Mantra Musik

Mittwoch, 30. März 2016

Über den Tod - Gedanken und Zitate

Ursprünglich war hier ein anderes Foto, aber dann hat eine Freundin von mir dieses hier als Kommentar unter meinen Blogbeitrag geteilt - genau diese Meinung vertrete auch ich... daher hat es nun hier seinen Platz gefunden. 



Es gibt so viele Zitate über den Tod.
Zwei gefallen mir besonders gut (beide von "Dead like me"):

Daisy: "Ich wittere ein Desaster!"
Mason: "Nein... nein, fünf Tote sind kein Desaster."
George: "Wie viele Tote sind ein Desaster?"
Mason: "Mehr als fünf. Fünf sind Peanuts."
George: "Wie viele?!"
Mason: "16 bis 20 Desaster, 21 und mehr Katastrophe. 8 bis 15
sind eine Lapalie."
Rube: "Sieben und drunter?"
Mason: "Das ist einfach nur Pech..."
Und:
Menschen laufen mit Kerzen vorbei, viele Trauern, viele Weinen
George zum Toten: "Die Kerzen sind für dich!"
Toter zu George: "Wurden für dich auch Kerzen angezündet?"
George seufzend: "Nein, noch nicht!"
George: "Tagtägllich sehe ich Menschen sterben, aber warum mancher Tod mehr bedeutet als ein anderer, ich hab keinen Schimmer"

Es sterben täglich Millionen von Menschen, für die wenigsten werden Kerzen angezündet oder getrauert. Wir müssen erst etwas großes hinterlassen damit man uns wahrnimmt. Das ist traurig.
Musiker erreichen eher die Menschen als Maler, Bildhauer, oder Dichter. Auch bei den Autoren erfährt man es erst viel später, aber auch hier gibt es keinen großen Volksauflauf. Sondern eher ein: "Schade, dann muss ich das Buch halt noch mal lesen!"
Und wenn die Friseurin stirbt, sagt man leise: "Ach das ist aber schade!" und lässt sich die Haare von jemanden anderen machen.
Und wenns die Bäckerin ist, dauert es oft ein halbes Jahr, bis man es erfährt, weil auf einmal im November die Krebbel (Berliner oder Pfannkuchen) irgendwie anders schmecken, als im Jahr zuvor.


Je schlimmer und öffentlicher der Tod über die Medien geht, desto größer und länger wird über den Tot getrauert und wie Mason in "Dead like me" sagte, je mehr Menschen bei einem Unglück sterben desto Dramatischer wird darüber berichtet und desto mehr Menschen fangen an, dieses Schicksal zu verfolgen und sich anzubinden an die öffentliche Trauer.

Ein einzelner Mensch der bei einem Autounfall stirbt wird niemals die gleiche Reaktion hervorrufen wie 5 Menschen. Und 5 Menschen werden nie die gleiche Reaktion hervorrufen wie 10 Menschen. Je mehr Tote desto mehr Mitgefühl. Und je größer der Bekanntheitsgrad desto größer ist die öffentliche Anteilnahme.

Ja es ist tragisch wenn ein Künstler stirbt, aber die Frage hierbei ist, worüber trauert man wirklich? Darüber das er keine Musik mehr machen kann - ab sofort gibt es keine neuen Lieder mehr...
Oder weil man ihn kannte, weil man mit ihm Kaffee getrunken hat, ihn umarmt hat, er mit seinen Launen hin und wieder auf den Geist ging und man über seine Marotten gelacht hat?
Ich lese oft: "Der war so sympathisch!" Und dann frage ich mich, wie konnten sie die Sympathie erkennen?

Ich hatte schon einige Treffen mit unterschiedlichen Künstler, Sänger, Köche, Bildhauer usw., die einen waren wirklich sympathisch, die anderen waren Arschlöcher (sorry... aber wirklich sie waren richtig richtig ätzend") und gefeiert wurden sie alle gleich.

Wo liegen wirklich die Grenzen der eigenen Trauer und was muss passieren das wir andocken an der Trauer der anderen? Ist Trauer ansteckend?

Und eine weitere Frage die ich mir heute stelle: Trauern wir Menschen gerne? Denn das scheint mir der Fall zu sein, wenn ich mehrfach in dieser Woche auf den Chroniken meiner Facebook Freunde lese wie traurig man über den Tod von Roger Cicero (ich kannte ihn nicht, daher kann ich mir kein Urteil erlauben ob er Sympathisch war) ist.

Warum trauert ihr um den einen und der Tod des anderen lässt euch kalt?

In diesem Sinne:
Manchmal frag ich mich auch, wie die Toten wohl darüber denken würden (wenn sie denken könnten), wüssten sie wie wir trauern... 

alles liebe von 
eurer Andarnil 


"Ja stimmt, Pietät gehört für mich zu den Konventionen  die mir oft fehlen. 
Nein ich bin nicht Sarkastisch oder Ironisch, ich meine meine Fragen wirklich ernst. Mich interessieren eure Antworten. 
Nein ich gucke kein Dead like me, aber Britta schaut es und von ihr habe ich auch die Zitate erhalten. 
das Namasté wäre bei diesem Blogeintrag nicht so ganz passend ... denke ich :) Eher ein R.I.P. ... "


2 Kommentare:

  1. Die Wichtigkeit eines Gestorbenen wird dadurch bestimmt wie er es anderen erlaubt hat sein Podest zu bauen. Die Wichtigkeit von mehreren Toten gleichzeitig ist bestimmt durch den Schauer der Grauen der durch die Informanten erzeugt werden kann. Ich sehe nur Gestorbene zu denen ich keine Beziehung habe, mein Körper war nie in Kontakt mit ihrem Körper. Mein Mann auf so eine Meldung: "30 Menschen getötet darunter 6 Kinder und zwei Deutsche" sind Kinder und Deutsche keine Menschen? Wenn ein Wichtiger stirb ist seine Unwichtigkeit offenbar, auch er ist sterblich.

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  2. Genauso sehe ich es auch Helmut. Im Tod sind sich alle gleich. Es gibt niemanden der Reich oder Arm tot ist... Und es interessiert auch niemanden ob man Homo,- oder Hetero war, schwarze oder weiße Hautfarbe hatte. Am Ende bleiben nur Knochen übrig und die erzählen wenn überhaupt nur eine Geschichte wenn ein anderer sie ausgräbt. Herzliche Grüße von der Jo

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