Mantra Musik

Dienstag, 23. Juli 2013

Sind Buddhisten bessere Menschen?




Ich bin seit gestern Twitterin (sagt man das so?).
In meiner Twitter - Orientierungsphase kam ich auf eine Nachricht: "Sind Buddhisten bessere Menschen?"

Mit dieser interessanten Frage bin ich dann eingeschlafen.
Heute morgen fand ich dann für mich eine Antwort:

Nein das sind sie/wir nicht.
Das Grundthema eines Buddhisten ist Leid zu verhindern, sei es rein Theoretisch in Form von intellektuellen Beiträgen, oder Praktisch im Sinne von Tierschutz und/oder Menschenhilfe.
Wir beschäftigen uns also aktiv mit dem Thema Leid.
Das macht uns jedoch nicht zu einem besseren Menschen. Letztendlich haben wir alle die gleichen Voraussetzungen, wir können Gutes für andere tun, oder eben das Gegenteil. Wir können Hassen und Lieben. All diese Dinge sind bereits in uns vorhanden. Sozusagen Vorprogrammiert.
Ein Buddhist hat die gleichen Voraussetzungen wie ein Christ. Daher könnte die Frage auch anders formuliert werden:

Sind Christen bessere Menschen?
Sind Hindus bessere Menschen?
usw.

Von einem Buddhisten erwartet die Gesellschaft ein friedvolles Auftreten, von einem Christen weniger, obwohl auch hier die 10 Gebote einen Großteil des Christlichen, die 5 Sila einen Großteil des Buddhistischen Glaubens  und die Veden einen Großteil des Hinduismus ausmachen.
Es liegt also nicht am Buddhismus wenn die Sila nicht eingehalten werden, sondern am Menschen.

Wenn durch die Nachrichten geht, das Buddhisten Muslime töten, ist es nicht der Buddhismus der hier einen Fehler aufweist, sondern es ist der buddhistisch gläubige Mensch der sich hier gegen die 1 Regel entscheidet, kein Lebewesen zu töten.


Die 5 Sila* der Laien oder Haushälter/Hausleute* bestehen aus folgenden Lehr - Geboten:

  • Ich gelobe mich darin zu üben, keine Lebewesen zu töten.
  • Ich gelobe mich darin zu üben, nichts zu nehmen, was mir nicht gegeben wird
  • Ich gelobe mich darin zu üben, keine ausschweifenden sinnlichen Handlungen auszuüben
  • Ich gelobe mich darin zu üben, nicht zu lügen und wohlwollend zu sprechen
  • Ich gelobe mich darin zu üben, keine Substanzen zu konsumieren, die den Geist verirren und das Bewusstsein trüben.
Die Vorstellung, das es Gute wie Schlechte Menschen gibt, hält sich genauso wie die Vorstellung das Gott ein Mann ist. Ich will damit sagen, es obliegt jedem selbst welche Richtung er geht.
Der Mensch besteht aus einer Ganzheitlichkeit, er hat alle Anteile in sich vereint. Somit hat er auch die Möglichkeit sich in jede erdenkliche Richtung zu entwickeln. 

Die Begriffe GUT und SCHLECHT, beziehen sich immer auf eine Betrachtungsweise desjenigen der diese Begriffe für sich wertet.
Somit kann ein Verbrechen, sowohl gut als auch schlecht gewertet werden.
Ein Soldat der tötet ist für den Einen ein Held und für den Anderen ein Mörder.

Jemand der Lügt ist für den Einen ein Bewahrer von Geheimnissen, für den Anderen ein Betrüger.
Wir sind also in der Lage die Dinge sowohl von allen Seiten zu überblicken, als auch nur von einer einzigen.

Aus dem Grund wird der Buddhismus oft als friedvolle Religion wahrgenommen und das Christentum als kämpferische Religion. Obwohl beide Religionen die gleichen Aussagen in ihren religiösen Geboten aufweisen.

Der Mensch entscheidet in welche Richtung er geht, die Richtung selbst ist einer Entwicklung unterworfen. Das bedeutet, das was für uns jetzt in diesem Moment moralisch und ethisch wichtig ist, kann sich im nächsten Moment verändern. Das was wir jetzt in diesem Moment als richtig und gut empfinden, kann im nächsten Moment falsch und schlecht sein.

Einen globalen Rundumblick erlangt nur der, der sowohl die eine Seite als auch die Andere sieht und als gleichberechtigt wahrnimmt.

Es kommt nicht darauf an, welchen Glauben man hat, sondern wie man den Glauben lebt.
Aus dem Grund sind Buddhisten keine besseren Menschen.
Aber ein Mensch kann sein Bestes geben um anderen Menschen und Tieren Gutes zu tun.

In dem Sinne
Namasté 

alles liebe von Jo


*Quelle:
Das eingefügte Fotos ist ein Ausschnitt aus meiner Flur Schreiberei...



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