Mantra Musik

Mittwoch, 9. November 2016

Erkenntnisse 5





Das letzte Mal hab ich vor etwas mehr als einem Jahr über meine ICH Losigkeit geschrieben.
Ein Jahr ist vergangen.

Wie geht es mir jetzt nach all dieser Zeit, nach den vielen Umbrüchen, dem Ausziehen und Umziehen von einem alten in einem neuen Leben -  nach meiner Entscheidung, zurück zum obligatorischen Ich?

Die wichtigste Erkenntnis die ich in diesem Jahr gesammelt habe ist:

"Je höher ich bin, desto kleiner sind andere.
Je kleiner fühlen sich andere, desto kühler ist es dort oben"

Das Eintauchen in eine andere völlig neue Dimension vom Sein hat mich durch viele verschiedene Erkenntnisse geführt, angefangen dahin dass ich die Illusion des ICHs erkannt habe, bis zur Auflösund des ICHs und zurück zur Erkenntnis das die Illusion ICH notwendig ist, wenn man inmitten dieser Illusionären Welt leben will - statt außen vor.
Ich habe mich in diesem Jahr mit vielen Leuten unterhalten, solchen die ganz gut mit der Illusion leben können, als auch solchen die die Illusion wohl vollkommen überwunden haben und nun andere auf deren Weg zum Tor begleiten.
Ich muss dazu sagen, ich wollte nie mein ICH verlieren, wer den Anfang meines Blogs mitverfolgt hat, weiß das ich sehr gerne ICH war, ich hatte gar nicht vor zu Erleuchten, oder besser - für mich stimmiger - zu erwachen.
Damals nahm ich an, all das ist esoterischer Unsinn, erfunden von Gurus die sich mit der Erleuchtung schmücken wie andere im Winter mit einem Mantel.

Mittlerweile weiß ich, es ist die Wahrheit und je näher wir dieser Wahrheit kommen, desto dramatischer brechen die Kommoden zusammen und all die Schubladen die wir im Laufe der Zeit sorgsam gefüllt haben mit all den kleinen und großen Dingen die das ICH nun mal ausmachen, purzeln unbeholfen auf den Boden umher und all die Dinge die wir gesammelt haben verschmelzen wie Wachs in der Sonne zu einem undefinierbaren Brei. Die Wahrheit - so musste ich erfahren tut weh.
Noch immer schaue ich mit Verwunderung darauf und hin und wieder nach einer schlaflosen Nacht wünsche ich mir meine Innenpersonen zurück, auf das wenigstens einer schlafen kann, während der andere den Mond beobachtet.
Aber auch nach über einem Jahr bin ich in mir alleine. Ich bin nicht mehr Multiple, seit einem Jahr gibt es nur  noch Jo Andarnil.
Mittlerweile hab ich mich sogar an mein Alter gewöhnt, an die Falten und die Wechseljahrsbeschwerden. Ich jammere nicht mehr wie ein junges Küken, das aus versehen das Aussehen einer alternden Henne bekommen hat.
Ich fühle mich so wie ich bin -  in Ordnung, auch wenn mich mein Rücken ziemlich plagt.

Mit dem Erwachen kamen viele Erkenntnisse, viele Wahrheiten zu Tage, die ich mittlerweile für mich behalte, ich spreche nicht mehr darüber. Warum auch. Der Alltag hat mich wieder zurück erobert und ich bin wieder Frau einer Frau, Mutter einer neunjährigen, Dosenöffner von einer Horde Katzen. Das Leben inmitten von Leben, das Leben will.

Mit dem Eintauchen in das Erwachen, mit dem Verschmelzen von Raum und Zeit, mit dem verstehen, dass ich Erwachte für meine Frau zum Alien wurde - gab es nur zwei Möglichkeiten, ich bleibe wach, oder ich bleibe ich.
Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit, und damit auch für das Erkennen, das es sehr wohl eine Entscheidung gibt für das ein und ausschalten der Illusion.
Mit dem Einschalten bin ich wieder ein Molekül von vielen Molekülen, mit dem Ausschalten bin ich wieder im Alltag und schmier meiner Tochter ein Frühstücksbrot, während ich mit meiner Frau über Alltäglichkeiten diskutiere. Oberflächlich gesehen bin ich die alte Jo, mit ihren Flausen im Kopf.
Tiefer betrachtet sehe ich die Welt in Abhängigkeit von vielen Planeten, gehe ich noch tiefer, wird mir bewusst was EINS sein bedeutet.
Ohne oben kein Unten, Wie Innen so Außen, wie der Geist so der Körper usw.
Ich habe das Kybalion hier kurz erläutert ohne weiter darauf einzugehen.
Es ist nicht einfach sich als rationaler Mensch auf esoterische Schriften einzulassen.
Aber als ich das Kybalion verstand, verstand ich auch die Angst davor. Und die Wichtigkeit es nicht weiter zu erörtern, genau wie die Wichtigkeit keinen Menschen zur ICH Auflösung zu drängen.
Die Illusion des ICHs ist genauso wichtig wie die Erkenntnis, dass es kein ICH gibt.
Beides steht unmittelbar miteinander in Verbindung. Beides darf sein. Beides ist.

Nicht durch das Kybalion bin ich Erwacht, sondern durch das Erwachen hab ich das Kybalion verstanden.  Wirklich verstanden.
Es ist etwas anderes wenn man ein Buch liest und fasziniert davon ist, oder ob das Buch plötzlich zum Leben erwacht, während man es liest.

In vielen Büchern, unabhängig der Zeit, der Sprache und der Religion wurde über das Erwachen geschrieben, auch das wird einem Bewusst, wenn man selbst erwacht. Die Welt zeigt sich von einer anderen Seite.
All das was vorher vor einem stand, dass die Augen zwar sahen, aber der Geist als Normal zur Seite schob, wird lebendig. Mit dem Erwachen bekommt es Füße und läuft neben dir her, während du Kartoffeln schälst.
Es streckt dir die Zunge heraus, während du einen Film schaust. Auf einmal beginnt die Welt rückwärts zu laufen, während dir deine Vergangenheit bewusst wird, bist du im Hier und Jetzt und weißt genau, das was du wahrnimmst ist nur eine Zeitschleife ist die dich kurz berührt, aber nicht real ist.
Und auch jetzt noch, während ich wieder voll im ICH bin, mich über Trump und co aufrege und lautstark meckere wenn meine Tochter ihre Klamotten auf den Boden wirft, statt sie zurück in den Schrank zu hängen - dieser große Teil in mir, dieses Wesen das denkt und fühlt ist ICH-Los.
Und immer noch sind meine Hände und meine Tastatur eins.
Immer noch sehe ich Energie in Form von milchigen Nebenschwaden, pulsierend, sich bewegend, schillernd in allen Farben der Aura.
Dieses Eintauchen wann immer ich will gibt mir eine Art Geborgenheit die ich davor nie kannte. Dieses "Alles wird gut", ist mehr als nur ein leiser Aufschrei einer die nicht ertrinken will. Es ist ein Erkennen, das es nichts schlechtes gibt.
Das all das was passiert nur eine Folge von Dingen ist die davor passiert sind. Und das was jetzt ist, ist auch nur ein Teil von dem was sein wird. Alles steht nebeneinander. Es gibt nichts was getrennt von einander ist. Alles hat seinen Platz in dieser Welt, jedes Ding, jedes Tier, jeder Mensch, jedes Leben, jeder Tod.

Es gibt Nächte da stehe ich draußen auf dem Hof und schau in die Sterne. Dort oben zur Milchstraße hinauf. Die Nächte hier im Norden sind einfach wundervoll klar und unendlich. Ich schaue und schaue, ohne das ein Berg mir die Sicht versperrt. Ich bin Angekommen in mir.

Es gibt noch so vieles was ich über die ICH-Losigkeit, über das Erwachen schreiben könnte. So viele Erkenntnisse, so viele Klarheiten, so viele Wahrheiten.
Aber im Grunde genommen hab ich alles darüber geschrieben. Ich würde mich nur in Einzelheiten verlieren, das Ganze noch weiter ausschmücken und dann irgendwann merken. Achje, jetzt schauen sie mich wieder so an, mit diesem Blick, ein wenig ungläubig, ein wenig bemitleidend, ein wenig neugierig, ein wenig bewundernd.
Also belasse ich es dabei.

Jeder kann die Pille zur Wahrheit schlucken und ich denke es werden  noch viele folgen. Die einen die erwachen und erkennen wer sie sind und die die erwachen und erkennen wer andere sind. Die Welt ist bereits überschwemmt von selbsternannten Gurus.

Wie sagte der Dalai Lama:




Genau das ist es - der Planet braucht auch keine Gurus mehr, davon gibt es wirklich genug. Ich wollte nie und werde nie ein solcher sein. Durch das Erwachen habe ich die Möglichkeit alles andere zu sein, in erster Linie bin ich Liebende und vielleicht Friedensstifter, vielleicht auch ein wenig Heilerin, Erneuerin und Geschichtenerzählerin... einfach Frau und Mama.

Mein Blog ist voll davon, von Geschichten über mein Leben...

In diesem Sinne, lebe dein Leben, erlebe dein ICH und dann, wenn die Zeit dafür da ist, erlebe die Welt wie sie wirklich ist... wenn du magst.

Ich wünsche euch eine gute Nacht.
Schlaft gut und träumt schön... aber davor, schaut euch die Sterne an, vielleicht seht ihr die Milchstraße, sie ist wundervoll...

Namasté eure Jo Andarnil




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