Mantra Musik

Montag, 28. September 2015

Musik auf meinem Blog


Solltet ihr den Lautsprecher anhaben, werdet ihr ab sofort von meinem Blog aus mit Meditationsmusik versorgt. Die Musikleiste findet ihr am oberen Rand des Blogs. Die Musik lässt sich hier auch leiser, lauter oder ganz ausstellen. 
Ich persönlich liebe es gleichzeitig zu schreiben, oder zu lesen und mich von meinen Lieblings Mantras leise begleiten zu lassen (so erfahrt ihr nebenbei welche Mantras ich bevorzuge). Aber ich verstehe wenn euch das nervt. Daher hier eine Miniumfrage:

Welche Lieder wollt ihr hören?

Mehr Mantras oder lieber Instrumentalklänge (Klavier und Naturklänge)?
Popsongs werdet ihr bei mir sowieso nicht hören, da ich schon eine gewisse Ruhe und Feinheit in Sprache und Klang brauche um zu lesen oder zu schreiben.
Zum Tanzen geh ich in die Küche und dreh das Radio auf (eine Anlage hab ich nicht ) ;)

Ihr könnt gerne die PN Funktion (über Facebook) oder hier auf dem Blog die Kommentarfunktion nutzen.

Und sollte es euch gefallen, würde ich mich auch über einen Kommentar freuen (und wenn nicht dann natürlich auch).

Alles liebe und
Namasté

Eure Jo






Sonntag, 27. September 2015

Sinnfindung



Das ist ein kleiner Ausschnitt aus meinem Buch, das ich vor der Geburt meiner Tochter angefangen habe zu schreiben und das 2010 endete. Ich habe fast 4  Jahre an diesem Buch geschrieben und letztendlich könnte ich heute weiter schreiben, es ist die Geschichte meines Lebens, geschrieben für meine Tochter, damit sie, wenn sie alt genug ist, lesen kann wie ich aufgewachsen bin, welches Leid und welches Glück ich empfunden habe und das ihre Geburt für mich - bis heute - das schönste ist, das ich je erlebt habe.
Anfangen habe ich dieses Buch, weil ich mehrere Visionen hatte, die ich aufschreiben musste. Daraus ist dann eine Art Tagebuch geworden mit Rückblicken. Das was ich vor 4  Jahren während einen Visionen erfahren habe, habe ich erst heute richtig verstanden.

Viel Freude beim Lesen und Nachdenken

Namasté

Eure Andarnil


Energie

Alles ist Energie, alles ist im Fließen, alles ist Sein.
Wenn alles Energie ist, ist auch böses und gutes Energie, es ist keine unterschiedliche Energieform, sondern ein und dieselbe Energie. Es gibt nur eine Energie.
Die Entscheidung liegt an uns, wir können uns sowohl für das eine als auch für das andere entscheiden, doch was ist Gut, was ist Böse?

Wenn also alles eins ist, sind die Dinge die uns trennen Illusion.
Illusion ist das was wir uns vorstellen, was nicht wirklich ist.
Eine Illusion sind Träume und Wünsche die aus einem Impuls des „Haben Wollen!“ entstehen. Wenn wir aufwachen, sieht die Welt anders aus, nichts lässt sich festhalten, alles hat seine eigene Wirklichkeit und alles ist Frei, frei zu bleiben und frei zu gehen.
Der Zustand nach dem Aufwachen nennt sich Realität.

Doch gibt es überhaupt den Zustand der Realität?
Wenn alles Illusion ist, ist auch unsere Realität Illusion.
Alles ist Energie, so auch die Illusion der Realität.

Wenn alles Energie ist, sind wir nicht wertvoller als ein anderer Mensch. Nicht wertvoller als die Spinne an der Zimmerdecke. Nicht wertvoller als ein Telefon, ein Radio, ein Computer.
Wir SIND – wenn alles eine Energie ist, dann darf auch alles nebeneinander stehen, alles darf sein. Jede Widersprüchlichkeit ist nur ein Teil dessen was ist.

Ich glaube, um zu begreifen, dass man im Grunde genommen den gleichen Wert hat wie alles andere auf diesem Planeten, das Universum, inklusive aller Planetensysteme, muss man erst einmal begreifen, dass man einen Wert hat. Dazu braucht man das ICH, den Mittelpunkt um das sich alles andere dreht. Die eigene Identität, das eigene Verständnis von sich selbst. Die dunklen und hellen Seiten mit einbeschlossen, man muss sich selbst kennen lernen und zwar ungeschminkt. Erst dann kann man anfangen sich ein wenig vom Bild des eigenen Ichs zu entfernen und in die Beobachterposition zu gehen. Dort sieht man sich selbst inmitten anderer Menschen. Inmitten dieser Welt. Wenn man noch ein kleines Stückchen weiter geht, erlebt man folgendes, das eigene Ich wird immer kleiner und kleiner, es verschwindet inmitten anderer Ichs, es verschwindet zwischen Häuser, zwischen Tier und Menschenleiber, zwischen Wälder. Es wird zum Teil des Ganzen.
Je weiter man sich von diesem Bild entfernt, desto kleiner wird man - auch andere Lebewesen werden klein, bis zur Unsichtbarkeit. Bis sie nicht mehr unterschieden werden können von einem großen Ganzen, einem Ding das keine Form hat.
Und gehen wir noch weiter zurück, wird auch das große Ganze immer kleiner bis es inmitten allem verschwindet.

All das was uns im Leben beschäftigt, jeglicher Schmerz, jegliche Pein, jegliches Glück, ist Illusion. Nichts ist die absolute Wahrheit. Die Wahrheit besteht aus vielen unterschiedlichen Wahrheiten und auch diese unterschiedlichen Wahrheiten sind nichts anderes als Illusion.
Wenn wir zurückgehen aus dem eigenen Ich und uns all das was uns wichtig erscheint anschauen, werden wir feststellen, dass nichts von Bestand hat. Alles wird irgendwann zerbrechen, alles wird zu staub. Der Mensch, das Tier, jegliches Gebäude. Jeglicher Besitz, Materielles wie Immaterielles. Wir Menschen leben im Glauben, das wir Geld anhorten müssen, um Glücklich und Zufrieden zu sein. Wenn wir uns aber mit der Illusion beschäftigen, wird schnell klar, dass dieses Horten Unnötig wird, denn auch Geld ist Illusion.

Noch mal zurück zum Anfang, alles auf dieser Welt besteht aus einer einzigen Energie. Diese Energie ist allumfassend. Und Teil dieser allumfassenden Energie sind alle Lebewesen, Bäume, Büsche die Natur in ihrer Vielfalt, jedes Ding, das erschaffen wurde, sowohl vom Menschen selbst, als auch aus der natürlichen Erschaffenheit entspringt. Wenn wir jetzt weitergehen, dann besteht auch das Weltall aus dieser Energie, die Sterne die wir sehen, der Mond, die Sonne. Die schwarzen Löscher, die Milchstraße, alle anderen Planeten. Alles Eins.

Um zu verstehen was ich meine, gibt es einige Möglichkeiten, die eine Möglichkeit ist das Eintauchen in die Quantenphysik, die Relativitätstheorie von Einstein, das Wissen um die Kernspaltung und die Kernenergie. Ich weiß, dass es sich laut dieser Theorien leicht erklären lässt, wenn man genug Wissen hat, um sich darauf einzulassen. Ich selbst habe keine Ahnung von Quantenphysikalischem Wirken. Ich weiß aber, dass dort die Antwort zu finden ist, wenn man nach einer rein rationalen Antwort sucht.

Energie ist fließend, sie hält nicht still und wartet, sondern ist immer in Bewegung. Die Energie aus dem alles entstanden ist, ist auch die Energie die uns das Gefühl gibt, es gibt Zeiten denen wir unterworfen sind. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Viele Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass wir mehr als nur dreidimensional sind, unsere Wahrnehmung ist mehr als nur über die Sinne zu erklären, man spricht heute von Bewusster und Unterbewusster Wahrnehmung. Wir sind offene Systeme und haben daher auch Zugang zu allem anderen. Es ist schwer das in Worte auszudrücken, ohne sich physikalischer Werte und die dazu passenden Worte zu bemächtigen. Was ich damit sagen möchte, ist: Im Alltag sind wir sehr damit konfrontiert bestimmte Dinge zu erfüllen, so dass wir hier hauptsächlich auf uns selbst konzentriert sind. Wir als Ausgangspunkt. Das ICH als alleiniger Faktor. In Wahrheit jedoch haben wir sehr wohl die Möglichkeit uns auch mit anderen Menschen zu verbinden, eben durch die Felder die uns umgeben. Die Begrenzungen liegen in uns selbst, in unserem Gehirn und in unseren Programmierungen, dem was wir erlernt haben, das was wir als Normalität empfinden.

All das ist jedoch ist nicht Real, es existiert weit mehr als nur das was wir augenscheinlich zu wissen glauben. Unsere Wissenschaft geht heute davon aus, dass es definitiv mehrere Varianten der Vergangenheit und der Zukunft gibt. Ein Zitat aus dem Film: (R)Evolution 2012: „die Gegenwart jedoch ist der Moment der persönlichen Entscheidung“ möchte ich hier übernehmen, denn ich kann es nicht treffender ausdrücken. Wenn wir uns also entscheiden, die Realität ist unendlich, gehen wir auch davon aus, dass wir nicht wissen, was Realität nun in Wirklichkeit ist. Sie kann alles sein. Energie ist Teil dieser Realität. Energie ist immer Ganzheitlich, sie hat keine Grenzen. Die Grenze entsteht in uns und diese Grenze ist wiederum eine Illusion.

Nun frage ich mich seit langem, warum wir Illusionen erschaffen, wenn doch die Möglichkeit der Realität umso offener und grenzenloser ist und wir dadurch erst ein wirkliches Miteinander, eine Freiheit erleben können. Die Antwort ist gar nicht mal so schwer, weil wir von Technik umgeben sind, weil wir Moderne Menschen sind. Weil wir Ziele haben, weil wir Macht haben und diese nicht verlieren wollen. Wir wollen das was wir haben behalten, wir wollen, das was wir nicht haben besitzen.

Ich glaube das dieses Denken auch aus einem Massendenken herrührt. Ein System zu schaffen indem jeder von jedem Abhängig ist und die Freiheit, der eigene Wille willkürlich unterdrückt wird, bedeutete wohl in den Anfängen ein Miteinander zu schaffen, dem Göttlichen immer ähnlicher zu werden und ihm immer näher zu kommen. Ähnlich wie der Turm zu Babel, der dann aber irgendwann zerbrochen ist und genau das passierte auch hier. Aus dem Anfänglichen Miteinander ist eine Trennung entstanden die nur deshalb da ist, weil jeder an dem festhalten möchte, welches er seinen Besitz nennt. In Wahrheit ist jedoch jeder Besitz nur so viel wert wie der Besitzer selbst. Da alles Energie ist, ist auch ein Besitz nichts weiter als Energie, als Teil des Ganzen. Und somit – man mag es kaum glauben, Teil eines Jedem. Was mir gehört, gehört auch dir, es gehört allen. Gott den man während des Turmbaus erreichen wollte, ist in Wirklichkeit in einem selbst, Teil eines selbst.

Und so unmöglich es sich liest, auch dieser Gedanke, ist nichts als Illusion.

Ab jetzt wissen wir alles ist Illusion, behaltet das im Hinterkopf wenn ihr nun weiter lest.



Die Globale Menschheitsentwicklung


Ich denke es ist wirklich ganz einfach, wenn man einmal das Prinzip erkannt hat. Ein Embryo (Embryonalphase dauert bis zur 10 Schwangerschaftswoche. Fetalphase beginnt ab der 11 Schwangerschaftswoche) ist ab der Befruchtung, bis zur Geburt eng mit der Mutter verbunden und zwar physisch wie psychisch. Diese Verbindung läuft sowohl über die körperliche Ebene ab, als auch über die geistige. Oft wissen Mütter genau wie es dem Kind in ihrem Leib geht. Sie sind mit ihren ganzen Sinnen mit der Schwangerschaft verbunden. Heute weiß man, dass Babys bereits im Mutterleib bestimmte Stimmungssituationen der Mutter fühlen können. Beide sind mit den jeweiligen Sinnen des Anderen verbunden. Diese Sinne haben nichts mit den normalen Sinnen wie Hören, oder Sehen zu tun. Durch die Verbindung zwischen Mutter und Kind, laufen die Sinne beider Personen ineinander, sie verschmelzen solange bis das Kind geboren wird, dann erst trennt sich diese Sinnesverbindung.

Wenn man sich dieses Bild näher betrachtet und es dann auf unser Menschsein hier auf Erden und die damit verbundene Entwicklung bis heute projiziert, merkt man schnell, das etwas sehr subtiles geschehen ist. Am Anfang des Menschseins waren auch wir Verbunden mit der Natur und mit unserer Herde. Unser Instinkt warnte uns vor Gefahr und unsere Sinne arbeiteten eng mit diesem Instinkten zusammen.
Ich nehme an, dass wir als Herdenmenschen über eine Art Vernetzung verfügten, die uns auch in Notzeiten zusammenhielt. Fest steht für mich, dass diese Vernetzung wichtig war und dafür sorgte, dass die Jäger ausziehen konnten, um Nahrung zu besorgen, und die Frauen und Kinder zurückließen. Sie überließen sie nicht ihrem Schicksal, denn das würde ja bedeuten, dass sie Gefahr liefen, ihre komplette Verwandtschaft zu verlieren, wenn ein fremder Stamm oder jagende Tiere in die Nähe der Behausung der Verwandtschaft eindrangen.

Ich nehme vielmehr an, dass die Menschen zu dieser Zeit in einer geistigen Verbindung standen und über eine geistige Kommunikation verfügten. Die Kommunikation funktionierte hauptsächlich immer dann, wenn Gefahr drohte und hauptsächlich über den Instinkt.

Man muss sich das so vorstellen, wenn einem Tier Gefahr droht, reagieren von einer Sekunde zur nächsten die anderen Tiere in der Umgebung ebenfalls verstärkt mit ihren Sinnen. Sie riechen und schmecken Gefahr. Da wir Menschen Teil der Natur und ihren Vorgängen sind und da wir als Urmenschen noch ähnliche Instinkte wie die Tiere besaßen, ist es für mich nahezu logisch, dass unsere Sinne genauso fein auf Gefahr eingerichtet waren. Wir besaßen einen sechsten Sinn, der immer dann zum Tragen kam, wenn unsere Verwandtschaft, unsere Herde in Gefahr war.

Zurück zur Mutter/Kind Beziehung. Das Baby wird geboren und durchläuft den Kreislauf des Wachsens. Zuerst ist es voll und ganz auf seine Bedürfnisse angewiesen, es muss gefüttert werden, es braucht Geborgenheit, in Form von Elterlicher Zuwendung. Aus dem Eins-Sein wird ein Wir-Sein, aus dem Wir-Sein wird ein ICH-Sein.

Wir zivilisierten Menschen gehen alle den gleichen Weg, doch auch Völker, oder Stämme gehen diesen Weg.
Generationen gehen den Weg vom Eins-Sein, zum Wir-Sein und dann zum ICH –Sein. Aus dem Bund des Stammes entstammt der Einzelkämpfer.

Durch die Technisierung verloren wir nach und nach den Bezug zur Natur und deren Bedürfnisse. Wir handelten irgendwann aus rein Egoistischen Motiven. Zur Zeit unserer Ur-Verbindung zum Menschsein, gab es keine Egoistischen Bedürfnisse, diese hatten in dieser Epoche unserer Entwicklung keine Wichtigkeit. Unser ganzes Sein war auf die Gemeinschaft und dem Miteinander, der Sicherheit eingestellt.

Doch im Laufe der Zeit entwickelte sich das Gehirn der Ur-Menschen und sie kamen wie Kleinkinder in die Trotzphase, sie erkannten dass sie im Stande waren, Dinge alleine zu entscheiden. Sie entdecken ihre Begabungen und entwickeln eigene Ideen und Werkzeuge.

Mit dieser Errungenschaft von Wert und Ansehen entstanden auch die ersten Kämpfe um die Herrschaft der Sippe. Diese Kämpfe findet man auch in der Tierwelt wieder. Revierkämpfe unter Wölfen und Hirschen. Raubkatzen die den Bestand der Junge anderer Raubkatzen minimierten, um ihr eigenes Revier dadurch zu vergrößern.
So in etwa stell ich mir die ersten Kämpfe des Menschen vor. Es ging nicht um Besitz im Eigentlichen Sinne, sondern um das Bewusstwerden des Ichs, welches ab da getrennt vom Wir wurde.
Diese Trennung war für unsere Evolution wichtig, nur so konnten wir Einzel- Begabungen entwickeln und unser Gehirn für Neuerungen schulen.

Genau diese Entwicklung ist auch für ein Kind wichtig, es lernt sich durch zusetzten und eigene Entscheidungen zu fällen. Es lernt aber auch dem was es tut einen Wert zu geben.

Das Kind möchte die Kontrolle über Dinge erhalten, man nennt diese Phase auch ödipale Phase, es kann sich aber nicht über die Macht des Erwachsenen hinwegsetzten. Es kommt zu einem Wettbewerb zwischen dem Willen des Kindes, und dem des Erwachsenen. Ab da beginnt für das Kind ein innerer Zwiespalt zwischen der Suche nach Geborgenheit und Halt bei den Eltern und eigenständigen Handeln. Das Kleinkind entdeckt  Schuldgefühle, die immer dann entstehen, wenn das eigene egoistische Handeln, vom Handeln im Sinne der Allgemeinheit überwiegt.

Die nächste Phase nennt man auch Latenzperiode, diese geht in die Entdeckung der eigenen Identität ein. das Kind lernt. Es geht in die Schule, begreift soziale und gesellschaftliche Zusammenhänge. Er versucht sich durch Anpassung an andere Menschen zu binden. Doch das Egozentrierte Ich hemmt diese Verbindung. Es entstehen Freundschaften und Feindschaften. In dieser Phase entwickelt sich das Kind zum Jugendlichen.

In der nächsten Phase erkennen die Jugendlichen ihre eigene Sexualität. Ein weiterer wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden.

Die siebte Phase wird gekrönt durch die Sehnsucht nach Familie. Viele Junge Erwachsene verbleiben dennoch Kinderlos oder ohne Partner, aber die Sehnsucht nach einer familiären Bindung ist tragend und wird durch die Suche nach einem Partner integriert.

Die nächste und letzte Phase ist die Ich-Integration. Das erkennen wer man ist und was man kann. Man hat eine Form der Integrität angenommen und wird somit zu einem Teil des Ganzen.


4 Millionen Jahre der Menschheitsgeschichte sind mittlerweile vergangen. Und ich behaupte, diese Entwicklung hat sich Global genauso vollzogen wie die Entwicklung eines einzelnen Menschen.

Wie viele Jahre wird es dauern bis wir endlich angekommen - wieder im Eins mit uns allen.



Was ist Gottes Plan

- während ich schlief erhielt ich die innere Antwort nach der Frage ob es Gott gibt. Als ich aufwachte fing ich an die Antwort aufzuschreiben.


"Die einen sagen Gott und denken an einen alten Mann mit weißem Bart, der mit geöffneten Armen auf einer Wolke steht. Die anderen nennen es Kosmos und sehen, wenn sie an Gott denken mit einem Teleskop ins Universum. Es gibt viele Bezeichnungen, viele Vorstellungen, viele Ideen. Seit Anbeginn unseres Daseins brauchen Menschen etwas größeres Allumfassendes das weit über ihnen steht und ihnen dadurch Kraft und Hoffnung schenkt, ein ETWAS das mehr als der Mensch weiß und dessen Entscheidungen der Mensch nicht anzweifeln darf, denn wenn es über dem Menschen steht, und alles weiß (eben mehr als es Menschen wissen können), dann hat es auch eine Macht die weit über ihren Horizont reicht. Gott ist Allmächtig. Gott ist unangreifbar und das Bildnis Gottes gilt es zu schützen und zu ehren.

Sie bauen Kirchen und knien auf Bänken, sie berühren und trinken sein Blut in Form des heiligen Wassers und essen seinen Leib in Form des heiligen Brotes. Sie beten abends vor dem Schlafengehen und manche Menschen beten bevor und nachdem sie Nahrung zu sich nehmen.  Menschen sind seine Untertanen, sein gefügsames Volk und er ist der Retter, der Vater und der Sohn.
Gott macht das schon!

NEIN, Gott ist nicht das was Menschen in ihm sehen!

Sehe in den Spiegel, wenn du ein menschliches Abbild brauchst,  morgens, mit Knitterfalten im Gesicht und geschwollenen Augenliedern.
Mache dir täglich bewusst, dass alles was du tust, jede Handlung etwas verändert. Jede Reaktion bringt eine Gegenreaktion. Und für all das muss du selbst die Verantwortung übernehmen.
Dein Gott ist ein gehörloser Kater der dir die Nächte raubt mit seinem Geschrei. Dein Gott ist deine Tochter, die dir ihre Welt zeigt. Dein Gott ist der Moment, im Augenblick eines Menschen der stirbt, genauso wie der Moment im Augenblick eines Menschen der gerade geboren wird. Dein Gott ist die Sekunde die stehenbleibt wenn man sich küsst, liebt oder versöhnt.
Dein Gott ist das klingeln des Weckers welches dir sagt: Aufwachen, es beginnt ein neuer Tag. Und das klick deiner Nachttischleuchte, wenn das Zimmer in Dunkelheit gehüllt wird und die die Augen zufallen.

Gott ist in allem und jedem von euch. Und Gott ist das was du tust und das was du lässt.
Gott ist ein Gedanke und eine Idee. Ein lebensrettender Anruf, oder eine Hand, die einer alten Frau über die Straße hilft.
Gott ist ein Teil des großen Planes, für den Menschen gemacht und Gott ist Teil des großen Planes der Natur und der Tiere. Gott ist alles und Gott ist nichts, kein Wort kann Gott sein, genauso wenig wie ein Bild in einer Kirche. Und je mehr Menschen versuchen die Verantwortung dieser Welt in die Hände Gottes zu geben, desto mehr werden sie erleben, wie sie selbst Teil dieser Verantwortung werden.

Keine Bibel kann dir mit ihren Schriften das Leben erleichtern, kein Tot lässt sich aufhalten und keine Geburt kann rückgängig gemacht werden. Das Leben ist Vielfalt und Gott teilt diese Vielfalt nicht auf in kleine Häppchen. Das Göttliche in uns hat die Möglichkeit alles wahrzunehmen, alles zu erkennen und alles zu sehen. Es hat die Möglichkeit sich mit allem zu verbinden.

Ich deine Antwort bin Gott! Du bist Gott! Jedes Tier ist Gott! Jede Pflanze ist Gott! Unter jedem Stein ist Gott zu finden! Wir alle als Teil des Ganzen und Gott ist eine Illusion.

Strecke die Hände weit aus und berühre all jene die kommen und alle jene die gehen. Und all jede die in den Zwischenwelten warten und jene die in den Gezeiten des Universums schwimmen. Gott gibt die die Möglichkeit die Arme weit zu öffen. Das ist es was Gott aus dir macht.
Und das ist es was der Gott in dir will. Gott will nicht auf der Leiter dort oben stehen, Gott will in dir sein und das kann Gott nur, wenn Gott DU bist.

Schau in den Spiegel, frühmorgens wenn der Tau auf den Blättern liegt, berühre dein Gesicht und dann lächle dir zu, du bist der erste den du siehst. Du bist das erste Lächeln an diesem Tag. Der erste Moment gehört ganz alleine dir.
Und eines Tages, irgendwann wirst du wissen wer Gott wirklich ist. Und dann wirst du aufstehen und die Verantwortung übernehmen für all das was du tust. Das ist Gottes Plan."





Tagebuch - Samsara - Der Stein rollt ... die Arbeit beginnt.



Ich habe es getan, ich habe einen alten mit Spinnweben umhüllten Stein ins Rollen gebracht. Dieser Stein lag ewig in meiner kleinen Schatzkiste, bereit vom Staub, Spinnweben und schmutz der letzten Jahre gesäubert zu werden. Nach einer Nacht voller Visionen und Antworten auf einige Fragen unserer weltlichen Existenz habe ich den Stein ins Rollen gebracht. Ich werde wieder als Beraterin arbeiten.

Ich werde nicht wieder das tun, was ich vor 5 Jahren in diese Schatzkiste gepackt habe. Ich habe mich weiter entwickelt und heute bin ich um einiges reifer, bewusster und klarer als früher. Die meisten meiner Angebote sind auf Spendenbasis.

Mir ist bewusst das viele meiner Kollegen und Kolleginnen es nicht gut heißen, dass ich meine Arbeit gegen Spendenbasis zur Verfügung stelle.

Aber gerade in einer Welt die so materiell und Zielorientiert ist, muss es auch einen Gegenpol setzen. Und ich bin froh und Glücklich, etwas zu diesem Gegenpol beitragen zu können. Energie ist nicht an Materielle Gaben gebunden. Das Vertrauen, dass meine Klienten mir entgegen bringen, ist auch eine Form des Energieaustauschs.

Wenn ihr mehr über meine Arbeit wissen wollt:
Besucht mich auf doch auf meiner Webseite (auf das Bild klicken).



Der Strein rollt.

Trashi Deleg
Möge es dir wohlergehen

Namasté

Eure Andarnil 


Freitag, 25. September 2015

Kybalion



Kein Baum so heißt es, 
kann in den Himmel wachsen,
 es sei denn, seine Wurzeln reichen bis in die Hölle
C.G. Jung


Vorwort

Vorweg ich habe weder das Interesse noch das Anliegen, hier mehr auf Okultismus, Magie oder sonstige Geheimlehren einzugehen. Die Gesetzmässigkeiten des Kybalion dienen mir nicht als Lehre sondern vielmehr als Beispiele einer Erklärung die uns Menschen in allen Religionen und zu allen Zeiten zur Verfügung standen und stehen.  Im Anhang habe ich das Buch verlinkt, weitere Erklärung und Interpretationen zum Buch Kybalion findet ihr im Internet.

Namasté eure Andarnil



1. Geistigkeit

"Alles" ist Geist ( Energie ). Das All - also alles - ist geistiger Natur! Aus dem Geist heraus entsteht alles, somit ist Materie nur manifestierter Geist. Jeder Gedanke setzt einen Schöpfungsprozess in Gang. 

2. Entsprechung

 "Alles" entspricht unseren Gedanken, Ausrichtungen und Überzeugungen. "Wie oben so unten, wie innen so außen". Es begegnet uns nichts, was nicht irgendetwas mit uns zu tun hat.

3. Schwingung

"Alles" ist in ständiger Bewegung! Nichts ruht, alles schwingt. Schwingung ist der Träger, der die jeweilige Situation ( Zufall ) anzieht. Gleiches zieht Gleiches an, ob bewusst hervorgerufen oder nicht.  

4. Polarität

"Alles" hat immer zwei Pole, wie z. B. hell und dunkel, heiß und kalt, laut und leise. Die Gegensätze sind aber nur extreme Grade ein und derselben Sache. 

5. Zyklus (Rythmus)

"Alles" fließt in einem ewigen, gezeitenähnlichen Zyklus ( Rhythmus ). Nichts bleibt so wie es ist - alles ändert sich! Wir unterliegen einem ewigen, fortschreitenden Wandlungsprozess. Ein und Ausatmen, Ebbe und Flut, Sonnenauf und -untergang, Tag und Nacht, Sommer und Winter, Geburt und Tod sind gute Beispiele hierfür. 

6. Ursache und Wirkung

"Alles" - was existiert - hat eine Ursache. Nur was vorher gedacht wurde ( Ursache ) kann überhaupt existieren ( Wirkung ). Der sogenannte Zufall ( Wirkung ) trägt nur eine unbekannte Ursache mit sich. Alles geschieht gesetzmäßig, nichts ereignet sich zufällig. Es gibt verschiedene Ebenen von Ursache und Wirkung, wobei die Höheren die niedrigen Ebenen beherrschen. 

7. Geschlecht

"Alles" - bis ins Geistige hinein - hat männliche und weibliche Anteile. Alles trägt sein männliches und sein weibliches Prinzip in sich; Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen. Yin und Yang.



Wahrheit und Verletzlichkeit


Ich muss gerade sehr viel schreiben, um meinen Geist, meine Gedanken und meine Gefühle in mir zu entwirren. Mir wird gerade klar (mir wird von Sekunde zu Sekunde immer mehr klar), das niemand etwas von mir erwartet. Sondern es meine Erwartungen an mich selbst sind die mich bremsen. 

Es gibt Zeiten, da bin ich so in mir selbst verstrickt, dass alles weh tut.
Die Dinge die mir begegnen, hinterlassen kleine spitze Steine, weil sie mir die Wahrheit vor die Füße knallen. Nein es ist nicht ihre Wahrheit, egal was sie sagen, meine Wahrheit erkenne ich an den Reaktionen in mir. Ich koppel mich an und koppel mich aus und ich entnehme der inneren Stimme in mir meine Verletzlichkeit. Alles ist da und alles darf auch da sein...

Was ist es wirklich was uns verletzt?
Sind es wirklich nur die Worte der anderen, oder deren Taten, oder ist es vielmehr das eigene ICH das sich erkennend dagegen wehrt gesehen zu werden.
Ich habe eben eine sehr schönes und sehr trauriges Statement gelesen, es war auf englisch verfasst, einer Sprache die ich nicht verstehe. Aber es war auf einmal sehr leicht für mich es zu lesen, den Sinn dahinter zu verstehen.
Mit all dem was die letzten Tage passiert ist, war nicht nur ich es die aus sich heraus verletzt wurde - nicht durch andere, durch sich selbst, durch die Dinge die uns begegnen und die Worte die man oft anders deutet als sie zu verstehen sind.
Ich glaube es geht vielen momentan so, dass sie mit sich selbst konfrontiert werden, mit dem Sein und dem Schein und dem haben wollen und verteidigen wollen, dem beschützen wollen und weiter geben wollen.
Den Nehmen und Achten und verachten und hinterfragen und überbewerten, dem Tun und dem Lassen. All das tut weh am Ende, wenn man sich den Scherbenhaufen ansieht, in dem man schon eine ganze Weile gestanden hat, ohne es zu bemerken.

Wir laufen Gefahr uns selbst zu verletzen, wenn wir glauben das die Wahrheit der anderen unsere eigene Wahrheit ist, oder glauben das unsere eigene Wahrheit die Wahrheit der anderen sein muss.
Wir laufen Gefahr uns zu verlieren, wenn wir denken, wir müssten dem Menschen nacheifern die wir beneiden und bewundern um ihr Leben, um das was sie tun und das was sie sind.
Wir laufen Gefahr uns untreu zu sein, wenn wir Kompromisse eingehen die uns von uns selbst entfernen. Wir laufen Gefahr wenn wir Dinge tun, von denen wir wissen, das sie Wunden und Narben hinterlassen, nur um den Schmerz der eigenen Existenz zu fühlen.

Das kleine englische Statement beinhaltete ein persönliches DANKE das man wirklich gesehen wird.
Darunter standen auf deutsch die Worte (eingefügt ins Bild):

"Übertrage deine begrenzte Vorstellungskraft niemals auf andere. Es ist schlimm genug, dass du dich selbst begrenzt."

"Baue aus deinen eigenen Begrenzungen niemals die Zäune für die Welt der anderen."

Tut man das wirklich?
Ist es nicht eher eine Begrenzung zu denken der andere ist begrenzt in seiner Vorstellungskraft und ist es nicht wirklich die tiefe der eigenen Verletzungen zu denken er würde mit seinen Worten und seinen Taten diese Begrenzung auf andere übertragen?
Kann man überhaupt davon ausgehen, das man die Begrenzungen des Anderen wirklich versteht, sieht, wahrnimmt.
Ist es nicht eher so, das man nur das erkennt was der andere zeigen will. Ganz egal was er sagt und tut, mit welchen Dingen er sich beschäftigt, seine Welt ist für dich nie wirklich eine komplette Welt. Und ist es nicht vielmehr so, dass wenn du Begrenzungen wahrnimmst, sie in Wahrheit deine eigenen sind, die du erkannt hast... und das tut unheimlich weh.

Wir gehen davon aus, das was wir weiter geben an Wissen, bei dem anderen genauso ankommen müsste, weil es uns in unserem Leben so viel weiter gebracht hat. Wir gehen davon aus, das die Welt die wir durch viel Arbeit in uns und um uns herum aufgebaut haben, dazu führt, das die Welt die wir erblicken wirklich die einzige Welt ist die es auf dieser Welt gibt. Das gibt uns Sicherheit, darin fühlen wir uns wohl.  In dieser Welt können wir weitere Berge erklimmen und unglaubliche Höhen erreichen. Und wir erleben einen winzig kleinen Absturz, wenn ein anderer uns klar macht, das seine Welt so anders aussieht und dass DAS die Wahrheit ist.
Oft verzetteln wir uns darin zu denken, der andere hat keine Ahnung und dann kommt die Vorstellung, er wäre begrenzt in seinem Denken und Tun. Das ist für uns manchmal die einzige Möglichkeit uns selbst vor den Welten anderern Menschen zu schützen.
Zu begreifen das wir alle EINS sind - wirklich zu begreifen, heißt die eigene Welt einstürzen zu lassen. All das Wissen was wir uns aufgebaut haben, all die Dinge die Wichtigkeit erlangt haben in unserem Leben verschwimmen auf einmal im Nichts.
Das was uns vorher Sicherheit gab ist verschwunden.

In dem Moment verstehen wir auch das es keine Grenzen gibt, und das es eine Überheblichkeit war anzunehmen, ein anderer wäre begrenzter als wir, nur weil seine Welt eine andere ist. In seiner Welt hat er vielleicht statt Berge einen Baum erklimmt und von dort oben Wunder erlebt die wir nie erleben werden, wenn wir ihn mit unserer eigenen begrenzten Sicht sehen.

Ich greife noch mal die Sätze auf die meine Lehrerin mir vor einem Monat gab...

"Ist das was du als Wahrheit empfindest wirklich wahr. Kannst du das mit Ja beantworten?

"Man hinterfragt immer die eigenen Wahrheiten. Denn auch die Wahrheiten anderer können wir nur insofern hinterfragen, wie wir sie im Rahmen unserer Möglichkeiten verstanden haben, welche wir aufgrund unserer Wahrheiten ihnen wiederum als deren Wahrheit zugesprochen haben. Dabei können unsere Wahrheiten über deren Wahrheiten äusserst unwahr sein"

Ich verstehe es heute besser, aber ich weiß auch, das es morgen schon wieder anders sein kann.
Das ein Mensch in mein Leben tritt der mir seine Welt zeigt und ich zeige ihm meine und wir beide stehen voreinander, jeder mit seiner Welt im Arm und wir möchten unsere hart erkämpften wundervollen und liebevollen gestaltenden Welten verteidigen indem wir vielleicht sagen oder schreiben:
"Übertrage deine begrenzte Vorstellung nicht auf mich, es ist schlimm genug das du dich selbst begrenzt"

Ich möchte mich in diesem Moment daran erinnern, an das kleine Feuerwerk in meinem Kopf, das mir sagt: "Lass deine Welt fallen und dann nimm ihn in den Arm, damit du seine Welt kennen lernen kannst. Und auch wenn es niemals deine Welt wird. In Wahrheit gibt es nur diese eine Welt und ob wir beide das in diesem Moment wissen oder nicht, ist vollkommen egal!"

Es sind die eigenen Begrenzungen die uns denken lassen, die anderen wären in ihrem Sein begrenzt.
Und es hat verdammt lange gedauert, bis ich das verstanden habe - dank meiner Lehrerin.

Möge dieses Licht ewig brennen, auf das ich mich nicht mehr über andere Menschen stellen werde, egal wer sie sind und was sie mir zeigen. Ihre Welten sind genauso wahrhaftig und wundersam und voller Wissen und voller Liebe, wie meine eigene.

Während ich das schreibe, denke ich an die Anfänge des Blogs, an meinen Artikel über Mutter Meera und ich muss lächeln... wie sehr sich die Welt verändert, wenn auf einmal die Welt in ihrer Gänze vor einem steht. So wunderschön und hell.

Ich sage Danke an alle die mich begleiten hier auf meinem Blog und anderswo in meinem Leben.
Ich sage von Herzen Danke an A.,  sie hat mir so unendlich viel gegeben. Die Liebe die ich für sie empfinde kann ich nicht in Worte ausdrücken und es tut mir unendlich leid, wenn ich sie in meiner Art zu verstehen und zu erleben enttäuscht und verletzt habe - aber vielleicht ist auch das nur ein Weltengebäude von mir und die Wahrheit ist die, das ich mich letztendlich nur selbst enttäuscht und verletzt habe.  Ich lasse meine Welt fallen!
Und ich  fühle mich so frei wie noch nie zuvor.

Ich verabschiede mich heute mal so wie sich sonst immer meine liebe Freundin Wasana auf ihrem Blog verabschiedet.


Namasté du schöner Mensch!

Eure Andarnil







... meine Freundin Anna.




Heute morgen habe ich eine wundervolle Sprachnachricht meiner Freundin aus Australien erhalten.
Wir kennen uns jetzt seit über einem Jahr, aber mir kommt es vor als wären wir schon seit Jahrzehnten befreundet. Einmal im Jahr versuchen wir uns zu sehen, wenn sie hier in Deutschland ist dieses Jahr hat es leider nicht geklappt, nächstes Jahr im März ist es wieder soweit und ich freue mich sehr. Ansonsten unterhalten wir uns über Whats App und zwar mehrmals Täglich. Während es bei mir sieben Uhr morgens ist, ist es bei ihr später Nachmittag und wenn ich ins Bett gehe, steht sie gerade auf. Eine Nachricht ist selten kürzer als 5  Minuten und je nachdem was wir erleben kann es vorkommen, das mich um die 20 (und mehr) Nachrichten während des Tages begleiten, die ich dann Zeitversetzt beantworte und umgekehrt. Zuhören, Geduld, Achtsamkeit, Trost, Freude und tiefe Zuneigung, die vegane Ernährung, die Liebe zu Tieren, die kleinen wie großen Sorgen und Nöte, Gedanken, Gefühle -  das ist es was uns über tausende von Kilometer verbindet.

Anna ist meine Gemeinnisträgerin, ihr vertraue ich meine Seele an, die schönen Dinge wie traurigen Dinge, sie hört immer zu und antwortet auch immer. Und ich bin ihre Geheimnisträgerin, sie vertraut mir ihre Seele an, die schönen Dinge wie die traurigen Dinge, ich hör ihr immer zu.
So hat sich im Laufe der Zeit eine wundersame und unglaublich tiefe Freundschaft entwickelt die man vielleicht nicht so pflegen würde, würde man zwei Häuser weiter wohnen. Zeit ist für uns beide relativ.

Anna ist keine Buddhistin, sie pflegt ihre Religion auf ihre Weise. Sie weiß um die vielen Dinge die mich beschäftigen, heute morgen sagte sie:

"als ich heute aufgewacht bin, hab ich noch mal drüber nachgedacht was du gesagt hast. Für mich ist das mit den Religionen und dem lernen darin, menschgemachtes Leid. Das ist für mich hausgemachte gequirlte Kacke, sorry. ... Wo steht denn das ich nur ein guter Christ bin, wenn ich jeden Sonntag in die Kirche gehe? Die Bibel auswendig kann und jeden Tag 10 Ave Maria bete. Ich bleibe dabei, wenn dir solche Dinge passieren, das eine Schnecke für dich tanzt oder du gehst raus und siehst einen Regenbogen oder vor dir hoppelt ein Häschen über die Wiese und du denkst, oh wie niedlich -. Als ich das erste mal ein Känguru  gefüttert habe hab ich hier gesessen und geheult, das sind so Sternstunden an denen du siehst, dass das was um dich herum ist, die Welt - toll ist. Oder wenn du einen Menschen kennen lernst mit dem du ein tolles Gespräch führst und sei es nur an der Bushaltestelle und das Gespräch sind 5 Sätze. Das sind die Momente wo du merkst, das Gott eigentlich überall ist und ich kann nicht glauben das Gott gewollt hat, dass wir uns dermaßen hineinsteigern, egal ob es Gott ist, Buddha, oder Allah. Diese Macht will das wir uns so dermaßen hineinsteigern? Ich glaube es nicht. Ja du kannst nicht lernen, oder still stitzen. Aber genauso bist du geschaffen worden, also warum solltest du dich verdrehen, wenn Gott dich so geschaffen hat wie du bist? Du hast die Erfahrung gemacht, dass du heute die Jenige bist die du bist und ich glaube das diese Erfahrung vorbestimmt wird, das dass etwas ist, das uns mitgegeben wird auf diese Welt und warum solltest du dich verbiegen - tu das nicht, mach das auf keinen Fall, denn das kann nicht gewollt sein.  Du hast die Augen offen für so viele Dinge die um dich herum passieren  und das müssen andere Menschen erst mal lernen. Andere Menschen müssen erst mal begreifen lernen und loslassen lernen was um sie herum passiert und vielleicht überhaupt mal eine Schnecke wahrzunehmen oder das Auto rechts ran fahren und den Regenbogen beobachten, weil er so schön ist. Weißt du solche Sachen, solche Kleinigkeiten  über die man sich immer wieder begeistern kann. Und das kannst du, ich kann das auch und mir passiert das auch immer noch hier in Australien, das ich Wunder sehe, Abends wenn die Wiesen wieder grüner werden, kommen auch die Kängurus und die sind 50 meter von mir entfernt und da ist keine Zoomauer dazwischen, sie hüpfen einfach so rum...."

Ich habe diese Nachricht drei mal gehört, zweimal weil ich sie so schön fand und beim dritten mal hab ich sie hier notiert.

Religion ist die Wunder dieser Welt betrachten!

Wie recht sie hat.
Anna hat mir wieder einmal gezeigt, wie einfach es ist, wenn man sich besinnt wo man in Wirklich ist. So einfach war es für mich, bevor ich mein Buddhismus Studium aufgenommen habe. Vorher war es leicht und frei und dann wurde es verkopft.

Und das fühle ich auch körperlich, ich hatte eine wundervolle Nacht ohne wirre Träume. Es geht mir gut!

Ich habe dieses Abtauchen in die Mysterien des Buddhismus gebraucht, um zu begreifen, das der Buddhismus kein Mysterium ist, das NICHTS der ZEN Buddhisten ergibt jetzt einen Sinn für mich.
Es war gut, zu erleben, was die Nondualität bedeutet und wohin sie führt.

Ich habe alle Möglichkeiten dieser Welt.
Ich bin befreit!

Euch alles liebe
Namasté
Eure Andarnil







Donnerstag, 24. September 2015

Keep on Swinging ..


Ich werde mir jetzt erst mal eine Auszeit nehmen vom Buddhismus, einfach mal abschalten, ohne buddhistische Inhalte zu denken (hoffe ich), zumindest will ich mich jetzt erst mal nicht damit beschäftigen. Ich will einfach mal wieder in den schönen Alltag einer Buddhistin eintauchen die das ICH genießt.
Ich habe das Gefühl das ist schon viel zu lange her, das ich mal so richtig ausgelassen war. Die letzten Tage waren erfüllt mit Sanskrit und Pali Texten, hinduistischen Inhalten und zwischendurch noch die zwei Bücher über Reiki, meinen Alltag, die Tiere, meine Familie. Mein Herz wollte gar nicht mehr aufhören hart gegen meine Brust zu schlagen. Bei all dem Spirituellen in mir gib es auch noch das kindliche, das fürsorgliche, das liebende, das sexy Girl, das verführen möchte und sich geborgen ankuscheln will. Ich habe meiner Lehrerin (wobei sie das nicht mehr ist) eine kurze PN geschrieben, dass ich eine kleine Auszeit nehme, um mir über einige Dinge klar zu werden. Dann hab ich mich für die Zeit die wir miteinander verbracht haben bedankt und ihr gesagt wenn ich wieder komme, werde ich ich nicht mehr ihre Schülerin sein, aber wenn sie mag ihre Freundin.
Ihre Antwort kam und letztendlich entsprach es nur der Wahrheit, ihrer wie meiner.
Nämlich: das ich mir selbst die Frage beantwortet habe, ob ich ihre Schülerin sein kann.

Diesen Satz kann man wirklich in jede Richtung deuten: "Du bist nicht würdig/fähig meine Schülerin zu sein, noch warst du für mich je eine", man kann es aber auch so lesen: "Du brauchst keine Lehrerin!", oder so "Du kannst nicht meine Schülerin sein, weil es einfach nicht passt". Es gibt mit Sicherheit noch viele andere Variationen der Deutung. Eines ist dieser Satz jedoch nicht, Neutral.  Ich lass ihn einfach so stehen. Sie hat mir alles Gute gewünscht, was sich für mich nach Abschied liest. Ich fühle Bedauern in mir,  es war illusorisch, überhaupt daran zu denken, das ich mit irgendwem (einen Menschen) arbeiten kann, der Buddhismus lehrt, dabei ist es egal ob nun traditionell oder modern. Wahrscheinlich ist es noch illusorischer zu denken ich könnte überhaupt von irgendwem Schülerin sein. Ich muss mir einfach eingestehen, dass ich nicht in der Lage bin brav das zu befolgen was man von mir erwartet. Doch für mich war sie meine Lehrerin. Und die Zeit mit ihr war sehr bereichernd und lehrreich, es war eine sehr wichtige Zeit in meinem Leben und ich bin ihr wirklich sehr dankbar. Durch sie habe ich überhaupt erst einmal begriffen, das es wirklich notwendig und wichtig ist alles zu hinterfragen um es überprüfen zu können und das keine Wahrheit Absolut ist, das eine Entwicklung die jetzige Wahrheit verändert. Ich habe von ihr meinen Namen erhalten, den ich weiterhin in Ehren tragen werde. Alles ist im Fluß.

Ich habe es endlich begriffen, ich muss meinem eigenen Weg folgen.
Und ich habe verstanden das ICH die Stimme bin und nicht das Echo...

In diesem Sinne

Euch allen einen wundervollen Abend
Namasté eure Andarnil


Tagebuch - nach dem Overkill




Nach dem gestrigen Overkill geht es mir gut.
Es ist so als hätte sich in mir etwas gerade gerückt, was vorher verschoben war.

Mir ist heute bewusst:

1) ich kann mich nicht als Schülerin unterordnen, jeglicher Versuch ist zum Scheitern verurteilt
2) ich lehne Heiligenbilder ab.
3) wenn ich einen Lehrer habe, dann ist es ein Kackhaufen, mein Hund Blue, eine Blume am Wegesrand, meine Tochter, meine Frau, die Bäckerin, der Postbote, ein Neonazi, ein Linksradikaler, der Busfahrer, eine Freundin und hin und wieder ein Buddhist....
4) wenn ich über meine eigenen Grenzen latsche falle ich auf die Schnauze.
5) ein Lama ist auch nur ein Mensch
6) ein Spiegel ist ein Spiegel ist ein Spiegel für jeden
7) Ich bin dankbar für dieses Leben.


Man könnte die Liste nun weiter und weiter führen, bis in alle Ewigkeiten. Ich habe gestern erkannt, das Buddhismus das ist, was du daraus machst und nicht das was andere daraus machen. Ein Weg von vielen. Es macht keinen Sinn sich irgendwie angleichen zu wollen..  Heute morgen setzte ich mich ins Auto und dachte während der Fahrt an meine Lehrerin und das ich mich bedanken möchte Ein kurzer Zweifel kam auf: Als Freundin ja, als Lehrerin nein... ist das überhaupt möglich... Dann kam mir dieser Gedanke: "Mein Bauch sagt ja und mein Kopf sagt nein, und dazwischen steh ich..."
Während ich mit diesen Ambivalenten Gefühlen in mir konform ging machte ich das Radio an und ein Lied spielte genau diesen Text. Es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre in den Graben gefahren. Ungläubig starte ich mein Radio an. Dann musste ich herzhaft lachen. JA da ist sie wieder meine kleine verdrängte Gabe.

Zuhause musste ich nach diesem Lied suchen, das mein neuer innerer Hit wird, wenn ich mal wieder nicht weiß was ich will. Zwischen den Welten stehe, wiedermal auf der Suche bin, mich in mir selbst verrenne...
Der Text passt so dermaßen auf mich und meine Situation, als hätte der Sänger es nur für mich und diesen Augenblick gesungen... und vielleicht ist es genau das... dieser eine Augenblick..




Also liebe Jo dreh auf volle Lautstärke und lass es dir um die Ohren wehen... 




BAUCH UND KOPF SONGTEXT
Du tust immer so als wär's ganz leicht,
weil du mir helfen willst wenn ich nicht weiter weiß
das ist nett von dir und ich schätz das sehr
doch es bringt mich nicht weiter.
Du bist so fest und unerschütterlich
du ruhst in dir und das ist gut für dich
ich bin fein damit, ich beneid dich drum
doch es ändert nichts, leider

So wie du glaubst, so wie du lebst
und das ist ok, solang's für dich passt
halt daran fest, für mich gilt das nicht

Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt zu Bauch nein
und zwischen den Beiden steh ich
zwischen den beiden steh ich
Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt nein
dann schüttelt er sich
zwischen den Beiden steh ich
zwischen den Beiden steh ich
und weiß nicht

Weil ich immer was such und immer was fehlt
obwohl es eigentlich gut ist und eigentlich geht
hab ich dich im Blick und wie du's machst
doch so wie du, so bin ich nicht
ich hab Flausen im Kopf und Hummeln im Arsch
ich hab immer was vor, bin immer verplant
doch wird's mal still um mich dann komm'n die Geister hoch
und ich hinterfrag mich jedesmal

so wie du glaubst, so wie du lebst
und das ist ok, solang's für dich passt
halt daran fest, für mich gilt das nicht

Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt zu Bauch nein
und zwischen den Beiden steh ich
zwischen den Beiden steh ich
Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt nein
dann schüttelt er sich
zwischen den Beiden steh ich
zwischen den Beiden steh ich
und weiß nicht

weil ich immer was such und immer was fehlt
es ist niemals genug und nimmer zu wenig
so wie du glaubst, ist so wie du lebst
hör auf dein Herz, solang wie das geht
so lang wie das geht

Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt zu Bauch nein
und zwischen den Beiden steh ich
zwischen den Beiden steh ich
Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt nein
dann schüttelt er sich
zwischen den Beiden steh ich
zwischen den Beiden steh ich
und weiß nicht
und weiß nicht

Ich bleib nicht.


... Aber ich komm noch mal wieder :) 
Euch alles Liebe und Namasté
Eure Jo Andarnil


Bild: Fraktal Spirale. Ein Muster das in Wiederholung aus mehreren kleinen Kopien seiner Selbst besteht.





Tagebuch - die Buddhamörderin




Die letzten Tage auf meiner Reise durch und in den Buddhismus haben mich so weit gebracht, das ich in Zweifel gerate ob diese Reise überhaupt weiter geht und wenn ja, wie....

Je mehr ich mich tiefer im Buddhismus bewege, desto mehr komme ich auf der Weltlichen Seite wieder raus.
Wie ein Tunnel, du gräbst dich durch eine schmale Öffnung hinein und dann kommt das Licht, du reißt verzückt die Augen auf und robbst wie eine blöde weiter. Und im nächsten Moment liegst du im Dreck, an dir klebt braunes Zeug von dem du nicht wissen willst was es ist und das Licht ist nichts anderes als eine kleine Glasscherbe die im Schlamm liegt.
Entweder du greifst dir die Glasscherbe die ab sofort dein Nirvana ist. Oder du trittst drauf und ärgerst dich über das braune Zeug das an dir klebt.
Beides hält sich 50/50.

Ich ärgere mich nicht, wenigstens etwas. Aber ich bin auch nicht bereit das illusorische Glasscherben Nirvana  in mein Haus zu lassen. Von mir aus kann die Scherbe da liegen bleiben... bis ein anderer sie entweder aufhebt oder drauf tritt.
"Triffst du Buddha töte ihn!"

Ich hätte eigentlich schon verstehen können, was damit gemeint ist, als ich mein Bild Entmystifizierung
gemalt habe. Rein intuitiv hab ich ein Stück weit in die Zukunft geblickt, als ich mich wie eine Besessene auf der Leinwand austobte. Genau da bin ich jetzt. Der ganze Buddhismus ist Entmystifiziert. Ich hab gerade eben meinen Buddha gekillt.

Entmystifizierung


Nachdem ich mich mit dem Themen: Erwartungen und Ansprüche heute herum geschlagen habe (wortwörtlich), musste ich feststellen, das sich zwar meine Erwartungen (nicht Ansprüche das gebe ich zu, da hab ich schon einige an meine Mitmenschen) an andere Menschen im minimalistischen Rahmen halten aber meine Erwartung und mein Anspruch an mich selbst sind geradezu übermäßig hoch.
Ich wurde immer unsicherer und wenn ich unsicher werde hinterfrage ich den Sinn und Zweck des Ganzen während ich mich eine Weile im Kreis drehe "Check mal deine Base! Alter!".

Irgendwie hat Britta mit ihren Worten dann heute Abend etwas in mir ausgelöst, oder besser erlöst.
Mir sind danach die Tränen gekommen...
sie sagte:

"Ich habe immer an dich und deine Gaben geglaubt. Weißt du, wir haben in den fast 18 Jahren so viel Wundersames erlebt und egal welche Probleme auf dich und uns zukamen, du hast sie gelöst, durch deine Gabe und deinen Zugang zu ihr. Aus irgendwelchen Gründen hast du dir selbst den Zugang blockiert. Aber ich habe immer an dich geglaubt und das wird sich auch nicht ändern. Ich weiß das du ein großes Wissen in dir trägst und ich hab keine Ahnung woher das kommt aber immer wieder beobachte ich verwundert, dass andere denken sie müssten dir noch was beibringen als wärst du ein Kind.  Du bist kein Kind und dir muss man auch nichts beibringen. Du brauchst keine Seminare und kein Studium und erst recht keine Zertifikate,  du trägst das alles schon in dir. Aktiviere dein Wissen und geh deinen Weg und hör auf dich irgendwo anbinden zu wollen. Es ist egal wie es heißt und ob es Buddhismus ist.  Du bist ein guter Mensch und tust gutes, du hältst dich an die Sila und nur das zählt".

Ich habe meine Frau Tränenüberströmt angestarrt. Sie hat in den fast 18 Jahren unserer Beziehung öfter mal so was gesagt, aber erst jetzt hab ich verstanden, dass sie es auch wirklich so meint. Es war gleichzeitig eine Ohrfeige und die schönste Liebeserklärung meines Lebens.

Die letzten zwei Tage verbrachte ich damit die Schülerin in mir wieder zu entthronten, mich zu entbinden. Ich lies es sehr eng werden - Freundschaftlich und öffnete nach und nach wieder den Knoten den ich mir selbst umgebunden hatte. Heute ist es dann aus meiner Sicht eskaliert. Ich hinterfragte auf einmal das Wissen meiner Lehrerin, ich hinterfragte unsere Beziehung und ich hinterfragte mich selbst. Und ich handelte gestern und heute ohne das mir bewusst war, warum es sich auf einmal so eng anfühlte und was das in mir auslöste. Ein subtiles Gefühl nur. Und ich reagiere darauf auf meine Art - Fragen und Hinterfragen, mich erklären und Flucht zur Seite, statt nach vorne oder nach hinten. Beobachten und Hinterfragen und Flucht nach vorne. Fragen und Stillstand.
Ich will diese Respektlosigkeit das Wissen meiner Lehrerin zu hinterfragen, gar nicht entschuldigen, ein anderer hätte es mit Sicherheit achtsamer gemacht. Aber leider geht mir die Achtsamkeit in der Direktheit unter.  Ich weiß jetzt woher es kommt, was es ausgelöst hat und warum ich so reagiere.

Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen Lehrer als meinen Lehrer akzeptiert. Ich hab mich geweigert Schülerin zu sein, seit dem ich denken kann. Ich verstand dieses hingebungsvolle gesalbte: "Wenn der Lehrer das sagt, ist es richtig" nicht. Für mich war es noch lange nicht richtig, nur weil ein Lehrer es sagte. Gleichzeitig hab ich mich danach gesehnt Schüler zu sein. Absolut Ambivalent. Das Ergebnis war, das ich nur dann Arbeiten mit schrieb, wenn das Thema mich gefesselt hat, die restliche Zeit über schwänzte ich entweder den Unterricht und wenn ich da war starrte ich aus dem Fenster. Ich traute den Lehren der Lehrer nicht.

Als ich älter wurde, habe ich meine Lehrer geduzt um eine gleiche Ebene herzustellen.Ich wiedersetzte mich, wenn sich die Ebene veränderte - entweder gleich oder gar nicht. Ich kann es weder ertragen behimmelt zu werden, noch kann ich mich selbst ertragen wenn ich ins Schwärmen gerate. Ich hole mich dann sehr schnell wieder auf den Boden zurück.
Ein Lehrer/Schüler Verhältnis stand immer Ambivalent unter Spannung.
Hinzu kommt ich lerne anders, als die meisten Menschen. Ein Buch ist für mich nur ein Buch mit Buchstaben und Worten. Ich muss mit dem Gefühl hinein gehen können. Mich darin aufhalten, es schlucken und auskotzen, mich damit bekleckern, besuhlen, ich muss es schmecken und darin versinken bis es mich umschlingt. Dann erst verstehe ich es. Ich lerne durch Erfahrung und nicht durch auswendig lernen. Aus dem Grund war die Schule für mich der langweiligste Ort auf dieser Erde. Hätte es Erfahrungsunterricht im Wald gegeben, zwischen den Baumen die Welt erkennen, dann wäre alles anders gekommen.

Zurück zum gekillten Buddha.
Die Spannungen in mir fingen damit an, das meine Lehrerin mir Texte zum Lesen gab und mir sagte wie wichtig es sei, die Texte zu lesen um weiter zu kommen. Ich las und las und entfernte mich Stück für Stück von ihr und mir. Die Wahrheit in den Texten war nur die Wahrheit in den Texten und wurde nicht zu meiner Wahrheit.
Aber ich konnte es nicht in Worte transportieren. Diese Ebene blieb mir bis jetzt verschlossen.
Jetzt hab ich es verstanden. Es ist zum kotzen, ich muss mich erst entthronen und meinen wie ihren Respekt verlieren, damit ich es verstehe... und so paradox es ist, wahrscheinlich waren es die Texte mit denen ich mich nicht verband, die jetzt das Verstehen in mir angekurbelt haben.

Ich weiß nicht ob es mein Karma ist...
Auf jeden Fall ist es mein Thema und momentan denke ich muss man nicht alle Themen auflösen. Manches löst sich von selbst auf.
Ich hab nicht nur den Buddha gekillt, ich glaub ich habe heute die Schülerin in mir ebenfalls abgetötet.

Mir ist schon länger klar, warum mein Leben so abgelaufen ist, wie es abgelaufen ist. Ich schreibe meine eigene Geschichte um die Dinge um mich herum verstehen zu lernen. Weil mein Gehirn nur so funktioniert, indem ich hinein gehe und es erlebe.

Sei deine eigene Insel! Ein schöner Spruch und nicht so marzialisch wie Kill den Buddha...
Ich gehe Risiken ein, die mich dann bis in die Abgründe tragen wenn es sein muss, um die Risiken und die Abgründe zu verstehen.

Es hat viele Jahre gedauert bis mir bewusst war, das Worte einen Sinn haben, auch wenn man sie nicht anfassen kann. Ähnlich wie Helen Keller musste ich erst das Wasser fühlen, bevor das Wort Wasser einen Sinn ergab. Ich weiß noch wie lange ich  mich mit dem Wort: "Kühlschrank" beschäftigt habe. Denn meine Eltern bekamen erst einen Kühlschrank da war ich schon 7 oder 8 Jahre alt. Das Wort ergab einfach keinen Sinn, bis ich vor der geöffneten Kühlschranktür stand. Es war ein absolutes Wunder für mich, die Tür zu öffnen und die Kühle darin zu spüren. Das gleiche Problem hatte ich lange Zeit mit dem Wort Bad. Ich bin ohne Bad aufgewachsen, wir hatten nur ein WC. Erst als ich das erste Mal in einem Bad stand, konnte ich dazu eine Verbindung aufnehmen: Bad - Baden. Also darin steht eine Badewanne, darin kann man sitzen und wenn das Wasser reinläuft  nennt sich das baden. Später habe ich dann versucht mir vorzustellen das es in Baden-Baden mindestens zwei Badewannen gibt - ich habe einen etwas merkwürdigen Humor :). Wenn das Wort für mich keinen Sinn ergibt, fange ich an den Sinn zu suchen, das kann dazu führen, das ich so lange im Internet suche, bis ich den Wortstamm heraus gefunden habe und dann ergibt das ganze auch wieder einen Sinn.

Um etwas zu lernen, aufzunehmen, zu verinnerlichen brauche ich die nötige Erfahrung. Aus dem Grund sind Zahlen ab einer gewissen Größe auch irrational für mich. Ich habe diese Größe nicht gesehen und kann mir nichts darunter vorstellen. Eine Million Schafe kann man nicht überblicken. Für mich sind das "verdammt viele Schafe". Das ist meine Realität und da können mir Tausend Menschen erzählen das es eine Million Schafe sind, das ändert nichts daran, das ich die eine Million Schafe nicht sehe. Ich kann die Sicht anderer Menschen akzeptieren, weil ich gelernt habe, das das was sie sagen einer Wahrheit entspricht. Aber mein Zugang zu meiner Wahrheit ist ein anderer, ich sehe nur viele Schafe um das zu begreifen, brauche ich keine Zahlen. Ich muss auch nicht wissen, wie lange eine Zeit vergeht. Wenn sie vergeht, vergeht sie. Im Laufe der Zeit habe ich mich dazu trainiert überpünktlich zu sein, um andere nicht vor den Kopf zu stoßen. Ich weiß das mein Gehirn komplett anders arbeitet als bei anderen Menschen. Das wurde in einer Klinik anhand etlicher Gehirn Untersuchungen festgestellt. Ich nehme die Dinge anders wahr, ich habe einen anderen Zugang zur Welt. Einerseits bin ich frei von vielen Dingen, wie Konventionen, Zeiten und Zahlen, andererseits isoliert es mich. Ich nenne es mein Alien sein. Erklären kann ich das anderen Menschen nur bedingt. Sie verstehen nicht das Zahlen für mich surreal sind und sie verstehen auch nicht das ich trotzdem Fraktale liebe und geometrische Figuren, denn für die meisten Menschen ist beides eng mit Zahlen verbunden. Ich sehe es vollkommen frei von Zahlen.
Viele Menschen aus meiner Vergangenheit dachten ich sei dumm oder zumindest nicht normal und viele haben mich auch so behandelt. Es gab Zeiten da dachte ich das auch. Doch Britta hat mir die Freiheit meines Denkens erst möglich gemacht, sie ist der erste Mensch der mich wirklich versteht, obwohl sie so ganz anders ist als ich. Sie steht dadurch zwischen den Welten, meiner und ihrer. Normalität hat viele Fassetten und da es mich gibt, gehöre ich dazu.

Ich bin unglaublich froh, über Brittas Worte. Das hat endlich eine Tür der Klarheit in mir geöffnet.

Wohin diese Tür nun führt... keine Ahnung.
Ich habe "meine Illusion" von  Buddhismus geliebt, ich muss lernen das es eben nur eine Illusion von vielen ist, das ist das einzige was ich jetzt noch weiß.

Namasté

eure Jo Andarnil 




Mittwoch, 23. September 2015

Tagebuch - Erwartungen


Phil Bosmans, ein belgischer Schriftsteller und Ordenspriester sagte einmal:


"Wer die Welt erwärmen will, muss ein großes Feuer in sich tragen."

Ich finde diese Worte sehr tröstend für einen temperamentvollen Menschen wie mich.

Die Welt bewegt mich, ich bewege mich in der Welt.
Es gibt Momente da tauche ich ein und wieder aus und trage das Erlebte eine Weile in mir wie ein mächtig loderndes Feuer.  Wenn ich merke das Feuer durchwühlt mich so sehr, dass ich an nichts anderes mehr denken kann, schöpfe ich meine Kraft aus dem Wasser zu dem ich ebenfalls einen Bezug habe. Ich gieße dann eine ordentliche Portion über meine Flammen, schreibe meine Gefühle nieder und komme wieder in mir an.

Temperament muss lebbar sein für mich. Andernfalls setzt es sich in mir fest wie ein Tumor der sich ausbreitet und mich krank macht.
Auch in der Stille der Meditation erlebe ich mich in meinem Temperament. Ruhe ist nie gänzlich leise für mich. Ich höre meinen Atem zu und ich spüre meinen Herzschlag. Ich fühle wie mein Blut durch meine Adern rauscht.
Das Gute ist, ich fühle mich mehr der Melancholie zugehörig, statt der Cholerik. Somit bleibe ich auch während mein Feuer wütet auf, der Erde und denke über das was ich tue nach. So Impulsiv wie ich als Jugendliche war, bin ich schon lange nicht mehr. Aber ich lasse mich von meinem Gefühl leiten. Ich vertraue meinem Gefühl.  Meine gefühlte Realität.

Aber eigentlich will ich über etwas anderes Schreiben, als über mein Feuer... dennoch gehört auch das zu dem was mich bewegt - nicht durchwühlt.

Es geht um das Thema Erwartungen.

Ich las vor einiger Zeit einen Beitrag den ich schon wieder vergessen hatte und der jetzt gerade sehr aktuell ist:

"Ich bin nicht auf dieser Welt um die Erwartungen anderer zu erfüllen!"

Ich glaube ich habe damals den Beitrag nur registriert, aber nichts dazu geschrieben.

In einigen Religiösen wie esoterischen Lehren geht es darum möglichst Ohne Erwartung an andere Menschen heran zu treten und genauso möglichst den Erwartungen anderer keine Nahrung zu geben.
Wie bewegt man sich zwischen anderen Menschen ohne deren Erwartungen erfüllen zu wollen noch selbst Erwartungen an andere Menschen zu haben?

Ich habe eben darüber nachgedacht, ob ich Erwartungen an andere Menschen habe und ich bin zu dem Schluss gekommen, das zwar Erwartungen da sind, ich aber nicht damit rechne, dass sie wirklich erfüllt werden.  Ähnlich wie, wenn ich auf eine Bahn warte, von der ich weiß, dass sie kommt oder eben nicht. Kommt sie freut es mich, bleibt sie weg, hat es keinen Sinn sich darüber zu ärgern, denn ich wusste ja das es sein kann, das sie nicht kommt.

Meine Erwartung ist also nur an das Gefühl angeknüpft, das ich selbst habe und nicht an das was der andere macht. Ein anderes Beispiel, jemand erzählt mir er habe ein Geschenk für mich, das er mir irgendwann geben wird. Ich freue mich das mir jemand erzählt er habe ein Geschenk für mich, das er mir irgendwann geben wird. Aber ich warte nicht bis ich das Geschenk erhalte. Oft ist es eher so, das ich das Gespräch wieder vergesse und total überrascht bin, wenn das Geschenk eintrifft. Ich aber nicht in eine Wartehaltung gehe, weil ich das Geschenk unbedingt haben will.

Anders sieht es aus mit den Erwartungen anderer an mich. Wenn diese Direkt an eine Aufforderung geknüpft ist (z.B: das musst du machen, das macht man so, mach das mal jetzt!) kann mich das schnell überfordern. Ich habe dann oft das Gefühl dem nicht gerecht werden zu können.  Solange ich das Gefühl habe ich hab die ganze Sache unter Kontrolle bin ich Freundlich. Aber wenn der andere die Gesprächsführung übernimmt und mich weiter drängt reagiere ich mit Abwehr.
Manchmal drehe ich dann einfach den Spieß um, indem ich den anderen mit seiner Erwartung an mich konfrontiere. Und oft spielt dann mein Temperament eine große Rolle, solange ich das Gefühl habe das ich das Thema oder die Sache die von mir erwartet wird, zur Zeit nicht richtig für mich ist, wiedersetze ich mich dem vehement. Das geht so lange bis ich auf Distanz gehe und jedes neue Gespräch in diese Richtung abblocke oder mich ganz zurück ziehe.

Im Privatleben sieht das dann so aus, das ich klar sage: "Ich will jetzt nicht mehr darüber reden" und notfalls den anderen einfach stehen lasse und aus der Situation gehe. Draußen lodert dann eine Weile mein Feuer wie wild und ich muss ziemlich viel Wasser drüber kippen um wieder zur Ruhe zu kommen. Würde ich dann in der Situation bleiben, wäre ein heftiger Streit vorprogrammiert. Meine Frau weiß mittlerweile das es keinen Sinn macht mich zu etwas zu bedrängen, das ich nicht will. Ein Später ist bei mir immer möglich, aber das JETZT - da nehme ich mir die Freiheit darüber nachzudenken.

Wenn eine Erwartung nett und lieb vorgebracht wird, oder als Tipp verpackt wird, gehe ich darauf ein mit den Worten: Ich denke darüber nach und solange der andere nicht die Holzhammermethode anwendet und von mir verlangt sofort darüber nachzudenken, behalte ich es im Hinterkopf und beschäftige mich in aller Ruhe damit.

Ich bin kein einfacher Mensch und will es auch nicht sein. Das ich es nicht bin, weiß ich schon lange, das ich es auch nicht sein will, nun die Erkenntnis kam erst vor kurzem.
Bis dahin dachte ich, ich kann eben nicht aus meiner Haut. Durch diese Erkenntnis ist mir bewusst geworden, das ich gar nicht anders sein will. Ich will ein Alien sein. Und da gibt es noch nicht einmal eine Erklärung dazu. Das ist meine Schublade die mir selbst gestatte.

Das Thema Erwartungen ist wirklich ein spannendes Thema, denn mir kommt gerade der Gedanke ob es auch eine Art von Erwartung ist, das ich die Erwartungen anderer nur dann erfülle wenn sie so und nicht anders vorgebracht werden... hm.

Überhaupt ist es eine Erwartung mit keiner Erwartung konfrontiert zu werden und selbst keine Erwartung zu haben?

Ich muss sagen, darüber muss ich erst nachdenken... interessant ist es auf jeden Fall den Begriff Erwartungen sich näher anzusehen. Denn letztendlich entspringt der Gedanke das andere Erwartungen haben immer aus der Vorstellung heraus, zu wissen das andere Erwartungen haben und selten aus der Vorstellung sich vielleicht nur einzubilden, das andere Erwartungen haben könnten.

Vielleicht ist eine Frage nicht mehr als eine Frage und die Antwort, eben nicht mehr als eine Antwort.

Vielleicht ist es letztendlich so, das die Vorstellung ein anderer könne Erwartungen haben uns sofort in Distanz zu dem anderen bringt, weil die Nähe in diesem Moment bedeuten würde seine Freiheit zu verlieren?

Ich werde darüber nachdenken und vielleicht gibt es noch einen Teil 2 zum Thema Erwartungen.

Mich würde allerdings eure Meinung hierzu sehr interessieren...

In dem Sinne
Namaste und eine wundervolle gute Nacht

Eure Andarnil

Dienstag, 22. September 2015

Glühbirne an - Erkenntnis ein Aspekt der Nondualität



Heute morgen wachte ich gegen 4 Uhr auf. Zuerst war ich genervt, ich wollte so gerne mal länger schlafen, aber seit dem ich mich noch intensiver mit dem Buddhismus beschäftige ist 4 Uhr meine absolute Schlafgrenze, es gibt Zeiten, da gehe ich um 22:00 Uhr schlafen und bin um 1:30 hellwach.
Ich hatte eine Art Eingebung, ausgelöst durch einen Satz den ich in einer Buddhistischen Gruppe gelesen habe:

"Wir sind einfach Buddhisten. Wir sind nicht einmal Zen-Buddhisten. Wenn wir das verstehen, sind wir wahrhaft Buddhisten."
Zitat von Shunryu Suzuki

Und heute morgen hatte ich dann eine Art Eingebung zum WIR, zum NICHTS und somit zur Nondualität.
Ich setzte mein Monatsthema in die Gruppe die ich betreue. Ich schrieb:

"Wir sind einfach Buddhisten. Wir sind nicht einmal Zen-Buddhisten. Wenn wir das verstehen, sind wir wahrhaft Buddhisten."
Shunryu Suzuki
Wie einfach es ist...
Ich hatte letztens ein Gespräch mit einer Freundin aus Frankreich, wir unterhielten uns über die buddhistischen Sila und sie meinte zu mir:
"Also wenn man sich an die Sila hält und auch an einige Buddhistische Inhalte, ohne zu wissen, dass es sie überhaupt gibt, ist man dann ein Buddhist ohne zu wissen, dass man ein Buddhist ist?"
Diese Frage hat mich nachhaltig beschäftigt. Ich sagte zu ihr:
"Ja könnte man sagen, aber da es vollkommen unerheblich ist, wie man das Ganze nennt, ist es auch unwichtig ob man sich Buddhist nennt.. "
Wir seht ihr das?

Ich bekam daraufhin einige Antworten die sich im Sinn gleichen:

"Wir sind nicht Buddhisten..." "Wir sind NICHTS..."

Daraufhin schrieb ich:

Auch NICHTS ist eine Anhaftung.

WIR heißt nicht ICH, heißt nicht Alles und Alles heißt nicht NICHTS. ... mal in meine Philosophiekiste gegriffen.
Der Aspekt das wir nichts sind, würde hier also nicht zutreffen, dazu müsste man wissen was WIR sind, bzw. wer WIR ist. Und ob WIR überhaupt existiert. Wenn WIR existiert ist es dann nicht NICHTS. Wenn WIR nicht existiert, gibt es das NICHS auch nicht. Weil NICHTS ein Bezug zu einer Sache hat. Sogesehen sprecht ihr nicht von WIR sondern von euch. Und somit - so Illusionsraubend es ist, sprecht ihr vom ICH.

Nachdem ich das geschrieben hatte, habe ich wieder überlegt ob ich es löschen soll.
Aber ich ließ es stehen.

Mir ist bewusst was man mir sagen wollte. Das alles Eins ist, entspringt ja einem tiefen Verständnis vom Miteinander. Doch der Begriff NICHTS ist mir zu Oberflächlich und in dem Fall nicht zutreffend (empfinde ich).


Oder anders - meine Sicht auf die Dinge.
Oben seht ihr eine Bank.
Die Bank verändert sich im Laufe der Zeit. In vielleicht 5 Jahren gibt es sie vielleicht nicht mehr, weil durch Schnee und Regen das Holz verrottet ist. Aber die Bank war trotzdem da. Auch wenn du in 5 Jahren an dieser Stelle vorbei gehst und gar nicht weißt das es diese Bank gab.

Genauso ist es mit dem ICH. Ein ICH Bewusstsein, ist das Wissen um die eigene Identität. Diese Identität ist Veränderbar, alleine durch unsere geistige und körperliche Entwicklung.
Viele Wissenschaftler gehen davon aus, das ohne das ICH Bewusstsein keine Entwicklung statt finden kann, zumindest nicht beim Menschen.
Das ICH ist also ein wichtiger Bestandteil unserer Existenz. Das ICH ist aber auch ein sehr dominanter Bestandteil des Egoismus. Heißt:
Ein egoistisch veranlagter Mensch wird sich selbst immer im Mittelpunkt sehen im Vergleich zu anderen Menschen. Ein Stück Egoismus steckt in allen Menschen, denn bedingt durch unsere dauernde körperliche und geistige Entwicklung haben wir gelernt dass das was wir wollen, wichtiger ist als das was wir haben.
- wir lernen zielorientiert zu denken, damit wir das erreichen können, was andere Menschen bereits vor uns erreicht haben. Das fängt beim Kleinkind an und hört erst auf, wenn wir Tot sind.

Zurück zu dem Buddhismus und zur Bank.

Wenn wir Buddhisten (oder nicht Buddhisten) von uns behaupten NICHTs zu sein, verändern wir nur unseren Blick vom ICH zum WIR. Was letztendlich nichts daran ändert das wir immer noch im ICH anhaften.
Denn solange wir nur die Blickrichtung ändern, verändern wir nicht die Tatsache das wir trotzdem dual denken.

NICHTs ist Nondual.

Das beinhaltet das wir uns nicht mehr als eine Person wahrnehmen. Solange wir aber über das Nichts nachdenken, fühlen, uns daran orientieren. Es uns körperlich und geistig beschäftigt. Wir noch verwundert sind über unsere Empfindungen, stehen wir noch mitten im ICH, in der Dualität. Denn wir brauchen in diesem Moment noch die Empfindung und Bestätigung der anderen.
Auch wenn 10 Leute zusammen kommen und alle 10 sagen: wir sind Erleuchtet, weil alle 10 das gleiche fühlen, denken, aussprechen und danach handeln, leben sie noch den Dualismus, das ICH.
Auch wenn 100 Leute zusammen kommen, oder 1000 Leute leben sie noch das ICH. Zusammen erleben sie einen nondualen "Aspekt" ihrer Existenz. Sie fühlen sich in der Gruppe bestätigt und gehalten, geborgen. Dennoch ist jeder für sich ein Individuum.

Zurück zur Bank.

Das ICH ist wie diese Bank. Es ist da und es verändert sich. Wenn wir Glück haben und vielleicht ;) Buddhisten sind, lernen wir Mitgefühl für andere Wesen zu empfinden. Wir lernen auch Aspekte der Nondualität kennen. Wir fangen an zu begreifen, das unser ICH in Wahrheit ein WIR ist. Wenn wir in unserer Entwicklung angekommen sind, das unser WIR Gefühl sich noch weiter vom ICH entfernt, kommen wir an einem Punk der Distanz zu uns selbst und zu anderen Menschen. Wir erleben uns als schwimmendes Teilchen inmitten von anderen Teilchen und je distanzierter wir auf dieses Schwimmende Teilchenbild blicken desto mehr verschwimmt alles zu einem einzigen Teil die Distanz verschwindet, wir sind EINS. UND dann mit noch mehr Distanz wird das EINs immer kleiner und immer kleiner und es passiert NICHTS.

Stellt euch vor ihr steht auf einem riesengroßen Kran Platau und schaut von einer Höhe von 3 Meter auf ein Fußballfeld und irgendwo dort unten sitzt eure Tochter auf der Besucher Tribüne. Ihr könnt sie noch sehen und ihr winkt ihr zu. Am Anfang seht ihr noch lauter Menschen und ihr müsst euch richtig anstrengen das komplette Feld zu überblicken. Dann wird euch der Kran 10 Meter hoch bringen und ihr seht auf einmal das komplette Fußballfeld und eure Tochter ist irgendwo dort verschwunden.  Der Kran bringt euch noch weitere 10 Meter nach oben. Die Menschen sind alle nur noch Punkte, eure Tochter ist ein Punkt darin. Weitere 15 Meter, das Fußballfeld verschwindet inmitten anderer Gebäude, Menschen sind keine mehr zu sehen. Weitere 300 Meter und ihr seht nur noch Wolken. Menschen, Gebäude alles ist weg. 1000 Meter. Bei klarem Himmel sehen wir ein paar Lichter und die eine oder andere Gebirgskuppel, der Himmel erscheint uns unglaublich nah, denn wir werden,  je höher wir kommen, Teil des Himmels werden. Zur Erde haben wir eine Distanz aufgebaut. Obwohl wir immer noch Teil der Erde sind, alleine durch den Kran, mit dem wir verbunden sind.

Das Problem an dem Aspekt der Nondualität ist, dass man nicht lange darin verharren kann, ohne den Bezug zur - vielleicht illusorischen Realität - zu verlieren. Denn bevor es wirklich dazu kommt, das WIR verschwinden fragen wir uns automatisch: Ist das was ich erlebe Real oder das was ich vor meinem Erleben erlebt habe? UND in diesem Moment an dem wir uns das fragen, sind wir wieder genau am Anfang, nämlich dem ICH.


Ein großes Problem bei all dem steckt darin, dass viele Buddhisten sich in dem Zustand des Nondualen Aspekts immer weiter von anderen Menschen entfernen. Sie erleben sich jedoch selbst als Teil von allem. Für andere Menschen die diesen Zustand nicht kennen, werden (WIR) zu der Bank die nicht mehr vorhanden ist, weil Schnee und Regen sie haben verrotten lassen (vielleicht ein doofer Vergleich :) ).

Vieles wird auf einmal nicht mehr wichtig. Auf Fragen antworten WIR einseitig. Manch andere Gefühle werden belächelt oder gar ignoriert. Es entsteht eine greifbare Distanz zu anderen Menschen ohne das es uns bewusst ist. Und wenn es uns bewusst wird, reagieren wir auf eine Subtile Weise ablehnend: "Es ist deine Realität und jeder ist das was er glaubt zu sein..."

WIR merken oft nicht, dass das ICH in uns in diesem Moment wieder vollkommen die Oberhand hat. Wir schwelgen in der Erinnerung des Nondualen Aspekts.

Ich glaube - zumindest ist das mein Weg - es ist wichtig bei all dem Nie den Blick zu dem zu verlieren was wir einst hatten. Denn nur so bleiben wir mit anderen Menschen in Verbindung. Nur so erleben andere in unserem Handeln ein Gefühl von Verständnis, Achtsamkeit, Respekt und Mitgefühl.
Und das wiederum impliziert eine subtile Form von Dualität.
Wenn uns also bewusst ist, das wir Mitgefühl empfinden, ist das ein Teil unseres ICHs.
Die Erinnerung des Nondualen Aspekts verbleibt weiterhin in uns, genau wie die Erinnerung daran, das die Bank existiert hat, auch wenn sie jetzt nicht mehr vorhanden ist.

Die Verbindung zu anderen Menschen besteht nicht im NICHTS. Es ist das WIR und somit das ICH das uns alle miteinander verbindet.


Auch wenn das jetzt dem einen oder anderen nicht gefallen mag...

In diesem Sinne

Namasté

Eure Andarnil


Montag, 21. September 2015

Zu: Stell dir vor...

... es ist Krieg ... 

Mein vorheriges Bild ist sozusagen die Vorbereitung zu diesen Blogeintrag.

Stellt dir vor es ist Krieg...

Ein Krieg kann unterschiedlich aussehen, es kann ein Krieg mit Waffen sein, der den Konflikt unterschiedlicher Länder zeigt und in die Geschichte der Länder eingeht. Sowohl karmisch als auch Psychologisch hinterlässt ein solcher Krieg großes Leid.
Ein Krieg kann auch ganz persönlich sein, ein Krieg der mit Missbrauch, Vergewaltigung und Folter anfängt und vielleicht nie endet.
Ein Krieg der sich in der Seele eines Menschen verhakt wie ein Beil.

Jeder Krieg ist schmerzvoll, leidvoll und bringt neue Qualen mit sich. Die Opfer sind zahlreich auf beiden Seiten. Am Ende eines Krieges gibt es keine Täter mehr nur noch Trümmer, Verzweiflung, Angst, Hass, Blut und Tod.


Mein obiges Bild mag verstörend sein, es ist ein kleines Mädchen mit einem Band um die Augen, stoppt Folter. Es hätte auch ein anderes Band mit einer anderen Aufschrift sein können: Stoppt Krieg! Stoppt Gewalt!

Dieses kleine Mädchen bin ich im Alter von vier Jahren. Einen Tag bevor das Bild (ohne Band) aufgenommen wurde, war meine Welt noch in Ordnung.
Ich hatte Menschen um mich herum die ich Mama und Opa nannte, ich bekam genug zu Essen, einmal in der Woche wurde ich in eine große Zinkbadewanne gesteckt, die Mama dafür von Draußen herein holte, es war mollig warm in der Küche, dabei lief das Radio und meine Mama sang während sie mit mir im Wasser plantschte.
Ich weiß noch es gab Sonntags immer Sauergraut mit Szegediner Gulasch und Opa holte einen Streuselkuchen, den wir dann gemeinsam Nachmittags aßen, dazu gab es Muckefuck, eine Art Kaffee aus Pflanzenteilen, den ich mit viel Milch und Zucker trinken durfte.
Ich fing gerade an zu lesen, denn Opa las jeden Tag mit mir in der Zeitung. Und hin und wieder bauten wir Sachen auseinander und wieder zusammen. Ich lernte wie man einen Wecker auseinander baut und wieder zusammen. Ich liebte es die vielen kleinen Rädchen zu berühren. Es gab auch Dinge die ich nicht verstand, so durfte ich nicht nach Draußen, weil es "Draußen gefährlich" war. Ich durfte auch nicht mit dem Kindern spielen, die im gleichen Haus lebten wie wir: "Weil es gefährlich war". Ich bin also die ersten vier Jahre meines Leben sehr isoliert aufgewachsen, nur mit diesen zwei Menschen die für mich die Welt bedeuteten. Ich verließ nicht die kleine Wohnung in der wir lebten und meine Notdurft verrichtete ich in einem Eimer der von Mama jeden Tag ausgeleert wurde.

Mein persönlicher Krieg fängt ganz anders an als andere Kriege und doch ähneln sie sich sehr. Es war wie eine Bombe die eines Abends in unserer Küche einschlug. Wenn ich zurück blicke, dann gab es eine Art Vorbereitung. Mama hatte alle Türen verriegelt und vor die Küchentür unseren Esstisch geschoben, Opa war morgens schon mit dem Motorrad weggefahren, beide hatten sich gestritten und im ganzen Haus war es laut. Wenn es laut wurde, hielt mir meine Mama die Ohren zu, sie stellte das Radio auf volle Lautstärke um das Gebrüll von Draußen zu übertönen, manchmal sang sie auch ganz schief und je lauter es von Draußen brüllte, desto lauter sang meine Mama.
An diesem Abend kam das Gebrüll in unsere Wohnung.

Ich weiß noch welche Angst ich den ganzen Tag über hatte. Mama hatte ihre Arme um mich geschlungen und wiegte mich hin und her, dabei weinte sie die komplette Zeit über. Es wurde Abend als irgendjemand von Draußen gegen die Küchentür schlug und laut brüllte man solle die Tür aufmachen. Der Tisch vor der Tür vibrierte und Mama hielt mich fest an sich gedrückt. Dann wurde es im Nebenzimmer laut und meine Mama lies mich los und rannte durch die kleine Wohnung um die zweite Tür im Nebenzimmer zu verbarrikadieren. Sie schaffte es nicht. Ich hörte wie die Tür eingetreten wurde und dann sah ich Männer in Uniformen die in unser kleines Zimmer kamen, es waren viele Männer und sie hatten Pistolen die sie auf Mama richteten. Ich schrie und dann warf sich Mama auf mich und die Männer warfen sich auf Mama. Ich weiß noch das ich das Gefühl hatte erdrückt zu werden, ich bekam keine Luft aber ich schrie mir die Seele aus dem Leib.

Die Männer in Uniform hielten Mama fest, einer bedrohte sie mit einer Waffe und dann wurde ich einer mir völlig fremden Milchkaffeefarbenen Frau übergeben und Mama wurde weggebracht. Ich weiß noch wie ich meine Hände nach ihr ausstreckte und nach ihr brüllte, um mich schlug und tritt und ich weiß noch wie Mama ihre Hände nach mir ausstreckte, Hände die sich nie wieder so berührten sollten wie davor. Ab da veränderte sich alles in meinem Leben, meine Mama und mein Opa kamen eine kurze Zeit ins Gefängnis und ich kam zu einer anderen Familie. Zu einer Frau die behauptete meine richtige Mutter zu sein und einem Mann der sagte er sei mein richtiger Vater. Da waren Kinder die sagten sie seien meine Geschwister ...

Das war der Anfang meines ganz persönlichen Krieges der 16 Jahre meines Lebens andauerte. Ich habe all das erlebt was Kinder und Frauen in anderen Kriegen auch erleben. Vergewaltigung, Missbrauch, Gewalt und Folter, Angst und Tod. Und es gibt Momente in meinem Leben, wie jetzt zum Beispiel, da sind diese Bilder sehr real.  Ich bin dem Grauen in diesen 16 Jahren mehrmals begegnet in unterschiedlichen Formen. Ein Kind wurde abgetrieben und ich war dabei, ein Mädchen wurde getötet, Kinder weinten und schrien, Blut floss... dann sollte ich sterben.
Wenn ich über den Tod nachdenke sehe ich Hände die meine Kehle zudrücken, bis ich sterbe. Ich erinnere mich an meinen Tod. Ich sehe mich von oben, sehe die Gestalt die über mir liegt und mich würgt. Dann wird es dunkel, ich sehe einen Tunnel, dann ein gleisendes pulsierendes helles Licht, es wird warm um mich herum und der Schmerz hört auf.
In meiner Erinnerung bin ich 9 Jahre alt als ich sterben sollte. Wieder verändert sich die Welt.

Vor dem Tod habe ich keine Angst. Nach dem Licht habe ich mein ganzes Leben gesucht und ich suche immer noch und ich weiß heute, wenn ich sterbe, wird es nicht schlimmer sein, als damals als die Hände mir die Kehle zudrückten.

Warum erzähle ich euch von diesem Grauen?

Ich erzähle euch davon, weil die Menschheit sich gerade spaltet, statt Mitgefühl mit dem Opfern eines Krieges zu haben, werden sie verurteilt. Statt sie aufzunehmen, werden die Grenzzäune noch höher gebaut.

Bei mit war das genauso. Es gab Momente da war ich auf der Flucht. Ich rannte mit dem am Leib was ich gerade anhatte, manchmal war es nur ein dünnes Hemdchen. Ich rannte um mein Leben. Ich rannte blutend und Barfuß durch den Schnee in den Wald um mich zu verstecken.  Ich rannte zu den Nachbarn und hämmerte gegen ihre Türen. Manchmal war es eine Gardine die sich bewegte, aber die Türen blieben die meiste Zeit verschlossen.
Man wollte sich nicht einmischen, man hatte Angst. Angst vor dem was im Haus am Wald geschah.
Es hat viele Jahrzehnte gedauert bis ich diese Angst in den Augen der Nachbarn verstehen konnte.

Es wird viel gemutmaßt warum Flüchtlinge flüchten. Oft wird angenommen sie seien Wirtschaftsflüchtlinge die sich hier in Deutschland wie in anderen reichen Ländern niederlassen und sich bereichern wollen.
Die Gedanken sind vielfältig, aber alle entspringen einer Illusion. Denn gerade die Leute die sich am meisten darüber aufregen, über die Flut der Menschen die versuchen über die Grenzen zu kommen, haben keine Ahnung von Krieg.
Sie wissen nicht was diese Leute bewegt. Sie wissen nichts von dem Grauen, dass sie erlebt haben.

In den letzten Monaten wurde ich oft über Facebook angegriffen, weil ich so wenig Position bezog, keine Solidarität zeigte für Linksradikale Aktionen.
Ich habe oft versucht es damit zu erklären, dass ich die Gewalt auf beiden Seiten sehe und ich Gewalt ablehne.
Jemand der einen Krieg erlebt hat, denkt nur noch an eines. Wenn es Krieg gibt - musst du Überleben!

Als es in Facebook anfing -  die Menschen Positionen bezogen und statt mit Waffen mit Worten schoßen.
Ab da hielt ich mich im Hintergrund. Ich wurde nach und nach zurückhaltender mit persönlichen Artikeln und jetzt poste ich wenn überhaupt nur noch Buddhistische Inhalte oder Verlinkungen zu anderen Artikeln mit klaren Aussagen zu unterschiedlichen Themen. Wenn mich Nachbarn zu dieser Thematik ansprechen, nicke ich und schweige. Mit mir über diese Themen zu diskutieren wird schnell langweilig. Ich meditiere sehr viel und ich arbeite fast Rund um die Uhr an unterschiedlichen buddhistischen Inhalten.
Ich bereite mich auf meine Art vor. Es gibt Momente da mag ich Flüchten oder mir selbst die Ohren zuhalten vor dem lauten Gebrüll der Pegida Menschen.
Aber ich halte mir nicht die Ohren zu, ich beobachte leise mit Herzklopfen. Ich schätze ab und ich versuche aus dieser Position heraus neutral zu bleiben, damit ich neutral helfen kann, wenn die Fahnen gegen richtige Waffen ausgetauscht werden. Ein Krieg kann so unterschiedlich sein. Wir stehen kurz davor. Das ist die Realität.

Ich bin kein aufbrüllender Möchtegern Soldat. Ich gehöre zu einer kleinen Gruppe von Pazifisten die versuchen sich im Hintergrund zu halten, um die verletzten Menschen zu verpflegen, wenn es soweit ist.  Es gibt jetzt schon Opfer die sich mir anvertrauen und die ich berate und tröste. Das ist meine Aufgabe in diesen Anfangszeiten eines großen Krieges.
Als Kind hätte ich mir einen Pazifisten gewünscht, der mich getröstet, mich umarmte, der mir etwas zu essen gab, als ich vor Hunger zusammenbrach. Der meine blutenden Wunden versorgte und meine Seele beruhigte: Alles wird gut!

Mein Krieg hat tiefe Narben hinterlassen, Wunden die vielleicht nie wieder vollständig abheilen werden. Auch nach 34 Jahren die vergangen sind, sind die Bilder aus meiner Erinnerung noch sehr real. Es gibt Momente da hoffe ich sehr, dass ich nicht Dement werde und wieder eintauche in die Zeit vor meinem 16 Lebensjahr. Wieder das Kind bin, dass sich das eigene Blut vom Körper schrubbt um wieder rein zu sein, mit dem Wissen das es nie wieder rein sein wird.

Ich will keinen Krieg, für nichts auf der Welt. Ich weiß, dass ich zu den Menschen gehören werde, die sich überlegen werden sich selbst zu töten, wenn es so weit ist. Einmal Krieg erleben reicht voll und ganz um zu begreifen, das Gewalt keinen Frieden bringen kann.

Das es nur möglich ist Flüchtlinge aufzuhalten, die um ihr Leben rennen, indem man sie tötet. Unsere Grenzen werden nie hoch genug sein, unsere Mauern nie stark genug sein.  Wenn ein Mensch um sein Leben rennt dann ist er bereit zu fliegen über alle Hürden hinweg.
Krieg ist wie ein Kannibale der sich selbst auffrisst. 

Ich kann euch keinen Tipp geben, wie ihr vorgehen sollt. Ich kann nicht sagen: Reißt die Mauern nieder, öffnet die Grenzen um den Kriegsleidenden hier ein Leben zu ermöglichen. Was immer ihr macht, ich habe darauf keinen Einfluss und ich will keinen Einfluss darauf haben.

Ich kann nur eines sagen: Habt Mitgefühl für alle Beteiligten.
Mitgefühl für die Unwissenden mit ihren Fahnen und ihrem Hassgebrüll und Mitgefühl für die Flüchtenden mit ihren Narben und Wunden. Habt Mitgefühl für die Opfer und Täter auf allen Seiten. Denn am Ende spielt es keine Rolle mehr wer was gebrüllt hat oder wer auf welcher Seite gekämpft hat. Am Ende zählen nur die Toten und die Überlebenden.

Hier endet nun mein Artikel.
Wenn man mich früher fragte ob ich mich als Opfer sehe, sagte ich "NEIN, ich sehe mich als Überlebende".

Überleben bedeutet man hat den Tod besiegt.
In Wahrheit lässt sich der Tod nicht besiegen, er ist Teil vom Leben.
Wenn man mich heute Fragt so zucke ich die Schulter und schweige. Denn eigentlich gibt es nur einen Satz für das was ich erlebt und überlebt habe: Ich lebe! Nur das zählt.

Es sind nicht meine Tränen und der Schmerz meiner Erinnerungen, die meine Kindheit in die Gegenwart transportieren. Es ist Mitgefühl, Metta, Ahimsa.

Es sind die Menschen denen ich begegne, die Momente in denen sich unsere Blicke kreuzen, das Erkennen auf beiden Seiten. Es sind die Schwestern und Brüder (die die Kriege dieser Erde überlebt haben), deren Seelen sich mit meiner Seele verbinden. Dabei spielt es keine Rolle welche Nationalität, Sprache oder Hautfarbe sie haben. Wenn wir uns alle an den Händen fassen umringen wir hunderte um hunderte male die Welt.

Das sind die Menschen die mich an meine Vergangenheit erinnern und ihnen sind meine Worte gewidmet mit denen ich hier Enden werde:

"Ihr seid nicht alleine!"


In diesem Sinne

Namasté
Eure Andarnil