Mantra Musik

Sonntag, 2. Juni 2013

So viel passiert...

Wie es ist Vegan zu leben...

Seit einem Monat leben wir vegan.
Anfangs war es nicht einfach, Shaya fehlte der Käse und die Milchschokolade. Mir ging dauernd durch den Kopf, dass ich früher andere Veganer eher belächelt habe. Früher konnte ich mir ein Leben ohne Milchprodukte nicht vorstellen.

Früher ist gar nicht mal so lange her.

Seit dem wir hier wohnen ist viel passiert, wir bekamen Schafe, die Schafe bekamen Lämmer. Einige Hühner starben... wir mussten feststellen, dass die Arbeiten am Haus warten müssen, anderes nahm unsere Zeit in Anspruch, die Tiere gingen vor. Mittlerweile leben auf unserem Hof 12 Tiere, 5 Schafe, 2 Hühner, drei Katzen und Hunde.

Zu den Schafen kam auch noch unsere kleine Bebbles dazu, ein blindes Kätzchen. Vieles trat in den Hintergrund, andere Dinge hatten auf einmal mehr Präsenz. Unsere Welt drehte sich anders... intensiver und natürlicher als all die Jahre davor.
Das was mir früher immer wichtig war, trat in den Hintergrund, hatte keine Wichtigkeit mehr. So laufe ich mittlerweile am liebsten in Gummistiefeln durch die Gegend. Sie sind für mein Landleben ideal. Gummis oder Crocs. Super bequem und für Stallarbeiten geeignet.
Mein Leben spielt sich nun zwischen Mutter-Sein und Stall ausmisten ab und ich merke am Besten lässt es sich beim Stall ausmisten meditieren. Hätte man mir früher gesagt das ich manchmal Wadenhoch in der Scheiße stehe, hätte ich den Leuten den Vogel gezeigt. Gerade jetzt wo es im Dauerregen kaum noch einen trocken Platz finden lässt, ist wadenhoch noch nicht mal übertrieben.

Dafür bleiben andere Dinge liegen, dieser Blog zum Beispiel, der anfangs sehr wichtig war, hat nun im Grunde genommen ausgedient. Natürlich werde ich weiter schreiben. Aber letztendlich ist mein neuer Blog wichtiger, denn der Buddhismus ist nun wirklich Alltag geworden, ich lebe ihn ohne großes Tamtam, im Stillen. All das was mich jetzt begleitet, meine vegane Ernährung, die Tiere, meine Einstellung zu Geld, Güter, Designer Kleidung, Freunde und Familie, Lesbisches Leben allgemein - all das ist Teil des Buddhismus und somit auch Teil einer Entwicklung die sehr schnell fortschreitet.
So hat die Entscheidung keine Milchprodukte mehr zu konsumieren, weitere Entscheidungen mit sich gebracht. Wir haben unsere Ernährung umgestellt, kaufen weniger Süsses, kochen viel mehr als Früher und machen auch solche Sachen wie Soja,Hafer und Mandelmilch selbst. Ich merke dieses Leben ist viel erfüllter als meine erfüllten Jahre davor.

Aber auch andere Dinge sind hinzu gekommen, ich habe nicht mehr so viel Zeit für Freunde und Bekanntschaften. Das Landleben ist wichtiger. Auch die Trauer ist wichtig geworden, die Trauer die sich jetzt einstellt, wenn ich Kühe betrachte. Diese Sichtweise auf andere Tiere ist nun intensiver und nicht mehr durch Unwichtigkeiten zu unterdrücken. Ich weiß jetzt was sie erlebt haben, wenn ich ihre großen sanften Köpfe ohne Hörner betrachte und ich weiß viele dieser sanften Riesen, werden das nächste Jahr nicht mehr leben. Jedes mal wenn ich spazieren gehe und dabei Kühen begegne erlebe ich ein unendliches Leid, das ich nicht mehr so einfach wegkicken kann.

Auch schöne erhabene Dinge sind hinzu gekommen, unsere Schafe haben zwei Lämmer geboren. Es gab und gibt Momente da sitze ich einfach neben dem Schafsstall und sehe den Tieren beim Weiden zu und dabei verliere ich die Zeit. Meine Gedanken verschwinden nach und nach und eine unendliche Stille berührt meine Seele. Das ist der Moment an dem ich merke wer ich bin, was ich bin und wo ich bin. Die Laute der Umgebung werden von der Stille in mir übertönt.

Ich fühle mich eins mit allem um mich herum. Teil davon von einem großen Ganzen, von dem ich früher nur sprach, welches ich aber nicht fühlte. Mein Herz schlägt langsamer und achtsamer. Oft genug bin ich aus der Versenkung erwacht weil ich gerufen wurde, oder weil mein Hund Besucher anbellte und merkte zu meinem Erstaunen das ich weinte. Trauer und Glück vereinen sich auf einer Ebene. Die Trauer weil alles vergeht und das Glück weil ich dieses Vergehen erleben kann.

Welch glücklicher Mensch ich doch bin.

Dieser Blog wird nur noch selten beschrieben. Wenn ihr mir folgen wollt, dann kommt zu uns auf den Tierhof Amoa.
Das ist Maxi, eines unserer Schafe.



Dort bin ich ab sofort immer zu finden. Ich werde über Vegane Ernährung schreiben und vor allem auch über unsere Tiere, das Landleben allgemein. Hin und wieder werde ich Videos einfügen die meine Entscheidung zur veganen Ernährung erklären.

Das Leben geht weiter, jeder Tag ist ein neuer Tag, ein endender Tag, eine Gegenwart in einer unendlichen Zeit.

Bevor ich es vergesse, wir werden NIE so Vegan leben, wie wir es gerne wollten. Das ist auch nicht notwendig, wenn jeder seinen Fleischkonsum und Milchprodukte Konsum drosselt, dann ist den Tieren schon geholfen...

Ich habe noch Hoffnung... und wie diese aussieht, erfahrt ihr auf meinem neuen Blog...

Ich wünsche euch alles Gute.

Eure Yen, alias Jobrisha, alias Jo...usw.

Juni 2013





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