Mantra Musik

Donnerstag, 16. Februar 2017

Tagebuch - mehr als nur Facebook



Nachdem ich meine Chronik Privatisiert hatte, schreibe ich nun fast nur noch Tagebuch und auch nur Freunde können meine Texte lesen.
Es ist ein komplett anderes Gefühl morgens Facebook einzuschalten und keine Überflutungen mehr durch Bilder von toten oder verletzten Tieren, keine Diskussionen mehr zu Veganer Ernährung oder den zermürbenden Dauerbrenner: Veganer Tierernährung, der immer gleich anfängt und immer gleich aufhört. Keine Kriegsschauplätze mehr  - Dauerinszeniert  und anstrengend.
Und auch keine Artikel mehr die schon seit Jahren unterwegs sind und immer die gleichen Emotionen auslösen.
Ich bin nur noch in der Gegenwart, schreibe in der Gegenwart und erlebe die Gegenwart über meine Freunde die sich schriftlich beteiligen, sich einlassen auf ein Wir.

Auf einmal ist es viel achtsamer, das miteinander auf meiner Chronik. Viel Ruhiger in mir... auch wenn bisweilen Gegenwartsthemen auftauchen die mich Fassenungslos machen, es ist alles nur eine Momentaufnahme - endlich.

Einige Freunde fassen Vertrauen, sich einzulassen mehr über sich preis zu geben. Es geht auf meiner Seite nicht um Diskussionen oder gar sich messen wollen. Es geht um Gefühle, ein gemeinsames Auf und Ab.
Ich zensiere gar nichts mehr, ich schreibe in Form eines Tagebuchs all das was ich gerade denke. Denke ich an Asperger, so ist das das Thema JETZT. Ist es meine Tochter, so schreibe ich über meine Tochter. Über meine Frau. Über meine Liebe,  Über meine Wut.
Ich nutze nun Facebook komplett anders, effektiver für meine Seele.

Für viele meiner früheren Freunde war es schmerzhaft das ich sie verlassen habe. Für die die geblieben sind, ist es teilweise sehr merkwürdig so von mir zu lesen.

Zwischendurch gab es einen Moment da war ich kurz davor Facebook ganz zu löschen. Es gab Aufregung, es klärte sich auf.
Manche Dinge geschehen weil sie geschehen müssen.

So ist es auch jetzt. Ich schreibe das erste mal ohne mir wirklich Gedanken zu machen, wie mein Schreiben bei anderen ankommt und bin dadurch mehr sichtbar und erreichbar als je zuvor.

Mir ist durch diese Entscheidung bewusst geworden, wie sehr wir es gewohnt sind, uns mit Oberflächlichen Themen abzugeben.
Und wie unglaublich befreiend es ist, nur noch Dinge zu lesen und zu schreiben die einem wirklich gut tun. Das muss kein positiver Einheitsbrei sein, es kann auch etwas sein das gerade sehr Aufregend oder Zermürbend ist, etwas das Traurig macht, weil es traurig ist.
Mir geht es darum:

Wirklich bei mir zu bleiben.
Und wirklich zu schauen, was ist mein Thema HEUTE.

Es war zwar nicht als Experiment geplant, aber es hat etwas von einem Experiment.

Ich weiß nicht wohin es mich führt und was es letztendlich bewirkt. Aber darum geht es auch gar nicht. Es ist vielmehr der Entschluss Öffentlich zu sein und sich doch nur einem kleinem Publikum zu zeigen... Ich bin sehr gespannt...


Ich halte euch auf dem Laufenden.

Herzlichst eure Jo Andarnil

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