Mantra Musik

Dienstag, 31. Mai 2016

Organspende?



Ein Thema das mich immer wieder beschäftigt.
Ich Teile die Ansicht, das ein Gehirntod nicht gleichbedeutend sein muss mit dem Tod des Menschen. Ich denke vielmehr das wir viel zu wenig über die Seelenprozesse wissen, um wirklich sicher zu sein, das der Stillstand des Gehirns alles Leben auslicht.

Für mich ist es klar ersichtlich, das es zwei Bereiche gibt die abgeklärt werden müssen, bevor ich einer Organspende zustimme. Das eine ist die Seele - wann wird sie geboren, wann stirbt sie. Ich habe selbst ein Nahtoderlebnis und war im Sterbeprozess mehrerer Menschen wie Tiere dabei, was ich immer wieder beobachten konnte, war das wenn das Lebewesen  gestorben war, seine Präsens noch fühlbar war. Erst Stunden oder Tage später war diese Präsens verschwunden.

Anfangs dachte ich, ich spinne. Doch bei einem Erlebnis wurde mir klar, das ich nicht alleine so fühle. Eine Frau starb vor Jahren in meinen Armen, sie nahm sich das Leben.  Als sie gestorben war, fühlte ich immer noch ihre Anwesenheit. Auch als ihr Leichnam abgeholt wurde, fühlte ich diese Anwesenheit in der Umgebung an dem sie gelegen hatte. Meine Freunde hielten mich für durchgeknallt, sie dachten ich stünde unter Schock,denn ich hatte ja ihr Ableben mitbekommen und es war sehr gewaltvoll für alle beteiligten, denn sie sprang vom siebten Stock und kam direkt vor meinem Wohnzimmer Fenster auf.

Am Anfang dachte ich sogar das sie recht haben. Aber dann passierte etwas, dass mich vom Gegenteil überzeugte. Es gingen viele Leute mit ihren Hunden dort spazieren und ich konnte beobachten wie die Hunde einen großen Bogen um ihren Sterbeort machten, während die Leute einfach darüber liefen. Das passierte nicht nur bei einem Hund, sondern bei vielen. Die Hunde zogen an der Leine um den Platz nicht betreten zu müssen. Das war so überraschend und gleichzeitig erleichternd für mich. Diese Präsens blieb mehrere Tage an diesem Platz und irgendwann war sie verschwunden. 

Natürlich könnte man jetzt sagen, dieser seelische Prozess hat ja nichts mit dem Körper zu tun, aber auch hier sehe ich es anders. Wir sind im Inneren genauso vernetzt wie im Außen, damit meine ich, alles was in uns ist, gehört auch dort hin, es hat seine Berechtigung sonst wäre es nicht dort. Wenn uns ein Teil während unseres Lebens fehlt, geht es uns nicht gut, dann müssen wir Medikamente nehmen, um einen Ausgleich herzustellen.

Warum sollte es im Tod anders sein?

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit Organspende, ich habe darüber gelesen, darüber diskutiert, man wollte mich überzeugen, manipulieren, man hat mich beleidigt weil ich - in meinem Fall - dagegen  bin. Bislang kann ich spenden, nicht weil ich anderen nicht helfen will, im Gegenteil, wenn ich wieder einen Bericht lese mit einem Kind das eine Organspende oder eine Zellspende braucht, dann denke wieder darüber nach und wieder. Es lässt mich nicht kalt, es verfolgt mich gerade zu, denn auch ich bin Mutter.

Und dennoch habe ich bisher kein für mich schlüssiges Argument gefunden, das meine Meinung ändert.

Ich habe auch darüber nachgedacht ob ich Egoistisch bin, das wurde mir oft vorgeworfen. Aber ich kenne mich sehr gut und ich weiß, das ich bei manchen Dingen Egoistisch sein kann, wenn es z.B. darum geht meine Meinung zu äussern, oder etwas zu tun, was mir gut tut - aber eben anderen nicht schadet.
Aber in diesem Fall ist es kein Egoismus. Ich denke da viel darüber nach und ich stelle meine Meinung immer wieder in Frage. Das ist kein leichtes Thema für mich, vorallem weil ich auch ein Kind habe das ich natürlich schützen möchte, da verfolgen mich die Bilder von Kinder die eine Spende brauchen im Schlaf. Aber ich stell mir auch die Frage, das vieles Heutzutage sehr leichtsinnig und schnell umgesetzt werden muss um den Menschen mit aller Gewalt am Leben zu halten. Der Tod ist nicht mehr Natürlich und Sterbeprozesse gibt es nur noch wenige. In unserer technisierten Welt hat das Sterben keinen Platz.
Und das Altern, Wechseljahre, Hormone usw. sowieso nicht. Alles muss möglichst lange am Leben gehalten werden. Und ich finde so eine Herangehensweise macht den Missbrauch zur Normalität. Ich wurde oft verurteilt weil ich nicht einfach einen Wisch ausfüllen kann, der garantiert das meine Organe entnommen werden dürfen.

Ich finde es merkwürdig darüber entscheiden zu dürfen, das man mich ausnimmt wenn mein Hirn seine Aktivität eingestellt hat, aber nicht selbst entscheiden kan wie und wann ich sterben darf wenn mein Gehirn noch aktiv ist - das ist für mich nicht logisch.
Und genau das macht es für mich zum legalen Handel mit Organen, nämlich das es hier immer nur um die Lebenserhaltung geht aber nicht um die freie Entscheidung sterben zu können, wenn man noch die Möglichkeit hat den Tod selbst zu bestimmen.

Oft wurde ich gefragt, wie ich denn handeln würde, wenn mein eigenes Kind ein Organ bräuchte. Ich antwortete jedesmal, das ich es nicht weiß. Im Leid erlicht jegliche Moral und Ethik, Menschen sind bereit zu töten um andere zu schützen. Diese Frage kann man also gar nicht ehrlich beantworten, wenn man noch nicht in der Situation ist. Ob ich selbst ein Organ annehmen würde, ich denke nicht, aber auch hier weiß ich es nicht wirklich. Momentan erhoffe ich mir einen selbstbewussten und selbstgewollten Sterbeprozess. Ein bewusstes Abschiednehmen von den Menschen die ich liebe. Das wünsche ich mir. Was ich auf keinen Fall will ist eine Lebensverlängerung.

Ich will nicht an Apparaten dahinvegetieren. Ich möchte sterben dürfen, wenn meine Zeit gekommen ist.
Aber womöglich ist das so ein ungewöhnlicher Wunsch in unserer heutigen Zeit das auch dieser ignoriert wird...
Mir ist bewusst das ich hier Grenzen anspreche.
Aber das ist ja nichts Neues :)

In diesem Sinne meine Divise:
Genieße das Leben solange du es noch frei und in eigen Verantwortung genießen kannst!

Namasté
und alles liebe eure Andarnil 



Den obigen NICHT Organausweis kann man hier herunterladen, ausdrucken, laminieren und mit sich führen.
http://www.transplantation-information.de/download/organspendeausweis_widerspruch.pdf

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