Mantra Musik

Mittwoch, 25. Juli 2012

Skeptische Erfahrung mit einem "Göttlichen" Menschen

Nachtrag: 12.11.2014

Weitere Informationen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mutter_Meera

Seite von Kamala Reddy (wie Mutter Meera mit Geburtsnamen heißt) sowie Bildquelle:
http://www.mothermeera.com/de/

Damals gab es die Seite noch nicht. Hilfreich ist, wenn ihr euch vorher über den Ablauf eines Darshans erkundigt, die Seite gibt einige Infos hierzu:
http://www.mothermeera.com/ablauf-des-darshans/

Kinder werden gebeten eine halbe Stunde still zu sitzen, was für mich jetzt logisch ist, dass ich keinerlei Kinder sah.
Kranke und Behinderte werden von den Gesunden getrennt... - auch heute noch.


Meine Meinung hat sich auch nach all den Jahren nicht verändert. Ich halte Kamela Reddy für eine missbrauchte Frau. Sie wurde in eine Religion hinein geboren in der Frauen allgemein nicht viel zu sagen haben. Als ihr Onkel in ihr eine "wiedergeborene Göttin" erkannte, formte er ihren Weg.
Ich denke das jeder Mensch mit einer spirituellen Ausbildung zur Suggestion fähig ist. Suggestiv war die komplette Veranstaltung um ihre Person. Mittlerweile lebt Kamela mit ihrer Familie im absolutem Reichtum, sie kann es sich leisten einen kleinen Teil ihrer Spenden für wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen. Mich wundert nach wie vor, die Kritiklose Hingabe der Menschen die sie besuchen. Aus Leid kann man gut Kapital schlagen, ihre Verwandten, vor allem ihr Onkel haben das sehr schnell verstanden.

Im Laufe der letzten Zwei Jahre bekam ich oft den Hinweiß das mein Erfahrungsbericht rein Emotional zu bewerten sei und somit nicht Objektiv genug. Ich möchte hierzu nur sagen: Natürlich ist er emotional, mein kompletter Blog ist emotional und somit subjektiv.
Eine objektive Sichtweise ist für uns Menschen nicht möglich, da wir uns an dem was wir denken und fühlen binden. Auch dann, wenn wir versuchen Neutral an ein Thema heranzugehen, wird es durch die Art wie wir es wahrnehmen subjektiv.

Wer eine andere Sichtweise erhofft, wird hier enttäuscht werden. Ich bin ein kritischer Mensch, vielleicht auch deshalb, weil mir sehr wohl bewusst ist, was man mit Manipulation alles erreichen kann. Der Mensch ist dazu fähig sich die Wahrheit so zu drehen, wie er sie am Besten für sich nutzen kann.
Das ist eine Gabe, die jeder Mensch hat und oft genug auch anwendet. Mit der Nötigen Ausbildung kann man auch andere Menschen sich zu nutze machen, indem man in deren Geist vordringt und suggestiv manipuliert. Und genau das passiert auf solchen wie auch anderen Veranstaltungen.

Nun aber mein älterer Beitrag vom 25. Juli 2012

Euch noch einen schönen Tag
Namasté

Eure Jo






Skeptische Erfahrung mit einem "Göttlichen" Menschen



Ich muss immer noch tief durchatmen und innerlich um Gelassenheit bitten, wenn von "Göttlichen Menschen" die Rede ist.

Mutter Meera zum Beispiel, sie jagd von Stadt zu Stadt, Land zu Land, sie wird geführt von ihrer Familie. Sie hat Leibwächter und Kontrolleure. Und wer zu ihr kommt, kniet ihr entgegen. Mutter Meera ist die Göttin in Person und wer es nicht glaubt wird kurzer Hand vor die Tür gesetzt.

Vor vielen Jahren (irgendwann vor 1996) wurde ich von einer damaligen Freundin überredet, zu einer Veranstaltung von Mutter Meera mit zu fahren. Ich war total skeptisch und meine Skepsis hat sich für mich schon beim Einlass bestätigt. An der Eingangstür wurde man kontrolliert als würde man einen hochrangigen Politiker persönlich treffen. Gleichzeitig wurde man mit Büchern, Plakaten, bedruckten T-Shirts und der gleichen überhäuft. Natürlich kostete alles eine Stange Geld, nichts ist umsonst, wenn man eine Heilige sehen möchte.

Ich war absolut Entsetzt, Kranke auf Bahren wurden hinein geschoben, dazwischen Behinderte und alte Leute. Es war eine Massenveranstaltung und es dauerte Stunden bis wir an die Reihe kamen. Drinnen dann wurden wir zu Stühlen begleitet, die Kranken wurden von den Gesunden getrennt und in einen anderen Raum geschoben. Die Kontrolleure standen grimmig an der Eingangstür und ich fragte mich allen Ernstes, wo ich um alles in der Welt gerade war. Mir erschien es als sei ich in einem surrealen Krimi gefangen. Mir war Mulmig, während meine damalige Freundin vor Aufregung zitterte.

Als dann endlich Mutter Meera zwischen mehreren Frauen und Männern (ihre Familie) eintrat wurde alles still um mich herum. Ich sah mich um und merkte betende und andächtige Menschen. Dazwischen immer mal wieder weinende Frauen. Kinder sah ich keine, ich denke die waren womöglich zu laut und hatten auf dieser Veranstaltung nichts zu suchen.
Ich hatte weder vor betend zu warten bis ich an der Reihe war, noch senkte ich den Blick. In mir war Neugierde und Skepsis. Ich gebe es zu, ich bin ein skeptischer Mensch, mir genügt es nicht, mich in einem Massenwahn zu begeben und einer mir fremden Frau kniend zu begegnen und denken sie könne Wunder bewirken.

Mir war bewusst was viele andächtige Menschen, voller Aufgegung und Erwarung , an einem kleinen Ort auslösen. Man nennt so etwas auch Massenhypnose, oder Massenhysterie und je länger ich auf diesem Stuhl saß und die Leute betrachtete, desto sicherer wurde ich, das es sich hier wirklich um ein Phänomen handelte, welches durch Suggestion ausgelöst wurde.


Ich bin keinesfalls gefeit davon, auch ich wurde innerlich ganz ruhig. Ein Blick zu meiner Freundin und ich sah, wie sie schon tief in Meditation versunken war, die Hände gefaltet auf dem Gesicht ein entrücktes Lächeln.

Ich riss die Augen auf, dieses Mulmigkeitsgefühl verstärkte sich nur. Je länger diese ganze Warterei dauerte desto übler wurde es in mir.
Dann durften die ersten zu Mutter Meera knien, die Bodyguards begleiteten die Leute zu einem Teppich, ab da wurde dann gekniet, immer gerade aus zu einer kleinen Empore auf die die leibhaftige Göttin saß, umringt von Frauen und Männern.

Es gab keine Gebrauchsanweisung, wie man sich zu verhalten hatte, man tat einfach das gleiche wie der Vorgänger. Ich musste zu diesem Zeitpunkt Husten, ich hatte mich verschluckt.
Da half auch ein Schluck aus meiner Wasserflasche nichts, ich hustete mir die Seele aus dem Leib und störte die ganze Erhabene Atmosphäre. Ich glaube einige der tief in sich Versunkenen erwachten in dem Moment, als ich prustend das Wasser über ihre Stuhllehnen verteilte. Ich muss zu meiner Entschuldigung sagen, ich habe Asthma, mir war es wichtiger wieder zu Atem zu kommen als das Wasser brav in mir zu behalten und langsam zu ersticken. Zuerst hantierte ich noch mit Tempos, doch dann wurde mein Versuch irgendwie Ordnung ins Chaos zu bringen, ganz schnell von einem Bodyguard unterbrochen. Ich wurde gebeten den Raum zu verlassen.
Ich flog im wahrsten Sinne des Wortes raus.

Draußen durfte ich mich in einen Raum setzten in dem die Krankten in Rollstühlen und auf Bahren, sowie die Älteren Menschen warten. Ich wurde also aussortiert, weil ich mich verschluckt hatte. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir wirklich schlecht. Ich kam mir vor wie eine Aussätzige unter Aussätzigen.
Zu diesem Zeitpunkt verfluchte ich auch diesen ganzen Mist.

Nach einer Ewigkeit wurde die Tür geöffnet und die Gesunden strömten mit einem glückseligen Lächeln im Gesicht an uns vorbei. Als der letzte den Raum verlassen hatte, wurden wir hinein gebeten.
Ich kannte ja die Hinduistische Religon und mir war klar, das ich jetzt zur untersten Kaste gehörte. Ich war krank und ich war schuld an meiner Krankheit.
Die Rollstuhlfahrer und die Leute auf den Bahren wurden von den Bediensteten nach vorne geschoben, ich durfte gehen. Worüber ich ehrlich gesagt wirklich froh war. Die unterste Kaste brauchte also nicht auf dem Boden herumzurutschen, ich nehme an, es machte sowieso keinen Sinn. Noch tiefer konnte man nicht sinken.

Vorne angekommen sah ich der Frau das erste Mal in die Augen. Sie war typisch Indisch, alterslos und im Gesicht behaart. Sie machte eine Handbewegung und wie auf Kommando fiel ich vor ihr auf die Knie. Ich senkte sogar den Kopf so wie ich es vorher bei den Gesunden Kastenhöheren gesehen hatte.
Dann legte sie mir sachte eine Hand auf den Kopf, ewig wie mir schien und ich hatte das Gefühl die Hand wurde immer schwerer, ich anlysierte: Hand, warm, trocken, schwer.
Irgendwann, mir kam es wie eine ganze Stunde vor und mir taten die Knie weh, nahm sie die Hand von meinem Kopf und sah mich an. Das war super unangenehm, ich hatte wirklich das Gefühl da versucht mir jemand ins Hirn zu blicken und ich tat genau das, was ich immer tue, wenn mir irgendjemand zu nahe kommt, der mir nicht geheuer ist. Ich rückte ein Stück zur Seite. Und das war es dann. Ein Bewacher machte eine Abwehrende Handbewegung und ich konnte gehen.
Die Audienz war beendet.

Ich ging nach Draußen und war total verwirrt. Sie hatte was, die Mutter Meera. Aber von Erhaben oder Erleuchtet oder gar Göttlich - keine Spur. Was ich gesehen hatte, waren mechanische Bewegungen angeführt von den Leuten neben und hinter ihr. Wie ich später erfuhr waren es Schwestern, Brüder und sonstige Verwandte. Was ich gefühlt hatte, war das unaufgeforderte Eindringen in meinen Geist. Die Willenlose Macht der Mutter Meera hatte eine hypnotische Wirkung auf mich, ich fühlte mich total benommen und verwirrt. Hinzu kam, das ich erkannt hatte, wer hier wirklich die Fäden zog.
Der Wille dieser Frau war schon lange gebrochen worden. Was da vor mir saß, war eine Frau ohne eigenen Willen, ein Werkzeug einer Religion.
Die Macht die ich damals fühlte ging nicht von ihr aus, sondern von ihrer Familie. Sie selbst war Hüllenlos.
Ihre Handlungen waren mechanisch einstudierte Bewegungen.
Sie tat mir unendlich Leid.

Ich glaube dieser Mensch fühlt nichts mehr, kein Leid, keine Freude, kein gar nichts. Ist das Erleuchtung? Wenn es das ist, dann wollte ich darauf verzichten. Ich wollte meine Seele und mein Daseinsleid behalten, lieber das als dieser Geistlose lebende Leichnam.

Während meine damalige Freundin den ganzen Weg nach hause immer noch dieses leicht dümmliche Lächeln im Gesicht hatte, war ich super Nachdenklich geworden. Mir war klar, warum ich im Grunde genommen zweimal den Raum verlassen musste.
Ich hatte mich der hypnotischen Wirkung von Mutter Meera wiedersetzt.
Ich sah kein einziges Mal Mitgefühl, weder zwischen den Menschen die vor der Göttin in Spe knieten, noch bei der Mutter selbst.

Und das fand ich von allem am Schlimmsten.

Im Laufe der Zeit habe ich viel über Erleuchtete Menschen gelesen. Angeblich strahlen sie vor lauter Liebe, es tut mir leid, wenn ich hier Illusionen raube, aber von Liebe war bei Mutter Meera keine Spur.
Liebe ist meiner Meinung nach etwas anderes. Was ich damals fühlte war pure Macht über andere Menschen.

Damals habe ich dem Hinduismus gänzlich abgesagt.

Interessant ist auch, das ich z.B. keine einzige Kritik zum Thema Mutter Meera finden konnte. Diese hier wird vielleicht die einzige sein, die ihr zu Gesicht bekommt. Ich stehe dazu!
Ich kann und ich will kein Machtspielball für Machtbesessene sich Gottbezeichnende Wesen sein und ich glaube nicht daran, das eine Göttin hier auf Erden wandelt, die die Menschen vor sich knien lässt.
DAS ist für mich ein großer esoterischer Fake.


Grüße von Jo






Montag, 23. Juli 2012

Identitäre Identität


Ich bin also denke ich.
Bin ich um zu denken
Denke ich um zu sein
Was nu?

Eigentlich hab ich mich verschrieben, das wird öfter vorkommen, in dem Fall lass ich es einfach stehen. Identiäre Identität, die Macht über die Identität. Eine bessere Übersetzung für Identitär habe ich nicht gefunden, sollte es hier nicht passen, einfach überlesen, das Identitär ist eigentlich gar nicht so wichtig. Ich hätte auch Elitär schreiben können - in meinem Kopf kommt es aufs Gleiche heraus.
Zurück zum Text:

Ich bemächtige mich somit meiner selbst, denn ich bin, oder ist das Sein nur ein Teil von dem was man ist? Und wo verdammt noch mal kommt das ICH eigentlich her?
Wer hat es erfunden und wo will es hin. Und was hat das Ganze eigentlich noch mit Buddhismus zu tun?

Tja, gute Frage.

Ich bin gerade in einem Forum und denke und schreibe darüber was eigentlich Identität ist und ob man sie als Buddhist zum Teufel  (Namens Mara - ja den gibt es auch im Buddhismus, vor dem Teufel ist kein Mensch gefeit) jagen muss. Nein muss man nicht - Meine Meinung.
Man kann sogar als Buddhist gut mit der eigenen Identität leben. Man kann sie sich wie Eis auf der Zunge zergehen lassen, oder als wackelige Angelegenheit in den Kühlschrank stellen, für später so zu sagen.

Einige Buddhisten wollen die Identität am liebsten für immer im Kühlschrank lassen. Oder noch besser einfrieren fürs nächste Leben.

Im Buddhismus soll es von Vorteil sein, das ICH aufzulösen, ich denke ja damit ist was vollkommen anderes gemeint, aber ich denke vielleicht auch nur, weil ich es mir einfach machen möchte. Ich mag mein ICH und ich will eigentlich auch nicht, das irgendwer über mein ICH bestimmt, weder Buddha noch irgendwer sonst.
Die Entscheidung sein ICH zu lösen, nun ich weiß ehrlich gesagt nicht wie man das macht. Schreibt man an die nächste Hausmauer: ICH Jo habe ab sofort kein ICH mehr, gezeichnet JO, Alias Amoha, Alias Jobrisha.

Oder sagt man sich selbst: Ich meditiere jetzt so lange bis mein ICH weg ist, egal ob ich Hunger und Durst bekomme. Das Problem ist dann nur die Beseitigung der eigenen Leiche, dann müssen sich nämlich andere mit meinem ehemaligen ICH herumplagen und das will ich als buddhistischer Mensch auf keinen Fall.

Es gibt ja einige buddhistische Schriften die genau erklären was man tun muss, nur leider in einer Sprache die kaum jemand versteht, dabei ist es egal ob es nun in Deutsch übersetzt wurde, oder ob man  es in Sanskrit lesen muss.
Ich schrieb einmal, das Buddhismus nur noch für eine bestimmte Gruppierung Mensch zugänglich ist. Die Leute die weder lesen, noch schreiben können, werden womöglich nie etwas vom Buddhismus mitbekommen. Und die Leute die den Palikanon nicht verstehen, werden womöglich für ewig ihr ICH behalten und somit nie in die unbequeme Lage kommen, darüber nachzudenken, ob das ICH aufzulösen ist und wie es aufzulösen ist.
Diese Leute halten mich garantiert für Bescheuert. Frau mit Glatze sucht eine Möglichkeit ihr ICH loszuwerden! Ich sehe es in der Bildzeitung schon aufblitzen, dieses Gewitter um die Möglichkeit eines Dachschadens, mitten in der Nachbarschaft.

Naja vielleicht übertreibe ich auch. Ich zumindest finde mich noch am Rand der Normalität, wenn auch weniger konventionell.
Aber was ist schon Normal.

ICH zu schreiben heißt für mich, ICH zu sein. Ganz besonders interessant ist es, wenn ich lese: "Ich habe mein ICH losgelassen!" Oder: "Ich bin jetzt erleuchtet!"
Ich denke dann immer, Ah da hat jemand sein ICH in den Satz gesteckt und ist dann frohen Mutes aus dem Forum raus. Das ICH blieb zurück und hat garantiert die Anderen geärgert. So kann man es natürlich auch machen.
Aber besonders buddhistisch finde ich es nicht - ganz ehrlich, so bewusst jemanden anderen mit dem eigenen ICH zu ärgern, wo bleibt denn da das Mitgefühl?

Nein das kann es nicht sein, so kann ich auf keinen Fall mein ICH loswerden.
Und schon gar nicht meine Identität.

Was ist denn nun die Identität. Also bis ich Buddhistin wurde, dachte ich die Identität ist die eigene Person mit allem was dazu gehört, Emotionen, Klamotten, mindestens 3 mal am Tag aufs Klo gehen und Spülen nicht vergessen.
Naja essen und trinken muss man auch - sonst lohnt sich das gar nicht mit dem Klo.

Ich vergesse so viel - also der Name, der ist natürlich Teil der Identität, wenn man Pech hat, heißt man ein Leben lang Gudrun, Liselotte oder so wie ich Johanna. Männer kommen da meistens noch schlechter bei weg,  es gibt sie die Gunther, die Gerds, die Emils und die Saschas.
Ich habe aus dem Grund unserer Tochter gleich 4 Namen verpasst, ich will nicht schuld sein an ihrer Identitätskrise.

Identität ist das was wir sind, ohne Identität kein Wesen, denn sogar ein Tier hat eine Identität den wenigsten ist das allerdings bewusst. Erst wenn sie in die Hände liebevoller Menschen kommen, die dann auf die Idee kommen eine Katze Frosch zu nennen, erkennen sie, das es vorher garantiert besser war.

Das mit dem Frosch, nun so hieß ein Kater den ich aus dem Tierheim gerettet habe und der 8 Jahre bei mir gelebt hat. Frosch hieß er weil er wie ein Frosch quakte. Ich fand es war die einzige Identität die ich dem kleinen Kerl geben konnte.
Eigentlich hat er mich geliebt, aber ganz ehrlich was blieb ihm anderes übrig. Ich habe seine Dosen geöffnet. Ohne Dose keine Identität mehr.

Die Identität verändert sich laufend, wenn du eben grüne Haare hattest, morgen sieht man garantiert den Ansatz und weil Grün morgen nicht in ist, färbst du sie dir vielleicht lila, wer weiß. Auch das ist Identität.

Die eigene Identität erleben wir in dem wir in den Spiegel sehen.
Dort fällt auch im grünen Haar der Aschblonde Ansatz auf. Ganz blöd ist das, ich habe da Erfahrung, als ich noch Haare hatte, hatte ich auch Ansätze und die waren leider nicht Aschblond sondern grau.

Zur Identität gehören auch deine Marotten, ich rede jetzt nicht vom Nasenbohren, das macht glaub ich jeder, genau wie pupsen. Nein, ich meine zum Beispiel das Räuspern, bevor man einen erhabenen Satz zu Stande bringt.
Das Kratzen am Kopf wenn man versucht was zu erklären, was man selbst nicht kapiert. Es gibt Leute die ziehen die Augenbrauen so hoch, das die Augen fast aus den Höhlen fallen, sie tun das weil sie überrascht sind, oder weil sie überrascht sind.

Kurz Überraschung ist ihr Lebenselexier.

Ich habe auch so manche Marotte, aber wenn ihr jetzt denkt, das ich das so einfach hier ins Block schreibe, dann denkt ihr zuviel. Nö mach ich nicht. Wer mich kennt, kann ja danach suchen.

Identität ist also eigentlich alles was den Menschen ausmacht. Ohne Identität weiß man noch nicht mal wie man heißt, man weiß gar nichts mehr. Solche Menschen gibt es auch, sie haben sich selbst vergessen, so was nennt man dann Amnesie.

Ich habe großes Mitgefühl mit diesen Menschen, sich selbst zu suchen, ist als würde man die Nadel im Heuhaufen suchen. Unsere Welt ist ziemlich groß. Gut ist aber, das es nur wenige gibt die sich suchen. Gut ist auch, das es das Internet gibt, dort gibt es dann solche Seiten wie Facebook oder Twitter. Eine Anzeige mit dem Text: "Ich suche meine Identität, wer sie findet bekommt 100 Euro!" lockt die Leute sich in Gruppen zusammen zu tun und im Nu gibt es solche Dinge wie Geocaching. Davon hat mir letztens ein Freund erzählt, ich wusste gar nicht das es das gibt.
Allerdings macht er das sicherlich nicht um anderen bei der Suche nach ihrer Identität zu helfen. Ich muss ihn noch mal genauer danach fragen.

Auf jeden Fall passiert dann folgendes, man sieht eine Gruppe Leute alle bewaffnet mit Handys, im Wald herum tappen und in der Erde stochern. Was dabei heraus kommt, kann ich  nicht sagen, ich war noch nie dabei wenn, wenn jemand die Identität eines Anderen fand.
Da ich keine Zeitung lese, kann ich auch nicht sagen, ob es eine große: Meine IDENTITÄT-ist-wieder-da-Feier gab.

Eine vanity fair party, für die neu gefundene Identität.

Also um zum Ende dieses Textes zu kommen, wir brauchen unsere Identität. Ohne sind wir NICHT, NULL. Alles weg.

Huch, das ist es!
Ich weiß jetzt wie es geht, man muss nur eine Amnesie bekommen, dann ist das ICH und die Identität wech. Natürlich darf man dann nicht so blöd sein und danach suchen lassen.

Ich fange jetzt aber nicht an, zu überlegen wie man eine Amnesie bekommen kann, ich will euch nicht alles vorkauen - das liegt nicht in meiner Verantwortung als Buddhist.

Und meine Identität will ich sowieso noch eine Weile behalten, solltet ihr jedoch im Laufe meines Blocks mitbekommen wie ich immer weniger werde, hindert mich bitte daran, eine Suchmeldung in Facebook aufzugeben. Wenn sie weg ist, soll sie weg bleiben.
Ich renn niemanden hinterher.

Grüße von Jo, Alias Amoha, Alias Jobrisha


Selbst ist die Frau! Mein erster "Block"eintrag

Heute ist der Tag gekommen, an dem ich mich mal wieder hinsetzte und an einem "Block" herumbastle. Ich fand den Titel: Wie es ist als Buddhistin das ICH zu genießen, passend. Denn in letzter Zeit merke ich immer mehr, wie Zwanghaft es gerade ist, Buddhistin zu sein. ICH muss mich rechtfertigen vor mir selbst, weil ICH verdammt viel Spaß und Freude am ICH habe.

Warum dann Buddhistin? -  nun weil ICH der Meinung bin, das es sich auch mit ICH buddhistisch leben lässt. Und zwar einfacher und leichter. Das ICH als Wegweiser der eigenen Anhaftung mit voller Entschlossenheit genau diese mal so richtig hervor zu heben, während viele anderen Buddhisten genau das Gegenteil machen, sie fangen an ihr ICH zu unterbinden, zu ignorieren, zu drangsalieren, zu entmachten und letztendlich zu lösen, von was auch immer.

Nur habe ich bisher noch keinen Buddhisten ohne ICH kennen gelernt, ich würde gerne, ich kann und mag  viel lernen. Ich bin davon überzeugt, das es mir hilft mein ICH und den hier angefangenen "Block" (Notizblock)  wieder aus den Irren und Wirren des Internets zu entfernen und mich somit vollständig unsichtbar werden zu lassen.
Puff weg bin ich. Aber bis dahin schreibe ich noch eine Weile über mein ICH und den damit verbunden Glück.

Aber erst mal, Hallo in meinem Block, hier gibt es nichts buddhistisch konservatives, dogmatisch, Palikanon- isches zu lernen. Versprochen ich werfe nicht mit den Sätzen von Buddha durch die Gegend und ich lasse auch die Belehrungen. Ich schreibe einfach wie mir der Schnabel gewachsen ist, ohne zu retuschieren und ohne Struktur.

Viel Spaß beim Lesen!
Jo, Alias Amoha, Alias Jobrisha Follow my blog with Bloglovin