Wie geht man mit Lügen um... ....
Das ist die Frage die ich mir heute stelle, denn ich bin betroffen.
Durch das Erkennen der Ich-Illusion ist mir vollkommen bewusst, dass man mit Lügen versucht einen Vorteil zu erlangen den man mit der Wahrheit nicht hätte.
Dieses destruktive Verhalten kann andere Leben verändern und gegebenenfalls auch zerstören.
Ich möchte heute über meine Gefühle sprechen, ohne direkt auf die Lügen einzugehen, die mein Leben und das meiner Familie verändern und gefährden.
Ich habe in meinem Leben nur dreimal Mobbing und Diskriminierung erlebt, das erste mal während meiner Ausbildung. Damals kam ein Kollege nicht mit meiner Homosexualität klar und verhielt sich dementsprechend sehr ablehnend mir gegenüber. Das zweite Mal während einem öffentlichen Fernsehauftritt in einer Diskussionsrunde vor Publikum.
Das dritte Mal war Gestern.
Jedesmal erging es mir so, das ich verletzt war und das Gefühl hatte etwas aufklären zu müssen, etwas richtig stellen, die Lüge die ausgesprochen und für Wahr gehalten wird verändern möchte. Ich fühlte mich unglaublich schlecht.
Und so ging es mir auch Gestern und letztendlich auch heute Morgen.
Ich habe viel geweint und mit mir gerungen - gedacht - ich würde so gerne einen öffentlichen Artikel über all das schreiben - ich möchte zur Presse gehen, ich möchte das die Leute die uns das antun vor den Pranger gestellt werden - ich möchte...
Dieses: "Ich möchte" rührt aus einer Verletzung heraus, die ich nur zu gut kenne. Dieses Entsetzen das daraus entsteht, dass die Wahrheit durch eine Lüge verändert wird, während man als Opfer genau weiß, dass der andere wissen müsste, dass er die Unwahrheit spricht.
Es ist ein Gefühl von Hilflosigkeit gepaart mit einem Schmerz verraten worden zu sein.
Diese Verletzung ist Teil meines Lebens und wird nun nach oben getragen, als Endlosschleife eines Leids, dass ich bereits kenne und das mir wieder begegnet ist. Diesmal bin ich nur als Familienmitglied betroffen, man mobbt eine mir nahestehende Person und doch fühle ich genau die gleichen Gefühle, wie wenn man mich direkt gemobbt hätte. Es tut verflucht weh.
Mit diesen Gefühlen gehe ich gerade schwanger und ich muss darüber schreiben um sie zu verarbeiten. Es reicht mir nicht darüber zu reden, denn das taten wir gestern den ganzen Tag. Es waren wundervolle Freunde da, die neben uns standen und für uns da waren. Ich persönlich brauche jedoch den Ausgleich es zu schreiben und zu veröffentlichen und wenn auch nicht so wie ich es eigentlich möchte, nämlich über die Presse, Zeitung... - statt dessen einfach nur hier über den Blog. Das wird mir helfen meine Gedankenkreisel zur Ruhe zu bringen.
Mir ist heute während ich das schreibe bewusst, dass das Erkennen der Ich-Illusion nicht vor Leid schützt, es macht das Leid nur klarer, desillusionierter, offensichtlicher. Man sieht die Dinge so wie sie sind und man lebt damit im Moment. Gestern war ich so traurig das ich kaum klar denken konnte. Ich reagierte aus dem Bauch heraus, ich fühlte mich schuldig, denn ich bin diejenige die letztendlich die Mauer ist auf die man Lügen schreibt - ohne diese Mauer, keine Lügen.
Gestern habe ich mich aus dem Grund schuldig gefühlt, weil mir klar wurde, gäbe es mich nicht, gäbe es auch keine Angriffsfläche. Dieses Schuldbewusstsein ist auch eine ganz alte Geschichte und wohl karmischer Natur. Gestern habe ich all diese Gefühle einfach nur ausgelebt, die Schuld, die Trauer, den Verrat, die Lügen, das Mitgefühl, das Leid.
Heute arbeit mein Gehirn wieder klar, das ICH ist wieder abgetaucht. Ein kurzer Besuch eines Bekannten Illusionisten :)
Mit jedem Satz den ich hier schreibe verarbeite ich meine Gefühle. Jetzt schon ist das Leid nur noch als Erinnerung fühlbar. Meine Art der Verarbeitung ist sehr effektiv. Dadurch das ich über mein Erleben berichte, schalte ich beide Gehirnhälften ein, ich mobilisiere meinen Intellekt, der klärt das ich all das was ich erlebe selbst erschaffe.
Das Leid das ich wahrnehme ist ein Leid, das bereits vergangen ist, ich kann es weiterhin zulassen das es mich auffrisst oder mir hier und jetzt bewusst machen, dass ich es bereits in seiner schwere erlebt habe und das jetzt die Zeit da ist, es zu verarbeiten und wieder gehen zu lassen.
Solltet ihr mit Mobbing zu tun haben - Mobbing ist nie einfach zu verkraften, da es das Ziel hat, jemanden lahm zu legen, ihn zu diskreditieren, diskriminieren, ihn zu entfernen.
Mein Rat:
Die wichtigste und einzige Frage die man sich stellen sollte, wenn man gemobbt wird: "Will man wirklich in diesem Betrieb weiter arbeiten?"
Letztendlich spielt nichts eine Rolle als diese eine Frage.
Meine 8 Jährige Tochter hat eine wundervolle Art Dinge zu betrachten, gerade eben sagte sie:
"Es ist wie es ist Mami, man kann die Zeit nicht zurück drehen!"
Und gestern sagte sie:
"Im Buddhismus sagt man, die Dinge kommen immer zur rechten Zeit Mami, ich hab kein Problem damit neu anzufangen."
Es gibt Momente da schau ich mein Kind an und fasse es nicht, wie klar die Welt für sie ist.
Sie gehört zu den Menschen die bereits mit einem wundervollen Durchblick geboren wurden. Für mich ist sie mein kleiner Bodhisattwa. Dieses Erlebnis Gestern bringt große Veränderungen in unser Leben. Sie ist diejenige die damit am wenigsten Probleme hat... denn es ist wie es ist...
In dem Sinne...
Erlebt den Moment, genießt den Moment, leidet den Moment und dann lasst es los...
wie ich jetzt gerade ...
DANKE fürs Lesen.
Namasté
Eure Andarnil
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