Mantra Musik

Sonntag, 23. Februar 2014

Online Manipulation


Wenn  Herzen   - <3 - nur einen Weg kennen - den Weg ins Internet


Ein Mensch mit esoterischen/religiösen Gedankengut öffnet eine Gruppe bei Facebook, zuerst nur unter dem Deckmantel eines bestimmten Themas.
Schnell ergeben sich interessante Gespräche, doch nach und nach stellt sich heraus, alle Themen drehen sich um eine einzige Person, dem Initator der Gruppe.

So erging es mir.
Ich habe mich in einer Gruppe zu einem interessanten Thema angemeldet, zuerst war ich über die Tiefe der Gespräche überrascht doch schnell stellte sich für mich heraus, das es hier um ein sehr ausgefeiltes Werbe-Managment ging, der/die Intiator/in stellte eigene Bücher vor, Welt-Gedanken, postete Videos und zuletzt warb er/sie für den neueröffneten Verein  und das alles im Sinne von Nächstenliebe.  Worum ging es hier wirklich?
Um Nächstenliebe? Um ein Guru-Image der höchsten Instanz oder Werbung für eigene Zwecke?
Ich verabschiedete mich aus der Gruppe.
Im Nachhinein habe ich mich mit anderen Aussteigern der Gruppe unterhalten können.

Hinter den Kulissen sah es so aus: Für die  Nächstenliebe wurden Vereinsmitglieder geworben. Was zuerst nach einer Religionsfreien Kommunikation aussah, entpupte sich schnell zu einem religiösen - esoterischen Mischmach. Kritiken am Gruppengeschehen wurden mit Ausschluss aus der Gruppe bestraft. Wer den/die Initiator/in nicht liebte, wurde auch vom Rest nicht geduldet. Das Wörtchen Liebe kam in jeden Kommentar vor, das: "Ich liebe euch alle, ihr seid so toll!"  oder Kommentare mit zig kleinen <3 wurden zur Steigerung des eigenen Egos genutzt. Im Laufe der letzten Wochen habe ich mich ein wenig auf Facebook herumgehört und festgestellt, Online Manipulation gehört zum guten Ton. Es ist nichts ungewöhnliches wenn Menschen sich in Gruppen versammeln um etwas gutes zu tun, wenn nicht für andere, dann für sie selbst. Interessant ist, das viel über Liebe gesprochen wird, wenn Geldbeutel klimpern. Ich gebe zu, auch ich empfinde ein tiefes Gefühl der Nächstenliebe, wenn sich Menschen zusammen auf ein Ziel bewegen, sei es anderen Menschen oder auch Tieren zu helfen, etwas zu verändern in den Köpfen der "anderen". Aber ich stelle mir heute ernsthaft die Frage ob das die Neuzeitliche Form von Miteinander Füreinander sein wird - ein "Ich liebe dich" in Form eines Smileys oder einer Zeichen Abfolge?
Statt Nachbarschaftshilfe ein klick auf der Tastatur Richtung Facebook Gruppe?

Es ist sehr einfach und verhindert letztendlich die eigene Isolation, man muss nicht viel tun, um Teil des Ganzen zu sein und es ist gut für die Seele.
Auch ich nutze Facebook für meine Belange.
Ich bin nicht viel besser, daher sollte man meinem Eintrag heute auch nicht als Kritik am System (Facebook) verstehen, sondern eher als Gedanke hierzu in welche Richtung das Ganze gehen könnte.

Facebook hat viele Seiten. Einmal nutze ich Facebook um auf unseren privaten Tierhof aufmerksam zu machen, denn ohne Spenden könnten wir unsere Tiere nicht halten, dann aus persönlichen Gründen, um meine Gedanken á la Tagebuch zu veröffentlichen, um auf meine Blogs zu unterschiedlichen Themen aufmerksam zu machen. Also für mich selbst, mein Ego, meine Person. Und aus Freude am Leben.

Aber ist das Manipulation?

Die Frage heute lautet wo fängt Manipulation an und wo hört es auf.
Wiki sagt folgendes dazu:

"... Die Manipulation von Menschen verfolgt Ziele und dient dazu, andere Menschen hinsichtlich ihres Verhaltens zu beeinflussen. Der Begriff der Manipulation ist in diesem Kontext negativ besetzt. Wird ein positives Ergebnis angestrebt oder erreicht, handelt es sich um Kommunikation zur Überredung oder Überzeugung. Manipulierte Menschen handeln nicht aus eigenen Einsichten oder Überzeugungen, sondern fremdbestimmt..."

Noch mal zurück zu der Facebook Gruppe.  a) Kauft meine Bücher! b) kommt in meinen Verein! c) findet mich einfach gut!
Desweiteren kann ich das Alphabeth gerne weiter führen d) verbreitet meine Ansichten! usw.
Für meine Begriffen ging es hier eindeutig um Manipulation. Aber ich bin auch der Beobachter, ich sehe die Dinge von Außen.

Drehen wir mal die Sache um, angenommen ich wäre ein freudiges Mitglied, wie präsentiert sich die Sache dann?
Etwas gutes zu tun und dafür belohnt zu werden streichelt die Seele. Wenn mir jemand sagt:
"Jo das hast du klasse gemacht. Wir lieben dich dafür! danke für deine Inspiration - Herzchen Herzchen!!"
Ich kann mich nicht wehren, ich fühl mich gut. Hey DANKE!! Ich fühl mich gut, ich fühl mich gut! Yeah.

Aber was passiert da wirklich in mir, ich möchte mich steigern, noch mehr tun, mich noch mehr besser fühlen.
Das heißt es entwickelt sich eine Art Eltern-Kind Beziehung. Wenn ich mich Meinungen anschließe, werde ich gelobt, wenn ich Kritik übe oder mich einem System wiedersetze, werde ich getadelt.
Ein guter Manipulator kann mit dieser Eltern-Kind Beziehung so ziemlich alles erreichen.
In der Psychologie heißt das auch: positive Verstärkung.

Was ist nun der Unterschied zwischen positiver Verstärung und Manipulation.
Einfach ausgedrückt, wenn ich versuche meine eigenen Belange durch andere durchzusetzen, sie also dahingehend bewege, damit ich mich besser fühle, ist es Manipulation.
Wenn ich aber ihre eigenen Belange (Charakterzüge, Gedanken, Taten usw) positiv kommentiere, ohne mich selbst im Mittelpunkt zu spielen, ist es positive Verstärkung.

Bei dem einen - Manipulation - stehe ich selbst an erster Stelle (Kauft meine Bücher, kommt in meinem Verein), bei der positiven Verstärkung steht mein Gegenüber im Mittelpunkt (das ist spannend was du tust, erzähl weiter, ich bin ganz Ohr).

Kinder hungern nach Anerkennung, Erwachsene nicht minder. Mensch zu sein in dieser Welt heißt: " lass irgendwem vom Himmel fallen, der mich gut findet... damit ich nicht so einsam bin".
Doch statt auf die Straße zu gehen und direkt nach dem Jemanden zu suchen, ist es einfacher in Facebook zu gehen und nach einer Gruppe zu suchen.
Hinzu kommt, man lehnt an der Anonymität, wie an einer schützenden Mauer. Eine Anonymität die in Wahrheit wie ein offenes Buch ist.
Wenn man das weiß, gut... wenn nicht, dann leidet man spätestens dann, wenn man in Google zufällig sein Foto und sein Profil sichten kann.

Eine Gruppe in Facebook ist wie eine kleine Welt, je nachdem welche Themen dich interessieren, finden sich darin Gleichgesinnte.
Facebook hat positive Eigenschaften wie negative. Eines kann es jedoch nicht, einen Menschen vor der Einsamkeit bewahren. Der denkt er hätte dort die Möglichkeit Freunde zu finden, wird schnell enttäuscht sein. Die meisten haben kein Interesse auf einen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen, einfacher ist es doch ein Rezept zu posten mit dem Vermerk: Hm, Lecker! Statt einen Kuchen zu backen und gemeinsam Kaffee zu trinken.

Aber zurück zur Online Manipulation.
Was passiert bei dem der Manipuliert. Er fühlt sich schnell erhaben über die Anderen die er Manipuliert. Denn er kontrolliert das Geschehen. Manipulation geschieht nie aus versehen, dahinter steckt immer ein System und ein Gefühl von Macht. Der der Manipuliert wird gemocht, geliebt, man schenkt ihm Vertrauen, Aufmerksamkeit.
Jemand der etwas verkaufen will, kann sich Manipulationsmethoden und Techniken bedienen die man in jedem Kommunikationsseminar lernen kann. In wenigen Stunden kannst du Menschen für deine Zwecke einspannen, und sie fühlen sich auch noch gut dabei.
Denn genau das ist das Geheimnis des Ganzen: Es geht um eine Art Online-Liebe, ein Schmetterlingsgefühl im Bauch, weil du etwas tolles getan hast, und alle die in der Gruppe sind, kommentieren mit Herzen und einem: "Wir lieben dich dafür!"

Der schlauste Manipulator war auch einest jemand der Manipuliert wurde. Eine Endloskette setzte sich mit dem ersten Manipulierenden in Gang.
So entstanden und entstehen Sekten.
So entsteht Dogmatismus.
Und so entsteht Fundamentalismus.

Mir ging es in diesem Artikel weniger um Facebook noch um die Gruppen dort, noch um die/den Autor der sein Heiligtum unter die Leute bringen will (samt Verein. e.v.), sondern um etwas das uns allen passiert und zwar täglich, und zwar von Anfang an, wir werden Manipuliert, von den Eltern, von den Lehrern, von den Pfarrern auf der Kanzel, von irgendwelchen Gurus die uns Heilung versprechen. Von Machthungrigen Chefs und natürlich von der Politik.

Das Internet macht das Ganze noch Salonfähig.

Nachdem ich mir über Manipulation gedanken gemacht habe, haben sich meine Gruppen drastisch reduziert und nicht nur die Gruppen, auch meine Freundesliste ist dabei zu schrumpfen.
Die Welt da draußen besteht nicht nur aus Facebook und Co.
Wer mal mit mir Kaffee trinken will, ist herzlich willkommen!!!
Ich würde mich freuen..

In diesem Sinne, ohne manipulativen Gedanken
Ein Namasté
von der Jo



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Manipulation

Dienstag, 4. Februar 2014

Tagebuch ... Gedanken zum Buddhismus


Ich denke oft darüber nach, das Religionen die Menschheit spalten und ich denke darüber nach, welchen Weg ich überhaupt gehe.

Es ist nicht so das ich in eine andere Religion wechseln möchte, im Gegenteil, es gibt keine die freier ist als der Buddhismus, den ich lebe (sollte es sich Buddhismus nennen).
Dennoch ... auch im Buddhismus gibt es Abspaltungen die dogmatisch gelebt werden.
Im Vajrayana (tipetisch orientierter Buddhismus) steht die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler im Vordergrund. Vieles passiert im Geheimen und Meditationsgottheiten (nicht zu vergleichen mit dem christlichen Gott), Yidam, sowie tantrische Praktiken spielen eine große Rolle.

Den Gegenpol gibt der Neo Buddhismus der hier zu lande auch durch die Lehren von Thich Nhat Hanh und Eckart Tolle und somit durch deren christlichen Einfluss gewachsen ist (Ursprünglich stammt der Neo Buddhismus - moderner Buddhismus aus Sri Lanka. Der  Neo - oder auch Buddhistischer Modernismus entkoppeln sich vom ursprünglichen Buddhismus dem Theravada immer mehr.

Westlichen Buddhisten sind oft geprägt durch die Einflüsse des Christentums, die Vorstellung von der Ewigkeit hat immer noch was von Himmel und Hölle und die Lehren die hier zu Lande gelehrt werden, sind Mischlehren die nur wenig mit dem zu tun haben, was Buddha einst gelehrt hat- wenn es ihn wirklich gegeben hat... (Matthias Steingass bezeichnet solche buddhistischen Züge auch gerne X-Buddhismus - Zitat: "schuldbeladene altchristliche Gestalt in neubuddhistischen Gewandt")
Das Problem ist nur, das wir in Wahrheit nicht wissen was Buddha wirklich gelehrt hat, die Lehre ist im Laufe der letzten Jahrtausende unterschiedlich weitergegeben und worden, genau wie die Bibel mehrfach verändert wurde.

Hinzu kommt, das vieles was in den Original Schriften (Tipitaka) steht, eigentlich nur in der Original Sprache wirklich verstanden werden kann, weil viele Worte einfach nicht übersetzt werden können, bzw. durch Interpretationen des Lehrenden und Erklärenden verfärbt sind.
Der wahre Buddhismus ist gestorben, davon bin ich überzeugt, genau wie das wahre Christentum durch unterschiedliche Schulen ging und heute demnach unterschiedlich Interpretiert dargestellt wird.
Ich kann nicht sagen, ob es in anderen Religionen auch so viele Richtungen gibt, aber gerade das Christentum und der Buddhismus sind voll davon.

Als Buddhist ist es schwierig Fragen zu können, da es kaum jemand gibt, der offen antwortet, ich habe in meiner Anfangszeit  oft erleben müssen, das gerade Skeptiker der Einlass in die Welt der buddhistischen Lehre verweigert blieb, die einzige Möglichkeit um den eigenen Horizont zu erweitern - so zumindest wird es dem Anfänger hier vermittelt - ist der Weg in eine Sangha, eine Gemeinschaft von Buddhisten. Die Gemeinschaft ist aber keine Heilsstätte, oder der Weg in die absolute Wahrheit, auch hier wird die Lehre so unterschiedlich wiedergegeben, wie es unterschiedliche Menschen gibt.

Wer alleine gehen will hat schlechte Karten.
Ich werde oft gefragt welchen Weg ich gehe.
Geprägt bin ich mit Sicherheit durch meine frühere Ablehnung des Christentum, mehr dem Theravada zugewandt. tipetische Einflüsse waren jedoch früher für mich nicht ganz unwichtig, gerade Buddha Figuren oder auch Rituale wie die Glocke vor der Meditation, bestimmte buddhistische Klänge oder eine Gebetskette habe ich in meiner Anfangszeit gebraucht um mich einzulassen. Meditationen täglich wurden von mir oft in einem bestimmten Raum zelebriert. 
Vieles was früher notwendig war, ist heute nicht mehr wichtig für mich. Ich brauche kein Ritualwerkzeug wie eine Zimbel, eine Gebetskette oder einen Hausaltar. 

Im Laufe der Zeit hat sich mein Blick immer mehr nach Außen gekehrt, was vorher noch durch Meditation in Stille umgewandelt wurde, ist heute aktiv im miteinander mit Tier und Mensch. Wenn ich innen Still und Gelassen bin, bin ich außen aktiv beschäftigt. Es gibt nur noch wenige Minuten am Tag, die ich mit bewussten Meditieren verbringe. Am Abend oder manchmal auch am Morgen.

Ich frage mich schon seit langem, ob meine Art Buddhismus zu leben wirklich buddhistisch ist.
Zwar bin ich der Meinung das nur in der Aktivität Mitgefühl und Liebe gelebt werden können, aber die buddhistischen Neigungen im Westen gehen immer mehr in die Inaktivität. Man redet viel, man tut wenig - wenig für diese Welt, mehr für sich selbst - die egozentrierte Darstellung des Mitgefühls ist gerade in der westlichen Welt Bestandteil der eigenen Ich -Auflösung. Ein Paradoxum!

Je mehr der Buddhist versucht sein ICH zu lösen, desto mehr nimmt er narzisstische Züge an.
Was mich am meisten abschreckt ist die Vorstellung man müsse dem Menschen die Verantwortung des eigenen Lebens abnehmen um ihm zu helfen (natürlich aus Eigennutz), der Helfer ist der Held des Tages.
In Facebook tummeln sich gerade Gruppen die hilfsbereit Spenden sammeln um Menschen mit geringen Einkommen oder anderen Problemen (die sich auch von der Person durch Aktivität selbst lösen lassen) zu unterstützen. Das Ganze läuft dann so ab, das der Initiator des ganzen hoch gelobt und mit Herzen überschüttet wird. Eine edle Elite die vor lauter: "Ich will die Welt retten!" keine Zeit mehr für die Welt selbst hat.
So was erschreckt mich.

Diese esoterischen Gruppieren laufen alle unter dem Deckmantel der buddhistischen Nächstenliebe, oder der christlichen - wobei es hier kaum noch Unterschiede gibt, sowohl in den christlichen Gruppen machen Buddhabildchen ihre Runde, wie in den Buddhistischen Engelbildchen. 

Der westliche Buddhismus scheint sich gerade selbst den Gnadenschuß zu verpassen. 
Ich gebe dem Ganzen noch zwei Jahre, dann ist es vorbei. 
Wahrscheinlich sieht man dann in den Schaufenstern kleine runde Buddhas mit dem seeligen Lächeln eines Jesus Christus... und die neue Lehre verbreitet sich wie ein das auslaufende Blut eines geschlachteten Schweins... 

Je mehr ich davon mitbekomme, desto mehr zieht es mich auf meine Insel, fern von buddhistisch-christlicher Nächstenliebe, zurück zu den behinderten Katzen, den vom Mensch missbrauchten Hühnern. Zurück zu den kleinen und großen Problemen meiner Mitmenschen und ihrer Sehnsucht nach einem netten Gespräch und einem offenen Ohr.
Zurück zu dem Kinderbuch meiner Tochter über die Geschichte von Siddhartha Gautama.
Zurück zu der Stille im Stall meiner Schafe.

Ich bin nicht glücklich über all das, es lässt mich leise in mich hinein hören:
Bin ich überhaupt Buddhistin?
Kann ich mich nach dem was ich mittlerweile erfahren habe,  noch so nennen?
Wenn nicht das - was bin ich dann?

Nachdenkliche Grüße
und ein leise plätscherndes Namasté
von eurer Jo


Montag, 3. Februar 2014

(christliche?) Werte





Ich und meine Familie gehören zu einer Minderheit (auch wenn ich das anders sehe, für die Gesellschaft sind wir eine Minderheit), wir sind keine Christen, wir sind Homosexuell und wir drei Elternteile haben eine Tochter.
Letztens gingen wir zum Informations-Elternabend der Schule in die unsere Tochter im Sommer gehen wird.
Es kam auch das Thema Religionsunterricht auf, ich fragte, ob auch alternativ das Unterrichtsfach: Ethik angeboten wird.
Natürlich wird es nicht angeboten. Shaya wird wie ihre anderen andersgläubigen Schulkameraden Deutschunterricht haben, während christliche Kinder Religionsunterricht haben. Ich finde das weniger gut - vielleicht wird das ein Grund sein, mich doch noch näher mit dieser Thema auseinander zu setzten, denke ich...
Kurz nach diesem Info Abend habe ich einige unschöne Artikel gelesen zum Thema Homosexualität und Kirche (ich habe hier auf meinem Blog berichtet) oder auch Homosexualität und Christliche Werte.
Da ich schon lange mal einen Blogeintrag zum Thema "Werte" schreiben wollte, habe ich heute noch mal intensiv recherchiert und bin auf folgende Seite gekommen:

Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft

Ich habe mich auf dieser Seite eingelesen und erschreckt musste ich feststellen, das ich meine Sicht auf das Christentum noch einmal überdenken muss. Eine Frage die zwingend gestellt werden müsste:

Was unterscheidet das Christentum vom Christentum?

Denn mittlerweile scheint es unglaublich viele Gruppierungen zu geben, die alle von sich das eine behaupten: Wir sind Christen.

Aber zurück zur Webseite.

Dieses deutsche Institut für Jugend und Familie beschäftigt sich intensiv mit der Frage wie die "Minderheit der Minderheit", nämlich diejenigen die unter ihrer homosexuellen Neigung leiden, zu therapieren ist.

Oberflächlich betrachtet wird Homosexualität durch die Beiträge nicht in Frage gestellt, doch schaut man sich die Webseite mal genauer an, gruselt es einen...

Ich zitiere: "Seit über dreißig Jahren setzt sich das DIJG für jene Minderheit innerhalb der Minderheit homosexuell empfindender Menschen ein, die sich mit einem homosexuellen Lebensstil nicht identifizieren kann oder will.
Diese Menschen sind überzeugt, dass Sex mit Menschen des eigenen Geschlechts ihre tiefste Identität als geschlechtliche Person, als Frau oder Mann, nicht widerspiegeln kann. Sie suchen konstruktive Wege zur Veränderung ihres Verhaltens, zur Abnahme ihrer homosexuellen Empfindungen und – soweit es ihnen möglich ist – auch zur Entwicklung ihres heterosexuellen Potentials."

Artikel wie: http://www.dijg.de/homosexualitaet/kirche/warum-ich-als-christ-nicht-homosexuell-leben-kann/

Sehr interessant hier beschreibt ein ehemals homosexueller das man als Christ nicht Homosexuell leben kann, denn es widerspricht sich mit den christlichen Werten.

oder:
http://www.dijg.de/homosexualitaet/lebensberichte/mein-weg-heraus/

setzen das schreckliche Leben homosexueller Menschen gut in Szene.

Christl Ruth Vonhold, die Betreiberin der Webseite, scheint davon überzeugt zu sein Homosexuelle therapeutisch behandeln zu können, so dass sie sich für ein heterosexuelles Leben entscheiden können. Zwar behauptet sie auf ihrer Seite, dass eine Umpolung nicht möglich sei, sie beschreibt jedoch "Therapien" die sie und ihre Kollegen anbieten, wie z.B. Reorientierungstherapie, Reparativtheorie und Gay-affirmative Therapien.

Desweiteren verlinkt sie auf diese Seite:
http://www.homosexualitaet-veraenderung.de/ 

Hier wird  Homosexualität als "nicht angeboren" bezeichnet, man spricht auf dieser Webseite von: "Homosexueller Anziehung" und davon das mit Hilfe geeigneter Therapien die unerwünschte homosexuelle Anziehung verringert werden kann und ein heterosexuelles Potential entwickelt werden kann.

Erschreckend für  mich - Diese sogenannten "Therapeuten" arbeiten bei uns im Odenwald, in meiner Nähe sogar.

Es ist wissenschaftlich bewiesen (1993 das erste mal vom Humangenetiker: Dean Hammer, später konnten das William Rice und seine Kollegen durch eine Studie noch bekräftigen) dass Homosexualität angeboren ist. Diese Therapeuten sind jedoch in ihrem  "Christlichen" Verständnis so dermaßen verhärtet, das sie solche Wissenschaftlich fundierte Studien ignorieren und immer noch junge Leute therapieren. Das ist für mich unverständlich und geradezu grotesk.

Erschreckend ist auch, dass Vonhold diese Therapien unter dem Deckmantel der Christlichen Nächstenliebe gibt, die Ratschläge an betroffenen Eltern homosexuell orientierter "Kinder"  von  Dr. Socarides:
http://www.homosexualitaet-veraenderung.de/rat-fuer-eltern/was-eltern-tun-koennen

Zitat:
(Dr. Socarides): "Ich sage ihnen dasselbe, das ich auch Eltern sage, deren Kinder Drogen nehmen. Ich sage ihnen: Sie haben als Eltern nicht versagt, Sie sind jetzt nicht hilflos und Sie sind auch nicht allein."

Auf die Frage ob man kleinen Jungen Puppen zum Spielen geben darf:

Zitat:
"Auf keinen Fall. Ich weiß nicht, woher der Gedanke stammt, aber diese modische Idee, kleine Jungen sollten mit Puppen spielen, ist dumm und gefährlich. Empfindsamkeit, Sensibilität lernen Jungen normalerweise von ihren Schwestern. Oder von ihren weiblichen Spielkameraden oder später von Klassenkameradinnen. Sie brauchen keine Puppen. Was sie am dringendsten in diesem Alter brauchen, ist ein Gefühl für ihre Identität als kleine Männer, die später Väter werden wollen"

Natürlich durchleuchtet diese Webseite auch den Wunsch nach Ehe und Familie homosexueller Paare - diesen Bereich habe ich jedoch bewusst nicht gelesen (ich kenne mich, wenn es um DAS Thema geht, geht mein Blutdruck schnell mal nach oben), daher kann ich nichts darüber sagen.

Was mich jedoch wirklich interessiert:

Symbolisiert diese Seite wirklich das Christliche Gedankengut?


Meine persönlichen Gedanken hierzu: Das ganze passiert hier um die Ecke, was mich echt erschreckt hat... dachte ich doch, solche Gruppierungen gibt es nur in Großstädten und nicht gleich neben an...
Der Odenwald ist ein Multi-Kulti Bereich, gerade hier bei uns leben viele Nicht Christen zusammen mit Christen unter einem Dach. Wir sind zwar eine Minderheit als Buddhisten, aber nicht als Nicht-Christen.
Es betrifft ja nicht nur uns, sondern auch andere Eltern und Andersgläubige. 
Das Wörtchen Toleranz wird in dem Zusammenhang mit einem großen Fragezeichen versehen.


Wenn ja, können sich Christen überhaupt erlauben Tolerant zu sein?


Wie denkt ihr darüber?

Nachdenkliche Grüße und ein Namasté

von eurer Jo



Bildquelle: Martina Schradi
http://www.achsoistdas.com/
Biografische Comic Reportagen, unter anderem auch mit uns als Familie:

Ach , so ist das?!

Das obige Bild ist von mir ein klein wenig verändert:  All You need is Love ;)