistin fragte gestern in einem Forum:
Ist es möglich liebende Güte an die Terroristen zu senden und ich antwortete:

"Es ist möglich! Ich spreche da aus eigener Erfahrung, seit dem ich weiß wie diese Welt wirkt, wie Karma sich entwickelt, wie es weiter getragen wird - hab ich Mitgefühl mit allen Menschen. Das Schreckliche das wir wahrnehmen, ist für sie etwas anderes,eine treibende Kraft die sie als etwas wahrnehmen, dass sie in ihrer Entwicklung weiter bringt. Es ist ein Irrglaube, aber wenn man von Kind an mit diesem Glauben aufwächst, wird er zur eigenen Wahrheit.

Karma wirkt auch ohne unser Zutun und letztendlich wissen wir nicht wohin es unser TUN trägt. So hart und unglaublich schmerzhaft es ist, es hat seinen Sinn in dieser Welt, jedes Grauen, hat seinen Sinn. Das macht es nicht einfacher und schon gar nicht leichter. Aber wenn verstanden hat was Karma bedeutet und wie es weiter getragen wird, nimmt es ein Stückweit das eigene Leid. Mein Mitgefühl gilt allen Menschen in dieser Zeit... auch den Terroristen.".

Karma wirkt immer und überall.
Als Erwachter Mensch wird dieses Wissen mehr als zur eigenen Wahrheit. Es ist ein Zustand von SEIN, von Existenz.
Ein Sinn ist alles was passiert, egal was es ist.
Solange man es nicht erkannt hat, macht dieses Wissen angst. Es hinterlässt ein Gefühl von Hilflosigkeit.
So ging es mir früher, als ich verstanden habe, dass alles einen Sinn ergibt, auch meine eigene Geschichte. Bekam ich Angst vor der Zukunft, denn die Vergangenheit zeigte  mir, was möglich ist.

Erkennen bedeutet es zu Erfahren. Verstehen heißt nichts anderes, als den eigenen Gedanken und Gefühlen zu glauben, die dadurch entstehen, dass man etwas liest.

Erfahren heißt einzutauchen in das Wissen, es selbst zu überprüfen, darin aufzugehen, eins zu werden mit dieser Erkenntnis - von Wahrheit.
Für einen Erwachten wird dieses Wissen zum eigenen Handwerkszeug. Einmal verstanden kann man immer darauf zugreifen.

Aber es gibt auch Erwachte die damit Manipulieren, die das eigene Wissen missbräuchlich gegen andere Menschen einsetzen.

Es ist naiv zu denken, das jeder Erwachte immer liebende Güte, Freude, Glück und Frieden unter die Menschen bringen möchte. Das Erkennen der  ICH-Illusion schützt nicht vor dem eigenen Ego. Mit dem Erwachen hört es nicht auf.
Im Gegenteil.

Sich selbst bewusst zu werden, wie die Welt funktioniert kann unterschiedliche Motivationen in einem freisetzen. Für die einen ist es die Liebe , die ab da einen großen Anteil an ihrem Wirken einnimmt.
Für die anderen ist es die Macht zu manipulieren.

Für manch einen Guru war es anfangs die Motivation der Liebe, die ihm dazu motiviert hat zu helfen, doch für viele ist es nicht dabei geblieben.

Sich bewusst zu machen, das man selbst manipulieren kann, das man sich am Erfolg des Anderen bereichern kann, ist eine Gefahr in der Arbeit mit anderen Menschen.

Auch hier spreche ich aus Erfahrung. Es ist sehr leicht in den Rausch zu geraten, wenn man von anderen auf einen Sockel gestellt wird.
Ich habe so etwas wie ein natürliches Stoppschild, das mir genau sagt, wenn ich dieses Gefühl von Macht wahrnehme. Ich schau es mir genau an, drehe es von einer Seite zur anderen und werde mir bewusst, was geschieht, wenn ich diese Grenze durchbreche und mich dieser Macht hingebe. Das ist der Moment an dem ich mich gegen finanziellen Erfolg entscheide.

Ich glaube das jeder dieses Stoppschild in sich trägt, der mit Menschen arbeitet. Aber viele das Stopp ignorieren, weil man sich selbst vormacht, es wäre im Interesse des Anderen.
Geld spielt hier eine große Rolle.

Erfolg ist nur ein Synonym für Gier.

Gier ist das was wir alle in uns tragen, mehr als das haben zu wollen was wir haben. Gier ist auch das was Erwachte Menschen wahrnehmen, man wird sich seiner dunklen Seiten bewusst.

Schauen wir uns einfach mal die neuen Gurus dieser Welt an.
Die Wissensträger -  die Menschen die uns die Welt näher bringen.
Wir erkennen die guten Erwachten von denen die Macht in sich tragen, daran, wie sie sich unter das Volk mischen.

Es spielt dabei keine Rolle wie sehr sie einem Menschen helfen. Es spielt nur eine Rolle was sie dadurch gewinnen. Noch mehr Macht?
Noch mehr Ansehen?
Noch mehr überfüllte Regale ihrer Bücher, ihrer Worte, ihrer Sätze?

Und noch mehr Geld.
Vielleicht werdet ihr nun argumentieren: "Auch damit können sie gutes Tun!" und ja natürlich können sie das.

Aber darum geht es hier nicht. Es geht nicht darum, was sie tun können, es geht darum was sie tun und warum sie es tun.

Und glaubt mir, die meisten leben sehr gut von dem, was sie in Seminaren und Workshops verdienen. Und wenn sie 10 % von dem was man ihnen für ihr Wissen gab, in Projekte investieren, leben sie noch besser. Denn ihr Name wird dadurch nur noch berühmter.

Gier ist nicht immer offensichtlich. Es ist ein versteckter Antrieb, der sich weiter trägt. Gier ist eine Sucht nach Erfolg.

Was bewegt einen Menschen dazu das eigene Wissen zu verkaufen?
Was bewegt ihn dieses Wissen nur einer Elite zu präsentieren, die sich den Kauf leisten kann?

Angenommen du bist Arbeitslos, angenommen du bekommst Harz 4, aber du möchtest an einem Seminar eines Erwachten teilnehmen - du wirst es  nicht können, da du dir die Eintrittspreise nicht leisten kannst.

Ich kenne Erwachte die dann sagen: "Es gibt immer einen Weg, wer wirklich daran teilhaben will, schafft das auch!"

Bei solchen Sprüchen muss ich tief einatmen und wieder ausatmen (in solchen Momenten kann es vorkommen, dass ich die Luft anhalte :) ). Alleine das zeigt mir die Motivation hinter all dem.
Es zeigt die Gier.
Hier geht es nicht um den Menschen, um ein Einzelschicksal, es geht um Erfolg, um Macht und es geht darum eine bestimmte Gruppe zu erreichen, eine die ebenfalls Erfolg hat.

In unserer modernen zivilisierten Welt ist Erfolg das was - angeblich - zählt.
Die Wahrheit ist nicht schön, aber je Erfolgreicher ein Mensch ist, desto gieriger wird er, desto mehr Macht übt er aus.

Das Rezept gegen Gier ist  nicht - wie jetzt vielleicht einige glauben - Erfolglosigkeit, sondern das Verteilen des eigenen Erfolgs an andere.

Das sogenannte Glücksprinzip.
Wurde dir etwas Gutes getan - gib es weiter!
Und zwar nicht so, dass man dir etwas "vergleichbares" zurück geben muss.
Gib es Bedingungslos weiter!

Ein guter Erwachter Mensch wird dir sein Wissen unentgeltlich oder durch eine von dir selbst bestimmte Spende zur Verfügung stellen.
Das ist es was wirklich zählt. Dieses Wissen ist allen Menschen zugängig, es ist nichts, das man sich wirklich mit harter Arbeit erkämpft hat. Spiritualität kostet nichts. Erwachen ist kostenlos.
Buddhismus ist für jeden offen.
Die Vorstellung, dass man nur durch einen finanziellen Gegenwert etwas erhalten kann, ist eine Vorstellung von Gier und Anhaftung. Leider hält es sich wie Kaugummi an der Schuhsohle.  - Ein Gegenwert ist es auch, wenn durch mein Wissen, ein anderer ein neues Bewusstsein erlangt und dadurch der Samen von Liebe und Frieden weiter getragen wird.

Mir sagte einmal ein Buddhist: "Buddhismus kann man nicht im Supermarkt kaufen!" und ich sagte darauf hin:

"Stimmt Buddhismus sollte es im Supermarkt umsonst geben!"

Ich bin davon überzeugt, wenn die Seminare Erwachter Menschen umsonst wären, würde sich diese Welt verändern. Denn dann hätten wir alle ein offenes Bewusstsein für den Frieden.

Das ist meine Motivation und ich lade jeden dazu ein, es mir gleich zu tun.


In diesem Sinne...

Namasté

eure Andarnil



Dienstag, 17. November 2015

Imagine




Es gibt Tage da ist meine Gabe in mir integriert, als Teil von mir. Ich mache mir keine Gedanken darüber, ich lebe einfach damit. Genau wie ich früher mit meinem Viele-Sein gelebt habe. Heute Nacht habe ich in einer Vision dieses Lied Imagine von John Lennon gehört, immer wieder. Und als ich wieder aus der Vision erwachte, erklang es immer noch in meinem Unterbewusstsein. Also hab ich heute morgen danach gegoogelt und so erfahren, das ich nicht die einzige bin. In Paris wurde es öffentlich gespielt. Viele Menschen teilen zur Zeit den Song auf unterschiedlichen sozialen Seiten.
Es ist also ein kollektives Empfinden, dass ich in meiner Vision aufgeschnappt habe.
Mein Zugriff zu einem kollektiven Bewusstsein ist für mich selbst oft überraschend. Momentan ist es sehr intensiv. Und ich bin sehr froh, dass es dieses Lied ist und nicht eines das Kriegstreibend und voller Hass ist. 

In mir ist eine Melancholie seit zwei Tagen. Ich fühle mich sehr involviert und ich denke an die Familie meines Onkels, die in der Nähe von Paris lebte. Ich habe ihn seit meinen Kindertagen nicht mehr gesehen, wahrscheinlich ist er schon lange tot. Aber sein Sohn lebt sicherlich noch. Er war ein schüchterner Junge der mir damals, als ich fünfzehn war, eine Rose überreichte. Der erste Junge überhaupt der mir Blumen schenkte. Er dürfte jetzt um die 51/52 Jahre alt sein. Ich hoffe es geht ihm gut... 









Stell dir vor, es gibt den Himmel nicht,
Es ist ganz einfach, wenn du's nur versuchst.
Keine Hölle unter uns,
Über uns nur das Firmament.

Stell dir all die Menschen vor
Leben nur für den Tag.

Stell dir vor, es gäbe keine Länder,
Das ist nicht so schwer.
Nichts, wofür es sich zu töten oder sterben lohnte
Und auch keine Religion.

Stell dir vor, all die Leute
Lebten ihr Leben in Frieden.

Du wirst vielleicht sagen, ich sei ein Träumer,
Aber, ich bin nicht der einzige!
Und ich hoffe, eines Tages wirst auch du einer von uns sein,
Und die ganze Welt wird eins sein.

Stell dir vor, es gäbe keinen Besitz mehr.
Ich frage mich, ob du das kannst.
Keinen Grund für Habgier oder Hunger,
Eine Menschheit in Brüderlichkeit.

Stell dir vor, all die Menschen,
Sie teilten sich die Welt, einfach so!

Du wirst vielleicht sagen, ich sei ein Träumer,
Aber, ich bin nicht der einzige!
Und ich hoffe, eines Tages wirst auch du einer von uns sein,
Und die ganze Welt wird eins sein.

John Lennon



Namasté eure Andarnil

Montag, 16. November 2015

Bewusstsein, Unterbewusstsein und kollektives Bewusstsein

Infomaterial aus meinem Workshop

Bewusstsein, Unterbewusstsein und kollektives Bewusstsein





Aus psychologischer Sicht


Im Mittelpunkt des menschlichen Bewusstseins steht das ICH. Der Mensch spricht von sich selbst als ICH. Alles was ein Mensch als nicht zu sich gehörig empfindet, bezeichnet er als „Du“ und „Umwelt“. Unser Unterbewusstsein steuert ca. 90 % unseres Lebens. Ca 10 % werden durch unseren Willen beeinflusst.
Das ICH beinhaltet alle bewussten Informationen, dabei wird nur das wahrgenommen, was im direkten Kontakt mit dem ICH steht. Also Gedanken, Gefühle die man gerade hat, die man im Moment wahrnimmt.

Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Wahrnehmungen bezeichnet man als psychische Inhalte. Und die Beziehung dieser Inhalte zum ICH stellt das Bewusstsein dar. Bewusstsein und ICH stehen somit in einer Symbiose, sie bedingen sich gegenseitig. Alles was wir wahrnehmen wird erst dann bewusst, wenn es mit dem ICH in Kontakt steht. Fehlt die Beziehung zum ICH, ist es eine unbewusste Wahrnehmung.

Im Unterbewusstsein werden alle Informationen gespeichert die nicht im direkten Kontakt mit dem ICH stehen. Unbewusst ist:

1. Das Wissen, das vergessen wurde,

2. Alles was von den Sinnen wahrgenommen wird, aber nicht beachtet wird.

3. Alles was man absichtslos und aufmerksamkeitslos – also unbewusst fühlt, denkt, erinnert, tut und wahrnimmt.


All das gehört ebenfalls zu den Menschen, genau wie die bewussten Gefühle und Gedanken, nur wird das nicht vom ICH wahrgenommen.

Die Inhalte des Unterbewusstseins können, z.B. durch Erinnerungen an Ereignisse, zu einem bestimmten Zeitpunkt entweder bewusst gemacht werden oder nicht. Doch das meiste wird vom Bewusstsein verdrängt.
Jeder Mensch wird von seinem Unterbewusstsein beeinflusst, egal ob er davon weiß oder nicht. Dieser Einfluss, kann sowohl als angenehm, als auch als unangenehm empfunden werden.

Das Kollektive Unterbewusstsein, ist das Bewusstsein allen Lebens.
Egal in welcher Zeit, Sprache oder Kultur begegnen uns gesellschaftliche und religiöse Inhalte, Muster, Rituale und Verhaltensstrukturen, sowie Gedanken und Wissen. Das kollektive Bewusstsein verbindet alle Lebewesen miteinander.

Das Erkennen der ICH-Illusion ermöglicht den Blick zu erweitern und somit das Unbewusste sichtbar zu machen.

Man erkennt dadurch die Dinge die im Verborgenen liegen. Auch wenn man keinen direkten Einfluss darauf hat, hat man dennoch die Möglichkeit das Leben bewusster wahrzunehmen.
Wenn man bewusst wahrnimmt neutralisieren sich unangenehme Gedanken und Gefühle. Man erkennt, dass der Wille nur durch Gedanken und Gefühle entstanden ist.

Aus buddhistischer Sicht


Erklärungen über die Täuschung bei Objekt und Bewusstsein gibt es auch in anderen Weltanschauungen und Religionen. Die vollständigen Erklärungen zur restlosen Beseitigung fehlerhafter Wahrnehmung werden jedoch “nur” im Buddhismus gegeben. Buddha lehrt, dass die Illusion einer unabhängigen Existenz aus zwei Aspekten besteht: aus der Ich-Illusion und der Illusion in Bezug auf die äußere Welt. Löst man die Ich-Illusion auf, so bedeutet dies die Befreiung von allem Leid. Beseitigt man die Illusion in Bezug auf die äußere Welt, so erlangt man die volle Erleuchtung, den Zustand der Allwissenheit eines Buddhas ( Sanskrit: Männlich बुद्ध, wörtlich „Erwachter“ – Boddhi: „ erwachen“).

Zunächst werden die Objekte der Wahrnehmung definiert: Ein Objekt ist das, was vom Geist erkannt wird. Diese Definition beinhaltet, dass es keine vom erlebenden Geist unabhängig existente äußere Welt geben kann, denn niemand wüsste davon.

Weiter unterscheidet man Objekte in echte und unechte Wahrnehmungsobjekte. Echte Wahrnehmungsobjekte sind immer konkrete Phänomene, die eine Funktion erfüllen. Diese konkreten Phänomene momentan wahrzunehmen, bedeutet, frei von Täuschung zu sein. Unechte Wahrnehmungsobjekte sind nicht-existente Dinge, die aber klar erscheinen, d.h. alle Arten von Abstraktionen oder geistigen Bildern, die keine konkrete Funktion erfüllen. Etwas Nicht-Existentes wird fälschlicherweise für existent gehalten.

Bewusstsein ist der Zustand des Geistes, wenn er auf ein Objekt ausgerichtet ist. Dies beinhaltet die Trennung in Subjekt und Objekt. Sich etwas bewusst zu sein, ist eine begrenzte Funktion, denn außer dem jeweiligen Objekt wird alles andere ausgeschlossen.

Bewusstheit ist der Erleber, der in einem Wahrnehmungsprozess erfährt. Die innere Facette des Geistes besitzt die Fähigkeit zu wissen, zu verstehen und bewusst zu sein, ohne sich unbedingt etwas - "einer Sache" - bewusst sein zu müssen. Dass ein Erleben stattgefunden hat, kann man daran erkennen, dass danach eine Erinnerung an das Erlebnis möglich ist.


Wahrnehmung teilt sich in zwei Aspekte: begriffsfreies und begriffliches Erkennen:

Begriffsfreies Erkennen kann fehlerfrei oder getäuscht sein. Das fehlerfreie begriffsfreie Erkennen hat immer ein konkretes Wahrnehmungsobjekt, mit dem eine direkte Interaktion stattfinden kann. Umgekehrt erlebt das getäuschte begriffsfreie Erkennen eine fehlerhafte Wahrnehmung des Objektes, und es kann keine direkte Interaktion stattfinden.

Fehlerfreies begriffsfreies Erkennen kann von einer gewöhnlichen oder auch geistig verwirklichten Person erlangt werden. Diese direkte, klare Wahrnehmung hat zwei Aspekte:

Direkt bedeutet, dass das Objekt begriffsfrei und konkret erlebt wird, damit durch den Erleber ein unmittelbarer Bezug dazu hergestellt werden kann. Etwas, das vorher noch nicht erkannt wurde, wird neu erkannt.

Klar bedeutet, dass das Erkennen ungetäuscht, fehlerfrei ist, d.h. dass z.B. kein Fehler des Sinnesorgans beteiligt ist.

Wenn diese beiden Aspekte zusammenkommen - frisches und ungetäuschtes Erkennen - dann ist dies das richtige, authentische Erkennen eines Buddhas. Aber auch schon auf dem Weg dorthin nimmt man frei von Dualität wahr und besitzt auf dieser Grundlage besondere Fähigkeiten. Die Bewusstheit dehnt sich immer weiter aus, bis sie zur Allwissenheit eines Buddhas wird.

Begriffliches Erkennen wird ebenfalls danach unterschieden, ob ein Geisteszustand sein Objekt richtig erfasst oder nicht. Ersteres ist richtiges schlussfolgerndes Erkennen, das zweite ist fehlerhaftes schlussfolgerndes Erkennen. Beim ersten wird man in der Anwendung von Logik erfolgreich sein, weil man die entsprechenden Zusammenhänge versteht und zu einer Interaktion mit dem konkreten Objekt gelangt. Beim zweiten ist die Logik fehlerhaft, und es kommt nicht zu einer solchen Interaktion mit dem konkreten Objekt.

Die drei Arten von Leid

Aus der Sicht des Buddhismus

Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Zustände von Leid, in denen wir uns solange befinden, bis wir das einzige dauerhafte Glück – Boddhi Sanskrit: Erwachen – erfahren. Die buddhistische Lehre unterteilt die verschiedenen leidvollen Zustände, in denen man sich befinden kann, in drei Arten.

  • - Zunächst gibt es das so genannte Leid des Leidens. Dies ist die gröbste, offensichtlichste Form: wenn nichts mehr richtig funktioniert, wenn man krank ist, Freunde oder Familienangehörige sterben oder man aus anderen Gründen unangenehme Zustände und Schmerzen erlebt. Stets präzise in seinen Aussagen, hat Buddha dieses Leid weiter aufgeschlüsselt. So beinhaltet es das Leid der Geburt, des Alterns, der Krankheit und des Sterbens; das Leid, von Geliebten getrennt zu sein, Ungeliebtem zu begegnen, Gewünschtes nicht zu erhalten und Erlangtes beschützen zu müssen. Darüber hinaus gibt es eine zweite Form des Leids, die häufig mit Glück verwechselt wird
  • - das Leid der Veränderung. Manchmal empfindet man die sich ständig ändernden Lebenslagen als interessant und abwechslungsreich, oder man erfreut sich an einem bestehenden Zustand. Doch in dem Augenblick, in dem wir versuchen, an angenehmen Eindrücken festzuhalten, ist Leiden schon programmiert. So sehr wir es auch wünschen – nichts kann dauerhaft bleiben, jede Situation und jeder Zustand löst sich wieder auf, und letztendlich zerrinnt alles zwischen den Fingern. Daher machen die Erklärungen über das Leid der Veränderung darauf aufmerksam, wie leidvoll es sein kann, von veränderlichen Dingen andauerndes Glück zu erwarten.
  • - Die dritte Form des Leidens wird von den meisten Menschen nie entdeckt, da man mit den beiden ersten zu beschäftigt ist. Es ist die Tatsache, dass der Geist fast immer verschleiert ist und wir daher keinerlei Kontrolle über unser Leben haben. Dieses Leid der Bedingtheit bedeutet, dass im Kreislauf der bedingten (abhängigen) Existenz in der einen oder anderen Form immer nur Leid erfahren wird und dass im Vergleich zu unserem wahren Wesen, der Buddha-Natur, selbst die angenehmsten Zustände, die wir kennen, leidvoll sind. Die Freude des Erwachens (Das Erkennen der Ich-Illusion) reicht weit über alle bedingten Glückszustände hinaus.

Richtig verstanden geht es bei diesen Darstellungen über das Leid eigentlich darum dauerhaftes Glück zu erlangen. Buddha macht darauf aufmerksam, dass wir sogar den angenehmsten Zuständen, die wir jetzt erleben, nicht vertrauen können. Denn da sie sich wieder auflösen werden, ist letztendlich nur auf dauerhafte Werte wirklich Verlass. Damit ist jedoch nicht gemeint, dass man bedingte Freuden vermeiden müsse; es geht vielmehr um eine Veränderung der inneren Haltung gegenüber den vergänglichen Zuständen des relativen Glücks. Statt von dem Extrem der Anhaftung in das andere Extrem der Entsagung zu wechseln, wählt man den mittleren Weg und genießt, ohne an dem bedingten Glück innerlich zu haften.

Damit ist gemeint:
Alles ist voneinander Abhängig. Der Wille ist nur ein Ausdruck unseres Begehrens und das Begehren nur ein Ausdruck unserer Gedanken und Gefühle. Unsere Gedanken und Gefühle sind ein Ausdruck unserer Ich-Illusion.

Unter den Zwölf Gliedern des Abhängigen Entstehens versteht man eine Kausalkette, die beschreibt, wie das Leid aus Unwissenheit entsteht, und wie dieses Nichtwissen weiter auf unser Denken und Handeln einwirkt. Die Kausalkette umfasst sowohl Körperliches als auch Geistiges, das sich gegenseitig durchdringt. Wir gestalten damit die Qualität unseres Bewusstseins und legen die Spuren karmischer Tendenzen.

Das bedingte Entstehen – Das Abhängige Entstehen

Die Zwölf Glieder des Abhängigen Entstehens in ihrer Abfolge:


1. Unwissenheit: Das Bewusstsein erkennt sich selbst nicht, was die Grundlage für Störgefühle ist. Es gibt zwei Arten: Unwissenheit in Verbindung mit störenden Gefühlen und subtile Unwissenheit, das Haften an Vorstellungen und Konzepten.

2. Tendenzen oder Gewohnheitsmuster: Positive, negative oder neutrale Tendenzen werden angesammelt.

3. Dualistisches Bewusstsein: 1. das Basisbewusstsein und die Tendenzen darin, die durch Handlungen entstehen; 2. der herangereifte Aspekt dieses Bewusstseins, der die Dinge entstehen lässt.

4. Name und Form: "Form" bezieht sich auf die Entwicklung des physischen Körpers und ist eine der fünf Ansammlungen (skt.: Skandhas, Ansammlungen). "Name" steht für die vier anderen Skandhas: Gefühl, Unterscheidung, Geistesfaktoren und Bewusstsein. Schließlich drückt sich ein Körperbewusstsein über die fünf Sinne aus.

5. Sinnesorgane und Sinnesfähigkeiten: Aus dem Tibetischen wörtlich übersetzt, heißt es "Öffnung für die Wahrnehmung".

6. Kontakt oder Berührung: Die Sinnesfähigkeit trifft über das Sinnesorgan auf das Objekt. Das Zusammentreffen dieser drei ist Berührung. Durch die Wahrnehmung von Objekten entsteht das nächste Glied, nämlich

7. Gefühl: Man unterscheidet angenehm und unangenehm, gut und schlecht usw.

8. Verlangen: Auf Grundlage dieser Gefühle entsteht Verlangen, und man erlebt, je nach Art des Gefühls, einen starken, schwachen oder neutralen Bezug zu etwas.

9. Ergreifen: entsteht aus dem Verlangen und bedeutet, dass man sich bemüht, etwas zu bekommen (z.B. Nahrung oder Kleidung usw.) die so entstandene Illusion der Trennung zwischen einem selbst und anderen führt zum

10. Werden: Dies ist die Kraft des Karmas, das zur Wiedergeburt führt.

11. Geburt: Wir werden Stunde um Stunde älter.

12. Aus der kontinuierlichen Veränderung der Skandhas (Sanskrit: pañca upādānaskandhāḥ, Pāli: khandha, Deutsch: Anhäufung) entsteht das letzte Glied: Alter und Tod.

Auf diese Weise schließt sich der Kreislauf, und die Glieder des abhängigen Entstehens wirken endlos weiter, bis schließlich irgendwann Befreiung vom Kreislauf der Existenz erreicht wird.

Karma – das kosmische Prinzip von Ursache und Wirkung

Jede Ursache hat eine Wirkung - Jede Wirkung hat eine Ursache. Jede Aktion erzeugt eine bestimmte Energie, die mit gleicher Intensität zum Ausgangspunkt /zum Erzeuger zurückkehrt. Die Wirkung entspricht der Ursache in Qualität und Quantität. Gleiches muss Gleiches erzeugen. Aktion = Reaktion.
Dabei kann die Ursache auf vielen Ebenen liegen. Alles geschieht in Übereinstimmung mit der Gesetzmäßigkeit. Jeder Mensch ist Schöpfer, Träger und Überwinder seines Schicksals. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Tat ist eine Ursache, die eine Wirkung hat. Es gibt also keine Sünde, keine Schuld, kein Zufall und kein Glück, sondern nur Ursache und Wirkung, die viele Jahrhunderte und Existenzen auseinanderliegen können. "Glück" und "Zufall" sind nur Bezeichnungen für das noch nicht erkannte Gesetz.

Auf den Buddhismus bezogen bedeutet das:
Buddha begriff, dass es Dinge gibt, die dem Sein unterworfen sind und somit nicht unter unserem Einfluss stehen. Der Mensch wird gezeugt, er wird geboren, er wird alt, er stirbt.
Das ist ein Fluß der immer gleich abläuft. Er hat begriffen, das Faktoren von außen diesen Fluß verändern können - Alter, Krankheit, Siechtum. Die Art des Todes, die Art der Geburt. Er begriff auch, das nicht nur Menschen diesem Prozess unterzogen sind, sondern auch Tiere, Blumen, Gräser, Bäume. Alles kommt, verändert sich und geht. Ein Kreislauf.

Diesen Kreislauf allen Seins nannte er Karma (Sanskrit: कर्म karman, Pali: kamma „Wirken, Tat“). Auch verstand er, dass es außerhalb von Tod und Leben noch etwas anderes gibt.
Eine Seele so wie wir sie im Westen bezeichnen gibt es im Buddhistischen nicht. Aber es gibt den Gedanken, dass eine Handlung immer eine Folge hat von Reaktionen, die irgendwann nicht mehr an dem Jenigen gebunden sind, der diese Handlung vollbracht hat.

Ein etwas drastisches Beispiel:

Ich werfe einen Stein, dreh mich um und weiß dadurch nicht wohin der Stein geflogen ist.
ICH HABE DEN STEIN GEWORFEN!
Dann geh ich.
Der Stein landet durch ein Fenster und trifft einen kleinen Jungen an der Stirn.
Er fällt ins Koma und stirbt.
DER JUNGE STIRBT!
Die Mutter des Jungen kann diesen Tod nicht verarbeiten und rennt nach Draußen direkt vor ein Auto.
DIE MUTTER HAT DEN UNFALL AUSGELÖST.
Der Autofahrer ist ein Notarzt auf den Weg zu einem Notfall. Dadurch das er Verletzt ist und Traumatisiert schafft er es nicht zum Notfall zu kommen.
DER ARZT KANN NICHT HELFEN.
Der Notfall ist eine Frau die einen Asthmaanfall hat, auch sie stirbt daran.
ICH BIN DIE FRAU MIT DEM ASTHMA.

Nun kommt die obligatorische Frage, wenn ich den Stein nicht geworfen hätte, hätte ich dann meinen Asthmaanfall überlebt?
Diese Frage kann kein Mensch beantworten. Aber der Ablauf meiner Handlung hat immer Konsequenzen, die müssen natürlich nicht so dramatisch sein, wie mein Beispiel zeigt. Aber sie KÖNNEN dramatisch sein.

Buddha wurde bewusst, dass das Leben einer Folge von Handlungen ausgeliefert ist, die sich verändern lassen, wenn man sich dessen bewusst ist, das alles eine Folge von dem sein kann, was man tut.

Eine Aktion kann eine Kettenreaktion auslösen. Sie löst auf jeden Fall eine Reaktion aus.

Karma bedeutet also nichts anderes als das jede noch so kleine Aktion (verheerende) Folgen nach sich ziehen wird. Eine Aktion kann eine Tat bedeuten, es kann aber auch sein, das das NICHTS TUN eine Reaktion auslöst.

Die Befreiung von der Ich-Illusion

Das Erwachen (westlich wird hier gerne der Begriff: „Erleuchtung“ genutzt. Ich selbst mag diesen Begriff nicht, da er suggestiv versucht all die Menschen mit Ich-Illusion herabzusetzen. Der Sanskrit Begriff: Boddhi bedeutet richtig übersetzt: „Erwachen“) ist die Erfahrung, dass Körper, Gedanken und Gefühle kein wirkliches "Ich" sind und störende Gefühle nicht mehr vorhanden sind Die Buddha-Natur (das vollständige Erwachen) des eigenen Geistes jenseits von Hoffnung und Furcht und falschen Vorstellungen erfahren zu können, nennt man „volles Erwachen“.

Mit dem vollen Erwachen erlangt man eine Erweiterung des Bewusstseins, das Unterbewusste, wie das kollektive Bewusstsein wird ins Bewusste transportiert.
Der Buddhismus kennt zwei Ebenen des Erwachens. Die Erkenntnis, dass Körper, Gedanken und Gefühle in ständiger Veränderung sind und deswegen kein wirkliches "Ich" bilden können. Indem man die zwanghaften Vorstellungen einer festen Identität aufgibt, erlebt der Geist einen zutiefst entspannten Zustand inneren Friedens. Diese Erfahrung wird zum eigenen Nutzen. Mit dieser Erfahrung hört es oft nicht auf, hat man erst einmal den eigenen Geist als Raum-Offenheit verstanden, wird man völlig furchtlos und erlebt sich nicht mehr als Zielscheibe von Angriffen. Denn man begreift, dass ein Ich-Illusionierter Mensch nicht anders handeln kann, als er handelt. Weil er bestimmten Mustern und Abhängigkeiten (Bedingten Entstehen) unterworfen ist. Und somit keine wirkliche Verantwortung über sein Handeln hat. Dieses Erkennen nennt man dann vollständiges Erwachen

Meditation

Tun im Nichts Tun
Achtsames Atmen – Meditation für Anfänger

Wir bereiten uns vor. Wir sitzen oder liegen. Es ist ruhig um uns herum. Unsere Augen sind geschlossen. Wir lockern unsere Muskeln, wo immer es gerade jetzt weh tut, wir ändern die Position, bis es um uns herum schön warm und weich ist. Nichts drückt, nichts tut weh, es ist ruhig und wir fühlen uns wohl.
Wir atmen ein und atmen aus.
Wir konzentrieren uns nur auf unseren Atem – wir lassen ihn fließen. Ein und Ausatmen. Es atmet in uns – Die Gedanken die kommen kommen – Die Gedanken die gehen gehen. Wir lassen sie mit unserem Einatmen kommen und mit unserem Ausatmen gehen. Wir fühlen unseren Atem in uns. Wir sind der Atem.

Wer ein Stopp braucht darf sich gerne einen Wecker stellen. Am Anfang reichen auch schon 10 Minuten. Wenn du während der Arbeit in deiner Pause diese kleine Meditation anwenden möchtest, dann reichen auch 5 Minuten. Schließe die Tür deines Büros, wenn du die Möglichkeit hast einen "Bitte nicht stören" Zettel anzuheften, dann tue das.
Setz dich nun auf deinen Bürostuhl und gib 6 (1. Minute zur Vorbereitung) Minuten in deinen Wecker/PC ein.
Nun versuche dich so zu entspannen, das nichts drückt, nichts zwickt. stelle deine Füße auf den Boden, lege deine Hände in den Schoß, kipp den Kopf ganz leicht nach hinten. So das deine Position angenehm ist. Schließe nun die Augen.
Und atme!

Nach der Meditation trinke einen schluck Wasser. Komm wieder an und versuche es langsam angehen zu lassen, stürze dich nicht sofort wieder in die Arbeit, sondern gehe erst ein paar Schritte, öffne das Fenster, atme noch einmal tief durch. Du bist da wo du bist, im Hier und Jetzt.


Weitere Informationen:

5 Minuten Meditation Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=3YsOMorbzlw


Namasté eure Andarnil

Tagebuch - Geballte Energie von Leid



Ich Atme!
Ich Atme!

Es gibt Sekunden in meinem Jetzt, da fühle ich es, diese geballte Energie von Leid. Dieses heran nahen von dem was unabweichbar ist. 
Ich docke am kollektiven Bewusstsein an, Erinnerungen an Krieg und Terror werden in mein HIER transportiert. 
Es fing heute Nacht an, ich träumte von Bomben, wieder einmal. Ich hatte diesen Traum schon lange nicht mehr. Heute morgen hörte ich dann im Radio das Paris zum Gegenschlag ausholte. Der Moderator sprach davon alle 10 Minuten zu berichten.
Ich schaltete das Radio aus, ich werde es  nicht mehr einschalten.
Shaya und Britta sind beide Krank und daher zuhause, Shaya sah auf dem PC eine Kindernachrichtensendung an, auch dort wurde davon berichtet. Ich bat sie auszuschalten, sie wollte es gerne weiter hören - sie zog ihre Kopfhörer an. 

Ich spüre die Gefühle von Flucht. Die Bomben in meinem Traum waren zu real. ICH atme. Traumgedanken, Traumgefühle aus. Und atme meine Gelassenheit wieder ein. 

Ich Atme!
ICH ATME!

Atmen hilft mir im Hier zu sein, im Jetzt, in diesem Moment, da ich das hier schreibe. 
Ich weiß es gibt keine Sicherheit, niemals war ich Sicher, werde ich Sicher sein. Das hilft mir... ich genieße den Moment der Ruhe und lasse meine Gefühle fließen...
Gleich werde ich meine Gefühle malen, ich lasse es überfließen in einem Farbenrausch. 

Das fördert die Ausschüttung von  Dopamin, Serotonin und Endorphine.

ICH ATME
JETZT!

Namasté eure Andarnil 

Samstag, 14. November 2015

Tagebuch - Das Leben und der Tod




Heute hat mir Britta vom Attentat in Paris vorgelesen. Ich erfahre solche Nachrichten entweder durch Visionen die ich habe, oder erst Tage nachdem es passiert ist. Es lässt mich nicht kalt. Ich habe großes Mitgefühl mit den Menschen. Mit allen Menschen, auch denen die direkt am Attentat beteiligt waren.
Gewalt hinterlässt immer Gewalt. Es ist ein ewig langer Kreislauf von Leid.

Vor vielen Jahren hatte ich eine Vision, es war in der Nacht vom 3 zum 4 September 2001. In dieser Vision sah ich zwei Flugzeuge hintereinander in zwei Türme fliegen, ich sah Menschen auf der Flucht vor den Trümmern, ich sah Menschen aus den brennenden Türmen springen. In meiner Vision ging ich durch die Stadt, ohne zu wissen wo ich war. Ich lief an schreienden und verletzten Menschen vorbei, zwischen brennenden Trümmern und Rauchschwaden. Eine blutende Frau bat mich um eine Jacke, ich gab sie ihr, dann ging ich weiter. Ein Mann mit einer Kamera stolperte fast über mich. Während alles um mich herum in Entsetzen getaucht war, war ich ruhig. Ich war die Beobachterin.

Am nächsten Tag war meine Ruhe weg, ich konnte die Vision nicht aus meinem Kopf bekommen, ich wusste es war noch nicht passiert. Ich stand so sehr unter Strom, dass ich darüber reden musste. Mein Glück.

Ich hatte Geburtstag und einige Freunde kamen. Die meisten meiner Freunde wussten um diese Gabe. Als ich ihnen davon erzählte versuchten sie mich zu trösten.

Tage vergingen, ich nutzte das Internet um die Nachrichten zu studieren, denn ich hatte keine Ahnung wo dieses Unglück stattfinden sollte. In meinen Visionen sprechen wir alle die gleiche Sprache. Ich war noch nie in New York und die großen Gebäude lagen nicht in einem Interesse. Somit wusste ich nichts über die Zwillingstürme.
Am 11 September fuhr Britta mich mit unserem Helix Roller zu einem Handyladen nach Darmstadt. Mein Geburtstagsgeschenk. In dem Laden hing ein großer Bildschirm an der Wand und der Verkäufer starrte wie gebannt auf die Nachrichten die gerade liefen. Und so folgte auch unser Blick auf das Geschehen. Es war meine Vision die dort detailgetreu wieder gegeben wurde. Wir wurden beide blass. Britta starrte mich an und sagte nur leise: "Jo das ist..." Und ich sagte: "Ich weiß".
Mir war furchtbar schlecht.  An diesem Tag hörte mein Telefon nicht auf zu klingeln, meine Freunde wollten wissen wie es mir ging, sie wollten reden, Erklärung für etwas das man nicht erklären kann. Irgendwann ging ich nicht mehr ran.

Die darauffolgenden Tage verbrachte ich damit mir immer wieder die Bilder anzusehen,  ich suchte nach zwei Personen, eine fand ich - den Fotografen, die zweite Person, die Frau mit der Jacke fand ich in den Bildern nicht.
Ich wusste sie war tot.

Ich schlief viele Nächte nicht, ich verbrachte Tage vor dem PC, immer wieder diese Bilder im Kopf - gebannt auf dem Bildschirm. Ich konnte es nicht fassen, nicht verstehen, nicht ertragen. Ich machte mir Vorwürfe, ach hätte ich nur genauer aufgepasst, hätte ich nur gewusst, welcher Ort es ist, hätte ich nur irgendetwas tun können. Ich wollte so gerne mit dem Mann mit der Kamera reden, ihn trösten und mich entschuldigen, dafür das er gestolpert war. Real stolperte er über ein Trümmerteil, in meiner Vision war ich ihm sehr nah. Ich habe nie erfahren wer dieser Mann war, wie es ihm nach diesen Anschlag ergangen war.

Später habe ich immer wieder versucht mir während einer Vision Straßenschilder oder Autonummern zu merken. Aber aus irgendwelchen Gründen funktioniert das nicht, ich habe keine Kontrolle über das was ich wahrnehme.

Den gestrigen Anschlag hab ich nicht gesehen. Meine Gabe ist nicht ein oder abschaltbar, sie kommt oder sie kommt nicht. Ich habe mir früher oft Gedanken darüber gemacht, warum ich das eine sehe und das andere nicht. Wo ist die Verbindung? Im Laufe meines Lebens hatte ich viele Visionen, manchmal war ich an Orten die ich real noch nie besucht habe. Mir begegneten Schicksale die weit außerhalb meines Lebens stattfanden. Manche Visionen kommen immer wieder wie eine Endlosschleife, es verändern sich nur Kleinigkeiten in der Intensität, wie eine Geschichte erlebe ich ein Leben, das nicht meines ist. Eine Vision begleitet mich mein ganzes Leben und ich habe keine Ahnung, ob es wirklich irgendwann passiert ist, oder passieren wird.

Heute morgen hab ich darüber nachgedacht, warum ich den Anschlag in Paris nicht vorher gesehen habe, es hätte nichts verändert, dass weiß ich.
Wenn ich eine Vision von einem solchen Ausmaß habe, findet es auch statt. Ich weiß nur nicht wann.

Ich habe schon versucht Visionen zu verändern, das Schicksal aufzuhalten. Eine gute Freundin von mir starb während eines Autounfalls, den ich vorraus sah.
Händeringend hab ich versucht sie davon abzuhalten mit ihrem Geliebten Auto zu fahren. Ich habe ihr meine Vision erzählt, Tage bevor es passiert ist. Ich hab geweint und gebettelt und sie war es die mich tröstete. Jedesmal wenn wir uns sahen, fragte sie  mich, ob meine Vision sich verändert hätte. Ich schüttelte nur traurig den Kopf. Damals war es für mich als würde ich sie jeden Moment verlieren, ein unendlicher Schmerz.
Sie kam und ging und eines Tages kam sie nicht mehr.

Sie ist genauso gestorben wie in meiner Vision. Zwei Autos fuhren frontal aufeinander zu, in einem saß sie. Sie flog durch die Scheibe und starb noch am Unfallort. Ihr Geliebter starb im Notarztwagen. Niemand überlebte. Auch die Jugendlichen im anderen Wagen starben an den Unfallfolgen. 6 Menschen sind gestorben. Ich sah nur ihren Tod und den ihres Geliebten.

Am Tag ihres Unfalls rief mich ihr Freund an, er sagte: "Saskia ist heute gestorben und ich soll dir sagen, dass sie wusste das sie sterben wird und das du nichts hättest tun können. Sie ist dir Dankbar"
Einen Tag vor ihrem Tod hat sie noch gefeiert, eine Art Abschiedsfeier mit den Menschen die sie liebte. Ich war nicht darunter und ich bin froh das ich Zuhause blieb.

Sie hat ihren Freunden von meiner Vision erzählt, und sie gebeten, sie mögen mich anrufen, mich trösten. Mir sagen, das ich hätte nichts tun können, sollte sie wirklich sterben.

Ich bin auch heute noch dankbar für diese Gnade.

Damals war ich entsetzt, verwirrt, voller Angst.
Ich hasste mich für diese Gabe. Ich fühlte mich schuldig an ihrem Tod.

Es hat lange gedauert, bis ich über ihren Tod hinweg kam, ich habe sie geliebt. Eine heimliche Liebe, sie hat nie von meinen Gefühlen erfahren.

Warum erzähle ich euch das?

Der Tod ist etwas, das wir nicht kontrollieren können. Und auch wenn uns das Attentat in New York und Paris sinnlos, brutal, grausam und ungerecht erscheint, ist es dennoch Teil einer Globalen Entwicklung dieser Welt. Es spiegelt das wieder, was bereits gelebt wird.
Es ist Krieg, eine Art Krieg wie wir es nicht kennen. Der Terror dahinter ist nur ein Symbol für einen Gewaltakt der schon lange begonnen hat. Die Art wie darüber berichtet wird, lässt es zum Einzelfall werden. Aber es ist kein Einzelfall. Ich lese seit Jahren - genauer gesagt seit  September 2001 keine Zeitung mehr, weil ich weiß, das noch nicht einmal die Hälfte von dem was in den Artikeln steht, die Realität wieder gibt. Das meiste liegt im Dunkeln und das meiste erfahren wir nicht. Alle Zeitungen unterliegen einer Zensur.
Damals bat mich Britta meine Vision für mich zu behalten, aus Angst um mich.  Als ich das erste mal darüber schrieb, waren Jahre vergangen und doch wird der 11 September heute wieder lebendig. Eine Art Mahnmal für den Beginn eines Krieges, von dem wir nur dann erfahren, wenn wieder ein Attentat geschieht.

Diese Art von Sicherheit ist trügerisch, denn es kann überall stattfinden. Noch sind es die großen Städte, die betroffen sind.
Wir sind mitten im dritten Weltkrieg, schon eine ganze Weile. Nur werden Menschen nicht mit Bomben getötet, auch fahren keine Panzer durch die Straßen, es ist vielschichtiger und undurchsichtiger. Die Welt hält den Atem für Sekunden an, wenn ein Attentat geschieht und dann legt sich der Alltag wie eine sichere Decke über die Gemüter. Weil man es nur durch die Medien verfolgt, man selbst fühlt sich sicher.

Doch wir waren nie sicher und werden es nicht sein.

Krieg ist Bestandteil dieser Erde, dabei spielt es keine Rolle ob wir direkt daran beteiligt sind oder nicht. Ja ihr werdet jetzt sagen, für die die dabei sterben spielt es eine Rolle. Tut es das wirklich?
Tot ist tot. Es ist ein Ende von dem was wir Leben nennen.
Wenn man die Welt wie ich Global betrachtet, ist der Tot nur ein Teil von allem, von einer Beobachtungsposition aus, ist er nicht schlimmer, als das Leben selbst. Es ist ein ewiges Werden und Vergehen. Wir trauern um unsere Toten, weil wir sie vermissen, weil sie nicht mehr da sind. Nicht mehr erreichbar für uns. Auch die Trauer gehört zum Leben dazu. Diese Gefühlsebene die bewusst macht, wie sehr unsere Seele leidet, wenn ein Mensch der vorher noch neben uns stand nicht mehr erreichbar ist. Eine sehr wichtige Erfahrung unserer Menschlichkeit.

Heute morgen hatte ich einen kurzen Moment, da dachte ich darüber nach, was sein wird, wenn Britta oder Shaya eines Tages eines solchen Attentats zum Opfer fallen. Ein dummer Moment die Vergänglichkeit anhand von Fiktiven Vorstellungen bewusst zu machen.
Ich war überrascht, dass es  nicht weh tat, doch dann wurde mir klar warum es nicht weh tut.

Es waren nur Gedanken. Britta liegt neben mir und Shaya ist in der Küche.
Es ist das JETZT der Moment mit meinen Lieben, der mehr zählt. Als die Vorstellung sie zu verlieren.

Während ich das hier schreibe, sind die Grausamkeiten von Paris in den Hintergrund getreten, ich atme ein und atme aus.
Gestern war ein anderer Tag als heute.
Ich wünsche den Angehörigen des Anschlags von Paris, dass sie in Ruhe um ihre Lieben trauern können. Die Zeit danach wird hart für sie sein.
Die Medien werden sich auf die Überlebenden stürzen, denn sie sind es letztendlich die wirklich wissen wie es ist fast zu sterben, zu verlieren, vor Angst zu vergehen. Sie haben mein volles Mitgefühl!

Mein Tag geht weiter, nachher fange ich meinen ersten Workshop an: "Wie werde ich das ICH los?"

Wie passend!

Ab Morgen muss ich einige Gemälde malen, denn im Januar werde ich meine erste Ausstellung machen.
Und eben gerade rief meine liebste Freundin weinend und total verzweifelt an, auch sie kommt heute her. Es wird stressig werden, zwischen Workshop und weinenden Lieblingsmenschen. Aber ich bin da, solange ich da bin...

Das Leben geht weiter, bis es endet...

Mein Lieblingsgedicht von Hermann Hesse beschreibt es so schön:



Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse


In Gedenken an die Menschen die gestorben sind, gerade sterben und sterben werden...
In Gedenken an die Mensche die Trauern ...
In Gedenken an Saskia.

Namasté

Eure Jo Andarnil