Weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mutter_Meera
Seite von Kamala Reddy (wie Mutter Meera mit Geburtsnamen heißt) sowie Bildquelle:
http://www.mothermeera.com/de/
Damals gab es die Seite noch nicht. Hilfreich ist, wenn ihr euch vorher über den Ablauf eines Darshans erkundigt, die Seite gibt einige Infos hierzu:
http://www.mothermeera.com/ablauf-des-darshans/
Kinder werden gebeten eine halbe Stunde still zu sitzen, was für mich jetzt logisch ist, dass ich keinerlei Kinder sah.
Kranke und Behinderte werden von den Gesunden getrennt... - auch heute noch.
Meine Meinung hat sich auch nach all den Jahren nicht verändert. Ich halte Kamela Reddy für eine missbrauchte Frau. Sie wurde in eine Religion hinein geboren in der Frauen allgemein nicht viel zu sagen haben. Als ihr Onkel in ihr eine "wiedergeborene Göttin" erkannte, formte er ihren Weg.
Ich denke das jeder Mensch mit einer spirituellen Ausbildung zur Suggestion fähig ist. Suggestiv war die komplette Veranstaltung um ihre Person. Mittlerweile lebt Kamela mit ihrer Familie im absolutem Reichtum, sie kann es sich leisten einen kleinen Teil ihrer Spenden für wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen. Mich wundert nach wie vor, die Kritiklose Hingabe der Menschen die sie besuchen. Aus Leid kann man gut Kapital schlagen, ihre Verwandten, vor allem ihr Onkel haben das sehr schnell verstanden.
Im Laufe der letzten Zwei Jahre bekam ich oft den Hinweiß das mein Erfahrungsbericht rein Emotional zu bewerten sei und somit nicht Objektiv genug. Ich möchte hierzu nur sagen: Natürlich ist er emotional, mein kompletter Blog ist emotional und somit subjektiv.
Eine objektive Sichtweise ist für uns Menschen nicht möglich, da wir uns an dem was wir denken und fühlen binden. Auch dann, wenn wir versuchen Neutral an ein Thema heranzugehen, wird es durch die Art wie wir es wahrnehmen subjektiv.
Wer eine andere Sichtweise erhofft, wird hier enttäuscht werden. Ich bin ein kritischer Mensch, vielleicht auch deshalb, weil mir sehr wohl bewusst ist, was man mit Manipulation alles erreichen kann. Der Mensch ist dazu fähig sich die Wahrheit so zu drehen, wie er sie am Besten für sich nutzen kann.
Das ist eine Gabe, die jeder Mensch hat und oft genug auch anwendet. Mit der Nötigen Ausbildung kann man auch andere Menschen sich zu nutze machen, indem man in deren Geist vordringt und suggestiv manipuliert. Und genau das passiert auf solchen wie auch anderen Veranstaltungen.
Nun aber mein älterer Beitrag vom 25. Juli 2012
Euch noch einen schönen Tag
Namasté
Eure Jo
Skeptische Erfahrung mit einem "Göttlichen" Menschen
Ich muss immer noch tief durchatmen und innerlich um Gelassenheit bitten, wenn von "Göttlichen Menschen" die Rede ist.
Mutter Meera zum Beispiel, sie jagd von Stadt zu Stadt, Land zu Land, sie wird geführt von ihrer Familie. Sie hat Leibwächter und Kontrolleure. Und wer zu ihr kommt, kniet ihr entgegen. Mutter Meera ist die Göttin in Person und wer es nicht glaubt wird kurzer Hand vor die Tür gesetzt.
Vor vielen Jahren (irgendwann vor 1996) wurde ich von einer damaligen Freundin überredet, zu einer Veranstaltung von Mutter Meera mit zu fahren. Ich war total skeptisch und meine Skepsis hat sich für mich schon beim Einlass bestätigt. An der Eingangstür wurde man kontrolliert als würde man einen hochrangigen Politiker persönlich treffen. Gleichzeitig wurde man mit Büchern, Plakaten, bedruckten T-Shirts und der gleichen überhäuft. Natürlich kostete alles eine Stange Geld, nichts ist umsonst, wenn man eine Heilige sehen möchte.
Ich war absolut Entsetzt, Kranke auf Bahren wurden hinein geschoben, dazwischen Behinderte und alte Leute. Es war eine Massenveranstaltung und es dauerte Stunden bis wir an die Reihe kamen. Drinnen dann wurden wir zu Stühlen begleitet, die Kranken wurden von den Gesunden getrennt und in einen anderen Raum geschoben. Die Kontrolleure standen grimmig an der Eingangstür und ich fragte mich allen Ernstes, wo ich um alles in der Welt gerade war. Mir erschien es als sei ich in einem surrealen Krimi gefangen. Mir war Mulmig, während meine damalige Freundin vor Aufregung zitterte.
Als dann endlich Mutter Meera zwischen mehreren Frauen und Männern (ihre Familie) eintrat wurde alles still um mich herum. Ich sah mich um und merkte betende und andächtige Menschen. Dazwischen immer mal wieder weinende Frauen. Kinder sah ich keine, ich denke die waren womöglich zu laut und hatten auf dieser Veranstaltung nichts zu suchen.
Ich hatte weder vor betend zu warten bis ich an der Reihe war, noch senkte ich den Blick. In mir war Neugierde und Skepsis. Ich gebe es zu, ich bin ein skeptischer Mensch, mir genügt es nicht, mich in einem Massenwahn zu begeben und einer mir fremden Frau kniend zu begegnen und denken sie könne Wunder bewirken.
Mir war bewusst was viele andächtige Menschen, voller Aufgegung und Erwarung , an einem kleinen Ort auslösen. Man nennt so etwas auch Massenhypnose, oder Massenhysterie und je länger ich auf diesem Stuhl saß und die Leute betrachtete, desto sicherer wurde ich, das es sich hier wirklich um ein Phänomen handelte, welches durch Suggestion ausgelöst wurde.
Ich bin keinesfalls gefeit davon, auch ich wurde innerlich ganz ruhig. Ein Blick zu meiner Freundin und ich sah, wie sie schon tief in Meditation versunken war, die Hände gefaltet auf dem Gesicht ein entrücktes Lächeln.
Ich riss die Augen auf, dieses Mulmigkeitsgefühl verstärkte sich nur. Je länger diese ganze Warterei dauerte desto übler wurde es in mir.
Dann durften die ersten zu Mutter Meera knien, die Bodyguards begleiteten die Leute zu einem Teppich, ab da wurde dann gekniet, immer gerade aus zu einer kleinen Empore auf die die leibhaftige Göttin saß, umringt von Frauen und Männern.
Es gab keine Gebrauchsanweisung, wie man sich zu verhalten hatte, man tat einfach das gleiche wie der Vorgänger. Ich musste zu diesem Zeitpunkt Husten, ich hatte mich verschluckt.
Da half auch ein Schluck aus meiner Wasserflasche nichts, ich hustete mir die Seele aus dem Leib und störte die ganze Erhabene Atmosphäre. Ich glaube einige der tief in sich Versunkenen erwachten in dem Moment, als ich prustend das Wasser über ihre Stuhllehnen verteilte. Ich muss zu meiner Entschuldigung sagen, ich habe Asthma, mir war es wichtiger wieder zu Atem zu kommen als das Wasser brav in mir zu behalten und langsam zu ersticken. Zuerst hantierte ich noch mit Tempos, doch dann wurde mein Versuch irgendwie Ordnung ins Chaos zu bringen, ganz schnell von einem Bodyguard unterbrochen. Ich wurde gebeten den Raum zu verlassen.
Ich flog im wahrsten Sinne des Wortes raus.
Draußen durfte ich mich in einen Raum setzten in dem die Krankten in Rollstühlen und auf Bahren, sowie die Älteren Menschen warten. Ich wurde also aussortiert, weil ich mich verschluckt hatte. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir wirklich schlecht. Ich kam mir vor wie eine Aussätzige unter Aussätzigen.
Zu diesem Zeitpunkt verfluchte ich auch diesen ganzen Mist.
Nach einer Ewigkeit wurde die Tür geöffnet und die Gesunden strömten mit einem glückseligen Lächeln im Gesicht an uns vorbei. Als der letzte den Raum verlassen hatte, wurden wir hinein gebeten.
Ich kannte ja die Hinduistische Religon und mir war klar, das ich jetzt zur untersten Kaste gehörte. Ich war krank und ich war schuld an meiner Krankheit.
Die Rollstuhlfahrer und die Leute auf den Bahren wurden von den Bediensteten nach vorne geschoben, ich durfte gehen. Worüber ich ehrlich gesagt wirklich froh war. Die unterste Kaste brauchte also nicht auf dem Boden herumzurutschen, ich nehme an, es machte sowieso keinen Sinn. Noch tiefer konnte man nicht sinken.
Vorne angekommen sah ich der Frau das erste Mal in die Augen. Sie war typisch Indisch, alterslos und im Gesicht behaart. Sie machte eine Handbewegung und wie auf Kommando fiel ich vor ihr auf die Knie. Ich senkte sogar den Kopf so wie ich es vorher bei den Gesunden Kastenhöheren gesehen hatte.
Dann legte sie mir sachte eine Hand auf den Kopf, ewig wie mir schien und ich hatte das Gefühl die Hand wurde immer schwerer, ich anlysierte: Hand, warm, trocken, schwer.
Irgendwann, mir kam es wie eine ganze Stunde vor und mir taten die Knie weh, nahm sie die Hand von meinem Kopf und sah mich an. Das war super unangenehm, ich hatte wirklich das Gefühl da versucht mir jemand ins Hirn zu blicken und ich tat genau das, was ich immer tue, wenn mir irgendjemand zu nahe kommt, der mir nicht geheuer ist. Ich rückte ein Stück zur Seite. Und das war es dann. Ein Bewacher machte eine Abwehrende Handbewegung und ich konnte gehen.
Die Audienz war beendet.
Ich ging nach Draußen und war total verwirrt. Sie hatte was, die Mutter Meera. Aber von Erhaben oder Erleuchtet oder gar Göttlich - keine Spur. Was ich gesehen hatte, waren mechanische Bewegungen angeführt von den Leuten neben und hinter ihr. Wie ich später erfuhr waren es Schwestern, Brüder und sonstige Verwandte. Was ich gefühlt hatte, war das unaufgeforderte Eindringen in meinen Geist. Die Willenlose Macht der Mutter Meera hatte eine hypnotische Wirkung auf mich, ich fühlte mich total benommen und verwirrt. Hinzu kam, das ich erkannt hatte, wer hier wirklich die Fäden zog.
Der Wille dieser Frau war schon lange gebrochen worden. Was da vor mir saß, war eine Frau ohne eigenen Willen, ein Werkzeug einer Religion.
Die Macht die ich damals fühlte ging nicht von ihr aus, sondern von ihrer Familie. Sie selbst war Hüllenlos.
Ihre Handlungen waren mechanisch einstudierte Bewegungen.
Sie tat mir unendlich Leid.
Ich glaube dieser Mensch fühlt nichts mehr, kein Leid, keine Freude, kein gar nichts. Ist das Erleuchtung? Wenn es das ist, dann wollte ich darauf verzichten. Ich wollte meine Seele und mein Daseinsleid behalten, lieber das als dieser Geistlose lebende Leichnam.
Während meine damalige Freundin den ganzen Weg nach hause immer noch dieses leicht dümmliche Lächeln im Gesicht hatte, war ich super Nachdenklich geworden. Mir war klar, warum ich im Grunde genommen zweimal den Raum verlassen musste.
Ich hatte mich der hypnotischen Wirkung von Mutter Meera wiedersetzt.
Ich sah kein einziges Mal Mitgefühl, weder zwischen den Menschen die vor der Göttin in Spe knieten, noch bei der Mutter selbst.
Und das fand ich von allem am Schlimmsten.
Im Laufe der Zeit habe ich viel über Erleuchtete Menschen gelesen. Angeblich strahlen sie vor lauter Liebe, es tut mir leid, wenn ich hier Illusionen raube, aber von Liebe war bei Mutter Meera keine Spur.
Liebe ist meiner Meinung nach etwas anderes. Was ich damals fühlte war pure Macht über andere Menschen.
Damals habe ich dem Hinduismus gänzlich abgesagt.
Interessant ist auch, das ich z.B. keine einzige Kritik zum Thema Mutter Meera finden konnte. Diese hier wird vielleicht die einzige sein, die ihr zu Gesicht bekommt. Ich stehe dazu!
Ich kann und ich will kein Machtspielball für Machtbesessene sich Gottbezeichnende Wesen sein und ich glaube nicht daran, das eine Göttin hier auf Erden wandelt, die die Menschen vor sich knien lässt.
DAS ist für mich ein großer esoterischer Fake.
Grüße von Jo