Mantra Musik
Freitag, 22. Januar 2016
Tagebuch: Klarheit
Die Klarheit die mit dem Erkennen der Ich-Illusion entsteht... hat ihren Preis. Weder "Ablenkung, noch Wegschieben" funktioniert, man muss sich den Dingen des Lebens stellen. Und da es weder Erfolg noch Niederlage gibt, gehört der Kampf oft zu dem Teil des Lebens, der vor dem Erkennen der Ich-Illusion lag...
Mit den Worten von Chan-Meister Hongzhi Zhengjue
(jap. Wanshi Shogaku, 1091-1157), wünsche ich euch eine gute Nacht.
Namasté eure Andarnil
„Leer und wunschlos, kalt und kahl, schlicht und wahrhaftig, dies ist die Weise, wie wir die verbliebenen Gewohnheiten vieler Leben überwinden und zusammenfalten können. Wenn die Befleckungen alter Gewohnheiten erschöpft sind, erscheint das ursprüngliche Licht, strahlt auf in deinem Schädel, ohne daß noch etwas anderes daneben wäre. Weit und geräumig, gleichwie im Herbst Himmel und Wasser verschmelzen, gleichwie Schnee und Mond dieselbe Farbe zeigen, so ist dieses Feld ohne Grenze, jenseits jeder Richtung, eine strahlende Einheit ohne Ecke und Naht. Und wenn du dich dann nach innen wendest und alles vollkommen losläßt, ereignet sich die Verwirklichung. Genau in diesem Augenblick der völligen Loslösung sind alle Überlegungen und inneren Dialoge tausend oder gar zehntausend Meilen entfernt. Und doch ist kein Prinzip erkennbar, worauf könnte man also zeigen, oder was erklären? Menschen, denen der Boden aus dem Eimer gefallen ist, finden vollkommenes Vertrauen. Daher werden wir gelehrt, einfach die wechselseitige Bedingtheit zu erkennen und zu erforschen, und schließlich uns wieder umzudrehen und in die Welt zu gehen. Wandere dahin und spiele in Samādhi. Jedes Detail erscheint völlig klar vor dir. Klang und Form, Echo und Schatten erscheinen augenblicklich und ohne Spuren zu hinterlassen.“
Hongzhi, Praxisanweisungen.
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