Mantra Musik

Montag, 12. Oktober 2015

Tagebuch - 12.10.2015


Ich habe nun das unsichtbare Tor durchschritten. Meine Gefühle sind nicht so gut beschreibbar. Momentan ist alles ruhig und gelassen, durchzogen mit vereinzelnden Gedanken die kommen und gehen. Ich begreife nach und nach, es ist eine Reise zu dem Wesen JoAndarnil. Eine vollkommen neue Reise.

Als ich anfing mich im The Gate einzulesen, begann dachte ich erst - das ist eigentlich so gar nichts für mich, es liest sich wie die AGB einer Elite Universität und wer passt dort am wenigsten rein, ich.
:) Wie wahr. Mein ICH oder besser, meine Multi ICHs verschwanden sehr schnell von der Bildfläche. Ich bin hindurchgerauscht und zu meiner Überraschung bin ich auf der anderen Seite des Gates gelandet. Ja ich weiß, das ganze liest sich wie die Aufnahme in eine Sekte. Es erscheint keinen Sinn zu geben. Wenn ich hier mit meinem Tagebuch geendet habe und wieder "normal" schreiben kann, werde ich euch versuchen zu erklären, was ich erlebt habe und das "Geheimnisvolle" Rätsel wird aufgedeckt. Doch momentan kann ich noch nicht anders als meine Gedanken aufzeichnen.

Es ist so wie wenn ein Kind anfängt zu reden, es redet mit sich selbst um den eigenen Klang der Sprache zu verstehen, sich zu hören, sich mit der Stimme zu ertasten. So geht es mir gerade auch. Ich ertaste mein Wesen. Ich lebte seit 50 Jahren mit meinen Vielen in mir. Jetzt erlebe ich eine Ruhe die ich noch nie erlebt habe. Eine Gelassenheit die mir fremd ist und doch gehörte sie schon immer zu mir. Dieser Frieden.. ich erkenne diese Einfachheit wie ein Tier zu sein, das rein aus Instinkten ohne ICH Zugehörigkeit besteht. Ich begreife die Schönheit dahinter, dieses ineinander eintauchen.

Rational gesehen kann man das alles nicht erklären, ich kann nur fühlen und erleben. Eins zu sein ist jetzt nicht nur vom Verstand her real, es ist das Erkennen, Erfühlen, Wahrnehmen. Ein unglaublich ergreifendes Gefühl.

Es ist nicht so das ich vor Glück hier sitze und vor mich hingrinse. Eigentlich eher das Gegenteil, ich bin ergriffen und ruhig. In mir ist eine Ernsthaftigkeit die ich früher versucht habe mit einem Dauergrinsen zu überdecken. Nun erlebe ich wie mein Mund Grinst, wenn ich etwas witziges lese, oder höre und ansonsten ist mein Gesicht ernst und fast schon ausdruckslos.
Was immer ich mir unter Erleuchtung vorgestellt habe, - es war noch nicht mal ansatzweise das was es ist.

Jeder Tag ist ein Tag voller Wunder, die nie existiert haben, da sie schon immer Teil dieser Welt waren. Gestern stellte ich verblüfft fest, das ich die Aura aller Dinge und Wesen wahrnehmen kann. Früher nahm ich nur die Aura von Menschen wahr und das auch nicht immer, ich musste dazu den Kopf leicht schief legen und die Augen zusammenkneifen. Nun nehme ich es auch so wahr und es hat seine Einzigartigkeit verloren, denn die Energie umgibt uns alle und alles. Gestern sah ich die Aura meines PCs wie sie verschmolz mit meiner eigenen Aura. Ich rief überrascht aus:  " Mein PC ist Blau!" Und meine Frau erklärte mir das es wohl mit dem blauen Wellenlängen des Lichts zusammenhängt. Das wäre eine logische Erklärung, nur dieses Licht (Aura) verband sich mit mir und so war ich auch blau. Das brachte mich zum Lachen. Kurze Zeit später strahlte alles in einem wundervollen Aquamarinton. Der PC, ich das Bett, meine Decke.
I´m so blue.... Nein ich nehme keine Drogen :) Ich bin ganz brav und halte mich weiter an die Sila... aber glaubt mir in diesem Zustand braucht man keine Drogen. Das Leben selbst ist Bewustseinserweiternd hoch drei.

Ich habe im laufe des Tages die Aura in unterschiedlichen Dingen beobachten können und es war einfach schön mich zu verbinden. Ich spielte mit meiner eigenen Aura, lies sie wachsen und schrumpfen und dann sah ich die Energie um mich herum. Es flimmerte und zog Fäden. Es war wundervoll. Das ganze Zimmer eine einzige Energie. Die Tiere um mich herum, Pure Energie.
Zusammen mit der inneren Ruhe in mir - ich fühlte mich wie erlöst.

Manchmal kommt ein Gedanke wie: "Vielleicht musste ich mich erst so sehr gegen die Erleuchtung wehren..." der Gedanke kommt und geht, ich schau ihn mir an, lächel ihm zu und winke noch zum Abschied. Der Gedanke hinterlässt kein unangenehmes Gefühl in mir.

Alles ist ein Kommen und Gehen, ich erlebe Gefühle die aufkommen, mich abtasten, sich verbinden und wieder gehen.

Was bleibt ist diese unendliche Ruhe in mir. Wird das jetzt immer so sein? Ich weiß es nicht, das ist bei jedem anders. Ich werde Leute kennen lernen, die auch durch das unsichtbare Tor gegangen sind. Es wird einfacher werden. Am Donnerstag steht mir noch ein merkwürdiges Gespräch bevor, Mein Therapie Tag und ich weiß noch nicht wie ich meinem Therapeuten erklären soll, das meine Innies nicht mehr da sind.
Momentan weiß ich immer noch nicht wer dieser Körper ist. Jo Privat zu heißen ist noch am Einfachsten, darunter kennt mich jeder. Andarnil hier... warum nicht. Letztendlich ist es egal wie ich heiße. Es ist nur ein Name.

Früher war es mir sehr wichtig das meine Innies unterschiedliche Namen hatten, für unterschiedliche Existenzen. Jetzt haben die Namen ihre Wichtigkeit verloren... zumindest vorläufig. Denn ich bin mir nicht sicher, ob es bleibt wie es ist... es darf sich auch wieder verändern. Alles ist im Fluß.
Ich bin gespannt wohin mich meine Reise bringt.

nun ja erst mal weiter außerhalb des Tores... und dann mal sehen...

Wisst ihr was Ur-Komisch ist, als Buddhistin begehrt jeder den Zustand der Erleuchtung.
In der Psychiatrie nennt sich das Desillusion oder Depersonalisierung. Im Christentum gäbe es die Möglichkeit mich entweder Heilig zu sprechen (na wahrscheinlich erst wenn ich tot bin), oder mich einem Exorzismus unterzuziehen (falls es das noch gibt), im Hinduismus würde man mir vielleicht den Stempel eines Gurus auf die Stirn drücken und ich selbst - ich war noch nie so unreligiös wie ich es jetzt bin. :D

Die Nacht hat mich jetzt eingeholt. Ich fühle Müdigkeit, ich geh schlafen... Gute Nacht, Guten Morgen, bis später...



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