Ich muss gerade sehr viel schreiben, um meinen Geist, meine Gedanken und meine Gefühle in mir zu entwirren. Mir wird gerade klar (mir wird von Sekunde zu Sekunde immer mehr klar), das niemand etwas von mir erwartet. Sondern es meine Erwartungen an mich selbst sind die mich bremsen.
Es gibt Zeiten, da bin ich so in mir selbst verstrickt, dass alles weh tut.
Die Dinge die mir begegnen, hinterlassen kleine spitze Steine, weil sie mir die Wahrheit vor die Füße knallen. Nein es ist nicht ihre Wahrheit, egal was sie sagen, meine Wahrheit erkenne ich an den Reaktionen in mir. Ich koppel mich an und koppel mich aus und ich entnehme der inneren Stimme in mir meine Verletzlichkeit. Alles ist da und alles darf auch da sein...
Was ist es wirklich was uns verletzt?
Sind es wirklich nur die Worte der anderen, oder deren Taten, oder ist es vielmehr das eigene ICH das sich erkennend dagegen wehrt gesehen zu werden.
Ich habe eben eine sehr schönes und sehr trauriges Statement gelesen, es war auf englisch verfasst, einer Sprache die ich nicht verstehe. Aber es war auf einmal sehr leicht für mich es zu lesen, den Sinn dahinter zu verstehen.
Mit all dem was die letzten Tage passiert ist, war nicht nur ich es die aus sich heraus verletzt wurde - nicht durch andere, durch sich selbst, durch die Dinge die uns begegnen und die Worte die man oft anders deutet als sie zu verstehen sind.
Ich glaube es geht vielen momentan so, dass sie mit sich selbst konfrontiert werden, mit dem Sein und dem Schein und dem haben wollen und verteidigen wollen, dem beschützen wollen und weiter geben wollen.
Den Nehmen und Achten und verachten und hinterfragen und überbewerten, dem Tun und dem Lassen. All das tut weh am Ende, wenn man sich den Scherbenhaufen ansieht, in dem man schon eine ganze Weile gestanden hat, ohne es zu bemerken.
Wir laufen Gefahr uns selbst zu verletzen, wenn wir glauben das die Wahrheit der anderen unsere eigene Wahrheit ist, oder glauben das unsere eigene Wahrheit die Wahrheit der anderen sein muss.
Wir laufen Gefahr uns zu verlieren, wenn wir denken, wir müssten dem Menschen nacheifern die wir beneiden und bewundern um ihr Leben, um das was sie tun und das was sie sind.
Wir laufen Gefahr uns untreu zu sein, wenn wir Kompromisse eingehen die uns von uns selbst entfernen. Wir laufen Gefahr wenn wir Dinge tun, von denen wir wissen, das sie Wunden und Narben hinterlassen, nur um den Schmerz der eigenen Existenz zu fühlen.
Das kleine englische Statement beinhaltete ein persönliches DANKE das man wirklich gesehen wird.
Darunter standen auf deutsch die Worte (eingefügt ins Bild):
"Übertrage deine begrenzte Vorstellungskraft niemals auf andere. Es ist schlimm genug, dass du dich selbst begrenzt."
"Baue aus deinen eigenen Begrenzungen niemals die Zäune für die Welt der anderen."
Tut man das wirklich?
Ist es nicht eher eine Begrenzung zu denken der andere ist begrenzt in seiner Vorstellungskraft und ist es nicht wirklich die tiefe der eigenen Verletzungen zu denken er würde mit seinen Worten und seinen Taten diese Begrenzung auf andere übertragen?
Kann man überhaupt davon ausgehen, das man die Begrenzungen des Anderen wirklich versteht, sieht, wahrnimmt.
Ist es nicht eher so, das man nur das erkennt was der andere zeigen will. Ganz egal was er sagt und tut, mit welchen Dingen er sich beschäftigt, seine Welt ist für dich nie wirklich eine komplette Welt. Und ist es nicht vielmehr so, dass wenn du Begrenzungen wahrnimmst, sie in Wahrheit deine eigenen sind, die du erkannt hast... und das tut unheimlich weh.
Wir gehen davon aus, das was wir weiter geben an Wissen, bei dem anderen genauso ankommen müsste, weil es uns in unserem Leben so viel weiter gebracht hat. Wir gehen davon aus, das die Welt die wir durch viel Arbeit in uns und um uns herum aufgebaut haben, dazu führt, das die Welt die wir erblicken wirklich die einzige Welt ist die es auf dieser Welt gibt. Das gibt uns Sicherheit, darin fühlen wir uns wohl. In dieser Welt können wir weitere Berge erklimmen und unglaubliche Höhen erreichen. Und wir erleben einen winzig kleinen Absturz, wenn ein anderer uns klar macht, das seine Welt so anders aussieht und dass DAS die Wahrheit ist.
Oft verzetteln wir uns darin zu denken, der andere hat keine Ahnung und dann kommt die Vorstellung, er wäre begrenzt in seinem Denken und Tun. Das ist für uns manchmal die einzige Möglichkeit uns selbst vor den Welten anderern Menschen zu schützen.
Zu begreifen das wir alle EINS sind - wirklich zu begreifen, heißt die eigene Welt einstürzen zu lassen. All das Wissen was wir uns aufgebaut haben, all die Dinge die Wichtigkeit erlangt haben in unserem Leben verschwimmen auf einmal im Nichts.
Das was uns vorher Sicherheit gab ist verschwunden.
In dem Moment verstehen wir auch das es keine Grenzen gibt, und das es eine Überheblichkeit war anzunehmen, ein anderer wäre begrenzter als wir, nur weil seine Welt eine andere ist. In seiner Welt hat er vielleicht statt Berge einen Baum erklimmt und von dort oben Wunder erlebt die wir nie erleben werden, wenn wir ihn mit unserer eigenen begrenzten Sicht sehen.
Ich greife noch mal die Sätze auf die meine Lehrerin mir vor einem Monat gab...
"Ist das was du als Wahrheit empfindest wirklich wahr. Kannst du das mit Ja beantworten?
"Man hinterfragt immer die eigenen Wahrheiten. Denn auch die Wahrheiten anderer können wir nur insofern hinterfragen, wie wir sie im Rahmen unserer Möglichkeiten verstanden haben, welche wir aufgrund unserer Wahrheiten ihnen wiederum als deren Wahrheit zugesprochen haben. Dabei können unsere Wahrheiten über deren Wahrheiten äusserst unwahr sein"
Ich verstehe es heute besser, aber ich weiß auch, das es morgen schon wieder anders sein kann.
Das ein Mensch in mein Leben tritt der mir seine Welt zeigt und ich zeige ihm meine und wir beide stehen voreinander, jeder mit seiner Welt im Arm und wir möchten unsere hart erkämpften wundervollen und liebevollen gestaltenden Welten verteidigen indem wir vielleicht sagen oder schreiben:
"Übertrage deine begrenzte Vorstellung nicht auf mich, es ist schlimm genug das du dich selbst begrenzt"
Ich möchte mich in diesem Moment daran erinnern, an das kleine Feuerwerk in meinem Kopf, das mir sagt: "Lass deine Welt fallen und dann nimm ihn in den Arm, damit du seine Welt kennen lernen kannst. Und auch wenn es niemals deine Welt wird. In Wahrheit gibt es nur diese eine Welt und ob wir beide das in diesem Moment wissen oder nicht, ist vollkommen egal!"
Es sind die eigenen Begrenzungen die uns denken lassen, die anderen wären in ihrem Sein begrenzt.
Und es hat verdammt lange gedauert, bis ich das verstanden habe - dank meiner Lehrerin.
Möge dieses Licht ewig brennen, auf das ich mich nicht mehr über andere Menschen stellen werde, egal wer sie sind und was sie mir zeigen. Ihre Welten sind genauso wahrhaftig und wundersam und voller Wissen und voller Liebe, wie meine eigene.
Während ich das schreibe, denke ich an die Anfänge des Blogs, an meinen Artikel über Mutter Meera und ich muss lächeln... wie sehr sich die Welt verändert, wenn auf einmal die Welt in ihrer Gänze vor einem steht. So wunderschön und hell.
Ich sage Danke an alle die mich begleiten hier auf meinem Blog und anderswo in meinem Leben.
Ich sage von Herzen Danke an A., sie hat mir so unendlich viel gegeben. Die Liebe die ich für sie empfinde kann ich nicht in Worte ausdrücken und es tut mir unendlich leid, wenn ich sie in meiner Art zu verstehen und zu erleben enttäuscht und verletzt habe - aber vielleicht ist auch das nur ein Weltengebäude von mir und die Wahrheit ist die, das ich mich letztendlich nur selbst enttäuscht und verletzt habe. Ich lasse meine Welt fallen!
Und ich fühle mich so frei wie noch nie zuvor.
Ich verabschiede mich heute mal so wie sich sonst immer meine liebe Freundin Wasana auf ihrem Blog verabschiedet.
Namasté du schöner Mensch!
Eure Andarnil
Namasté du schöner Mensch!
Eure Andarnil
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