Mantra Musik
Montag, 26. Januar 2015
Über Missverständnisse und andere Unverständnisse
Manchmal ist es unglaublich schwierig sich schriftlich so auszudrücken, das man das Gefühl hat die Worte können wirklich das vermitteln was im Kopf so deutlich und klar zur Verfügung steht.
Doch der Satz der dann auf dem Papier steht, oder online zu lesen ist, hat mit dem was man zu sagen hat, nur sehr wenig zu tun.
Es ist eine Einladung für Missverständnisse und je mehr man versucht sich selbst zu erklären, desto unverständlicher wird das geschriebene. Am Ende bleibt nur die Hoffnung, dass die Worte wenigstens Ansatzweise das vermitteln was man ausdrücken will.
So geht es mir oft. Ich fühle dann, dass man mich falsch versteht, interpretiert und wertet und ich möchte mich dann einfach nur mal kurz schütteln, die Worte in mir zurecht rücken, damit die richtigen zum Vorschein kommen.
Doch meistens ist es dann schon zu spät. Es ist alles gesagt, noch mehr davon und es wird nur noch unliebsamer, unkleidsamer, unschöner.
Oft bewerte ich dann mein geschriebenes negativ und möchte es am liebsten wieder löschen, doch ist es gelesen, hat das löschen wenig Sinn.
Was macht man also in solchen Situationen.
Ich gehe in die Wartestellung und hoffe, das wir dann noch einen gemeinsam Konsens finden. Vielleicht hilft ja eine Aussprache über Telefon, oder eine Frage, die ich dann beantworten kann. Wenn nichts der gleichen passiert, lass ich es sacken, ich muss damit leben falsch verstanden worden zu sein, vielleicht negativ wahrgenommen oder abgewertet. In solchen Situation zeigt es sich ob sich die Wege weiterhin gemeinsam fortsetzen, oder ob sich der Weg trennt.
Oft genug - zumindest ist das bei mir - trennt sich der Weg.
Missverständnisse passieren weil zwei Menschen sich emotional begegnen. Die eigene Emotionalität hindert einen manchmal daran den Satz logisch zu lesen. Viele Menschen haben die Angewohnheit zwischen den Zeilen zu lesen - ein: "Es könnte so gemeint sein" heißt noch lange nicht, dass es wirklich so gemeint war.
Zwischen den Zeilen lesen, heißt nichts anderes, als das wir Dinge in einen Text hinein interpretieren, die zwar in uns einen Sinn ergeben, aber nicht bei dem Textschreiber.
So kam es bei mir schon vor, das mir jemand zurück schrieb:
"Das musst du doch gemerkt haben, das ich es so meine!"
Besonders beliebt sind solche Interpretationen, wenn es um Gefühlvolle Briefe geht. Ich wurde einmal in einem Liebesbrief mit einer heißen Kanne Tee verglichen. Ich habe lange darüber nachgedacht, und kam dann zu dem Schluss das ich den Brief unmöglich so deuten kann, wie er gemeint ist. Also schrieb ich zurück: "Wie meinst du das mit dem Tee?"
Daraufhin warf mir meine Brieffreundin vor, ich würde sie verarschen.
Das ging natürlich mächtig in die Hose. Es hat ein klärendes Telefonat gebraucht bis wir beide wieder emotional auf einem Level standen.
Emotionen können also verhindern, das man richtig versteht, was man liest.
Ihr kennt mich ja mittlerweile und ihr wisst das ich ein sehr emotionaler Mensch bin.
Die Wartestellung die ich mir selbst verordnet, ist nicht einfach für mich einzuhalten.
Aber nur so gebe ich dem anderen die Möglichkeit in Ruhe über mein Geschriebenes nachzudenken.
Ich kann niemanden die Verantwortung abnehmen, hier nachzuhaken um mit der Frage:
" Wie ist das gemeint" einen neuen Raum zu eröffnen.
Wer das nicht kann, wird sich oft von mir Missverstanden fühlen.
Jeder muss für sich die Entscheidung treffen, offen auf den anderen zuzugehen, auch wenn man sich durch Worte gekränkt fühlt.
Denn manchmal ist die Kränkung ein Teil seiner eigenen Wahrnehmung und haben mit dem Gegenüber - dem Leser oder Schreiber nichts zu tun.
Heute weiß ich, was mit der Kanne Tee gemeint war. Hätte ich nicht nachgefragt, hätte ich es nie erfahren.
Namasté
Eure Jo
Bildquelle:
https://feedbackss12.wordpress.com/theoretische-grundlagen-3/kommunikationsmodell/
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