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Montag, 3. Februar 2014

(christliche?) Werte





Ich und meine Familie gehören zu einer Minderheit (auch wenn ich das anders sehe, für die Gesellschaft sind wir eine Minderheit), wir sind keine Christen, wir sind Homosexuell und wir drei Elternteile haben eine Tochter.
Letztens gingen wir zum Informations-Elternabend der Schule in die unsere Tochter im Sommer gehen wird.
Es kam auch das Thema Religionsunterricht auf, ich fragte, ob auch alternativ das Unterrichtsfach: Ethik angeboten wird.
Natürlich wird es nicht angeboten. Shaya wird wie ihre anderen andersgläubigen Schulkameraden Deutschunterricht haben, während christliche Kinder Religionsunterricht haben. Ich finde das weniger gut - vielleicht wird das ein Grund sein, mich doch noch näher mit dieser Thema auseinander zu setzten, denke ich...
Kurz nach diesem Info Abend habe ich einige unschöne Artikel gelesen zum Thema Homosexualität und Kirche (ich habe hier auf meinem Blog berichtet) oder auch Homosexualität und Christliche Werte.
Da ich schon lange mal einen Blogeintrag zum Thema "Werte" schreiben wollte, habe ich heute noch mal intensiv recherchiert und bin auf folgende Seite gekommen:

Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft

Ich habe mich auf dieser Seite eingelesen und erschreckt musste ich feststellen, das ich meine Sicht auf das Christentum noch einmal überdenken muss. Eine Frage die zwingend gestellt werden müsste:

Was unterscheidet das Christentum vom Christentum?

Denn mittlerweile scheint es unglaublich viele Gruppierungen zu geben, die alle von sich das eine behaupten: Wir sind Christen.

Aber zurück zur Webseite.

Dieses deutsche Institut für Jugend und Familie beschäftigt sich intensiv mit der Frage wie die "Minderheit der Minderheit", nämlich diejenigen die unter ihrer homosexuellen Neigung leiden, zu therapieren ist.

Oberflächlich betrachtet wird Homosexualität durch die Beiträge nicht in Frage gestellt, doch schaut man sich die Webseite mal genauer an, gruselt es einen...

Ich zitiere: "Seit über dreißig Jahren setzt sich das DIJG für jene Minderheit innerhalb der Minderheit homosexuell empfindender Menschen ein, die sich mit einem homosexuellen Lebensstil nicht identifizieren kann oder will.
Diese Menschen sind überzeugt, dass Sex mit Menschen des eigenen Geschlechts ihre tiefste Identität als geschlechtliche Person, als Frau oder Mann, nicht widerspiegeln kann. Sie suchen konstruktive Wege zur Veränderung ihres Verhaltens, zur Abnahme ihrer homosexuellen Empfindungen und – soweit es ihnen möglich ist – auch zur Entwicklung ihres heterosexuellen Potentials."

Artikel wie: http://www.dijg.de/homosexualitaet/kirche/warum-ich-als-christ-nicht-homosexuell-leben-kann/

Sehr interessant hier beschreibt ein ehemals homosexueller das man als Christ nicht Homosexuell leben kann, denn es widerspricht sich mit den christlichen Werten.

oder:
http://www.dijg.de/homosexualitaet/lebensberichte/mein-weg-heraus/

setzen das schreckliche Leben homosexueller Menschen gut in Szene.

Christl Ruth Vonhold, die Betreiberin der Webseite, scheint davon überzeugt zu sein Homosexuelle therapeutisch behandeln zu können, so dass sie sich für ein heterosexuelles Leben entscheiden können. Zwar behauptet sie auf ihrer Seite, dass eine Umpolung nicht möglich sei, sie beschreibt jedoch "Therapien" die sie und ihre Kollegen anbieten, wie z.B. Reorientierungstherapie, Reparativtheorie und Gay-affirmative Therapien.

Desweiteren verlinkt sie auf diese Seite:
http://www.homosexualitaet-veraenderung.de/ 

Hier wird  Homosexualität als "nicht angeboren" bezeichnet, man spricht auf dieser Webseite von: "Homosexueller Anziehung" und davon das mit Hilfe geeigneter Therapien die unerwünschte homosexuelle Anziehung verringert werden kann und ein heterosexuelles Potential entwickelt werden kann.

Erschreckend für  mich - Diese sogenannten "Therapeuten" arbeiten bei uns im Odenwald, in meiner Nähe sogar.

Es ist wissenschaftlich bewiesen (1993 das erste mal vom Humangenetiker: Dean Hammer, später konnten das William Rice und seine Kollegen durch eine Studie noch bekräftigen) dass Homosexualität angeboren ist. Diese Therapeuten sind jedoch in ihrem  "Christlichen" Verständnis so dermaßen verhärtet, das sie solche Wissenschaftlich fundierte Studien ignorieren und immer noch junge Leute therapieren. Das ist für mich unverständlich und geradezu grotesk.

Erschreckend ist auch, dass Vonhold diese Therapien unter dem Deckmantel der Christlichen Nächstenliebe gibt, die Ratschläge an betroffenen Eltern homosexuell orientierter "Kinder"  von  Dr. Socarides:
http://www.homosexualitaet-veraenderung.de/rat-fuer-eltern/was-eltern-tun-koennen

Zitat:
(Dr. Socarides): "Ich sage ihnen dasselbe, das ich auch Eltern sage, deren Kinder Drogen nehmen. Ich sage ihnen: Sie haben als Eltern nicht versagt, Sie sind jetzt nicht hilflos und Sie sind auch nicht allein."

Auf die Frage ob man kleinen Jungen Puppen zum Spielen geben darf:

Zitat:
"Auf keinen Fall. Ich weiß nicht, woher der Gedanke stammt, aber diese modische Idee, kleine Jungen sollten mit Puppen spielen, ist dumm und gefährlich. Empfindsamkeit, Sensibilität lernen Jungen normalerweise von ihren Schwestern. Oder von ihren weiblichen Spielkameraden oder später von Klassenkameradinnen. Sie brauchen keine Puppen. Was sie am dringendsten in diesem Alter brauchen, ist ein Gefühl für ihre Identität als kleine Männer, die später Väter werden wollen"

Natürlich durchleuchtet diese Webseite auch den Wunsch nach Ehe und Familie homosexueller Paare - diesen Bereich habe ich jedoch bewusst nicht gelesen (ich kenne mich, wenn es um DAS Thema geht, geht mein Blutdruck schnell mal nach oben), daher kann ich nichts darüber sagen.

Was mich jedoch wirklich interessiert:

Symbolisiert diese Seite wirklich das Christliche Gedankengut?


Meine persönlichen Gedanken hierzu: Das ganze passiert hier um die Ecke, was mich echt erschreckt hat... dachte ich doch, solche Gruppierungen gibt es nur in Großstädten und nicht gleich neben an...
Der Odenwald ist ein Multi-Kulti Bereich, gerade hier bei uns leben viele Nicht Christen zusammen mit Christen unter einem Dach. Wir sind zwar eine Minderheit als Buddhisten, aber nicht als Nicht-Christen.
Es betrifft ja nicht nur uns, sondern auch andere Eltern und Andersgläubige. 
Das Wörtchen Toleranz wird in dem Zusammenhang mit einem großen Fragezeichen versehen.


Wenn ja, können sich Christen überhaupt erlauben Tolerant zu sein?


Wie denkt ihr darüber?

Nachdenkliche Grüße und ein Namasté

von eurer Jo



Bildquelle: Martina Schradi
http://www.achsoistdas.com/
Biografische Comic Reportagen, unter anderem auch mit uns als Familie:

Ach , so ist das?!

Das obige Bild ist von mir ein klein wenig verändert:  All You need is Love ;)

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