Augen zu und durch... |
Da ich mal wieder eine Facebook Pause einlege, habe ich mehr Zeit mich um andere Dinge zu kümmern. Wie zum Beispiel dem Schreiben von menschlichen Inhalten und zeichnen von menschlichen Gefühlen (meine z.B. oder mehr hier: www.kunstwerkstatt-odw.de)
Die letzten Tage habe ich mich ein,- und ausgelassen, auf das was mittlerweile zum alltäglichen Wahnsinn wird, den Berichterstattungen, die Art Menschen in ihrem Wohnzimmern mit den neusten, Nachrichten zu besuchen um ihnen das Weltgeschehen näher zu bringen, natürlich immer subjektiv und immer mit einem Hauch von Gehirnwäsche.
Ich wundere mich schon seit Jahren darüber, das es so leicht zu sein scheint, eine bestimmte Meinung zu suggerieren. Der Mensch ist so leicht von Außen zu kontrollieren, das es schon überraschend ist, wenn er eigene Charakterzüge entwickelt. Die meisten Menschen lassen sich einlullen, weil es so einfach ist. Fernseher an, davor sitzen und das Programm läuft ab. Man muss nichts tun. Es geht von alleine.
Ich bin gerade sehr Elitär und ich merke, diese Art der Verständigung nach Außen, wird oft als Aggression oder Wut empfunden.
In Wahrheit steckt ein Gefühl von Trauer dahinter nichts ändern zu können. Ich wünschte ich wäre Gleichgültig.
Es gibt so viele Baustellen die mir begegnen, sei es nun die Überheblichkeit das man als Mensch selbst entscheiden kann und darf, was man isst (in Bezug auf Fleischnahrung) oder die Überheblichkeit zu denken man tue gutes, wenn man andere Menschen diffamiert und ihnen die Grundlager jeglicher Würde nimmt.
Was gerade in dieser Welt (ich sehe es nur hier in Deutschland, aber ich glaube das es ein grundlegendes Weltproblem ist) geschieht ist sehr grausam, gegenüber allem, was nicht in eine allgemeingültige Sparte passt. Es spielt keine Rolle um was es sich handelt. Ob es nun das Recht eines anderen Lebewesen auf LEBEN ist, oder ob es nun um Homosexualität, um Ausländer, andere Religionen usw. geht.
Alles was irgendwie nicht passt, wird vorgeführt und auf eine Art vernichtet die man nur als Dämonisch bezeichnen kann.
Ich bin kein "Gläubiger" Mensch, zumindest nicht so wie man sich Glauben vorstellt.
Aber ich halte mich an menschlich spirituelle und ethische Grundsätze. Und doch merke ich, das ich innerlich scheitere an meinen eigenen Grundsätzen, ich reagiere mich viel zu sehr ab, an Menschen die Leid, Hass und Misgunst als Normalität empfinden und es weiter tragen. Es macht mich traurig und ich werde Übergriffig und bringe in Gesprächen die Leute leicht dazu sich selbst zu widersprechen. Ich argumentiere sie an die Wand.
Wäre ich in der Politik würde ich knallhart Fakten auf den Tisch knallen und mir Feinde machen. So mache ich mir Feinde in Facebook. Im wahren leben diskutiert kaum noch einer mit mir, die Karten stehen viel zu schlecht. Ich bin nicht gut darin einfach Unsinn und dumme Phrasen stehen zu lassen. Ganz und gar unbuddhistisch - es wäre viel besser, ich würde mich zurückziehen und meditieren, statt mich auf Menschen einzulassen die ihr Wissen aus einem Schundblatt beziehen. Aber ich kann irgendwie nicht anders. Ich weiß selbst nicht warum. Ich komme immer wieder an einen Punkt an dem ich jemanden zwischen den Zeilen zum Idioten mache. Dabei will ich das gar nicht. Nicht wirklich. Ich möchte nur das er nachdenkt.- Meistens bleibt er/sie bei dieser festgefrorenen gelesenen und von massen unterschriebenen Meinung hocken, während ich mich rausziehe und nach einer Weile das Ganze vergesse, bis es mir wieder begegnet....
Ich habe absolut nichts davon mich herumzustreiten. Und doch komme ich immer wieder an den Punkt es zu tun, mich mitreißen zu lassen, zu polarisieren, zu entlarven.
grrr.... Ich fühle mich nicht gut damit.
Heute war wieder so ein Tag, ich flog (wenn auch nicht wirklich, ich bin vorher gegangen) aus einer buddhistischen Gruppe. Fakt war, das wiedereinmal mein Blogbeiträg gelöscht wurde, weil es sich um Buddhistisch-Vegetarisch/Vegane Themen drehte . Angefangen hat es damit, das ein Bekannte von mir schrieb, Buddha sei auch Veganer gewesen. Daraufhin wollte eine der Administratorinnen wissen, welche Belege er vorbringen kann. Sie reagierte sehr ungehalten und fast schon unter der Gürtellinie indem sie schrieb, mein Bekannter würde sie zum Kotzen bringen - wie gesagt hier geht es um eine buddhistische Gruppe!
Nun ja ich nahm das zum Anlass, zu recherchieren ob Buddha Veganer war. Ich kam auf ein paar interessante Seiten. Ich zitierte einige Texte und teilte danach meinen fertigen Blogbeitrag in der Gruppe und promt wurde ich von der Administratorin gelöscht, die erst die ganzen Fragen aufgeworfen hatte.
Mir wurde somit klar, das es ihr nicht um eine Antwort ging, sondern nur darum meinen Bekannten vorzuführen. - So oder so ähnlich nehme ich es zumindest an. Nach dieser Zensur habe ich sie angeschrieben und bekam zur Antwort: Solche Beiträge würden nur Ärger bringen und das wollen sie nicht, ich soll das akzeptieren. Gut das habe ich hiermit, ich habe mich wieder aus der Gruppe gelöscht.
Das war dann heute die zweite Gruppe die die vegane Ernährung und somit die 1 Sila ausklammerte. Bei der zweiten fragte ich direkt ob man offen über vegane Ernährung in Verbindung mit dem Buddhismus posten darf, oder ob solche Posting nicht gerne gesehen werden. Ich bekam auch promt die Antwort: Solche Postings sind nicht erwünscht. WUMM!!!
Also flog ich (freiwillig) auch aus der zweiten Gruppe. Wäre ich nicht freiwillig gegangen, ich wäre irgendwann einfach gelöscht worden, nehme ich zumindest an. Zensur in Buddhistischen Kreisen. Yeah, das sind ganz neue Töne.
Man will bestimmte Themen ausklammern. Der Buddhist der sich eigentlich mit dem Thema Nächstenliebe beschäftigt, dessen Grundgedanke das Verhindern von Leid sein sollte, will sich mit Leidvollen Themen nicht auseinander setzen. So was bringt mich zum Nachdenken und ich gebe es zu, mein Solarplexus reagiert.
Ich habe mal wieder einen wunden Punkt getroffen.
Buddhismus schönreden JA gerne.
Aber den Kern des Buddhismus in Fakten legen NEIN Danke!
Hübsche Buddhabildchen und nette Zitate werden gerne gesehen, das bringt die Augen zum leuchten. Die Leute setzen ihren netten Kommentar darunter und alles ist gut, aber wehe man fängt an über Sachverhalte zu diskutieren, dann werden sogar die liebevollsten Buddhisten zu Ignoranten oder schlimmer noch zu intoleranten Arschlöchern.
Ich habe in dieser Woche wieder was neues dazu gelernt. Du bist nur ein guter Buddhist wenn du die Schnauze hältst und dich am Loslassen von allzu kleinlichen Buddhistischen Sittlichkeitsregeln übst. Wen interessiert schon die Sila, man mag den Buddhismus genau bis zum Hausgebrauch und alles andere juckt niemanden.
Die Bequemlichkeit siegt auch hier wie überall. Da ist es egal welche Religion man hat, Hauptsache die Komfortzone wird nicht angekratzt, dann wird sogar der friedlichste Buddhist zum Massenmörder.
Oh ich hab was böses gesagt. Ich meine natürlich nicht im Herkömmlichen Sinne, denn er tötet ja nicht selbst die Tiere die er verspeist, es lässt es andere für sich erledigen...
Sorry für diese kleine Spitzfindigkeit, es müsste sowas wie ein Buddhisten 1x1 geben, das Lesen und Begreifen der Sila müsste zumindest Pflichtprogramm sein.
Aber auch hier bekam ich eine Lektion erteilt. Als ich den Begriff Sila erwähnte, fragte man mich:
"Sila? Was ist das denn?"
Es ist also an der Zeit noch mal die Schulbank zu drücken:
Was kann ich tun, um ein guter Buddhist zu sein?
Ich ignoriere einfach die Buddhistischen Schriften, stelle mir einen Buddha ins Wohnzimmer, ich meditiere alle halbe Jahre meine 5 Minuten, während der Fernseher läuft und dann mach ich eine Facebook Gruppe auf und behaupte ich bin ein guter Buddhist.
So gesehen war ich wohl in den falschen Gruppen.
Denn ich bin es wohl nicht.
In diesem Sinne:
Ein Buddhist ist ein Mensch der nach der Lehre Buddha lebt, mir wurde heute bewusst, ein Teil derer die sich Buddhisten nennen, oder sich auf buddhistischen Plattformen bewegen, hat keine Ahnung was die Lehre Buddhas aussagt.
Interessant... wobei ich wahrscheinlich hier wieder polarisiere.
Naja das tue ich ja immer...
Blöder Tag heute, ich gebs zu... es kann nur besser werden.
Morgen haben wir unseren Tag der offenen Tür in der Kunstwerkstatt. Dort könnt ihr mindestens zwei Buddhisten kennen lernen. Wer mag kann uns ja besuchen kommen und über die Sila quatschen.
Ich würde mich freuen!
Namasté
eure Jo
Bild: Kleiner Ausschnitt vom jungen Buddha. Von mir Gemalt und Verkauft nach Australien. Dort hängt er liebevoll berahmt an der Wand.
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