Mantra Musik

Dienstag, 20. Oktober 2015

Illusion und Wahrheit



Ich habe eben ein Video angesehen, das von einer Freundin geteilt wurde. Darin wurde unsere Welt sehr negativ gezeigt, zuletzt kamen die Sätze: "Jeder Schritt, Atemzug und Tod hat zu diesem gegenwärtigen Moment geführt."
"Das Leben ist kein Film, das Skript ist noch nicht geschrieben worden. Wir sind die Schriftsteller. Das ist deine Geschichte, ihre Geschichte, unsere Geschichte"

Damit endete das Video. Dieser kleine Beitrag hat mir gezeigt dass viele Menschen  glauben, wenn man sie mit dem schlimmsten konfrontiert, wirkt das nachhaltig und wird eine Veränderung hervorrufen.

Ich glaube das Menschen es  gewohnt sind, mit dem schlimmsten konfrontiert zu werden, das in unserem Glaubens System nur ein geringer Platz ist, um das Gute zu erkennen.
Daher werden schlimme Bilder in unserer Erinnerung immer höher bewertet als positive Bilder.
Menschen halten an dem schlimmsten fest, weil sie denken etwas besseres wäre eine Illusion und aus dem Grund hinterfragen sie nicht. Und aus dem Grund verändern sie ihre Lebensweise nicht. Das Schlimme wirkt Normal. Das Schlimme ist Normal. Und alles was darüber hinaus an postiven geschieht, wirkt wie ein Wunder. Und Wundern glaubt man nicht.

Ich schrieb meiner Freundin, das hier ein umdenken notwendig ist. Würde man die letzten Sätze des Filmes am Anfang und nochmals am Ende hören, hätte das eine komplett andere Wirkung auf die Menschen.
Der Anfang symbolisiert Hoffnung und das Ende verstärkt es noch einmal. Statt dessen wird man erst einmal damit konfrontiert das alles furchtbar ist, das wir Menschen die Urheber allen Schlimmen sind. Das wir unsere Welt zerstören. Die letzten Worte klingen fast so als würde der Sprecher es selbst nicht glauben.

Die letzten Worte verschwinden im Nirvana des Gehörs. Was zurück bleibt sind die Bilder die die Sprache noch verstärkten. Sprache und Bild wirkt wie eine Echo im Kopf.

Nach diesem Video ist mir nochmals bewusst geworden, was passiert wenn die Ich-Illusion durchschaut wird.

Buddha sagte:
Wir sind das was wir denken, mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.

Früher habe ich diesen Satz komplett anders verstanden als heute.
Wenn wir nur negative Gedanken in uns tragen, erscheint die Welt auch negativ. Sie nimmt die Form an, die wir ihr geben.
Denken wir sie als zerstörten Planeten, ist sie das auch. Sie wird zu unserer Gedankenwahrheit. Eine Freundin drückt das so schön aus:

Gedankengeschichten. Es ist genauso wie der Sprecher im Video es zuletzt beschrieb: Wir schreiben unsere Geschichte. Ist die Geschichte negativ, erleben wir Leid, ist sie Positiv, erleben wir ein Wunder.
Eine Geschichte ist jedoch keine Wahrheit.

Wenn wir ein Bild sehen, sehen wir ein Stück Vergangenheit - immer, außer wir sind wie Harry Potter und sehen in einem Bild die Gegenwart, anhand von Bewegung. Aber ich vermute mal das unter uns niemand ist, der jeden Augenblick der Gegenwart herbei zaubern kann.
Jedes Video ist ein Blick in eine Imaginäre Vergangenheit - nämlich ein Blick in die Geschichte des Autors. Da war jemand der genau dieses Video aufgezeichnet hat, weil er darin die Wahrheit für diesen Augenblick erkannt hat. Er hat Bilder genommen die ebenfalls Teil einer Vergangenheit waren, womöglich noch nicht einmal seine eigene Vergangenheit sondern Ausschnitte der Vergangenheit anderer. Was ensteht ist ein Puzzel unterschiedlicher Geschichten in nur einer einzigen verknüpft.
Was zurückbleibt für den Zuschauer der JETZT vor dem Video sitzt, ist die Wahrheit einer Wahrheit einer Wahrheit einer Wahrheit einer vermutlichen Wahrheit einer Wahrheit.
Mehr nicht.

Nichts davon haben wir am eigenen Leib erlebt und trotzdem berührt es uns.

Schauen wir uns mal eine Werbung an:




Sehr berührend, wir sehen ein kleines Mädchen in einer Wohnung, es freut sich, schaut aus dem Fenster. Dann läuft es ins Bad und schneidet sich die Haare ab, mit kurzen Haaren öffnet es die Tür....

Die Werbung selbst ist uns hierbei vollkommen unwichtig, was wir sehen sind Emotionen, die Emotionen in uns hinterlassen.

Die Realität sieht so aus, dass dort Schauspieler waren die einen Kurzfilm gedreht haben, sie wurden dafür bezahlt, dieser Film ist womöglich seit Jahren in Youtube und davor wahrscheinlich schon einige Zeit im Fernsehen. Das kleine Mädchen ist heute mindestens ein Teenager oder gar eine erwachsene Frau. Sie kann alles sein, vielleicht ist sie auch schon Mutter eines Teenagers. Vielleicht auch schon längst gestorben. Wir wissen absolut nichts über die Menschen im Video und trotzdem berührt es uns.
Unser ICH hat somit eine ganze Kanne Illusion geschenkt bekommen. Sogar umsonst.

Wir schreiben unsere eigene Geschichte. Dieser Film spielt mit Vermutungen, mit Phantasie, mit Illusion. - Mit Emotion.

Besonders gute Werbungen treiben einem die Tränen in die Augen, endweder weil man Lachen muss, oder eben Weinen. Werbung wie Saitenbacher Müsli lässt uns eher die Augen rollen :) und trotzdem werden auch hier Emotionen wach und sei es nur das wir das Radio oder den Fernseher genervt anblicken wenn wir die Stimme des Saitenbacher Manns hören. In meinem Fall mehr das Radio, da ich keinen Fernseher habe.

Die Ich - Illusion zu erkennen bedeutet sich mit den eigenen Geschichten auseinander zu setzen. Die ernsthafte Frage: Ist die Wahrheit in den Geschichten wirklich wahr?
Ist die Antwort auf die Frage, ob es ein ICH gibt.

Beim obigen Bild ist das sehr einfach zu erkennen. Eine Katze ist kein Löwe, egal ob an der Wand ein Löwe erscheint. Sie bleibt eine Katze, unabhängig was wir zu erkennen glauben.
Bei der eigenen Geschichte sieht das schon ein wenig anders aus. 
Gedanken und Gefühle ergeben oft ein bestimmtes Bild einer Realität, lässt man die Gedanken beiseite ergibt sich ein emotionales Bild, lässt man die Emotionalität bei Seite, ergibt sich ein Reales Bild.

Oft erkennen wir die Realität erst dann wenn wir den Blick verändern.

Wenn uns bewusst ist, das dass Video das ich verlinkt habe, keine Wahrheit ist, sondern ein Spiel mit Emotionen, berührt es uns nicht mehr auf die gleiche Art und Weise wie vorher.
Wenn wir jedoch daran glauben, das dass Video Wahr ist, bleiben wir berührt (dabei spielt es erst mal keine Rolle ob das Video Trauer oder Freude in uns auslöst).

Emotional berührt zu sein von einem Video ist nicht das gleiche wie emotional berührt zu sein, wenn wir eine kleine Tochter haben, die sich wirklich in dem Moment die Haar abschneidet, weil der etwas ältere Sohn keine Haare mehr hat.

Wird euch bewusst worauf ich hinaus will.

Echte Emotionen sind das was wir direkt im Augenblick empfinden, wir sind dabei, wir erleben es.
Alles andere gehört zum großen Zauberland Illusion. In diesem Zauberland leben kleine Trolle die uns mit Werbung und Zeitungsartikel dazu bringen wollen einer Welt zu glauben, die gar nicht existiert. Diese kleinen Trolle leben von unseren Emotionen, sie reißen sich die Beinchen aus, unsere Tränen einzufangen. Sie werden größer und größer, wachsen über sich hinaus und am Ende sind wir die leeren Hüllen, weil wir nicht mehr zwischen Realität und Illusionen unterscheiden können.Wir funktionieren rein ICH gesteuert und leben ein Leben wie Neo (Matrix mein Lieblingsfilm), der keine Ahnung hatte, wie die Realität wirklich aussieht.
Auch das ist eine Geschichte :)

Glaubt ihr der Geschichte, oder wollt ihr lieber die Katze streicheln, statt Angst vor dem Löwen zu haben?

Was denkt ihr...

In diesem Sinne...

Namasté eure Andarnil




Quelle: Video von dem ich sprach:
https://www.facebook.com/schwarzer.kaffee/videos/445058392314244/?pnref=story



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