"Nimm deine Hand und lege sie auf die Tischplatte, was fühlst du?"
Das ist eine der Fragen die mir mein Guide stellte.
Bevor das große Erwachen kam, hätte ich so geantwortet: "na den Tisch"
Ich habe meine Hand auf den Nachttisch gelegt und die Augen geschlossen und habe das Gefühl auf mich einwirken lassen. Was hab ich gefühlt? Ich fand es merkwürdig zu begreifen, dass es nicht meine Hand ist die fühle, es war auch nicht der Tisch, den ich fühlte. Alles was ich fühlte war kühle, ein leichter Druck und je länger ich mich auf meine Gefühle konzentrierte, desto klarer wurde die Tatsache das ich nicht mehr unterscheiden konnte, wo der Tisch anfängt und meine Hand aufhört. Meine Hand wurde zum Tisch und der Tisch zur Hand.
Damit verschwanden die Grenzen die die ICH Illusion vorgibt.
Im Buddhismus gibt es das Konzept der 8 Winde:
(1) Das Konzept der Acht Winde stammt aus dem Anguttara-Nikaya, der “Sammlung der Angliederungen”, und gehört zum Palikanon des Theravada-Buddhismus, dem Tipitaka.
Pathama-lokadhamma-Sutra im Anguttara-Nikaya:
Acht Weltgesetze, ihr Mönche, folgen dem Weltlauf, und der Weltlauf folgt diesen acht Weltgesetzen. Welches sind sie?
Gewinn und Verlust, Ehre und Verachtung, Lob und Tadel, Freude und Leid.
Gewinn, Verlust, Verehrung und Verachtung,
auch Lob und Tadel, Freude sowie Leid,
gar wandelbar sind diese Weltgesetze,
voll Unbestand, dem Wechsel unterworfen.
Der Weise, der Besonnene durchschaut sie,
erkennt sie als dem Wechsel unterworfen.
Erwünschte Dinge quälen ihn nicht mehr
und auch bei unerwünschten kommt ihm kein Verdruß.
In ihm sind Hingeneigtsein und auch Widerwille
zerstört, vergangen, nicht mehr da.
Die sorgenfreie, laut’re Stätte kennend,
ist zu des Daseins anderem Ufer er gelangt.
Dieses Konzept bedeutet, das alles was ist, einem Wandel der Vergänglichkeit unterzogen ist. Das Gefühl nach einem Lob bleibt nie gleich, es verändert sich mit der Zeit. Zuerst erfreut man sich daran, aber am nächsten Tag ist die Freude vergessen. Das gleiche gilt für die oben genannten Begrifflichkeiten: Gewinn, Verlust, Verehrung, Verachtung, Tadel, Freude und Leid.
Durch die ICH-Losigkeit erkenne ich, das alles vergeht. Es gibt nichts festzuhalten, nichts hinzuzufügen, nichts das ich bewahren kann. Jeder Erinnerung vergilbt, ein Gefühl das gestern war, wird heute niemals wieder so sein. Mein Körper wird geboren, er wird älter, er wird altern und sterben. Das ist der Lauf des Daseins, daran kann ich nichts ändern. Das Altern lässt sich nicht aufhalten, weder durch eine Medizin noch durch ein Sorgenfreies Leben, eines Tages werde ich sterben.
Und da es kein ICH gibt, ist Leben, Altern und Sterben eins.
Die Vorstellung es gäbe irgendwo einen Jungbrunnen ist eine Illusion, genau wie die Vorstellung alles tun zu müssen, um die Jahre die man hat zu verlängern. Da es kein ICH gibt, gibt es auch keinen freien Willen, keine Kontrolle oder Ziel. Dinge geschehen, dieses ist keiner Zeit unterworfen, die wir bestimmen können. Es Ist einfach nur IST, Leben.
Die Vorbereitung zu all dem was ich heute fühlte, begann schon vor Jahren, als ich begriff, das ich keine Wünsche mehr hatte und das ich an die Ziele die ich mir selbst steckte nicht mehr glaubte. Ich fing an alles was ich tat zu hinterfragen. Meine tollen Klamotten blieben im Schrank hängen, denn es lohnte sich nicht sie anzuziehen, wenn man die Tiere füttert oder den Stall mistet.
Es war nahezu unsinnig mit einem teuren Kleid von Nook oder Sulu (diese Markenkleidung habe ich früher geliebt) mit den Hunden spazieren zu gehen, oder meine kleine Tochter zu füttern. Oder mit ihr zu spielen. Also lies ich meine Kleidung im Schrank hängen und besorgte mir Sekond Hand Kleidung, die so lange auftrug bis sie mir vom Leib fielen. Mit der Geburt meiner Tochter veränderte sich mein Leben. Sie war mein letzter Wunsch an diese Welt. Der größte Wunsch überhaupt, nach ihrer Geburt gab es nichts mehr was mich hätte noch Glücklicher machen können.
Meine Tochter hat etwas in mir in Gang gesetzt, das niemand hätte erreichen können, sie hat nicht umsonst die Namen Shaya Lee Amoa Jolie bekommen (Shaya - altpersisch Würde, Lee - irisch Pfirsischblüte, Amoa - Sanskrit Klarheit und Jolie - französisch Schönheit) Amoa abgeleitet von Amoha, eines der drei Gegenstücke zu den Wurzeln der unheilsamen Handlungen (2) (drei Geistesgifte) - Verblendung (Moha), das Gegenstück ist Unverblendung / Klarheit (Amoha).
Durch sie habe ich Demut dem Leben gegenüber empfunden, durch sie habe ich Ahimsa, die Bereitschaft Gewalt abzulegen begriffen und praktiziert. Mit ihr begann mein Weg zum Buddhismus. Meine Tochter war und ist mir der beste Lehrmeister den man als Mensch nur haben kann.
Durch die Anfangszeiten meines Blogs ist sichtbar, dass ich damals vor drei Jahren und drei Monaten, mit dem Begriff: Erleuchtung absolut nichts zu tun haben wollte. Ich beschloss irgendwann ganz bewusst, das Ich als Buddhistin zu genießen. Und ich tat es auch, mit allem was dazu gehörte. Dem Leid, dem Frust, der Wut und der Liebe als Gegenpol.
Wenn man den Buddhistischen Weg so folgt wie ich ihn gefolgt bin, erlebt man alles hautnah, die Welt mit ihren Veränderungen und die Erkenntnisse, dass man nichts tun kann, weder Politisch noch Gesellschaftlich lässt sich irgendwas aufhalten oder verändern, was seinen Gang bereits genommen hat. Zuletzt war es Facebook mit seinen Polarisierenden Texten zum Tierschutz, der Veganen Lebensweise und zuletzt zur Rechts/Links Thematik zu der ich überhaupt nichts mehr zusteuern konnte. Denn alles was ich las, war bereits passiert. Jeder Text war Vergangenheit. Ich konnte nichts für etwas empfinden, das nicht mehr rational erfahrbar war. Das hat mich selbst oft irritiert und ich hatte hin und wieder das Gefühl ich bin nicht normal.
Ich konnte mit Mal zu Mal weniger aktiv werden, ich fühlte mich mehr wie eine Beobachterin die den Ablauf der ganzen Geschichte schon kennt und trotzdem ließ ich mich einwickeln in Rechtfertigungen und Verteidigungen zu unterschiedlichen Themen, eben weil ich mich nicht verstricken ließ.
Ich verstand mich selbst nicht, warum ich nicht kämpfen konnte, für unterschiedliche gute Sachen, die mich auch interessierten. Ich fühlte mich immer mehr und mehr wie eine Insel, getrennt von anderen. Diese Trennung bewirkte letztendlich den nächsten Schritt, ich wurde Schülerin einer Yogini. Sie schenkte mir den Namen Andarnil. Dieser Name symbolisiert Schutz, Weisheit, Wissen, Mitgefühl (Helfen) und dadurch ist er auch Medial (Sehend), er ist Ganzheitlich. EINS mit allem.
Das war der Impuls den ich noch brauchte. Der Punkt auf dem i. Ich erkannte das ich alleine meinen Weg gehen musste. Ich musste die Welt erfahren, es reichte mir nicht sie rein Intellektuell wahrzunehmen, ich musste es fühlen, es erleben. Ich beschloss mich in Kundalini einweihen zu lassen und die Schlange setzte weitere Impulse frei. Ich fühlte wie all meine Vorstellungen, Konstrukte, meine Sehnsüchte, Empfindungen und Gefühle immer mehr in den Hintergrund traten. Damals noch dachte ich es sei ein Aspekt von Nondualität. Das schien mir die einzig vernünftige Erklärung zu sein. Noch immer wehrte ich mich gegen das Wort Erleuchtung und auch heute noch nenne ich meinen ICH-Losen Zustand lieber WACH sein, statt Erleuchtet sein.
Durch meine Erfahrung erkannte ich, das dieser Weg von damals zu heute nicht aufhaltbar war. Etwas das mir bereits seit meiner Kindheit bewusst ist, man kann nichts gegen einen Fluß tun, der fließen will. ICH Mensch, Andarnil mit den vielen Namen, musste es erleben. Daran ging kein Weg vorbei.
Um meinen 50 Geburtstag herum hatte ich die ersten Erleuchtungsmomente, die aber genauso schnell wieder gingen. Aber da da hörte ich auf zu kämpfen. Auch Politische Themen die für mich bis dahin noch wichtig waren, verloren ihre Macht. Hinzu kam, der Buddhismus der bis dahin zu meinen wichtigsten Lebensinhalten gehörte, verlor seine Heiligkeit. Ich nahm ihn genauso wahr, wie ich das Christentum wahr nehme, den Islam, den Hinduismus usw.
Mit meinem Blogeintrag: Die Buddhamörderin war der Zweifel sichtbar, ich war mir nicht bewusst, ob der Buddhismus überhaupt noch die richtige Religion für mich ist, das war noch mal ein richtiger Schockmoment, zu begreifen, das der Buddhismus nur eine kurze Begleitung ist - wenn man es zulässt - und den Rest des Weges muss man alleine gehen. Ohne Anhaftung und ohne ICH.
Was blieb war ein Gefühl von Frieden. Und mit diesem Gefühl ging ich zum Tor (3) und durch das Tor hindurch.
Ich hatte wirklich viel Glück, ich habe einen wundervollen Guide, der mich unterstützt. Und nun bin ich im NICHTS angekommen.
Ich bin sehr rational gerade, sehr ruhig und Gelassen. All das ist noch neu und auch wieder nicht. Ich rede nicht viel, weil es momentan noch nicht so klar ist wie ich was ausdrücken kann. Mein Alltag läuft ganz normal weiter, als hätte es das Gate nicht gegeben. Aber ich schlafe weniger. Und ich träume intensiv, in meinen Träumen erlebe ich das was ich Tags über erkannt habe noch einmal. Heute morgen träumte ich von Palikanontexten und jetzt verstehe ich das Palikanon anders. Die Texte ergeben einen Sinn.
Im Liberationunleashed findet ihr eine App, wenn ihr mehr über die ICH-Losigkeit wissen wollt, dann empfehle ich die App herunter zu laden und sich in aller Ruhe einzulesen. Diese App gibt es auch in Deutsch. Und wenn ihr dann das Gate betreten wollt, registriert euch im Forum, ihr werdet dann von eurem Guide eingeladen. Und er begleitet euch dann weiter durch eure Reise der Erfahrung.
Solltet ihr Multis sein, dann empfehle ich absolute Stabilität. Die gedankliche Ruhe ist umwerfend und kann einen erst mal überfordern.
Wenn man einmal diesen Weg gegangen ist, gibt es kein Zurück. Es erfordert Mut und die Bereitschaft Anzuerkennen, das danach nichts mehr so ist, wie es einst war.
Ich denke darüber nach selbst Guide zu werden, aber erst mal lass ich mir die Zeit die ich brauche, nichts läuft weg. Ich muss nie wieder um mein Leben rennen, noch muss ich um etwas kämpfen. Es gibt keine Ziele mehr, keine Grenzen.
Das Leben fließt, ich fließe... es geht weiter mit meinem Blog.. immer weiter ...
In diesem Sinne
Ich denke darüber nach selbst Guide zu werden, aber erst mal lass ich mir die Zeit die ich brauche, nichts läuft weg. Ich muss nie wieder um mein Leben rennen, noch muss ich um etwas kämpfen. Es gibt keine Ziele mehr, keine Grenzen.
Das Leben fließt, ich fließe... es geht weiter mit meinem Blog.. immer weiter ...
In diesem Sinne
wünsche ich euch eine gute Nacht
träumt schön
Namasté
Eure Andarnil
Quelle:
(1) http://www.palikanon.com/angutt/a08_001-010.html#a_viii5
(2) http://www.palikanon.de/khuddaka/it/it050t059.html
(3) http://liberationunleashed.com/
Namasté
Eure Andarnil
Quelle:
(1) http://www.palikanon.com/angutt/a08_001-010.html#a_viii5
(2) http://www.palikanon.de/khuddaka/it/it050t059.html
(3) http://liberationunleashed.com/
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