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Sonntag, 2. August 2015
Wahre Argumente gegen Veganismus
In vielen buddhistischen Communities wird das Thema: Vegan vollkommen ausgeblendet. Das ist ein Grund warum ich nur eine Buddhistische Gruppe in Facebook administriere, nämlich meine und mich ansonsten aus dem Gruppen distanziere.
Die Argumentation geht vielfältige Wege, man wirft gerne einseitige Kommentare in den Raum, wie z.B. "du hältst noch zu sehr an deiner Ernährung fest!" und vergisst dabei, das man diesen Kommentar auch gerne zurück geben kann.
Das Festhalten ist ein Bestandteil der zu Stande kommt, dass man etwas nicht verändern will. Da Vegan lebende Menschen bereits ihre Ernährung umgestellt haben, trifft das nicht mehr auf sie zu, wobei Menschen die nicht vor haben sich mit dem Thema auseinander zu setzten, sich sehr wohl an alten Strukturen festklammern, daran ändert auch nichts, wenn sie an sich gute Erklärungen vorbringen, wie z.B. "Dogmatischer Veganismus führt zu einer prinzipiellen Stigmatisierung von tierischen Erzeugnissen"*
Wobei man auch hier sehr klar abgrenzen sollte, wo der dogmatische Veganismus anfängt, leider hat der Blogschreiber meine Frage nie beantwortet, also nehme ich an, dass er Veganismus von sich aus schon als Dogmatisch empfindet. Was wiederum ein Indiz dafür ist, das auch er an Meinungen, Vorstellungen und Gedanken Strukturen festhält.
Wer das Loslassen fordert muss mit guten Beispiel voran gehen. Die meisten Menschen heben gerne den Zeigefinger empor, ändern jedoch nichts an ihrem eigenen Leben.
Im Buddhismus ist es Notwendig sein Leben zu verändern, man kann sich davor nicht schützen, sobald man tief in diese Religion eingetaucht ist, ist man bereits mitten in der Entwicklung. Die eigene Sicht geht tiefer und hervor kommen unglaublich vielfältige alte Muster, die durch noch ältere Muster entstanden sind. Gedanken und Gefühle klammern sich wie Klettband an den Mustern fest und wer sich wirklich kennen will, stell fest, wie festgefahren diese Strukturen sind und wie mühsam es ist sie von einander zu lösen um etwas neues freies wachsen zu sehen.
Wir alle haben diese festgefahrenen Muster in uns, wir handeln oft aus einem fremdbestimmten Vorbild heraus, das uns einmal so dermaßen manipuliert hat, das wir denken, es ist unser eigenes Weltbild das wir verteidigen müssen. In Wahrheit wissen viele Menschen nicht um ihrer eigenen Meinung. Sie plappern vielmehr das weiter, was sie in mühsamer Kleinarbeit von Kindheit an gelernt haben. Es ist wie eine Sprache die man erlernt hat, das Aufgeben dieser Sprache erfordert unglaublichen Mut, das aufgeben unterschiedlicher festgefrorener Vorstellungen ebenso.
Wir lernen anhand von Vorbildern, war es einst ein Metzger der unser großes Vorbild war, wird es nur schwerlich sein, das Schlachten als etwas negatives zu betrachten.
Denn wir bringen automatisch die Handlung des Jenigen mit seinem Menschsein in Verbindung und war der Mensch ein liebenswerter Mensch, versuchen wir auch all seine Handlungen mitein zu beziehen.
Der Gedanke dieser liebenswerte Mensch könne einen Fehler begehen, wird sofort von einem noch tieferen Gefühl in uns beiseite geschoben. Der Liebe zu diesem Menschen.
Während vielleicht ein anderer Metzger in unser negatives Sichtfeld gerät, weil über Facebook und Co. Bilder auftauchen die Negative Symbole enthalten.
Unsere Sicht ist sehr geprägt von dem was wir als Gut oder Böse empfinden. Diese zwei Elemente prägen unser komplettes Leben. Wir sehen die Welt also nicht Neutral, sondern immer in Bewertung zu dem was wir an Entwicklung in uns tragen.
Wenn wir einen Veganer als unangenehm empfinden liegt es nicht daran, das er ein unangenehmer Zeitgenosse ist, sondern vielmehr daran, das wir selbst ein inneres Thema mit dem Begriff Vegan haben. Vielleicht auch daran, das wir selbst noch zu sehr an alt hergebrachten Traditionen festhalten. Wenn der Schweinebraten mit der liebenden Großmutter verbunden wird, und immer dann die Erinnerung an sie geweckt wird, wenn es Schweinebraten gibt, wird es schwer sein, vom Schweinebraten Abschied zu nehmen, weil man dann gleichzeitig auch die Erinnerung an die Oma verabschiedet. Das gleiche gilt bei meinem Beispiel mit dem Metzger, wird die Erinnerung an ihn nur dadurch wachgehalten, das man Leberwurst aus eigener Schlachtung isst, wird es schwierig sein, aufs Leberwurstbrot zu verzichten.
Nahrung wird oft mit Gefühlen verbunden, bestimmte Geschmacksrichtungen können tatsächlich Erinnerungen an bestimmte angenehme oder unangenehme Situationen hervorrufen. Wenn diese Situationen unangenehm waren, werden wir die Nahrung zukünftig verweigern, ist die Situation jedoch angenehm, werden wir an genau dieser Nahrung festhalten, um immer wieder in diese auslösenden angenehmen Gefühle einzutauchen.
Auch das könnte ein Grund hierfür sein an bestimmten Nahrungsmitteln festzuhalten. Ich hatte z.B. das Szegediner Gulasch, das meine Großmutter einmal im Monat an einen Sonntag für mich und meinen Opa gemacht hat. Als ich Vegetarierin wurde, habe ich genau dieses Gulasch vermisst. Ich habe dann später das Fleisch durch Soja ersetzt und kann mich heute wieder an dieser schönen Erinnerung an meine Großeltern erfreuen.
Ein anderer Grund um festgefahrene Muster nicht aufgeben zu müssen, ist das Anpassen an bestimmte Gruppierungen.
Wenn wir in einer Gruppe von Menschen sind, die sich allabendlich zu einem Bier treffen, um den Tag damit zu beenden, dann wird es schwierig sein, Alkohol aufzugeben, denn damit gibt man auch ein Stück dieser Gemeinschaft auf.
Wenn sich Menschen von anderen Menschen und Gruppierungen unterscheiden geraten sie sehr schnell ins Außen. Niemand will gerne Aussenseiter sein. Die Angst plötzlich nicht mehr gemocht zu werden, weil man sich Verändert hat, ist sehr groß.
Oft ist diese Angst mit dem Gefühl von Einsamkeit verknüpft, Einsamkeit ist gleichsam Leiden.
Wenn man sich gerne in Gruppen aufhält versucht man natürlich die Gruppe für sich zu gewinnen, die den eigenen Interessen am nächsten kommt um eben diese eigenen Interessen zu stärken.
Es ist einfacher sich in einer Gruppe von Fleischessern zu behaupten, als in einer Gruppe von Veganern - weil hier die Ansprüche noch größer sind.
In einer Gruppe von Fleischessern interessiert es niemanden ob du während des Grillens: Steak, oder Bratwürstchen magst.
In einer Gruppe von Veganern kann es vorkommen, dass heftig diskutiert wird, wenn du erzählst das du am liebsten Sojawürstchen von einem bestimmten Hersteller isst.
Die Vorstellung das dich eine bestimmte Gruppe auffängt, ist genauso irrational wie die Vorstellung das man nur die Meinung der Masse teilen muss, um geschützt zu sein. Und doch ist das der Hauptgrund warum wir uns in Gruppen aufhalten.
Die wenigsten Menschen halten sich gerne in Minderheiten Gruppen auf. Minderheit wird gesellschaftlich als Negativ betrachtet und ist somit Aussenseiter der Mehrheit.
Wenn man sich das Ganze anhand eines Kreises vorstellt, so ist die Mehrheit in der Mitte und die Minderheit außerhalb des Kreises anzutreffen.
Eine Minderheit kann niemals so stark vertreten sein wie die Mehrheit.
Die wenigsten Menschen entscheiden sich daher bewusst für die Außenrandlage, die meisten Menschen möchten im Kreis sein. Dort finden sie dann auch Familienangehörige und co.
Sich dort einer Meinung anzuschließen, ist sehr einfach. Man kann sagen: "die meisten denken genauso wie ich" Und schon ist die Welt wieder in Ordnung.
Die Vorstellung das die Meisten falsch liegen, ist nahezu ausgeschlossen.
Auch das ist ein Grund warum die Vegane Ernährung sogar in Buddhistischen Kreisen abelehnt wird.
Man gleicht sich gerne der Meinung der Mehrheit an, und wenn diese besagt: wenn Buddhas Rede für Bikhsus gilt, gilt es auch für die Allgemeinheit. Dann ist es eben so.
Es ist sehr einfach sich anzugleichen. Sogar einem Buddhisten wird es sehr einfach gemacht, man zitiert sehr gerne aus dem Palikanon, statt auf eigene Erfahrungen hinzuweisen. Man bindet sich an die Meinung der Lamas oder Lehrer an, weil man alleine aus Respekt Ihnen gegenüber keine andere Meinung geltend machen möchte. Interessant ist, wie schnell sich die Meinung doch wieder ändert, wenn man den Lehrer wechselt.
Anpassung ist überall ein Thema. Und oft wird Anpassung als etwas sehr positives gesehen.
Anpassung bedeutet jedoch auch, das man an alten Mustern festhält die oft sogar weit ausserhalb der gegenwärtigen Menschlichen Entwicklung liegen.
Gesellschaftliche Veränderungen werden hier gerne mal ignoriert. Es wird auf Traditionelles hingewiesen, der Satz: "So war es schon immer!" ist dann oft zu lesen.
Aber auch Religiöse Lehrsätze werden hierfür gerne missbraucht, um eine fortschrittliche Entwicklung aufzuhalten.
Menschen benutzen sehr gerne das Wort: "Zielsetzung", dieses hat jedoch nichts mit dem Begriff Entwicklung gemein.
Bei der Zielsetzung entsteht ein Willensentwurf einer Sache die man kurzzeitig erreichen will. Beim Begriff Entwicklung geht es nicht darum eine bestimmte Sache innerhalb kürzester Zeit zu erreichen, sondern vielmehr um eine vollständige Formatierung der eigenen Person.
Eine Entwicklung bedingt immer das eigene Erleben in Verbindung mit äußeren Einflüssen.
Wenn wir ein postives Erlebnis mit z.B. Veganern haben, kann das sehr gut dazu führen, dass wir die Vegane Ernährung in Erwägung ziehen. Ist das Erleben jedoch negativ wird oft an Althergebrachten festgehalten.
Entwicklung beginnt nie an einem Nullpunkt, heißt von heute auf morgen entscheiden wir uns zu etwas das vorher nie dagewesen ist. Irgendjemand hat einen Ansatz gegeben, der uns faszinierte und daraus folgerte das wir uns zu dieser Richtung hingezogen fühlen.
Der Mensch entwickelt sich am laufenden Band, die Frage ist nur in welche Richtung.
Gesellschaftlich steuern wir seit Jahren auf einen Abgrund zu, der darauf hinweist, das die Menschheit sich regrediert.
Statt auf die Umweltprobleme einzugehen, werden Methoden entwickelt um noch bessere Ergebnisse hervorzubringen, den Schaden an der Umwelt wird vorsorglich mit Pflaster und Verbandszeug abgeholfen. Genmutationen werden von Staatlicher Seite befürwortet, das Wasser wird privatisiert.
Unsere Mitlebewesen werden in weiterführender Technik noch effektiver ausgebeutet und die Art des Tötens wird als "human" bezeichnet.
Die Kindheit unserer Kinder wird nach und nach durch die Zielsetzung der Eltern verkürzt um noch schnellere Ergebnisse in ihrer Entwicklung zum anpassenden Menschen zu fördern. Der Satz: "Von nichts kommt nichts" wird zum Leitsatz der Erziehung.
Statt Mitgefühl für Menschen zu fördern, die Hilfe in den reichen Industriestaaten suchen, werden die Menschen systematisch aus diesen Ländern vertrieben. Teilweise mit Hassparolen und mit körperlicher Gewalt.
Ausgrenzung findet in allen Bereichen statt, egal um welches Thema es handelt.
Sich einer Masse anzupassen bedeutet letztendlich, sein individuelles Denken und Handeln aufzugeben, sich der eigenen Verantwortung zu entziehen und sich seiner mitfühlenden Menschlichkeit zu entledigen.
Wir haben nicht mehr viel Gelegenheit um unseren Planeten vor einer Katastrophe zu schützen.
Wenn wir so weiter machen, haben unsere Enkel die Auswirkungen zu tragen, die dadurch entstehen, das wir selbst uns gegen jegliche positive Entwicklung sperren.
Sich vegan zu ernähren, um die Massenausbeutung der Tiere aufzuhalten, wäre nur ein Weg, er wird vielleicht unseren Mitlebewesen helfen, sich neu zu generieren. Aber damit alleine ist es nicht getan. Wir müssen anfangen Global zu denken. Die Massenbewegung kann uns hier helfen, nicht nur auf uns zu achten, sondern auch auf die Menschen in unseren Gruppen in denen wir uns bewegen.
Die Verantwortung kann nicht nur über unser Ego laufen, damit zerstören wir auf Dauer die Welt auf der wir leben.
Die wahren Argumente gegen Veganismus liegen jedoch genau darin begründet. Die Wahrheit ist sehr einfach und leider auch schmerzhaft. Wir halten an Alten Traditionen fest, um sie nicht zu verlieren. Wir haben Angst vor Veränderung und jede Entwicklung ist gleichsam eine Veränderung.
Wir gehen sogar in Regression um eine Entwicklung nach vorne aufzuhalten.
Wir Menschen sind die wahre Geisel unserer Erde.
Warum ist das so?
Ich habe eine wage Vorstellung hiervon, wobei ich noch keine ausreichende Erklärung gefunden habe.
Ich denke unser Dasein ist damit gekoppelt das wir als Individuen die Möglichkeit haben weitreichende Umwelt Veränderungen zu manipulieren. Wir dienen dennoch dem Fressen und Gefressen werden wie alle anderen Tiere auch. Wir haben jedoch auch die Möglichkeit uns an die jeweiligen Klimazonen anzupassen, das hat unser Überleben sehr vereinfacht.
Unsere anfänglichen Fähigkeiten um zu Überleben haben sich im Laufe der Millionen zu einem wahren Egozentrum aufgetürmt. Die Macht die wir über andere Lebewesen haben, hat uns letztendlich keinen Ruhm beschert. Wir haben uns überentwickelt zu einem Lebewesen, das denkt ihm würde die Welt gehören. Aus diesem Grund sind wir heute nicht mehr in der Lage zu begreifen, dass wir mit diesem Denken die Welt auf der wir leben gänzlich zerstören.
Der Mensch lebt nicht mehr in und mit der Natur, sondern hat sich daraus erhoben und denkt er könne ohne Natur und Umwelt überleben. Er ist geistig aus dem System herausgetreten, obwohl er genau wie alle anderen Mitlebewesen Teil aller natürlichen Vorgänge ist. Er hat sich somit ein Trugbild erschaffen.
Man könnte auch sagen, die Menschheit ist Größenwahnsinnig geworden. Der Gedanke, dass wir das was wir zerstören wieder Kitten können, hält sich wie Marmelade auf dem Toastbrot.
Wir sind keine Retter in der Not, das waren wir noch nie. Wir sind Zerstörer. Mittlerweile ist es so, dass unsere Erde sich darurch nicht mehr von alleine regenerieren kann, außer der Mensch stirbt aus. Eine neue Eiszeit wäre hier eine Möglichkeit von vielen.
Wir könnten unsere Umwelt retten, aber dazu müssen wir bewusst hinsehen was wir tun. Es hilft nicht aus der Bequemzone einen Blick auf das Chaos zu werfen und sich damit zu begnügen über Facebook und Co. sich aufzuregen wenn ein Jäger einen Löwen tötet. Wir müssen anfangen uns unserer Verantwortung bewusst zu werden. Wer es nicht schafft beruflich hier eine Veränderung herbeizuführen, kann es privat tun. Alleine durch ein besseres Verständnis für unsere Ernährung schaffen wir einen kleinen Schritt in Richtung positiver Entwicklung. Ähnlich wie: "es ist Krieg und keiner geht hin" wäre es hier: "Es gibt Fleisch und keiner isst es"
Die Veränderung kann nur von jedem einzelnen Individuum ausgehen, sowohl in positiver als auch in negativer Richtung. indem es sich seiner Verantwortung seines eigenen Handelns bewusst wird.
Unsere geknechteten Mitlebewesen sind aller Macht beraubt und unsere Erde hat bereits zu viel an Kraft eingebüßt.
Es liegt also an jedem einzelnen Menschen.
In dem Sinne,
überdenkt eure Ressentiments gegen die vegane Ernährung. Ich will nicht behaupten das es das Non plus Ultra ist, um unsere Welt zu retten, aber es kann durchaus dazu führen, das sich unsere Natur (zu der auch alle Lebewesen gehören) wieder regeneriert. Allerdings dazu bedarf es eine Massenbewegung in diese Richtung.
So gesehen befürworte ich in diesem Fall mal ausnahmsweise wenn sich Veganer in Zukunft Richtung Mehrheit bewegen.
Wie eine Bekannte einmal sagte: "Wir befinden uns im veganen Zeitalter"
Ich hoffe sie hat Recht.
Namasté
Eure Jo
Ah und wer immer noch nach den wahren Argumenten sucht: Es ist der Egoismus... :)
Linkseiten:
http://www.freiheit-und-bewusstsein.de/gefahren-der-veganen-ideologie/ von Andreas Frickinger
Bild:
http://www.regenbogenkreis.de/vegane-ernaehrung.html
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