Mantra Musik

Montag, 10. November 2014

Tagebuch: Gedanken zur kalten Jahreszeit - Abschied von der Wärme!!!




Es gibt fünf Phasen der Trauer:
Verweigerung
Wut
Verhandlung
Depression
Akzeptanz

Jeder erlebt diese 5 Phasen anders, manche bleiben in einer dieser Phasen stecken, verharrend, nicht in der Lage sich mit der Trauer weiter auseinander zu setzten. Jeder braucht die Zeit die er braucht. Eine Trauer kann so ein Leben lang gelebt werden.

Bei der Verweigerung steht man unter Schock, man ist nicht im Stande das gehörte oder erlebte sofort zu verarbeiten. Oft tritt statt dessen die Verweigerung ein, man fordert Beweise.
Danach kommt oft sofort die Wut, man fühlt sich verlassen, zu unrecht alleine gelassen, im Stich gelassen. Man fühlt sich alleine.
Danach versucht man das Erlebte noch einmal zu erleben, man besucht Orte der Erinnerung, redet mit Freunden darüber, schaute sich alte Filme an, innerlich sucht man nach dem Jenigen der die Trauer ausgelöst hat.
Wenn einem bewusst wird, das man die Zeit nicht zurück drehen kann, den Gesuchten nie wieder findet, kommt die Trauer noch einmal mit voller Vehemenz zurück, man versinkt in Depressionen.
Und wenn man diese Phase überwunden hat, kann man akzeptieren.

Für mich ist der November ein Symbol für diese 5 Phasen.
Die ersten kalten Tage, der ganze Organismus stellt sich um. Man beginnt sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, auf das Ende des Jahres.
Dabei geht man unterschiedliche Phasen durch.
Die Phase das alte warme aufhalten zu wollen - die meisten meckern, wenn das Wetter umschlägt und ein nasskalter Nebel über den Straßen hängt. Wenn die Sommerreifen noch nicht ausgetauscht wurden, ist jetzt die Zeit wo Eile angesagt ist.
Die alten Kleider werden eingemottet oder weggepackt und die Winterkleidung wird hervorgekramt.
Man beginnt die Haare länger wachsen zu lassen, oder sich Mützen zu kaufen und man beginnt sich einzumummeln, bei Heizungswärme oder vor dem Kamin.  Die meisten Menschen werden ruhiger, gehen mehr und mehr vom Gewusel der Spaßzeit in eine Phase der inneren Einkehr.

Ich habe angefangen dicke Wollstrümpfe nachts anzuziehen, damit ich keine kalten Füße bekomme. Und meine Glatze wird wieder von Tüchtern bedeckt.
Während es im Oktober immer noch Momente gab, das ich ohne Strümpfe nach Draußen ging, ist die Barfußzeit nun entgültig beendet. Meine Füßen müssen sich immer noch daran gewöhnen, an die Socken und die Winterschuhe... die Freiheit der Nacktheit ist Vergangenheit.

Für mich läutet der 31 Oktober diese Phase ein - und enden wird es erst im März/April.
Diese Ruhezeit ist begleitet durch viele Meditationsmomente. Ich meditiere jetzt öfter als in den Monaten davor, denn mein Körper und meine Seele stellen sich um, ich werde ruhiger, gelassener. Ein Teil von mir bereitet sich auf den Winter vor. Ich fahre runter und erlebe alles viel Sachter, weicher. In den folgenden Monaten gehe ich wie jedes Jahr ins innere Retreat. Ich lasse das Jahr Revue passieren.- das ist die Zeit der bewussten Entwicklung - ich denke über das vergangene Jahr nach.

Es ist eine wichtige Zeit aber für mich auch eine traurige Zeit. Die Gelassenheit bringt oft auch die Melancholie mit sich. Wie in jedem Winter vermisse ich die Sonne, die Wärme und die Lebendigkeit um mich herum. Unsere Tiere werden ruhiger, schlafen jetzt mehr. Auch sie fühlen den Winter nahen...
Es ist eine Zeit um Abschied zu nehmen, von den Dingen die passiert sind. Vergangenes vergangen sein zu lassen. So nehme ich innerlich Abschied von Begegnungen und bereite mich vor auf das Neue das mit dem Anfang des nächsten Jahres Einzug hält.

Das Leben ist eine ewige Spirale. Dieses Jahr war geprägt von sehr tiefen Begegnungen die kamen und wieder gingen, manchmal hinterließen sie Schmerz und Trauer.
Ich habe mich erneut mit einem Teil meiner Vergangenheit auseinander gesetzt, sie nach Außen geöffnet um sie dann sachte wieder zu schließen. Ich habe etwas sehr wichtiges gelernt in diesem Jahr: Vertrauen zuzulassen, aber auch damit zu leben, wenn das Vertrauen wieder verschwindet. Alles ist im Wandel. Letztendlich kann man für sich nur das Beste daraus machen, das man das Vergangene akzeptiert.

Ich wünsche euch für die kommende kalte Jahreszeit, ein offenes Herz und warme Socken...

In diesem Sinne...
Igelt euch ein!!!

Namasté eure Jo




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