Ich bin durch den Buddhismus aus den Buddhismus herausgewachsen... ich weiß nicht ob ich noch Buddhistin bin. Glauben stößt mich eher ab. Da gibt es nichts was mich noch mit irgendeinem Glauben verbindet. Alles was ist IST. Keine Lehre dieser Welt kann das IST erklären, man muss es fühlen. Es atmen, Es SEIN. Und wenn man ES ist - ist Es NICHTS. Es wird bedeutungslos.
Ich habe mich oft realistisch gefühlt, doch ich habe mich noch nie so realistisch gefühlt wie jetzt in diesem Moment innerhalb dieser Bedeutungslosigkeit.
Bis heute wusste ich nicht das ich ein Nihilist bin. Ich dachte von mir das ich alles mögliche bin. Und in Wahrheit ist auch der Nihilismus nur eines von vielen Möglichkeiten innerhalb der Illusion überhaupt irgendwas zu sein. Ich stehe mit mir selbst auf den Kriegsfuß. Das menschliche will erkannt werden und will sich erneut auf die Suche begeben um sich selbst zu verstehen. Das Andere hat sich erkannt und lehnt jegliche Suche ab.
Es müsste mir egal sein, das Leben, das Tatsächliche, die Realität hinter dem Tatsächlichen. Aber noch ist da der Phönix der sich erneuern möchte... Eines Tages wird er endlich verbrennen....
Ich weiß diese Gedanken mögen negativ sein, aus einer Ecke des psychologischen mag es schon richtig sein, diese Empfindung. Aber das ist das wenigste was mir gerade vollkommen egal ist.
Ich weiß nicht ob ich hier noch weiter schreiben soll... Manchmal denke ich, ich habe eigentlich alles gegeben. Jede erdenkliche Stufe meiner buddhistischen Entwicklung habe ich festgehalten. Meine Blog erzählt eine SEINS-Geschichte. Vom Werden und Vergehen.
Das Ende ist in Sicht vom Blog, vielleicht auch von mir... vielleicht löse ich mich doch eines Tages auf, wie der Phönix der zur Asche wird.
Meine Tochter meinte heute:"vielleicht gibt es Menschen damit sie die Welt zerstören und ihr Sinn ist, damit etwas Neues entstehen kann. Vielleicht eine Zuflucht für Marsianer"
Was für ein Glück ich habe Mutter zu sein. Ich bin gesegnet mit diesem Kind...
Ich hätte mein Tagebuch auch: "Zwischen leben und sterben" nennen können. Ich weiß nicht ob es anderen Menschen auch so geht. Ich habe immer mal wieder Phasen, da habe ich so dermaßen den Durchblick, dass ich mein menschliches Dasein verabscheue. Ich denke dann wirklich darüber nach mir das Leben zu nehmen. Das ist nicht das gleiche wie bei einem depressiven Menschen. Ich leide nicht unter dem Leben. Eigentlich ist es eher das Gegenteil, Ich bin gesegnet mit Liebe, mit Menschen die mich achten, die mich berühren auf vielfältige Weise. Ich bin gesegnet und sehe gleichzeitig die Trauer, das Leid - das Leid der Lebewesen, Wut, Hass, die Schnelligkeit in der Menschen unseren wundervollen Planeten zerstören. Die Angst der Lebewesen, Hunger und Wohlstand, nebeneinander. Ich sehe die Vielschichtigkeit in der wir leben und die Illusion mit der jeder Mensch sich umgibt.
Ich habe aus Beobachtungen erkannt, das nur wir so sind. Tiere sind anders, sie akzeptieren den IST Zustand, die Realität. Je wilder ein Tier ist, desto instinkthafter ist sein Leben.
Ich wünschte ich wäre ein Tier, ein wildes Tier ohne Beziehung zum Menschen. Ich hätte keine Bürde zu tragen, keine Verantwortung für andere Tiere. Ich würde mein Leben leben und sterben. Eingehen in die Natur aus der neues entwächst.
Ja ich denke an den Tod, daran weg zu sein. Eingeäschert und entsorgt. Als Mensch habe ich den Sinn meines Daseins verloren.
Ich muss oft an einen Bekannten denken, ein streitbarer Zeitgenosse, der oft nicht ernst genommen wurde. Der die Welt durch seine Intelligenz wie durch eine Lupe sah und wie durch ein Stethoskop hörte. Er hat oft mit mir über den Sinn des Lebens gesprochen. Er war ein Misanthrop und als wir uns kennen lernten fühlte ich mich von ihm genervt. Sein Tod ging mir sehr nah. Gerade heute habe ich wieder an ihn gedacht. Er fehlt mir in dieser klaren Zeit. Ich denke er würde genau verstehen wie ich mich fühle.
Ich bin in der Zwischenzeit angekommen, eine Zeit in der das Alter mein Leben bestimmt. Alles was jetzt neu sein wird, wird mir fremd werden. In dieser Zeit gehen wir Schritt für Schritt unseres Ursprungs entgegen, wir werden noch einmal jung im Geiste für eine Weile und dann sterben wir. Es ist wie eine neue Geburt. Mir ist diese Zeit sehr bewusst. Meine Familie weiß um meine Gedanken und Gefühle. Wir reden viel und ich bin unglaublich froh um meine Tochter, die mir ihre Sicht näher bringt, die sich gar nicht so sehr von meiner Unterscheidet.
Ihre Wahrnehmung ist so gereift und sie begegnet mir wie eine Erwachsene, wenn sie mir den Sinn des Menschlichen Daseins erklärt. Sie glaubt das der Menschen den Planeten zerstören muss, damit neues entsteht - sie glaubt, dass ist die Kraft des Universums. Meine Frau glaubt das wir eine Art Virus sind, der existiert, um zu existieren, um sich zerstörend weiter zu entwickelt.
Ich finde diese Gedanken unglaublich bereichernd und ich bin dankbar für diese Familie, die mir einfach ebenbürtig ist. Beide sind so weise in ihrem Denken und in ihrem Sein. In solchen Momenten fühle ich mein Glück noch stärker als sonst. Und gleichzeitig die Trauer.
Beides steht nebeneinander berührt sich gegenseitig, hält sich in Armen die so stark sind. Ich glaube diese Welt kann nur durch diese beiden so starken Gefühle existieren.
Ich bin so unendlich frei, weil ich all das fühlen kann, sehen kann. Dieses ganze Wissen unseres Universums...
Meine Frau sagte: "dir muss das alles egal sein Jo. Daraufhin solltest du arbeiten." Sie hat recht.
Aber zur Zeit bin ich froh, dass es mir nicht egal ist. Zur Zeit bin ich froh, dass ich im Glück leide....
und - ich brauche keinen Alkohol um besoffen vom Leben zu sein... Alles was ich brauche trage ich in mir...
Im Buddhistischen Sinne, also im Sinne derer die die Buddhistische Lehre verbreitet haben, ist die Überwindung des Selbst das Ziel eines jeden Buddhisten.
Wenn ich positiv über das ICH und das Selbst schreibe, bekomme ich das von irgendeinem Buddhisten sehr gerne um die Ohren gehauen und dann frage ich immer: "Warum sollte man ein Selbst überwinden, wenn es gar kein Selbst gibt" und meistens kommt dann entweder eine Art von Beleidigung oder gar nichts mehr.
Es gibt im obigen Satz zwei Widersprüche an sich über die ich heute reden möchte.
Der eine Widerspruch ist der Begriff: Überwindung. Im Buddhismus steht die Gegenwart an erster Stelle. Nur das JETZT, das HIER ist das was wichtig ist. Die Realität findet im Jetzt statt, die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft noch nicht vorhanden. Wir wissen nur was wir jetzt in diesem Augenblick tun. In diesem Moment sind wir das was wir sind. Zwar ist die Vergangenheit Teil unserer Entwicklung, aber da wir nichts verändern können, noch können wir etwas dazu tun, ist die Vergangenheit für das was wir in dem Moment des Jetzt tun, nicht relevant. Wir haben jetzt die Entscheidung, alles was wir vorher getan haben zu beenden und einen neuen Weg zu gehen. Diese Entscheidung haben wir immer nur in diesem Moment des Jetzt, der im nächsten Moment wieder zur Vergangenheit gehört.
Das Überwinden von etwas zielt darauf hinaus, das wir das was wir getan haben, verändern. Nur kann man das was vorher war, nicht mehr ändern. Wir können auch nicht in die Zukunft blicken um ein Ziel das wir jetzt planen zu überwinden, oder zu besiegen. Wer sich also mit dem Begriff Überwinden identifiziert, lebt entweder in der Vergangenheit, oder in der Zukunft.
Überwinden heißt sich ein Ziel setzen, ein Ziel ist immer etwas das in der Zukunft ist. Wenn man das Ziel durchleuft, braucht man nichts mehr zu überwinden, bzw. man braucht sich kein Ziel mehr zu setzen, denn man hat das Ziel erreicht.
Im Buddhismus geht es also nicht darum ein Ziel zu erreichen. Es geht nur darum jetzt in dem Moment zu gehen, das Ziel ist dabei vollkommen gleichgültig, es kann 200 Meter weiter sein, oder zwei Jahre entfernt liegen.
Der zweite Begriff ist das Selbst, oder auch ICH. Das ICH ist eine illusion laut der Übersetzungen von Buddhas Reden. Alles was eine Illusion ist, ist nicht vorhanden. Es existiert nicht und was nicht existiert, bzw. nie existiert hat, kann auch nicht verändert werden. Die Überwindung des Selbst ist also ein Satz der im Buddhismus keinen Sinn ergibt.
Warum sollte man sich mit etwas beschäftigen, das eigentlich nie da war?
Nun könnte man hier einwenden, dass wir aber alle in der Illusion des Selbst leben und daher der Begriff des Überwindens richtig ist.
Ich wende ein:
Eine Illusion ist ein Trugbild, jeder Buddhist der sich der Lehre zugewendet hat, weiß im Laufe der Zeit, dass das ICH eine Illusion ist, weil er den Reden Buddhas Glauben schenkt. Es gibt nur wenige Buddhisten die das in Frage stellen. Die meisten versuchen im Laufe ihrer buddhistischen Ausbildung das ICH in sich selbst zu verändern, bzw. sie erhoffen sich durch Meditation und des Studiums des buddhistischen Weges zu erwachen. Die wenigsten erkennen, dass die Illusion des ICHs keine Überwindung oder Veränderung braucht, da es kein ICH gibt, ist es auch nicht wichtig überhaupt etwas in der Richtung zu unternehmen.
Es geht - meiner Meinung nach - vielmehr darum zu akzeptieren, dass wir in einer Illusion leben und das ICH nutzen um diese Illusion aufrecht zu erhalten. Man muss nichts mehr verändern, wenn man eine Tatsache akzeptiert.
Buddha selbst hat im Laufe seines Lebens mehrere Erfahrungen innerhalb der Illusion des ICHs gemacht. Er hat begriffen, das Leid Teil dieser Welt ist. Er konnte nur sein eigenes Leid erkennen und somit verändern, nicht das der anderen Menschen. Jedoch indem er sein Leid veränderte, veränderte er auch auch sich selbst. Er wurde zu einem Vorbild.
Das ist ein wichtiger Schritt, wir lernen dass wir Machtlos sind. Jede Kraft und Energie scheitert wenn es um den Tod geht. Wir müssen erkennen, dass wir den Tod nicht aufhalten können. Der Prozess des Todes ist das erste was wir akzeptieren müssen. Dieser Prozess - das Sterben lässt sich nicht aufhalten. Der Tod ist immer gegenwärtig. Natürlich kann man jetzt einwenden, dass es immer mal Möglichkeiten gab den Tod aufzuhalten, die Medizin hat hier einen großen Stellenwert. Nun dazu kann ich sagen: Wenn die Medizin verhilft das Leben eines Menschen zu verlängern - ist der Tod noch nicht anwesend gewesen. Vielleicht war der Mensch sehr nah am Sterbeprozess, aber er war praktisch noch nicht wirklich tot.
Buddha hat erkannt das sich im Leben alles um Akzeptanz dreht. In dem Moment wenn man die Dinge um einen Herum akzeptiert, hört das kämpfen auf. Man gibt sich einfach in die Hand dessen was Gegenwärtig da ist.
Und wenn man sich in dem Kreislauf des Lebens und Sterbens befindet, wird auch das ICH - die Illusion des ICHs nicht mehr wichtig, denn auch das gehört letztendlich zur Akzeptanz.
Eine Illusion ist nichts schlimmes, noch ist es etwas das man bekämpfen muss.
Die Illusion ist wie eine warme Decke die uns vor der Kälte der Realität schützt. Wäre diese Decke nicht da, gäbe es auch keine Entwicklung, denn wenn einen IST Zustand von Anfang an akzeptiert hätten, hätten wir uns als Menschen nicht weiterentwickeln können, weil jede Entwicklung auch Motivation braucht. Und Motivation setzt vorraus, das wir uns Ziele setzen.
Und genau da setzt wieder das Selbst ein.
Buddha erkannte, das alles mit einander verbunden ist. Das Selbst, ICH, die Illusion des ICHS, die Akzeptanz der Illusion und das Erwachen.
All das ist letztendlich ein und dasselbe.
Es gibt Menschen die irgendwann im Laufe ihres Lebens erkannt haben, das sie einfach nur akzeptieren müssen, die aber noch nie etwas von Erwachen gehört haben und dennoch erwacht sind.
Und es gibt Menschen die ihr Leben lang auf den Zustand des Erwachens hinarbeiten und sich selbst immer wieder beweisen müssen, dass sie nah am Erwachen sind.
Auch das ist ein Kreislauf der miteinander verbunden ist.
Das Erwachen selbst ist letztendlich nichts was wirklich wichtig ist. Das Erwachen ist nicht von belang.
Wenn es überhaupt um ein Ziel im Buddhismus gehen sollte, dann das Ziel das Leben mit all seinen Illusionen und Realitäten zu akzeptieren. Denn all das ist da um gelebt zu werden.
Ich wünsche mir das es Weihnachten gar nicht gibt. Ich wünsche mir es gäbe keine Religion die das Erleben und Wahrnehmen dieser Welt bestimmt, die macht, dass wir Menschen uns selbst nur dann sehen, wenn wir uns in den Tempeln und Kirchen treffen die uns sagen, wie wir Moral und Nächstenliebe ausleben sollen. die gleichsam aber auch beschreibt was Moral und Nächstenliebe ist, wer sie bekommen darf und wer nicht. Ich wünsche mir ein friedliches Miteinander auf ethischen Werten, fern von Göttern und Propheten. Ich wünschte unsere Politik würde erkennen, das religiöse Werte auch gleichsam verbunden sind, mit Traditionen die so dermaßen veraltet sind, dass sie uns in unserer Entwicklung einschränken. Ich wünsche mir die Erkenntnis das wir mehr als nur Gläubige Wesen sind, das unser tiefes Wissen und Verständnis von dieser Welt frei ist jeglicher Vorgaben und das dieses Wissen keinen Namen braucht um gerecht und ethisch allen Wesen gegenüber zu handeln. Ich wünschte mir wir würden uns alle bei den Händen halten, egal welche Nationalität, welche Sprache wir sprechen, welche Hautfarbe wir haben oder ob wir Homo. Bi, Hetero, Trans oder Intersexuell sind. Ich wünschte wir würden aufhören Sieger sein zu wollen, denn dann gäbe es auch keinen Verlierer. Ich wünschte wir würden uns achten und lieben, bis der Tod uns scheidet unabhängig davon ob wir uns kennen oder nicht. Ich wünschte einfach unsere menschliche Solidarität würde Mauern durchbrechen auf das jeder einzelne aus seinem inneren Gefängnis bricht und endlich frei atmen kann. Ich wünschte wir würden Frieden als etwas natürliches betrachten, statt Gewalt zu verherrlichen und dadurch Krieg zu entfachen.
Ich wünschte einfach es gäbe keine Religion und somit auch keine Religionskriege, keine Waffen und keinen Hass, ich wünschte einfach wir können alle an einen besonderen Tag den wir gemeinsam bestimmen feiern und uns daran erinnern, das wir alle Zufriedenheit als das höchste Gut eines Lebewesens betrachten.
Ich wünschte es gäbe kein Weihnachten, sondern ein Globaler Tag aller Lebewesen dieser Erde, der uns bewusst macht, dass egal wo wir sind, egal wer wir sind, es dieser Ort ist, den wir Erde nennen, der uns alle verbindet. Den wir schützen müssen, um uns selbst zu schützen.
Ich wünschte dieser Tag käme bald, denn dann hätten wir alle gemeinsam etwas zu feiern und nicht jeder für sich allein...
Ich wünsche es für euch Ich wünsche es für mich.....
Eure Jo
BILD:
Jährlich sterben Gänse, Puten, Enten und Hühner in Millionenhöhe zu Weihnachten. http://www.spiegel.de/panorama/gefluegelengpass-die-qual-der-weihnachtsgaense-a-453847.html
Wir schreiben das Jahr 2017 nach Christus, 2530 nach Buddha, 1396 nach Mohammed, 5778 vor Christus (jüdisch), 1938 nach dem indischen (gregorianischen) Nationalkalender.
Wir haben es in all der (unterschiedlichen religiösen) Zeit nicht geschafft Politik und Religion zu trennen, obwohl es ersichtlich ist, dass genau in der Vermischung zwischen Phantasie und Realität das große Problem der Fairen Handlungsfähigkeit liegt, die unsere Welt letztendlich zerstören wird.
Unsere Moral wird an Büchern gemessen die zu einer Zeitrechnung geschrieben wurden, die weit hinter unserem Verständnis von Entwicklung liegt. Alles was der Großteil der Menschheit über diese Zeit vermutet, entnimmt er einem Märchen über Götter und Propheten. Und dieses Märchen wird immer noch politisch dafür genutzt um ein Volk zu führen.
Wir reden von Christlichen, Islamischen, Buddhistischen, Hinduistischen und Jüdischen Werten und meinen in Wahrheit - Werte aus einer Zeit die nicht die unsere ist und nie war (ich spreche hier ganz bewusst die großen Weltreligionen an, die sehr großen Einfluss auf unser Weltgeschehen haben).
Nationalbewusstsein, Politik, Gesellschaft, Moral, Frieden und Gewalt werden durch diese Weltreligionen beeinflusst. Die Politik bemächtigt sich dieser Religion um den Menschen in seinem Moralverständnis einzuschränken, sie gibt also Werte vor, die weit unter dem Niveau und dem Wissen der heutigen Zeit stehen und die letztendlich eine Art Rahmen um die Handlungsfähigkeit aber auch die Denkfähigkeit des Menschen setzen. Das der Mensch dadurch unfrei in seiner Handlung, seinem Denken und Fühlen wird, ist beabsichtigt.
Ich bin der Meinung das Politik und Religion getrennt betrachtet werden sollten. Das würde vieles in unserer Welt vereinfachen.
Wenn man statt von Religiösen Werten von "allgemein gültigen Gesellschaftlichen Werten" spricht bezieht man die Entwicklung der Gesellschaften mitein, jede Gesellschaft will Frieden für das Volk, unabhängig wo das Volk auf dieser Welt zu finden ist. Eine allgemein gültige Gesellschaftliche Ordnung kann diesen Frieden aufgrund objektiven Betrachtungen leichter umsetzen, als auf Grund der Religiösen Werte des jeweiligen Landes.
Statt sich auf Traditionelle Werte aus einer Zeit zu beziehen, die nicht mehr existiert, könnte man die gegenwärtige Sozialstruktur innerhalb der Gesellschaft betrachten und näher darauf eingehen, ohne das Religion den Blick vernebelt oder einschränkt.
Ein friedliches Miteinander ist viel einfacher zu gestalten, wenn es keine machthungrigen Götter oder Propheten, gibt, die sich in das Leben der Menschen einmischen. Ein Miteinander ist nur dann Möglich, wenn statt einer Religion der Frieden im Vordergrund steht.
Philosophen und Wissenschaftler beschäftigen sich schon lange mit der Frage ob religiöse Einflüsse ganz aus der Politik zu entfernen sind. Die meisten sind der Meinung, dass eine Politik nicht auf Religion verzichten kann. Man geht davon aus, das man einem Volk Rahmen vorgeben muss, da sonst ein Miteinander nicht funktioniert und Religion gibt moralische Werte vor, die diesen Rahmen in seinen Grundfesten stärkt.
Ich habe einen sehr interessanten Artikel in der Zeit gelesen, der Artikel ist schon älter, aber er verdeutlicht letztendlich genau in welchem Dilemma zum Beispiel unsere Politik steckt, wenn es um die Frage nach der Trennung von Religion und Politik geht.
Ich denke das Wolfgang Thierse hier die Meinung vieler Politiker wieder gibt, er geht davon aus, "dass Religionslosigkeit gefährlich sein kann und das die freiheitliche Gesellschaft fundamental darauf angewiesen ist, dass es in ihr verbindende Normen, gemeinsame Maßstäbe und eine Vorstellung von Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit, Menschenwürde und Toleranz gibt. Doch das diese Gemeinsamkeiten nicht von alleine entstehen können, sondern von Weltanschauungsgemeinschaften wie den Religionen traditionell lebendig erhalten werden.
Gleichzeitig sagt er jedoch das der Staat säkular sei".
Was sich für mich wie ein Widerspruch liest.
Er sagt also folgendes: Der Staat ist Säkular (Neutral, Weltlich), der Bürger sollte es jedoch nicht sein. Er sagt auch: er könne das Christliche vom Politischen nicht trennen. Da er als Politiker den Staat jedoch repräsentiert, kann der Staat somit nicht säkular sein, sondern beinhaltet christliche Werte.
Diesen Wiederspruch an sich erkennt er jedoch nicht, auch dann nicht, als der Reporter ihn darauf aufmerksam macht.
Ich finde diesen Artikel bezeichnend für die Problematik die hinter meiner Vorderung liegt, man möge Politik von Religion trennen.
Wenn ein Politiker so dermaßen voll ist mit christlichen Moral Vorstellungen und Werten und den Atheismus geradezu als Gefährlich betrachtet scheint ein Trennen so gut wie unmöglich.
Daher sage ich ganz klar, wir brauchen mehr Säkulare Politiker um wirklich ein friedvolles Miteinander zu gewährleisten.
Wir brauchen mehr ethische Werte damit das was IST im Vordergrund steht und nicht das was irgendwann von irgendwem in Bücher verfasst wurde, die dann zigmal umgeschrieben wurden und die so dermaßen fern unserer Realität sind, dass sie nahezu in jede x-beliebige Richtung interpretiert werden können.
Unsere Welt sollte seine Werte und Moralvorstellungen aus einem gerechten Topf schöpfen, der nicht durch Religionen getrennt oder vereinnahmt wird. Wir brauchen mehr Zusammenhalt und klare Linien.
Ja wir brauchen ethische Werte und keine Religion, gar keine...
In dem Sinne
heute mal ohne Namsté :D denn das würde gerade unter diesem Artikel ziemlich ironisch wirken (glaub ich zumindest)...
Einige Songs von Balbina berühren mich tief, ich fühle mich wieder gegeben, erkannt, erklärt, gesehen. Ich finde sie ist eine großartige Lyrikerin mit einer umwerfenden Stimme. Und sie erinnert mich ein klein wenig an meine erste Porzelanpuppe. Ich bekam sie mit 18 von meinem damaligen Freund geschenkt. Sie hatte weiße Haut und schwarze Haare. Damals war ich in meinem Inneren noch ein Kind. Ich habe meine Puppe behandelt wie ein zartes Baby. Ich legte sie schlafen, zog sie an und aus und küsste ihre blassen Lippen. Ich bin nie wirklich erwachsen geworden...
Alles was ich wollte war Spielen, mit meiner Puppe, mit der Welt, in der Welt. Balbina erinnert mich daran - an das Kind in mir.
Ich weiß ehrlich gesagt rein gar nichts von ihr. Ihre Biografie wird sehr einfach auf ihrer Seite wieder gegeben, einfache Worte die viel vermuten lassen. Ähnlich wie ihre Lieder, könnte man sich wieder finden, immer wieder.
"»Warum lassen Maiglöckchen den Kopf hängen? Warum bin ich nur immer so müde, was hält mich an – was hält mich am Leben und warum?« Die Liedermacherin BALBINA stellt sich auf ihrer neuen Langspielplatte einen Katalog an Fragen und nimmt uns mit auf eine Forschungsreise nach Antworten. BALBINA tastet sich pragmatisch an Rätsel heran, die ihr alltäglich begegnen. Forscht mit Worten, sucht die Antworten auf ihre Fragen in den Fragen selbst. Sie beobachtet ihre Umwelt und ihren Alltag akribisch, stößt auf interessante Details und Abläufe, die sie stutzig machen. Sucht nach »Wortgruppen in der Buchstabensuppe« oder nach dem Glück, gemeinsam mit einem »Suchtrupp im Moor«. Was auf das erste Hören naiv klingen mag, ist ihre Liebhaberei der Einfachheit. Komplexe Mysterien glaubt sie in simplen, fassbaren Situationen lösen zu können. Ihr fallen einfache Dinge auf, weil sie in ihnen eine interessante und relevante Schönheit erkennt. BALBINA fühlt sich hinein in teures Porzellan, das in der Spülmaschine zu zerbrechen droht oder beobachtet Glühwürmchen mit Fieber. Sie malt mit ihren Sätzen ein Abbild der Welt, das im Alltag schwer erkennbar scheint und findet Methoden, um jede Facette zu entdecken: Sie »klebt sich Tesa auf die Brillengläser und sieht das Leben wie Monet«. Ihre Realität verschmilzt eng mit der eigenen Empfindsamkeit und Fantasie. Auch weil sie die Definition von Realität grundsätzlich in Frage stellt. Sensibel analysiert sie Gefühle, sucht nach Gründen für Emotionen. Und wie so häufig , schwingt stets eine ruhige Melancholie in ihren Kompositionen mit. Vielleicht deshalb, weil sie so gern »im Trübsaal sitzt«. Aber auch, weil die Person BALBINA eine Grundtraurigkeit auf diesem Album gesteht. Sie beschreibt uns ihr Leben als Misfit, fühlt sich oftmals unverstanden und versteht sich wohl selbst auch häufig gar nicht. Aus all den Fragen, die sie stellt, wird am Ende des Albums ein bedrücktes sich selbst hinterfragen. BALBINA hat mit ihrem dritten Album wieder ein zusammenhängendes Werk aus Text, Komposition und Bild geschaffen. Die Visualisierung und Musikalisierung bleibt für die Künstlerin essentielles Sprachrohr für ihre Worte. Sie sagt zwar von sich selbst, sie sei mit den Sätzen verheiratet, aber der korrespondierende Soundtrack und das Bildmaterial seien ihre besten Freunde.
»FRAGEN ÜBER FRAGEN« ist ein Album, das sowohl das Ohr auf eine interessante Reise mitnimmt, als auch aufwendige Eindrücke für das Auge präsentiert."
Eigentlich ist es mehr eine Beschreibung ihrer Musik, oder besser: Eine Beschreibung ihres Albums. Oder noch besser, eine Beschreibung von ihr... das würde ich mir wünschen. Aber ich will mehr wissen. Also hab ich mal weiter gegooglt.
Balbina heißt wirklich so.... unglaublich. Das fand sie in Wiki:
"Balbina (bürgerlich Balbina Monika Jagielska, 13. Mai 1983 in Warschau), vormals Bina, ist eine deutsche Sängerin, Komponistin und Liedtexterin, die bei Four Music unter Vertrag steht.
Leben Balbina wuchs bis zu ihrem dritten Lebensjahr in Warschau auf und siedelte 1986 mit ihren Eltern nach Berlin-Moabit über. Nach der Trennung der Eltern zog sie mit ihrer Mutter nach Berlin-Neukölln,wo sie später das Albert-Einstein-Gymnasium besuchte und 2002 mit dem Abitur abschloss. Ein anschließendes Studium der Betriebswirtschaftslehre beendete sie nach der Diplom-Vorprüfung.
Musik Bereits während ihrer Grundschulzeit begann Balbina, Gedichte und Lieder zu schreiben, inszenierte Theaterstücke mit Mitschülern und übte autodidaktisch Gesang, um Lieder von Whitney Houston möglichst authentisch interpretieren zu können. Ende der 1990er Jahre trat sie wegen ihrer Affinität zur Berliner Hip-Hop- und Rap-Szene in Kontakt mit dem Independent-Label Royal Bunker und lernte dort zahlreiche Genrevertreter wie Prinz Pi, M.O.R. und Biztram kennen. Mit Letztgenanntem produzierte sie 2011 ihr erstes Studioalbum Bina, außerdem hatte sie zu dieser Zeit zahlreiche Auftritte in kleineren Clubs, tourte mit den Atzen und featurete Prinz Pi. Bei Live-Auftritten wird sie seit 2014 von Nicolas Rebscher (Gitarre, Bass, Klavier), Tobias Rebscher (Gitarre) und Christian Vinne (Schlagzeug) begleitet.[10] Im Jahr 2015 war Balbina mit ihren Musikern Vorband bei Herbert Grönemeyers Dauernd Jetzt-Tour."
Milchglas (mein derzeitiger Favorit)
[Verse 1:]
Ich fühl mich wie Porzellanservice in der Spülmaschine-
Entsetzlich zerbrechlich, ich nehme viel
So gut auf wie eine weiße Couch und kriegs nicht raus
Ich sehne mich nach einem Filter
Der schlimmes gut verdünnt
Ich klebe mir Tesa auf die Brillengläser
Und seh das Leben wie Monet
[Bridge:]
Ich weichzeichne all das
Was mich begleitet
Radier die harten Kontraste ganz weich
[Hook:]
Ich schau mir den Tag an, wie durch Milchglas
Ich erkenn das, was ich sehen mag
Durch Milchglas- glasklar
Wie durch Milchglas
[Verse 2:]
Ich bin so weich, wie drei- minuten- Ei, Kartoffelbrei-
-man kann mich einfach beißen
Ich merke mir viel zu viel!
Das macht mir immer nachts zu schaffen
Deshalb nehm ich mir nicht viel von dem
Was mir der Wochentag serviert
Ich lege die Realität weg in den Keller
Denn sie ist so schrecklich schwer
[Bridge:]
Ich weichzeichne all das
Was mich begleitet
Radier die harten Kontraste ganz weich
[Hook:]
Ich schau mir den Tag an, wie durch Milchglas
Ich erkenn das, was ich sehen mag
Durch Milchglas- glasklar
Wie durch Milchglas
Auf dem Bild sieht man meine Tochter mit Isi, dem Hund meines besten Freundes.
Mein Titel: Über die Kunst des Faulseins, hat eigentlich nicht viel mit diesem Bild zu tun. Für mich jedoch ist das Bild als Einleitung genau Richtig, warum erfahrt ihr gleich.
Dieser Tag am Meer ist für uns zur Normalität geworden, wir genießen die Zeit mit Nichtstun, während unsere Tochter noch fröhlich herumspringt und mit den Wellen um die Wette rennt, sitzen wir oft wie zwei alte Damen auf der Bank und schauen ihr dabei zu ohne den Willen irgendwas zu machen. Wir lassen die Zeit einfach verstreichen. Manchmal reden wir über Dinge die uns gerade beschäftigen, aber oft schweigen wir einfach, halten unsere Hände und schauen auf das Wasser.
Mein liebster Platz im Haus ist das Bett, ich genieße die Stille im Schlafzimmer, ich genieße die warme Decke, die kühle Luft die durchs gekippte Fenster hereinweht, oft sitze ich mit einer Mütze auf dem Kopf, angelehnt an viele Kissen und schreibe meine Gedanken nieder. Ich könnte mir nicht vorstellen, meinen Laptop mit ins Esszimmer zu nehmen und dort zu schreiben. Für mich ist die gemütlichste Art zu schreiben im Bett. Vor dem Bett sieht es oft aus, als wäre ein Mülleimer umgefallen, oft sogar ist das der Fall, weil ich an meinem Papierkorb angestoßen bin und der wirklich umfiel und all das was ich im laufe der Woche weggeworfen habe liegt neben meinem Bett und anstatt es sofort wegzuräumen lass ich es so lange liegen, bis ich keine Lust mehr habe auf Bonbonpapier und alten Zeitungen auszurutschen.
Vor meiner Bettseite herrscht wildes Chaos, vor der Bettseite meiner Frau ist es ordentlich aufgeräumt.
Ich bin ein Messie, ich horte gerne und irgendwann wenn sich genug Müll und Zeug angesammelt hat und ich nichts mehr finde, räume ich auf. Aus dem Grund darf auch niemand außer meiner Frau und meine Tochter das Schlafzimmer betreten.
Paradoxerweise liebe ich es ordentlich schön und gemütlich. Ich hätte gerne ein romantisches Schlafzimmer in dem alles seinen Platz hat - Aber ich schaff das nicht - spätestens einen Tag nachdem ich aufgeräumt habe und mir vorgenommen habe, das es jetzt so bleibt sieht es wieder so aus. Irgendwann hab ich mich damit angefreundet, das es eigentlich vollkommen egal ist, ob aufgeräumt ist oder nicht. Es ist mein Chaos, das ist auch eine Seite von mir. Die Seite die keinen Bock hat aufzustehen und das was ich benutzt habe wieder an seinen festen Platz zu stellen.
Meine Bettseite zeigt wer ich wirklich bin. Womit ich mich beschäftige, was wichtig für mich ist. Wichtig ist nicht Ordendlich zu sein. Wichtig ist mir meine unkonventionelle Unordnung, meine Faulheit, mein Chaos.
Ich kenne viele Menschen die Ordnung brauchen, die Ordnung im Außen gibt ihnen Sicherheit. Die Sicherheit nach hause zu kommen und alles dort wieder zu finden, wo sie es hingelegt haben. Alles hat seinen Platz.
Und ich kenne Menschen die genauso Chaotisch sind wie ich und solche die Ordentlich in ihrem Chaos sind.
Die kreativsten unter meinen Freunden sind Chaoten. Die unkreativsten sind strukturierte Ordnungsfanatiker.
Für mich hat mein Chaos viel mit meiner Faulheit zu tun.
Dieses: "Ich hab kein Bock jetzt aufzustehen" ist für mich zur Kunst geworden.
Ich muss nicht aufstehen. Ich muss nichts tun, ich kann hier sitzen bleiben während sich der Müll bis zur Decke stapelt. Es ist mein Müll, es ist ok. Ich kann auch dort am Stand auf der Bank sitzen bleiben bis ich festgefroren bin, ich habe alle Zeit der Welt.
Meine Art Faul zu sein, ist Zeitlos. Ich habe begriffen, wenn ich Stress habe, dann liegt das nicht an anderen Menschen sondern an mir selbst. Ich setze mir ein Ziel und ich verfolge das Ziel in einer bestimmten Zeit. Das ist so als würde ich mit einer Stoppuhr neben mir stehen und mit mir um die Wette rennen, wer ist schneller ich oder ich?
Diesen Stress habe ich FAST vollständig abgeschafft. Und auch meine Frau lebt nach einem ähnlichen Prinzip, seit dem sie Pensioniert ist, wobei sie immer noch sagt: "Das muss ich tun und das muss ich tun und dafür hab ich so und soviel Zeit" Wäre sie nicht, ich wäre womöglich noch viel Fauler.
So aber sind ihre Ziele auch meine Ziele und auch wenn ich nicht mit der Stoppuhr neben mir stehe, ihr Wecker klingelt uns beide wach.
Ich lasse es zu, das sie die Zeit vorgibt. Das ist das einzige was mich dazu bringt aufzustehen und einen normalen Tagesablauf anzustreben. Sie, meine Tochter und die Tiere, ansonsten ist die Zeit mir egal. Oder genauer, sie kann mich mal.
Wäre ich alleine, ich würde womöglich nur das Haus verlassen um Essen einzukaufen. Ansonsten würde sich mein Leben im Bett am PC abspielen.
Ich brauche relativ wenig um Zufrieden zu sein. Ein PC der funktioniert, hin und wieder Streicheleinheiten, ein Lachen das durch die Räume schallt. Hin und wieder Meeresrauschen und Menschen mit denen ich schreiben und reden kann.
Mein Faulsein hab ich bis zur Perfektion ausgefeilt. Es funktioniert hervorragend. Als wir heute Shayas Papa zur Bahn brachten unterhielten wir uns auf der Fahrt. Ich sagte:
"Manchmal würde ich gerne wissen wie andere Menschen leben?" Meine Frau meinte: "Sie sind bestimmt aktiver als wir, sie haben einen Job, sind Dienstags und Donnerstags im Sport, Montags im Verein, haben noch ein Pferd das gepflegt werden muss und beritten werden muss und wenn sie Kinder haben sind sie dauernd unterwegs um die Kinder von einem Ort zum anderen zu bringen".
Darauf sagte ich: "Ich bin froh dass ich faul sein kann"
Und meine Frau: "Ich auch!".
Etwas tun zu müssen, spielt sich im Kopf ab.
Was müssen wir wirklich tun?
Ich schrieb vor ein paar Monaten über das Freisein in mir selbst. Frei von Zwängen, Zensuren, Frei zu arbeiten oder eben nicht.
Das hat einige Kritiker dazu gebracht mir zu erzählen, was sie alles tun und das sie solche Menschen wie ich es bin durchfüttern, wenn nicht per Nahrung dann durch ihre Steuern.
Ja einige Leute waren richtig Sauer.
Ich habe mich daraufhin gefragt, was sie denn wirklich wütend gemacht hat. Das ich berentet bin? Weil ich behindert bin und nicht mehr arbeiten kann - kann es ja wohl kaum sein. Zumindest konnten sie mir keine Antwort geben, sie waren einfach Sauer, weil sie glauben mir geht es besser als ihnen, weil ich mehr Zeit habe.
Ich denke es war meine Einstellung, aus meiner Rente das Beste zu machen, nämlich einfach so zu leben wie ich Bock drauf habe. Mal eine Weile rein gar nichts tun, noch nicht mal meine Bettseite aufräumen und mal eine Weile viel tun. Dieses: "Komme was will, mir egal!"
Dieses: "Ich fühle mich in meiner Faulheit befreit".
Die meisten Menschen wären auch mal gerne faul, aber der kleine Teufel in ihrem Kopf sagt: "Du darfst das nicht!"
Er schreibt ihnen vor was normal ist und was nicht.
Faul sein ist hier zu lande Asozial. Man muss etwas tun. "Von Nichts kommt auch Nichts".
Ich habe heute Bernie gefragt wie lange er noch arbeiten will. Er geht auf die 60 zu und arbeitet noch genauso viel wie vor 25 Jahren. Er pendelt von Ausland zu Ausland und lebt aus dem Koffer. Shaya ist das einzige Beständige in seinem Leben, ansonsten hat er schon die ganze Welt bereist, immer von einem Ort zum Anderen. Und das geht so weiter von Jahr zu Jahr.
Er zuckte die Schultern und sagte: "Das würde ich auch gerne wissen!"
Sein Traum ist, im Alter irgendwo in Asien zu leben. Ein Traum den er womöglich nur ein paar Jahre erleben wird, denn wenn er wirklich bis 68 arbeitet, bleibt nicht mehr viel um in Asien ein schönes Leben aufzubauen.
Alle Menschen haben Träume, meist höre ich: "Wenn ich alt bin, dann hab ich mir ein schönes Leben aufgebaut und dann...."
Wir unterhielten uns auch über das Alter, ich sagte: "Bevor ich ins Altersheim komme, bringe ich mich um!" und er sagte: "Das machen eher Männer, wenn sie merken sie können nicht mehr so wie vorher!"
Ich verstehe das man nicht mehr leben will, wenn man nicht mehr frei leben kann. Für mich gibt es nichts schlimmeres als vollständig von anderen Abhängig zu sein. Gruselige Vorstellung.
Frauen denken dann oft an die Familie, wenn der/die PartnerIN gestorben ist, denken sie an die Kinder, wenn die Kinder groß und aus dem Haus sind, denken sie an die Enkel.
Irgendeinen gibt es immer an dem eine Frau denkt. Männer sind da egoistischer.
Ich glaube ich wäre wie ein Mann. Bevor ich meiner Familie eine Pflege zumute geh ich lieber aus dem Leben.
Auch das ist eine Art Freiheit im Geiste. Zu wissen, das man niemanden das zumuten möchte. Windeln und Dekubitus - Nein danke!
Faulsein hat für mich viel mit Freisein zu tun.
Sich selbst keinerlei Verpflichtungen aufzulegen. Einfach so in den Tag hinein leben.
Letztens sind wir mit einer Freundin am Strand gewesen. Ich konnte nicht lange laufen, weil ich Schmerzen hatte, also setzte ich mich auf die besagte Bank. Es waren an diesem Tag viele Leute am Strand. Kinder ließen ihre Drachen steigen, meine Familie und meine Freundin liefen am Strand entlang und ich saß dort auf dieser Bank und lies das Treiben einfach auf mich wirken.
An diesem Tag musste ich dagegen ankämpfen den dreien nicht einfach hinterher zu hinken, dass Alleinsein auf dieser Bank hat mir zuerst was ausgemacht, aber je länger ich dort saß, desto entspannter wurde ich. Ich sagte mir selbst: "Genieße es doch einfach!" Und so war das dann auch. Ich genoß es einfach dort zu sitzen, während alle Menschen um mich herum etwas taten. Sie redeten, liefen, spielten, stritten, diskutierten, fuhren Fahrrad, führten ihren Hund aus, saßen 5 Minuten neben mir um dann auf die Uhr zu schauen und weiter zu gehen.
Und ich saß dort und sah wie die Wolken vorbeizogen und machte rein gar nichts außer zu sitzen und den Wolken zuzuschauen. Ich hatte alle Zeit der Welt, denn ich wusste nicht wann meine Familie und und Freundin wieder kamen.
Ich hörte das Rauschen des Meeres, schloß meine Augen und gab mich einfach diesem Gefühl des Nichtstuns hin.
Solche Momente machen mich unglaublich glücklich.
Das Nichts tun macht mich Glücklich. Das Faulsein erfüllt mich mit Freude.
Keine Uhr zu haben, macht mich Happy.
Ich habe keine Zeit ergibt einen vollkommen anderen Sinn. Ich habe keine Zeit, weil ich keine Zeit brauche. Ich könnte jetzt auf der Stelle sterben und ich würde Zeitlos sterben. Gut sterben, weil ich hier sitze und nichts tue - das heißt wenn ich gleich meinen Satz beendet habe.
Denn nach diesem Satz beendet ich das Tun. Dann bin ich wieder Faul, weil ich Lust darauf habe.
Weil Faulsein mich erfüllt.
"Vielleicht ist das etwas das sich andere Menschen nicht vorstellen können" sagt meine Frau.
"Vielleicht brauchen sie das um nicht nachzudenken"
Sag ich.
Wenn man nichts tut, sind die Gedanken und Gefühle lauter. Sie klopfen an und machen sich bemerkbar.
Die Kunst des Faulseins ist - das einfach hinzunehmen. Zu lächeln und einfach weiter dort zu sitzen, wo man gerade sitzt.
Loriot hat einen wundervollen Sketch gemacht, in dem Herrmann einfach dort saß, während seine Frau fragte, was er denn gerade tut. Da sagte er: "Ich sitze hier"
Genau das ist es, so liebe ich es!
Ich bin Hermann :D
Ich habe schon lange nichts mehr geschrieben. Was einerseits daran liegt, dass ich ein sehr intensives Tagebuch auf Facebook schreibe und seit dem wir hier im Norden wohnen auch viele Gäste habe- und weil ich mir nicht sicher bin, ob ich als Buddhistin noch etwas sinnvolles schreiben kann, was nicht schon geschrieben wurde.
Meistens handelt meine Sicht vom Eigenerleben, den Dinge mit denen ich mich beschäftige. Ich schreibe extrem viel über meine Erfahrungen. Die Welt wie ich sie wahrnehme. Oberflächlich gesehen hat das relativ wenig mit Buddhismus zu tun, eher mit Innenbetrachtung: Aha so sieht es in der Jo aus und so bekomme ich meine Antwort zu einer Frage die mir gerade begegnet ist. Tiefer blickend ist das BUDDHISMUS. Dieser Blick rund um die Welt, zu der auch das innere Erleben dazu gehört. Ich nenne es Globaler Blick.
Ich schreibe auf Facebook hauptsächlich privat, heißt nur meine Freunde können das sehen. Mein Blog ist für jeden Sichtbar. Irgendwann - ich glaube es war 2015, wollte ich den Frust der mich als Mensch auch füllt, genau wie jeden anderen Menschen auch, aus meinem Blog verbannen, das ging gehörig schief.
Denn so bin ich nicht.
Ich habe damals auch viele Follower gehabt, mehr als heute. Damals wurden meine Beiträge extrem oft geteilt. Weil sie einen buddhistischen Nutzen hatten. Mittlerweile bin ich hier leiser geworden. Und dementsprechend gibt es auch weniger Menschen die hier noch mitlesen. Ich habe zwischendurch echt überlegt ob ich meinen Blog beenden soll.
Aber ich glaube es ist noch nicht an der Zeit hier einen PUNKT zu setzen und mich aus dem Internet zu verziehen. Facebook gibt mir die Möglichkeit mein inneres nach außen zu kehren und mein Blog gibt mir die Möglichkeit mein Äusseres im Inneren zu betrachten. So möchte ich es wahrnehmen.
Also demnächst werde ich wieder mehr an meinem Blog arbeiten, versprochen.
Für die Jenigen die treu mitgelesen haben... es gibt noch so viel, was ich schreiben möchte. Es darf gespannt bleiben.
Euch alles liebe eure Andarnil
Ab Dezember geht es dann los mit den Themenwochen. Einmal die Woche werde ich mir gezielt ein buddhistisches Thema vornehmen und dann darüber schreiben.
Meine Freundin Arev hat mir auf Facebook zwei interessante Fragen zu meinem Tagebuch gestellt, denen ich mich auch hier widmen möchte.
Frage 1:
Warum trage ich als Buddhistin nicht einfach nur zum Gemeinwohl bei?
(Das finde ich eine sehr bereichernde und reife Frage, ich gehe später im Text noch mal tiefer drauf ein).
Weil ich als Buddhistin nicht mehr diese Aufgabe verspüre.
Ich habe viele Jahre genau danach gehandelt, ich habe Gutes getan und mich dabei total ignoriert, ich habe nach dem was viele spirituelle Führer und Gruppen einem um die Ohren hauen, nur positiv gedacht. Meine Frustration und mein Leid hab ich höchstens meiner Frau um die Ohren gehauen und sonst niemanden. Ich war wie ein brodelnder Vulkan innerlich. Weil ich dauernd mit dem Tod, mit Krankheiten, mit dem Leid Anderer - Mensch, wie Tier - mit ihrem Leben - konfrontiert wurde, es aber mehr im Innen verarbeitet habe, statt im Außen. Weil man ja nicht brüllt und emotionsgescheucht durch die Gegend rennt und Heult und Jammert.
Gerade mein Anfang vom Buddhismus war unglaublich darauf bedacht GUT zu sein, für mich selbst und die Menschheit um mich herum. Ich wollte geliebt werden, weil ich ein liebenswerter Mensch bin. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, die Leute zu frustrieren, zumindest willentlich nicht. Und doch habe ich es getan, es ist nahezu unmöglich es jedem Recht zu machen.
Ich habe ehrenamtlich gearbeitet für alle - nur nicht für mich.
All die Jahre habe ich für andere gearbeitet. Ich habe konstruktive Wege entwickelt und weiter getragen, damit es anderen Menschen und Tieren gut geht und Tiere wie Menschen überleben. Ich habe Ideen geboren und immer wieder dazu beigetragen, das andere Menschen sich entwickeln, sei es nun durch Wünsche die Wirklichkeit wurden, oder im Tierschutz. Das war mein Leben. So war ich schon immer, von klein auf.
Was ich nicht gemacht habe - mich wirklich gezeigt. Niemand kannte mich wirklich, es hat auch niemanden interessiert. Alle waren damit zufrieden, das ich ein guter Mensch bin, mehr wollte man nicht wissen.
Das war sogar damals so als ich Punk war und eigentlich mit meiner Art angeeckt habe, doch wehe jemand kam und war krank oder kurz vor dem Selbstmord, ich habe alles liegen und stehen lassen und so bin ich immer noch, wenn ich helfen kann, dann helfe ich.
Und ich lasse immer noch alles stehen und liegen, wenn man meine Hilfe braucht.
Ich habe ehrlich gesagt nicht gewusst, wer ich bin und warum das Innere Bild so anders war als das Äussere Bild.
Ich wollte einfach nur Lieb sein.
Mein Tagebuch auf Facebook, sowie mein Blog hat mir endlich die Möglichkeit gegeben mein Inneres nach Außen zu kehren. Das liebe Mädchen ist jetzt ganzheitlich geworden. Und da ich ganzheitlich bin, kann ich jetzt viel besser arbeiten als früher. Das menschliche in mir ist mehr Wert als das Buddhistische, oder das Liebe.
Meine "Facebook" Freunde sind meine richtigen Freunde, andere habe ich nicht und will ich auch nicht haben. Ich treffe sie und wenn sie es zulassen, nicht nur hier sondern auch in meinem Wohnzimmer. Ich bin sichtbar für sie, sie wissen: Jo ist angreifbar und sensibel, sie wissen wo es mir wehtut - statt darüber nachzudenken warum ich hier anders bin als in Natura, bekommen sie die Antwort vorher geliefert. In Natura bin ich oft wie ein Kind, das man führen möchte, ein Kind das man streicheln möchte und berühren, lieb haben. Das ist meine Natur. Das Innere Erwachsene ICH kommt oft in Natura zu kurz. Weil ich stark bedürftig bin. Mein Autismus ist immer Präsent und das verwirrt meine Mitmenschen manchmal. Daher finde ich es einfacher wenn sie durch mein Tagebuch erfahren, das da noch jemand anderer in mir ist, der zwar schreiben kann, aber nicht unbedingt in Natura zu sehen ist. Ich bin die Widersprüchlichkeit in Person, ich bin ein mutiger ängstlicher Mensch. Ich bin ein starker schwacher Mensch, ich bin ein gesunder kranker Mensch, ich bin ein liebenswerter frustverbreitender Mensch, ich bin ein strukturierter Chaot. Ich bin jemand der in keine normale Schubladen passt, meine wurden von einem Surrealen Maler gezeichnet.
Frage Nr. 2:
Warum verbreitest du mit deinem Tagebuch eher Leid und Frust.
Ich würde sagen ich verbreite eher Frust, statt Leid. Wobei wahrscheinlich das Gleiche herauskommt. Aber ich will kein Leid entstehen lassen. Meine Motivation ist anders gestrickt.
Der Frust entsteht, weil Menschen sich mit Themen verbinden, die sie toll finden. Und ich komme dann als "Freundin" daher und trete das gleiche Thema mit meinen Schuhen in den Boden, bis fast nichts mehr da ist.
Zumindest kommt es vielen so vor. In Wahrheit habe ich wirklich keine Ahnung mit welchen Themen sich meine Freunde gerade beschäftigen.
Ich guck nicht auf deren Chronik und suche gezielt nach etwas womit ich ihnen weh tun kann. Noch kenne ich sie wirklich um zu wissen was sie schmerzt. Denn im Gegensatz zu mir, habe ich keine Ahnung von ihrem Innenleben.
Die meisten verschließen sich hinter Stahlharten Türen und lassen niemanden rein.
Die meisten Menschen sind so wie ich einst war, undurchsichtig begrenzt und zensiert.
Kaum einer ist so offen, dass ich herausfinden könnte, wie er denkt und fühlt.
In Wahrheit kenne ich keinen meiner Freunde, noch nicht einmal meinen besten Freund, noch nicht mal meine Frau wirklich. Ich kenne nur das was sie mir zu erkennen geben und sonst nichts.
Aber ich bin ein Empathi und das macht es so kompliziert. Ich greife Informationen auf die im verborgenen liegen. Und genau über diese Informationen mach ich mir Gedanken. Am Tag denke ich über extrem viele Dinge nach. Würde man meine Gedanken notieren, würde es eine Matrix geben, die wahrscheinlich eine ganzes Dorf ausfüllen würde. Es gibt keine Sekunde wo ich nicht denke. Auch wenn ich in Tiefenmeditation bin, arbeitet mein Gehirn, meine Gedanken treten in den Hintergrund, sind aber trotzdem da. Ich denke das alle Menschen so leben, mit ihren Gedankenerleben.
Ein paar dieser Gedanken kreisen dann wie Vögel in meinem Gehirn herum, meist sind es Fragen die dann dabei entstehen: Warum ist das so oder so? Gefällt mir das? Kann ich damit umgehen?
Und oft sitze ich dann irgendwann am PC, nehme einen dieser Gedanken auseinander und erarbeite mir so meine Antwort.
Und daraus entstehen dann die Themen-Tagebücher.
Einfach aus der Luft gegriffene Themen die mich interessiert haben, die ich aber nicht mehr will, denn eigentlich gehören sie nicht zu mir. Es sind empathische Worte, Gefühle die an mir vorbeirrauschen und mich dazu beflügeln darüber zu schreiben. Und manchmal auch Themen die mir am Tag begegnen und mich selbst total frustrieren.
Manchmal hinterlässt das ganze in mir ein Gefühl von Wiederwillen, ein Gefühl von Eigenleben. Das will ich nicht in meinem Leben. Und dann muss ich es los werden.
Ich schreibe dann darüber voller Ekel und voller Wut, Frust, KOTZ. Genau in dem Gefühl bin ich dann. Es nervt und macht mich kirre. Und wenn ich es aufgeschrieben habe, bin ich es los. Es ist erst mal weg und ich fühle mich befreit.
Und interessanter Weise liest es dann irgendeiner meiner Freunde und fühlt sich negativ berührt, entweder weil ich mich negativ berührt fühle, oder weil es genau ihr/sein Thema ist, dass ich gerade mit Worten gen Gulli schiebe.
Und schon fühlt es sich an, als hätte ich meinen Frust weiter gegeben und es hagelt Vorwürfe. Man möchte darüber diskutieren und wenn ich was dazu schreibe dann möchte man weiter diskutieren, bis ich mich entschuldige weil ich den Freund gerade mit meinen Worten verletzt habe. Und auf diese Diskussionen lass ich mich nicht mehr ein, weil es nichts bringt. Ich kann mich nicht für ein Thema entschuldigen das ich zum Kotzen finde. Ich kann mich nur entschuldigen, das es dem anderen weh tut. Aber daran das ich es zum kotzen finde, daran ändert sich nichts. Und dann ist es oft so, das die Freunde sich von mir abwenden, weil ich ihr Heiligtum verletzt habe.
Selten versteht jemand das ich nicht SIE damit verletzen wollte.
Sie identifizieren sich mit etwas und daraus entsteht dann eine Verbindung. Ich bekomme diese Verbindung vielleicht unbewusst mit und reagiere darauf.
Das gehört nur peripher zu mir, aber ich werde konfrontiert. Was tut man wenn man etwas über gestülpt bekommt, das eigentlich nichts mit einem zu tun hat - man versucht alles mögliche damit man es los wird und genau das tue ich indem ich darüber schreibe.
Ich will das nicht in meinem Leben. Egal ob es nun Fußball ist, die Deutschland Fahne, Silvester, die Machthaberische Art von Sahra Wagenknecht, AFD, CDU, die Art wie Menschen mit Tieren umgehen.
Ich will niemanden verletzen, ich will nur mein Innenleben entmüllen.
Ich hab keine Ahnung von dem Innenerleben meiner Freunde.
Und weil ich es nicht weiß... tja, dann passiert so was. Dann schreibe ich über Fußball weil mich dieser Sport extrem ankotzt und ein Freund fühlt sich tief beleidigt und total verletzt, weil Fußball alles für ihn ist. Dann schreibe ich über meine Freiheit und ein anderer fühlt sich verletzt weil er diese Freiheit nicht leben kann - aber gerne leben würde und es frustriert ihn, dass ich einfach tue was ich tue und sage was ich denke. Dann schreibe ich über Sahra Wagenknecht und jemand entfreundet sich, weil sie Fan von Sahra ist.
Dinge die ich ohne das ich schreibe, nie erfahren hätte. Weil ich nicht nachfrage und andere es mir nicht erzählen.
Alles was ich wirklich weiß, ist das ich sie mag oder nicht. Und auch das ist nur eine Momentaufnahme.
Ich erfahre erst wie es meinen Mitmenschen geht, womit sie sich beschäftigen, wenn ich darüber schreibe.
Für mich sind die meisten FREMDEN Menschen - Menschen mit zugenähten Mündern und geschlossenen Augen. Ich sehe sie nur durch meine Empathie, ansonsten sind sie für mich huschende verwirrte traurige in sich zensierte Wesen. Ich weiß das klingt extrem gemein. Aber das ist meine Sicht. Ich rede hier auch nicht von meinen Freunden, sondern von Menschen die mir sonst begegnen draußen. DAS TUT MAN NICHT, SO MUSS MAN SEIN, SO WILL ICH SEIN, DAS DARF ICH NICHT ZEIGEN.
In Wahrheit wollen sie alle geliebt werden, für das was sie sind. Und in Wahrheit weiß niemand wirklich wie sie sind.
Hier habe ich wenigstens die Möglichkeit zu zeigen wer ich bin. Manchmal gehe ich durch die Stadt und bin wie sie und dann tue ich etwas merkwürdiges, ich fange an laut zu lachen, oder zu tanzen, oder ich ziehe mein Tuch runter und zeige meinen kahlen Schädel und auf einfach erwacht die Welt und ich spüre Blicke, ich schließe die Augen und sehe SIE. Eine Sekunde nur werden diese Menschen sichtbar. Ihre Zensur bröckelt.
GENAU deshalb schreibe ich Tagebuch, ich lass die Welt um mich herum bröckeln. Die Menschen die hier mitlesen involviere ich mit sichtbarer Zu oder Abneigung.
Das ist Buddhismus pur.
Ich mache mich sichtbar damit andere sichtbar sein können. Ich gebe ihnen das Gefühl wichtig zu sein, denn ich teile mein Inneres mit ihnen. Ich habe so großes Vertrauen, selbst dadurch verletzt zu werden.
Für mich ist das auch (vielleicht denkt ihr jetzt: in meinem verwirrten Kopf) Liebe.
Ich liebe meine Freunde, auch dann noch, wenn sie mir weh tun. Auch dann noch, wenn ich ihnen weh tue, weil ich Dinge beschreibe die sie hassen, oder verletzend finden. Wenn all das was in mir ist, wirklich hervor käme, gäbe es keine Worte mehr. Ich würde nur ein weißes Blatt Papier nehmen und rote Punkte malen, bis das Papier gänzlich gefüllt wäre.
So viel ist da was mich verbindet, ob ich es will oder nicht. DAS hier ist nur ein winzig kleines Stück einer winzig kleinen Fläche roter Punkte.
Buddhismus bedeutet nicht nur bewusst gutes zu tun für diese Welt. Buddhismus bedeutet sich sichtbar zu machen, sichtbar zu werden. Sich auszuziehen und sich zu entblößen. Angreifbar zu sein. Sich selbst kennen zu lernen, mit allem was da ist. Und der beste Spiegel für die eigene Welt ist die Welt des anderen zu berühren.
Buddhismus bedeutet auch sich und andere mit einer Realität zu konfrontieren die weit über das hinaus geht, was sichtbar ist. Dem Inneren Konflikt zwischen dem nahbaren und unnahbaren. Der Verbindung zwischen Negativ und Positiv. Den Polen die alles zusammen halten. Mein Tagebuch ist für mich eine Art Offenbarung. Ich schaue in den Spiegel und sehe mich wirklich. Verwundbar, nackt, heroisch und wütend, kalt und heiß. Ein Spiel mit den Wiedersprüchen die alle in sich tragen, ich will das gar nicht mehr verbergen.
Das Leben ist voller Leid und Frust und ich (be)schreibe das und mit jedem Wort wird es in mir ruhig.
Und am Ende des letzten Satzes kann ich einschlafen, denn nichts mehr tut weh... bis zum nächsten Mal.
Wer mich liest kennt mich wirklich und wahrscheinlich auch sich...
Nun ist es also amtlich wir sind ein Volk der Ängstlichen Rechtspopulisten. Die Leute sind vor lauter Sorgen so vergrämt, dass sie sich als Opfer eines Systems wahrnehmen. Es ist immer einfacher seine Probleme auf andere zu verteilen. Und genau das haben sie mit ihrer Wahl getan, sie haben ihre Probleme vollflächig aufs Land verteilt, so das wir alle was davon haben.
Deutschland ist wieder Rechts! - so wird es aussehen, wenn andere Länder auf uns herabblicken. Dann werden sie wieder mit der Vergangenheit konfrontiert. Einem Deutschland unter dem Hakenkreuz. Eine Schwesterpartei hat die rechtspopuläre Angst der Opfer ihrer eigenen Schande sichtbar gemacht. Menschen die glauben das eigene Unvermögen einer Politik in die Schuhe zu schieben. Sie glauben ihre Ängste und Illusionen werden jetzt ernster genommen. Jetzt wo sie es allen gezeigt haben, dass ein Rechtsextremes Wahlprogramm weniger wert ist als Neid, Eifersucht und Missgunst gegenüber Flüchtlingen und Homosexuellen die heiraten wollen.
Die armen Opfer fühlen sich ihrer Werte beraubt und deswegen wählten sie eine Partei deren einziges Anliegen ist, ein soziales System zu zerstören und wieder alte Werte einzuführen die einst dafür gesorgt haben, das Juden vergast wurden und Homosexuelle hinter Gitter kamen.
Sie feiern ihren Sieg mit Fähnchen und hocherhobenen Händen wie einst die Deutschen feierten. Und die Posen gucken sie sich ab von Männern auf vergilbten Bildern die freudestrahlend Hitler feierten. Nur ist es diesmal kein Führer. Diesmal ist es eine Homosexuelle Frau mit zwei Kinder, die mit ihrer ausländischen Partnerin in einem Nachbarland lebt.
Das ist der grösste Irrsinn in meinen Augen. Sollte hier die luft brennen. Und sie wird brennen. Dann kann diese Frau einfach ins Auto steigen und dem Kerl das Zepter übergeben der in Wahrheit das Sagen hat.
Und dann ist die Verkörperung des Mannes wieder da, der einst Deutschland in den Ruin getrieben hat.
Es ist nicht Weigel vor der wir uns in Acht nehmen müssen. Es ist Gauland der gestern brüllte das er Merkel jagen will.
Das deutsche Volk hat einem Rechten Psychopathen ihre Stimme verliehen.
Die Opfer haben sich somit selbst zur Schlachtbank geführt.
Ich gebe dem ganzen jetzt 4 Jahre und dann entscheidet es sich für mich, ob ich Deutschland den Rücken kehre. 4 Jahre bis zur nächsten Wahl.
Es ist komisch, solange die Augen ihre Arbeit tun, geben wir ihnen höchstens die Aufmerksamkeiten um sie frischer aussehen zu lassen, beim Jährlichen Brillen Check, und um jemanden mit diesen berühmten tiefen Blick zu betrachten, der nur eines andeuten will: "Komm ins Bett".
Ich habe schon als Kind befürchtet irgendwann Blind zu werden, dass diese Befürchtung nun vielleicht eintrifft, damit habe ich mich nie so intensiv beschäftigt, um z.B. die Brailleschrift zu lernen oder mich mit anderen Sehhilfen auseinander zu setzen. Etwas zu wissen, heißt nicht unbedingt sich damit zu beschäftigen, in meinem Fall habe ich es ganz weit von mir geschoben.
Vor einer Woche hat sich dann alles verändert. Seit dem sehe ich Blitze am linken Augenrand und vor meiner Linse läuft ein schwarzer Balken mal hoch, mal runter.
Für mich hat Sehen eine große Bedeutung, das Spiel mit der Wahrnehmung, zwischen den Welten, zwischen Schatten und Licht. Die Kleinen Dinge die Menschen gerne übersehen, haben mein Interesse oft geweckt. Glasscherben wenn Sonnenstrahlen darauf fallen, trockener Sand der im Tageslicht unscheinbar aussieht, aber wenn ein sehr heller Lichtstrahl darauf fällt, fängt er an wie Millionen kleiner Edelsteine zu glitzern. Blätter die im Herbst die Farbe wechseln. Ich liebe Spinnennetze im Tau oder nach einem sanften Regen (auch wenn ich keine Spinnen mag).
Es gibt so vieles was ich liebe und was ich als natürlich empfunden habe, all das sehe ich mit beiden Augen und die Vorstellung, dass ich es vielleicht irgendwann nur noch mit einem Auge sehen kann, ist irrational. Und doch könnte diese Vorstellung wahr werden.
Mein linkes Auge gibt den Geist auf, oder anders mein Glaskörper fließt davon und nimmt die Netzhaut mit.
Ich weiß nicht wie die Geschichte meines linken Auge endet, ich erfahre mehr am Dienstag, wenn ich in der Augenklinik in Bremen bin, sie hat einen guten Ruf und ich bin froh wenn dieses Kapitel gut ausgeht.
Drückt mir bitte die Daumen... das soll ja angeblich Glück bringen. Mein Auge kann es gebrauchen.
Dies ist ein Abschied für immer - vom Tierschutz.
Es gibt so vieles was ich noch sagen wollte, was aber irgendwie keinen Sinn mehr gibt.
Doch einiges muss ich noch los werden bevor sich unsere Tierhof Türen schließen.
Wenn ich manche Gedanken lese, zum Thema Tierschutz, dann muss ich leise lächeln, dieses Lächeln ist Traurig, denn die wenigsten Menschen wissen wirklich was Tierschutz bedeutet.
Man sieht nur mit den Augen, das wesentliche ist unsichtbar.
Wir versuchen so gut wie möglich ein Bild zu zeigen, von der guten Welt die wir ermöglichen. Die schlimme Dinge die dazu beitrugen das die Tiere zu uns kamen, die will niemand wissen.
Die Leute wollen nur hören, sie sind in Sicherheit.
Man will auch nicht wissen, welche Probleme wir haben, um die Tiere zu ernähren, um ihnen ein gutes Zuhause zu bieten. Die wenigsten Gnadenhöfe achten auf artgerechte Unterbringung, wie soll das gehen, wenn man nur einen begrenzten Platz zur Verfügung hat, aber dafür Tiere in die Hand gedrückt bekommt, die keine Chance hätten auf ein Zuhause außerhalb unserer Höfe.
Ich habe schon oft Besuch gehabt, der die Nase gerümpft hat, weil es mal wieder nach Katzenpisse roch.
Auch das will niemand wissen, man will nicht wissen wieviel Arbeit in einem Gnadenhof steckt, man will nicht wissen, wie hoch die Scheiße ist, in die wir manchmal treten. Auch die Unfälle will man nicht wissen. Unfälle die passieren, wenn uns gesagt wird, das ein Tier kastriert ist, das aber in Wahrheit trächtig ist. Ich wurde beschimpft als wir eine Katze aufnahmen und ein paar Wochen später kleine Welpen hatten. Ich wurde beschimpft weil man mir vorwarf, ich hätte das Tier raus gelassen. In Wahrheit kam es bereits Trächtig zu uns.
Man läuft immer Gefahr das plötzlich gute Spender abspringen, weil man irgendwas sagt oder tut was nicht in ihr Weltbild passt. Ich bin in den 6 Jahren seit offiziellen Bestehen unseres Tierhofes so oft schon beleidigt, angebrüllt, beschimpft und verleumdet worden. Man hat versucht unseren Ruf zu ruinieren, weil eine andere Tierschützerin unter einem falschen Namen angab sie hätte uns Spenden geschickt die wir veruntreut hätten. Nur war die Dame nicht schlau genug und hat ihre EMail nicht geändert und so konnte ich herausfinden, das sie eine Tierschützerin war die mir schaden wollte.
Immer wieder habe ich es erlebt, das man Ansprüche und Erwartungen an mich stellte. Ich war nicht immer erreichbar, ich machte zu wenig Fotos unserer Tiere, ich schrieb zu wenig Erfahrungsberichte, ich wäre zu distanziert - ja das stimmte auch.
Manche Tiere mögen es gar nicht fotografiert zu werden. Manchmal war ich zu müde um noch Berichte zu schreiben, manchmal gab es einfach nichts schönes zu berichten. Manchmal wollte ich einfach keine Freundschaft mit einer Spenderin führen, sondern einfach nur ihre Spende für unsere Tiere.
Das bisschen Privatleben gehörte meiner Familie und meinen Tieren, manchmal blieb einfach keine Zeit um engere Kontakte zu pflegen.
Manche Menschen erwarten, dass wir Tierschützer Rund um die Uhr arbeiten, das wir immer Gesund sind, immer fit, immer lächelnd während wir die Scheiße unserer Liebsten wegwischen.
Mir wurde gesagt, ich sei zu emotional und ich sollte mir ein dickeres Fell aneignen.
Ich habe das dickste Fell das es gibt, denn ich hab mir noch nicht das Leben genommen, trotz dieser Scheiße die ich in meinem Leben erlebt habe und dieser Scheiße die ich im Leben der Tiere erlebt habe.
Ich bin wie ein Stehaufmännchen und kann auch dann noch gerade gehen, wenn ich erlebe, wie einem Reh vor meinen Augen die Kehle durchschnitten wird, um es von seinen Leiden zu erlösen, oder wie einem Huhn der Kopf abgehackt wird, weil es so unendliche Schmerzen hat und kein Tierarzt an einem Feiertag zu erreichen ist.
Es hat mich nicht umgebracht.
Ich behalte die Nerven, obwohl unsere Kaninschen auf dem Dächern herumsprangen, weil sie ein Loch in ihrer Voliere gefunden haben.
So was erzählt man nicht, man lächelt und zeigt schöne Bilder, damit die Leute sehen, dass es unseren Tieren gut geht.
Wir sind die letzte Bastion bevor sie sterben, manchmal sind es nur wenige Tage, Wochen, Monate. Manchmal auch nur wenige Stunden, die wir bei ihnen sitzen und leise mit ihnen reden bevor sie für immer ihre Augen schließen. Wir beerdigen sie mit unseren Tränen und graben Löcher mit unseren Händen.
Das Blut will man nicht sehen.
Man will auch kein Video mit einem vor Schmerzen schreienden Hund, Katze, Hase, Huhn.
Man will auch keine dreckige Wohnung oder nach pisse riechenden Flur. Alles muss irgendwie makellos sein. Natchi ist eine Katze die genau in dieses Bild passt, ihre Augenhöhlen sind zugenäht, Bebbels und Fee - mir sagten schon Leute, diese Augen sind furchtbar. Bebbles hat blinde Augen, man sieht das weiße und Fee hat gar keine Augen mehr, nur Augenhöhlen.
Ich fotografiere alle meine Tiere gerne, unabhängig ob sie den Leuten gefallen oder nicht. Ich finde sie alle wunderschön. Aber ich fotografiere nicht oft.
Ja wir sind nicht makellos, wir sind chaoten. Man wird uns nicht in Designer Klamotten sehen, unsere Klamotten sind immer die gleichen, weil uns einfach das Geld fehlt, um uns neu anzukleiden.
Ich habe Pulis und Shirts im Schrank die 20 Jahre alt sind - für mich sind sie wie neu.
Heute bekam ich gesagt: Das man doch vorher überlegen soll, wenn man den Tiere nicht gerecht wird.
Natürlich erwarten die Leute auch, das wir alle Hellseher sind. Das wir im Vorfeld, bevor wir überhaupt einen Tierhof gründen, bereits wissen, das er auch dann noch Perfekt ist, wenn wir bereits unter der Erde liegen.
Liebe Leute wir sind keine Hellseher, wir wissen nur das wir JETZT in der Lage sind zu helfen und das tun wir das, wenn wir wüssten, dass wir eines Tages behindert sein werden und im Rollstuhl landen, würden wir erst gar nicht anfangen zu helfen.
Dann würden wir den Rest unseres validen Daseins Party machen.
Die Erwartungen sind enorm groß, aber ich bin nicht hier um die Erwartungen der Menschen zu erfüllen.
Ich bin hier weil es um die Tiere geht. Solange ich kann, werde ich unsere Tiere weiterhin schützen und pflegen.
Denn das ist alles was ich tue. Mehr hab ich nie getan...
Tierschützer sind auch nur Menschen, wir sind weder Maschinen noch haben wir einen Körper und ein Herz aus Stahl. Tierschutz macht psychisch und physisch kaput. Am Ende sind wir nicht anders als die Tiere die zu uns kommen - doch sie hatten uns. Wir stehen am Ende ohne Unterstützung da... Das ist unser Los und auch wenn wir nicht in die Zukunft blicken können, das wissen wir mit Sicherheit.
Namasté eure Andarnil
Ihre Leiden sind Unsichtbar
Wir haben gekämpft und viel Leben gewonnen.
Wir haben uns selbst missachtet um sie zu sehen.
Um ihnen den Wert zu geben, in einer Wertlosen Zeit.
Wir haben geweint und gehalten und getragen und verloren.
Sie sind uns unter den Händen gestorben.
Ihr Blut hat unsere Erde getränkt.
Nun sind wir alt und unsere Gärten voller Gräber
Sie sind schon lange fort
Manchmal sitzen wir dort wo eines liegt und singen
Und singen und singen das Lied vom Tot.
Ihr Herz schlägt laut
Ihre Stimme ist leise
Wir schreien es hinaus.
Sie sind nicht hier um zu sterben.
Sie sind hier des Lebens willen.
Wir sind es.
Wir sind die Gefahr.
Ihre Leiden sind unsichtbar.
Manchmal sitze ich dort an einem Grab
An ihrem letzten Ort.
Und Tränen laufen über mein Gesicht.
Ich weiß kaum noch die Namen.
Aber ich erinnere mich.
An ihre Wunden und Narben.
An ihre Augen die mich sahen.
Dieser Blick hat sich in meine Seele gegraben.
Ich habe sie geliebt, so geliebt.
Ihre unsichtbare Leiden die trägt der Wind mit sich fort.
Tierhof Amoa
2010-2017
Und wir sind froh, dass wir die Erfahrung machen durften mit ihnen zu wachsen und von ihnen zu lernen.
Die Trauer vergeht eines Tages, aber die Erinnerung bleibt.
An:
Unseren Hund
Bella
Unsere Katzen:
Shadi (von einem Psychopathen getötet)
Toffi (überfahren) Mummel (Organversagen) Tattoo (Nierenversagen, friedlich eingeschlafen) Manny (Als Welpe gestorben) Tinker Bell* Rote* Less (Überfahren)
Teddy1 (Überfahren direkt vor dem Haus und weiter gefahren. In einer beruhigten Zone).
Teddy2 *
Seppel (Organversagen)
Flocke (Herzschlag. Nach dem Füttern sich noch das Schnäuzchen geleckt und danach einfach umgefallen und war tot. Ich habe noch Mund zu Mund Beatmung gemacht)
Agatha ( unser Maskottchen wurde auf dem Grundstück tot gefunden)
Moon*
Asha*
Issi*
Unsere Schafe:
Mumm
Maxi Ein Hasserfüllter Mensch hat das Gatter aufgemacht und unsere beiden Schafe sind auf die Autobahn gerannt. Die Verletzungen waren so groß, dass beide erschossen wurden.
Unsere Hühner: alle bis auf Schwarzi sind an den Folgen der Massentierhaltung gestorben.
Wir hatten 26 Hühner von Rettet das Huhn e.V.. Unser Kaninchen: Schwarzi lag tot in seiner Voliere, Ursache unbekannt.
(Alle anderen Tiere haben ein neues Zuhause gefunden. )
Und sollte ich hier irgendeinen Namen vergessen haben...
Ihr seid jetzt alle wieder zusammen
In Liebe vereint.
*Diese Tiere sind verschwunden und nicht wieder nach Hause gekommen.
Ich mag ihn nicht diesen Eckart Tolle. Zwischen ihn und mir klafft da dieser unüberwindbare Graben.
Wenn er anfängt zu reden, möchte ich ihn schütteln, ihn von seinem Stuhl schubsen, ihn kaltes Wasser ins Gesicht schütten - Klatsch!!!
"Kerl mach die Klappe zu oder rede normal mit den Menschen!".
Seine Überheblichkeit, sein unüberwindbarer Ego - der sich hinter dieser überdimensionalen Wohlgefälligen Spiritualität versteckt - kotzt mich an.
Er verstrickt sich in selbstgefälligen Phrasen und lässt die Leute im Publikum wie kleine Wichtlinge erscheinen. Und dabei kommt nur Ego-Müll aus seinem Mund, selbstgefälliger langatmiger Müll. Nimmt man den Müll auseinander und radiert das Ego aus, dann erst sieht man den Spirituellen Menschen, die belegbare, bereits wissenschaftlich, psychologisch erkannte und dokumentierte Wahrheit. Er ist ein hochintelligenter Mensch der sich sehr wohl in der Naturwissenschaft auskennt und er hat erkannt, wie er das erworbene Wissen in einer Sprache umsetzt die sich anhört als wäre er wahrlich von einem Engel besessen...
Merkwürdigerweise scheint das kaum jemand zu erkennen. Die Leute himmeln ihn an und nehmen es hin, dass er sie klein macht, bei jeder Frage huscht da dieses kleine dunkle Lächeln über sein Gesicht, wenn er dem Wicht da unten sagen kann, wie klein er in Wirklichkeit ist und wie wahrhaftig Toll die eigenes TOLLE-Existenz darüber steht.
Und sie himmeln ihn dafür an. Egal wie lange sein Monolog über die Welt und seine Sicht zum Erwachen andauert, sie haben Geduld mit seinen laaaanngsamen Sätzen. Und wenn er endlich endet, dann fühlen sie sich gesehen. Sie möchten ihm huldigen diesen kleinen schrumpeligen Mann der über ihnen hockt wie die Spinne im Netz.
Oh ich mag ihn nicht. Ich mag ihn nicht, weil das Ego bei allem was er tut so im Vordergrund steht und die Leute genau das brauchen. Sie brauchen jemanden zu dem sie hochblicken können. Den sie anhimmeln können, eine kleine schrumpelige Führerpersönlichkeit, eingemummelt in eine hoch intelligente spirituelle Präsenz.
Ich würde es keine Sekunde in seiner Gegenwart aushalten. Mich erschrecken solche selbsternannten Gurus. Weil sie Macht ausstrahlen und Suggestiv agieren. Sie haben einen Allmachtgedanken und bewegen sich in ihrem Absolutismus.
Und werden gesehen und gehört. (Man könnte jetzt meinen, ich sei neidisch auf solch Individuen. Nein es ist kein Neid, sondern sie ängstigen mich. Mich ängstigt diese Macht die sie ausstrahlen, sie sind so unglaublich weit von Mitgefühl entfernt und je mehr Macht sie über andere Menschen haben, desto mehr verschwindet die Verbindung, Liebe, Mitgefühl. Das ist es was mich hier erschreckt. Die Verbindung erlicht und alles was bleibt ist ein Volk und ein Führer. Und davon gibt es so viele auf dieser Welt und das ängstigt mich und deshalb schreibe ich hier darüber).
Sie sind die wahren Könige unserer Zeit.
Dabei spielt es keine Rolle ob sie Tolle, Nydahl oder Kuby heißen.
Die Leute brauchen solche Menschen um sich zu fühlen, um wieder zu erfahren warum sie leben - um eine Berechtigung für LEBEN zu erhalten. Um eine Bestätigung für Leid zu erhalten, das Leid notwendig ist um sich spirituell weiter zu entwickeln. Sie brauchen diese Menschen wie die Luft zum Atmen.
Und je mehr ich mich von diesen Gurus entferne, desto mehr wird mir bewusst, dass mein spiritueller Weg ein vollkommen anderer ist... und doch fühle ich ganz weit und tief in mir so etwas wie Anziehung. Macht zieht an und dagegen wehre ich mich. Niemals würde ich so sein wollen wie sie- wie die Führer, wie das Volk.
Stattdessen bewege ich mich in der Masse, fort von Gurus jeglicher Art und Weise. Ich gebe zwischen Menschen und verschwimme mit in ihrem Sein. Und ich fühle, ich fühle ....
Oh ja und ich weiß, das ihr solche Worte nicht hören wollt... Shitstorm ist wahrscheinlich vorprogrammiert. Ich weiß das. Aber gerade heute ist mir mal wieder danach... Heute bin ich mal wieder so gar nicht buddhistisch und das ist auch sehr gewollt...
Anders als in Asien oder Afrika entfernen sich in Europa Eltern von ihren Kindern und umgekehrt. Jeder geht irgendwann seinen eigenen Weg und man trifft sich höchstens mal zu Weihnachten, Geburtstagen oder Hochzeiten, ansonsten weiß der eine nicht wie es dem anderen geht.
Diese Distanz ist in unserer Gesellschaft Normalität.
Erst heute hatte ich wieder eine sehr schöne aber auch traurige Diskussion mit zwei meiner Freundinnen, beide haben kaum Kontakt zu den Eltern und die Beziehung ist Distanz geprägt. Warum das so ist, können beide nicht so recht beantworten, es hat sich so ergeben. Ich hatte das Gefühl es tut weh, näher an dieses Thema zu gehen. Es sprengt eine innere Kette die sich um die Brust schmiegt.
Meine Freundinnen sind nicht die einzigen die dieses Problem haben. Distanz verschließt und Zuneigung öffnet.
Ich schrieb heute in meinem öffentlichen Tagebuch über meine Beziehung zu meiner Tochter und das Heimweh das sie gerade hat und das ich hoffe dass sich unsere Türen zueinander nie schließen, egal wo sie ist und welchen Weg sie verfolgt.
Ich erlebe es oft - dieses Türen schließen. Die Zuneigung die Menschen eigentlich für einander empfinden bleibt oft vor einem oberflächlichen Geplänkel stehen, weiter traut sich niemand. Da ist die Angst vor dem Alter, Krankheit, Tod, da gibt es unterschiedliche Wege, der eine hat dieses Interesse, der andere das, was verbindet ist die Vergangenheit, dieses Gefühl in den Armen der Eltern zu liegen. Diese Zuneigung die man fühlt ist eine alte Zuneigung und mit dem Alltag des Erwachsenseins kamen andere Empfindungen und Erfahrungen, die sich über die Zuneigung legten wie ein Stein auf einen anderen. Auf einmal war man nicht mehr einer Meinung, auf einmal fühlte man diese Distanz und je älter man wurde, desto distanzierter wurde die Beziehung. Man ging sich aus dem Weg.
Ich hatte letztens eine heftige Auseinandersetzung mit meiner Schwiegermutter, ähnlichen Ursprungs. Da gab es Missverständnisse und unausgelebte Gefühle und eine Bandbreite unterschiedlicher Empfindungen, Meinungen und Betrachtungen, ganze Weltenbreit war die Distanz zwischen uns. Es tat uns beiden weh, denn letztendlich lieben wir uns.
Wir haben beide unsere Leben gelebt und dadurch Erfahrungen gesammelt. Unser Erleben und unsere Erfahrungen sind so unterschiedlich wie sie nur sein können. Und das schafft Distanz.
Wir sind gerade wieder dabei uns an die Zuneigung zueinander zu erinnern. Ich gebe zu, wenn ich jemanden mag, schaffe ich es nicht lange böse zu sein. Ich sag mir selbst, es ist immer ein Versuch wert, sich wieder anzunähern und sollte der Versuch nicht klappen, dann vielleicht später und sollte es später nicht klappen, dann hat man wenigstens sein Bestes getan und kann den anderen in Frieden und mit Zuneigung gehen lassen.
Drei Versuche der Annäherung Zeitversetzt - beim letzten Versuch entscheidet sich alles...
Ich glaube das wir nicht daran gewöhnt sind in einer Gruppe von Menschen Familie zu leben, wir sind es gewohnt, dass man sich aus dem Weg geht. Kinder werden geboren und dann heißt es: Schnell wieder arbeiten gehen. Sie kommen in den Hort, dann Kindergarten, dann in die Schule, man sieht sich Morgens und Abends und dazwischen ist man mit sich selbst beschäftigt. Irgendwann wird man älter und man sieht die Kinder vielleicht mal am Wochenende und wenn sie selbst eine Familie haben, dann sieht man sie vielleicht zwei, drei Mal im Jahr, zu Weihnachten und Geburtstagen. Mit dem Alter kommen Krankheiten und Gebrechen und dann wenn man die eigenen Kinder wirklich am meisten braucht, haben sie selbst ihren Alltag und Geschichten und Erlebnisse aufgebaut, sie haben selbst Kinder und gehen vielleicht noch Arbeiten um für den nächsten Urlaub zu sparen, viel Platz bleibt da nicht für die altern Eltern, die vielleicht nicht mehr gut hören und sehen, vielleicht noch nicht mal mehr laufen können. Irgendwann sitzt man in einem Altersheim mit lauter Gleichaltrigen die genauso vergesslich sind und irgendwann stirbt man und an den Gräbern versammelt sich die komplette Familie und beweint den Toten.
Wie unglaublich traurig ist diese Dynamik der Distanz und wie sehr verbreitet sie sich als Normalität.
Ist das wirklich alles?
Ich finde wir brauchen eine andere Familienkultur, nein ich will nicht zurück zu den Ältesten die über die Jüngeren bestimmen, etwas neues, etwas das es noch nicht gegeben hat, oder vielleicht gibt es das schon?
Vielleicht in den Mehrgenerationshäusern in dem alt und jung zusammen leben und sich gegenseitig unterstützen.
Ich weiß nur eines, so möchte ich nicht enden, nicht in einem Altersheim mit der Gewissheit, dass meine Tochter keine Zeit mehr hat, weil sie eingespannt ist in Beruf und Familie.
Ich möchte noch dazu gehören, zu ihrem Leben und mir ist bewusst, dass ich dafür etwas tun muss. Es reicht nicht diese Gefühle zu haben, die sich jetzt langsam mit Anfang 50 in mir entwickeln. Die Gefühle alt zu sein und älter zu werden. Das Bewusstsein bald nicht mehr laufen zu können, weil meine Behinderung von Schub zu Schub schlimmer wird. Es reicht nicht zu sagen: "Ich hab dich lieb Schatz".
Ich möchte nicht, dass meine Tochter in Arbeit versinkt, egal ob das nun in der Schule ist, oder später in der Ausbildung. Schon heute sage ich ihr:
"Nimm dir Zeit liebes! Werde nicht so schnell erwachsen. Werde nicht so wie der Großteil der Menschen da draußen. Eilend, Unachtsam und mit sich selbst und dem Geld beschäftigt das man scheffelt für den nächsten Urlaub, oder das Häuschen mit Zaun und Mauer und wohlgeformten Garten. Nimm dir Zeit für deine Freunde, für deine Liebsten und nimm dir Zeit für dich und für deine Gefühle und nimm dir Zeit für mich... "
Es wird eines Tages die Zeit kommen, an dem ich nicht mehr da bin und was ich auf keinen Fall möchte ist diese Beerdigung an dem sich alle wieder finden, die nie Zeit für mich hatten, als ich noch lebte....
Endlich nach fast 20 Jahren darf ich meine Frau heiraten. 💕
Heute wurde das Gesetz zur Eheschließung Homosexueller Menschen unterzeichnet. Am 22 Februar 2018, den Tag unserer Eintragung - 20 Jahre nach unserem Kennen lernen, werden wir Heiraten. - wo wissen wir noch nicht genau, aber wir würden gerne auf einem Leuchtturm heiraten.
DANKE!!
Herzliche Grüße und ein Namasté von eurer Andarnil
Zu den unsäglichen Artikeln und Interviews des Professors Ulrich Kutschera habe ich folgende öffentliche EMail an die Universitätsleitung geschrieben:
ÖFFENTLICHER BRIEF!
Sehr geehrte Damen und Herren,
diese Mail ist an sie alle gerichtet, eine Abschrift hierzu werde ich auch an die Medien weiterreichen, sowie als öffentlichen Brief über Facebook, Google und Twitter verteilen.
Denn was ich hier zu sagen habe, geht alle an und sollte nicht in den Schubladen ihrer Schreibtische verschwinden.
Ich fordere sie hiermit auf sich öffentlich von den Ansichten des Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera zu distanzieren UND Ulrich Kutschera des Amtes zu verweisen. Oder genauergesagt, ich fordere sie auf Ulrich Kutschera zu kündigen.
Ich bin eine von vielen Menschen die über Jahre sexuellen Missbrauch durch heterosexuelle Eltern erlebt haben. In dem letzten Interview sagte Kutschera:
"Bei heteronormalen Elternpaaren mit Kindern sorgt ein genetisch verankertes Inzucht-Verbot, das man auch als "instinktives Tabu" definieren kann, das z.B. bilogische Vätern nicht ihre 20 bis 30 Jahre jüngeren Töchter heiraten und mit ihnen Nachwuchs zeugen".
Ich kann aus genau diesen Gründen keine Kinder austragen, weil mein Vater durch sexuelle Handlungen an mir (vom 4 bis zum 16 Lebensjahr), meine Gebärmutter so stark verletzt hat. dass sie vernarbt ist. Aus dem Grund habe ich 3 Fehlgeburten erlitten. Dass ich trotzdem eine glückliche Mutter eines 9 Jahre alten Mädchens bin, habe ich meiner Frau zu verdanken.
JA ich passe vollkommen in das Feindbild des Professors, ich bin missbraucht worden und ich bin Lesbisch UND ich lebe in einer Familie mit meiner Frau und unserer kleinen Tochter. Weder ich noch meine Frau neigen zu Pädophilie und ich kenne keine Homosexuellen Familien die zu einer solchen Gräultat fähig sind. Im Gegenteil viele Regenbogenfamilien (homosexuelle Familien) haben nicht nur ein Kind, sondern mehrere eigene, adoptierte, sowie Pflegekinder.
Er beleidigt jeden Menschen der innerhalb der Familie sexuellen Missbrauch erlebt hat, er beleidigt unsere Familie in dem er im Interview sagt:
"Sollte das Adoptionsrecht für Mann-Mann- bzw. Frau-Frau - Erotikvereinigungen kommen, sehe ich staatlich geförderte Pädophilie und schwesten Kindesmissbrauch auf uns zu kommen."
Mit diesem Interview setzt er vorraus, dass all diese bereits geborenen, adoptierten und in Pflege genommenen Kinder von Homosexuellen Eltern sexuell missbraucht werden. Er diskriminiert und kriminalisiert nicht nur uns, sondern macht unsere Kinder zu Opfer ihrer Eltern. Das kann und will ich nicht hinnehmen.
Und ich erwarte von Ihnen, die sich dazu verpflichtet haben, als moderne, lebendige Universität den Studierenden ein möglichst fundiertes, fortschrittliches und Zeitgemäßes Bildungsangebot zu bieten, dass sie sich von solchen Professoren entbinden.
Denn Sie stehen als Vorbildfunktion junger Menschen an oberster Stelle.
Es darf nicht sein, dass Sie weiterhin einen Menschen beschäftigen, der von sich behauptet ein Professor ihrer Universität zu sein und seinen Professortitel dafür nutzt um beleidigende, diffamierende, diskriminierende und jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrende Artikel, Bücher und Interviews gegen Homosexuelle Familien mit Kindern zu verfassen.
Er schadet nicht nur uns, sondern vorallem unseren Kindern.
Er schadet einer gesellschaftlichen Entwicklung die endlich ermöglicht, dass wir aus einer Randgruppe, zu gesellschaftlich anerkannten Menschen werden, indem wir heiraten dürfen und unserer Familie somit den Schutz und die Sicherheit gewährleisten die vorallem unsere Kinder brauchen.
Ich erwarte von Ihnen eine öffentliche Stellungname!
Mit freundlichen Grüßen
Johanna Schlitzkus
Künstlerin,
Autorin und freie Redakteurin und Blogerin
Norderende 56,
21782 Bülkau.
Diese Mail wird sowohl in Facebook auf meiner Seite, als auch in meinen Gruppen zum Thema: Regenbogeneltern, Ehe für alle. Als auch auf meinem Google Profil, als auch über Twitter erscheinen.
Auch werde ich eine Abschrift an eine Freundin schicken, die als freie Redakteurin arbeitet.
Desweiteren werde ich mir weitere Schritt vorbehalten.